"Seltsames" Teleskop von Dobson

Hallo "fastride",

das ist ein Sonnenfilter. Eine planparallele Platte, von der (mindestens) die Innenseite verspiegelt ist, dient als Filter in Richtung Hauptspiegel und gleichzeitig als Fangspiegel.

Da das einfallende Licht parallel ist, gibt es kein Problem mit Astigmatismus, wenn eine schraeggestellte Planplatte durchlaufen wird.

Wohl aufgrund der Herstellungskosten hat sich das aber nicht durchgesetzt, obwohl es sehr elegant ist.

Hallo Konrad,

da ist kein weiterer Sekundärspiegel aufgebracht. Das Sonnenteleskop hat soweit ich sagen kann Dobson selbst erfunden. Hauptspiegel ist ohne Alu. Die Glasplatte ist zugleich der Umlenkspiegel, freilich auch ohne Alu.
Bemerkenswert ist, dass es gerade für die öffentliche Beobachtung so enorm sicher ist. Falls die vordere Scheibe je zu Bruch gehen sollte bei öffentlichem Betrieb, passiert dem Beobachter nichts. Von einem Objektiv-Sonnenfilter könnte man das nicht so ohne weiteres behaupten.

Viele Grüße
Gerhard

Hi Gerhard,

die Umlenkung (als "Sekundaerspiegel") muss aber aluminisiert sein, und das auf der Innenseite. Sonst gaebe es Lichteinfall von der Seite. Man sieht ja auch, dass die Platte verspiegelt ist. Waere die Spiegelschicht auf der Aussenseite, wuerde man zwei Reflexionen zum Okular bekommen (einmal ca. 90% der Strahlung vom Hauptspiegel, und dann ein unscharfes Geisterbild mit 4%).

Die Idee, das beim Ausfall des Sonnenfilters gleichzeitig der Lichtweg zum Okular ausfaellt, ist in der Tat sehr gut.

Hallo Jürgen,

stimmt so wie Du es schreibst. Der ist tatsächlich teildurchlässig verspiegelt. Habe hier noch einen Link ausgegraben:

http://planitarium.net/sfsa/sunscope/

Viele Grüße
Gerhard

[:)][:)][:)][:)][:D][:D][:D][:D]

Interessante Herkunft des teildurchlaessigen Spiegels. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Glas optische Qualitaet besitzt. Vor allem muss der innere Teil ja sogar in Reflexion funktionieren, wo die Anforderungen nochmal hoeher sind. Modernes Floatglas ist zwar ueberraschend plan, aber ein paar Lambda waren es dann doch ueber die Eintrittsoeffnung. Okay, bei der Sonne mit dem typischen Seeing tagsueber speziell in urbanen Situationen (San Francisco) mag es hinhauen.

Unverspiegelter Spiegel - das mag teurer sein als ein verspiegelter Spiegel, da Letztere so aus Fernost kommen. Aber vielleicht findest Du ja einen blinden Altspiegel, wo Du die Schicht ablaugen kannst.

Hallo,

das funktioniert sehr gut, ich habe es mit einem vor dem Laptop - Display ausgesuchten Schweißerglas 2005 nachgebaut, mit reduzierter Öffnung auf ca. 95mm an den 114/900mm
Newton Spiegel im Kanalrohr versucht, da die Schweißgläser einen nicht beschichteten Rand haben.

Aber mit belegtem Spiegel, und einem dadurch zusätzlichem regelbarem Dämpfglas Vario - Polfilter, getestet.

Das grüne Schweißerglas, brachte ein klares fast kaltweißes Sonnen Bild, mit hartem Sonnenrand, sehr deutlich abfallender Helligkeit zum Sonnenrand hin und hier
war es ein leicht grünliches weiß zusehen!
Das Umfeld war dunkler und halofrei, als mit der Baader Sonnenfolie 5!

Die feinen Strähnen + Verästelungen in den Flecken und die Granulation war sehr deutlich erkennbar, bei mit 17mm Okular bei 52X und stark strukturiert,
mit einem 8mm 70° Okular bei 112X sichtbar.

Der später abgelaugte Spiegel brachte Unruhe in den vorher so scharfen Randbereich, was mir nicht mehr so gut gefiel!
Vielleicht Störungen tiefer aus dem Glas? Ich weiß es nicht genau!

Das Schweißerglas ist mir beim Bau einer besseren Fassung dann 2008 leider zerbrochen.

Ich wollte mir aber ein Laptop Displayglas besorgen und zu 50% - 70% verspiegeln lassen, um einen 150 / 1200mm Newton Spiegel dazu verwenden!

150 7 1200mm Obstruktionsfei, das hätte schon was. auch für die Sonnen - Fotografie, mit den Heute guten Planetenkameras!

Ein sehr sicheres Sonneteeskop, bei dem man wegen der Blickrichtung, nicht direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt werden kann!

Hallo Konrad,

bisher noch nicht gewusst?

kommt sicher gleich für deine Tipp - Sammlung!

[:)] > [:I]

Laptop Displays sind doch aus Kunststoff?

Ich glaube, Guenther wollte sagen, dass er das Laptopdisplay zum Transmissionstesten der Schweissglaeser verwendet hat, weil es mitunter partikular im Randbereich duenne Stellen mit erhoehter Transmission gibt. So habe ich das jedenfalls interpretiert.

Hallo,

Displays Kunststoff oder Glas sind Polfilter!
Die aus Glas eignen sich daher sehr gut für solche Sonnenteleskope!

hier > Polarisationsfilter zum Spannungsnachweis,

http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=5980

Man kann als damit Spigelrohlinge; Linsen; Planscheiben oder Filterträger untersuchen!

Halte ein Astropolfilter davor und drehe.

Hi Guenter,

hast Du das Laptopdisplay jetzt zur Transmissionspruefung genommen, oder um das Filter ueber Polarisations auf inner Spannungen zu ueberpruefen?

Du schriebst: "ich habe es mit einem vor dem Laptop - Display ausgesuchten Schweißerglas 2005 nachgebaut, mit reduzierter Öffnung auf ca. 95mm an den 114/900mm Newton Spiegel im Kanalrohr versucht, da die Schweißgläser einen nicht beschichteten Rand haben"

und das habe ich als Pruefung der Filtertransmission vor einem gleichmaessig illuminierten Hintergrund interpretiert.

Hallo Juergen,

diese Gläser haben oft Einschlüsse und Bläschen und kräftige Schlieren, die die Oberfläche leicht verformen und so wie eine Gravitationslinse, die betrachtete Objekte genau so verzerren kann.

Daraufhin habe ich mir so das beste Schweizerglas ausgesucht, da es so viel besser zuerkennen ist als bei normaler Durchsicht!

Die Glas - Display - Scheiben, eignen sich aber deshalb sehr gut zum bedampfen als Sonnen - Eintrittsfilter für dieses Teleskop, weil nun mit nur einem Polfilter im Okular, durch verdrehen die Helligkeit eingestellt werden kann.

Halte und verdrehe mal ein Polfilter vor den Monitor oder Display!