Spiegel von der Stange "aufpolieren"?

  • Bin nicht am Spiegel schleifen, daher ist die Frage nur theoretischer Natur.


    Kann man einen mittelmässigen Spiegel durch nachpolieren zu einem guten Spiegel machen, oder ist der praktische Aufwand so hoch, dass man gleich lieber mit einer zylindrischen Scheibe anfangen sollte.


    Wie ich gelesen habe, entsteht der meiste "Dreck" bei der Grobbearbeitung.


    Bei einem 08:15 Spiegel ist die Grobarbeit ja schon gemacht. Wäre das eine alternative für einen Spiegelrohling?

  • Hallo Konrad,
    ich bin auch kein "Spiegelschlefexperte". Von dem, was ich gelesen habe, kommt es darauf an, ob es sich lohnt oder net.
    Es kommt darauf an ob der Ausgangsspiegel intern Spannungen aufweist, die dann immer z.B. bei Temperaturänderungen Probleme machen können und natürlich auch beim Schleifen Probleme machen werden.
    Dann kommt es darauf an, wie hoch der Wärmeausdehunungskoeffizient vom Ausgangssüpiegel und vom neuen Spiegelrohling ist...
    Wenn das Ausgangsmaterial vom gekauften Spiegel gut ist, dann könnte es sich schon lohnen den alten Spiegel aufzupolieren, besonders wenn nur eine Kleinigkeit zu einem sehr guten Spiegel fehlt.
    Andererseits hat es zusätzlich zu den genannten Punkten seinen Reiz den Spiegel vollständig selber zu schleifen...
    Servus,
    Roland

  • Hallo Konrad,


    klar kann man einen vorhandenen Spiegel retuschieren. Ob sich der Aufwand lohnt, muss man selbst entscheiden.
    Bau die ein Messinstrument, am besten gleich ein Interferometer, und vermesse den vorhandenen Spiegel.
    Wenn du den "Dreck"und die Arbeit scheust, die die Spiegelherstellung verursacht, würde ich davon abraten so ein Projekt anzugehen.


    Was meinst du mit "alternative für einen Spiegelrohling"? Es gibt keine Alternative. Wenn man einen Spiegel schleifen will, braucht man einen Rohling.


    Gruß Dirk

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Es kommt darauf an ob der Ausgangsspiegel intern Spannungen aufweist, die dann immer z.B. bei Temperaturänderungen Probleme machen können und natürlich auch beim Schleifen Probleme machen werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist klar dass innere Spannungen beim Schleifen Probleme bereiten. Aber doch nicht bei Temperaturänderungen. Oder gibt es dafür irgendeinen Beleg?


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann man einen mittelmässigen Spiegel durch nachpolieren zu einem guten Spiegel machen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar kann man das machen, wenn man weiß wie es geht und wenn man schon alle Utensilien dazu hat.


    Ansonsten gibt es bis 16" gute bis sehr gute Spiegel von der Stange, da lohn sich die ganze Zeit und Arbeit doch gar nicht.
    Außer man möchte sich das Spiegelschleifen selber beibringen.


    CS

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Roland,
    Es ist klar dass innere Spannungen beim Schleifen Probleme bereiten. Aber doch nicht bei Temperaturänderungen. Oder gibt es dafür irgendeinen Beleg?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe gehört, dass ein Spiegel mit internen Spannungen bei unterschiedlicher Temperatur die Form ändert (sich unterschiedlich stark verzieht).
    Die Spannungen können die temperaturabhängige Ausdehung quasi beeinflussen und beeinflussen damit auch die Oberfläche.
    Wenn die Oberfläche für z.B. 40°C ideal wäre, dann kann bei ungleichmässigen internen Spannungen im Glas z.B. bei 0° die Oberfläche sich vom Ideal verziehen ...
    Ein Körper, der sich erwärmt dehnt sich aus und bei der Abkühlung zieht er sich zusammen. Wenn jetzt im Glas durch die Spannungen noch Kräfte wirken, so wird die Größen- und damit die Oberflächenänderung nicht gleichmäßig ablaufen...
    Vielleicht kann dazu ein Spiegelschleifer noch etwas aus eigener Erfahrung sagen. Eventuell kann der Stathis dazu etwas schreiben/sagen wie man Rohlinge und Spiegel mit internen Spannungen bewerten kann bzw. was man dazu sagen kann bzw. warum man sie nicht verwenden soll.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Ich habe gehört, dass ein Spiegel mit internen Spannungen bei unterschiedlicher Temperatur die Form ändert (sich unterschiedlich stark verzieht).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also wenn jemand meint, einen Spiegel zu haben der dieses Verhalten zeigt, dann würde ich den gerne mal mit dem Interferometer bei zwei verschiedenen Temperaturen nachmessen. Ich meine jetzt nicht Formänderungen während sich die Temperatur ändert (dieses Verhalten ist logisch), sondern Formänderungen bei unterschiedlichen, aber zeitlich konstanten Temperaturen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    ich habe mal im Rahmen eines Jugendprojektes mit Schülern ein paar 120mm Tel. gebaut und dabei auch verspannte Scheiben eingesetzt. Auch daraus sind sehr gute Spiegel entstanden, die nach dem Austemperieren gute Bilder liefern und auch im Foucaulttest die richtigen Schnittweitendifferenzen zeigen. Also zumindest bei kleineren Spiegeln scheint das zu gehen.
    Auch das Aufhübschen von fertigen Spiegeln geht ganz gut. Das mache ich z.B. in kürze wieder mit einem stark überkorigierten 20cm Sp. eines befreundeten Sternfreundes.


    MfG Thomas

  • Konrad,
    Du kannst aus allem, was Glas ist, einen Spiegel schleifen (Ausnahme sind Sicherheitsgläser, die thermisch vorgespannt sind oder mit Kunststofffolie aus zwei Scheiben verklebt wurden). Ob sich das lohnt, steht auf einem anderen Blatt. Die sog. Grobarbeit ist dabei meist noch das kleinste Problem.


    Es macht m.E. keinen Sinn, einen fertigen "brauchbaren" Spiegel selbst noch mal nach zu polieren. Ausnahme: Zu Lernzwecken. Denn nach dem Polieren muss der Spiegel dann noch mal mit einer Spiegelschicht bedampft werden ... und das kostet allein meist mehr als ein fertiger 8"-Spiegel, selbst wenn man das nur durch "versilbern" macht, wie die alten Fotografen zu s/w-Zeiten. Die Erstausrüstung und die Fehlversuche (Lernkurve) schlagen da gut ins Geld.


    Bei so 12" aufwärts ändert sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis dann.

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