Empfohlene Tubusverbesserungen ?

  • Ich wünsche euch einen schönen guten Tag,
    ich bin neu hier und hatte vor einiger Zeit einen 10" GSO Dopson für visuelle Beobachtungen, den ich aber vor einigen Jahren abgeben musste. Den Tubus hatte ich mit einigen Verbesserungen versehen und ich wüsste mal gerne ob die Hersteller an diesen Dingen gearbeitet haben oder ob es empfehlenswert ist dort nachzubessern.


    Da ich jetzt Astrofotografie machen möchte und mir dafür einen 10" Skywatcher in PDS Variante auf einer EQ6-Pro GoTo Montierung beschafft habe, wüsste ich gerne was Ihr so empfehlen würdet.


    Ich habe sehr viel über das Thema gelesen, gerade da ich mit Montierung bisher keine Erfahrumg hatte und bin schon ein wenig verunsichert. Vielleicht hat jemand, der diese Konstellation auch hat oder hatte da ein paar hilfreiche Tipps für mich.


    Z.B. Velurs-Auskleidung des Tubus, Taukappe, Montierung verstärken, Zahnriemenantrieb (Vielleicht hätte ich die EQ6-R nehmen sollen?), Festes Stahlrohr im Garten anstatt Dreibein, Lagerung des Tubus in der Garage/Gartenhütte ok? etc.......


    Ich freue mich über jeden Kommentar, Tipp, Hinweis der meine derzeitige Konfiguration verbessern kann.


    LG Lars

  • Vielen Dank für die Rückmeldung, eigentlich hatte ich gehofft dass man das nicht mehr machen muss aber ich schaue mal was mir so einfällt. Basteln macht ja auch Spaß.

  • Hi Lars,


    als Erstes wuerde ich die Polhoeheneinstellungsschrauben durch Schrauben aus festerem Stahl ersetzen. Das gibt es so zu kaufen. Die Schrauben, die Skywatcher verbaut hat, tendieren zur plastischen Verformung. Dies liegt einerseits am Material, andererseits an unserer Breite. Die Montierung ist ja vom Design her von einer japanischen Takahashimontierung entlehnt (um es mal euphemistisch auszudruecken), und deshalb fuer Breiten um 30-40 Grad optimiert. Wir in den 50ern haben das Problem, dass die suedliche Schraube schraeg auf die Nase drueckt, die im Innern die Montierung bewegt, wenn wir die Polhoehe einstellen. Am besten waere der Einbau eines prismenfoermigen Keils im Innern. Aber obwohl ich zwei EQ6en mein Eigen nenne, hatte ich bislang noch keine Zeit dafuer gehabt, diese Modifikation zu praktizieren. Die harten Schrauben habe ich aber bei beiden Montierungen gleich eingesetzt, da ich von verbogenen Schrauben hoerte, die sich nur unter Schwierigkeiten entfernen liessen.


    Das ist halt der Schwachpunkt der EQ6 pro, und dies wurde bei den Folgemodellen designerisch angegangen. Andere Modifikationen wie Zahnriemen statt Zahnraeder im Vorgelege oder "Oelwechsel" oder Lageraustausch habe ich nie in Betracht gezogen, denn ich bin mit beiden Monterungen (gekauft 2008 und 2010) nach wie vor zufrieden. "Never change a running system" wie man hier in England sagt. Nur der Polblock ist eine Archillesferse.

  • Hallo Jürgen, vielen Dank für den Tipp, den ich sehr gerne beherzigen werde.


    Aktuell habe ich meine Bestellung geändert und aus der EQ6-Pro ist eine EQ6-R Pro geworden.


    Was mich dann direkt zu einer Frage für die ich noch nicht bedacht habe, und zwar autoguiding.


    Was haltet ihr von folgender Kamera:
    ZWO Kamera ASI 178 MC Color


    Meine Frage ist ob die Kamera gleichzeitig Autoguider und gleichzeitig Fotokamera ist, da sie ja anscheinend in den Okularauszug kommt?


    Die normalen Autoguider werden ja z.b. auf den Sucher gepackt und die Kamera befindet sich dann am Okularauszug, z.b. bei dem skywatcher Autoguider. Oder sehe ich das jetzt verkehrt, dass die ZWO Kamera nicht beides ist?

  • Hallo Lars,


    gute Entscheidung, die Klippe mit dem Polblock durch die Wahl der EQ6-R zu umschiffen. Ich denke, ich wuerde heute auch die "R" kaufen, muesste ich nochmal Montierungen der EQ6-Klasse beschaffen.


    Zur Kamera - die kleineren Kameras mit ebenfalls kleinen Pixeln werden gern als Nachfuehrkameras eingesetzt, da sie aufgrund des hohen Samplings ein kleineres Leitrohr benoetigen. Du kannst mit der Kamera aber auch Bilder machen, aber dann ohne Nachfuehrkontrolle. Die Kamera kann immer nur eines gleichzeitig. Die (meines Wissens) einzigen Kameras, die beides konnten, waren Modelle von SBIG wie die ST-8. Die hatten neben dem Hauptchip noch einen kleinen Nachfuehrchip, der unabhaengig ausgelesen werden konnte. Man musste nur das Glueck haben, bei dem gewuenschten Bildausschnitt fuer die Hauptkamera auch einen Leitstern zu erwischen. Spaeter wurde dieses Konzept wieder aufgegeben. Ich habe selber die SBIG 8300C, die keinen Zweitchip mehr besitzt.


    In der Regel wirst Du also bei Nachfuehrkontrolle um ein Leitrohr nicht herumkommen. Es sei denn, Du setzt ein ausseraxiales Nachfuehrsystem ein ("Off-axis guider", oft als OAG abgekuerzt). Da wird achsfernes Licht, das den Bildaufnahmechip sowieso nicht erreicht, seitlich ausgespiegelt. In alten Tagen war dort dann ein Fadenkreuzokular, heute natuerlich die Leitkamera. Der OAG ist in der Einstellung ein bisschen fummliger (Leitsternsuche ...), aber der Vorteil ist das gleichzeitige Erfassen von Teleskopinstabilitaeten. Bei den heutigen kurzen Belichtungszeiten mit digitalen Empfaengern ist Letzteres kein grosses Thema mehr, aber frueher auf Film mit stundenlangen Belichtungen konnte die Verkippung eines Schmidt-Cassegrain-Hauptspiegels zum Beispiel die Aufnahme ruinieren: Perfekt nachgefuehrt, und doch alles Doppelsterne.


    Die gaengige Methode ist heute das Leitrohr, das aufgrund der feinen Pixel und der verwendeten Sub-Pixel-Interpolation ueberraschend klein ausfallen kann: Beispielsweise ein 66/355mm-Refraktoerchen, um ein 250/2000er RC nachzufuehren. Deshalb auch die Technik, das Sucherfernrohr als Leitrohr zu benutzen.


    Du koenntest Dir eine Planetenkamera mit kleinem Chip und feinen Pixeln anschaffen, die entweder Planeten aufnimmt oder in Kombination mit einer anderen Kamera als Leitkamera eingesetzt werden kann. Diese andere Kamera kann eine DSLR sein oder eine groessere CCD-Kamera.

  • Hi Jürgen. Vielen Dank für den Tipp. Ich hoffte auf eine andere Nachrricht, aber jetzt bin ich wieder einiges schlauer.
    Dann wird es wohl die "Lacerta Kamera Stand Alone Autoguider MGEN Version 3".


    Lieben Dank
    Lars

  • Hallo Juergen,
    Ja das denke ich auch, der wird es auch werden insofern er auch an einem PC nutzbar wäre. Das werde ich gleich noch eben recherchieren.


    Ich möchte nämlich rausfahren und zu Hause fotografieren, zu Hause würde ich dann eher den Laptop benutzen.


    Hat zweiten Tipp habe ich noch bekommen, bei meiner Kamera den Infrarotfilter rausnehmen zu lassen, da habe ich eine super Idee entdeckt, und zwar die Sony F828. Dort kann ohne großen Aufwand der Filter selber entfernt werden oder auch mit Magneten zur Seite gekippt werden.

  • Hallo Lars



    Nein, am PC dürfte der MGEN 3 nicht benutzbar sein. Zumindest, wenn Du damit beispielsweise später Remote- Betrieb veranstalten möchtest. Man kann natürlich am PC üben, das Ding zu handlen- eine Art Trockenübung...
    Aber er heißt ja auch "Stand alone Guider"- und das macht er nicht schlecht. Die Guidingparameter kann man auf dem Rechner übertragen, aber das hab´ich noch nicht gecheckt.


    CS


    Michael

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