Taugt das Teleskop Skywatcher Explorer 130/900

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    Ich mache einen neuen Thread auf, für eine neue Frage. [:)]


    Ich habe vom letzten Thread mitgenommen, dass für mein Anliegen der Einsteigerastrofotographie ein gutes Stativ sowie ein Nachführmotor nötig sind.


    Dabei bin ich jetzt hierauf gestoßen: (Teleskop Skywatcher Explorer 130/900 mit EQ-3-2)https://www.teleskop-spezialis…ng-mit-Zubehoer::904.html.


    Dieses Teleskop wurde ich mit passendem Motor paaren (Skywatcher Zweiachsen Schrittmotor Antriebsset)https://www.teleskop-express.d…uer-EQ3-2-Montierung.html


    Beides zusammen kostet ohne Mehrwertsteuer 387 Euro. Mich würde eine Einschätzung interessieren, ob ich für diesen Preis etwas bekomme, mit dem ich einfache Fotos vom Mond machen könnte, etc. oder gibt es da bessere Möglichkeiten?


    Vielen Dank,
    Anton
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  • Hi Anton,


    der 130/900 auf der EQ-3-2 ist für Fotografie etwas zu groß bzw. zu lang. Besser wäre da entweder der 130/650 oder der 130/900 auf einer EQ-5. Beides dürfte aber dein Budget sprengen, wobei es wenig Sinn macht, mit weniger Geld einzusteigen und dann damit keine vernünftigen Ergebnise zu bekommen. Der SkyWatcher Explorer 130PDS OTA Newton 130/650 mm, f/5 ist vom Tubus her kürzer, der wirkende Hebel damit kleiner und das Setup ist damit weniger Schwingungsanfällig. Dazu hat der einen vernünftigen 2" Okularauszug. Als Set habe ich das auf die Schnelle nirgendwo gesehen.


    Und auch bei der Steuerung würde ich dir eine andere empfehlen, die Skywatcher Zweiachsen Schrittmotorsteuerung für EQ3-2 Montierung bietet eine Autoguider Schnittstelle und das ist längerfristig gedacht von Vorteil, um längere Belichtungszeiten zu ermöglichen.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
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    der 130/900 auf der EQ-3-2 ist für Fotografie etwas zu groß bzw. zu lang.
    ...
    Ein SkyWatcher Explorer 130PDS OTA Newton 130/650 mm ist vom Tubus her kürzer, der wirkende Hebel damit kleiner und das Setup ist damit weniger Schwingungsanfällig
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Natürlich ist der Weg nach oben immer offen, aber ich habe bei einem Freund mit meiner Handykamera ins Okular fotografiert und war sehr zufrieden.
    Mir ist vorallem wichtig, ob es für dieses Geld besseres gibt und weniger dass es besseres gibt.


    Ich gehe davon aus, dass man auch mit 900mm noch Fotos aufnehmen kann, auch wenn es schwieriger wird, oder nicht?

  • Hallo Anton,
    für Deepskyfotographie und Langzeitaufnamen wäre die EQ3-2 wohl zu schwach. Für Planeten- und Mondvideos und gestackte Mond- und Planetenfotos sollte die Montierung durchaus in Ordnung sein siehe:
    http://www.deepsky-brothers.de/SinnvKombiTEL_Monti.htm
    Die "Planetenkameras" wie z.B. die ASI120MC sind sehr leicht. Das würde auch mit Barlow und ADC passen. Mit Smartphone und entsprechender Halterung kannst Du auch durchs Okular filmen oder fotographieren. Da hab ich aber selber wenig Erfahrung.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Anton,


    wäre schön zu wissen mit was Du fotografieren möchtest.


    - Handy, Schnappschüsse (<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mit meiner Handykamera ins Okular fotografiert<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">?
    - Planeten-/Astrokamera, Bilder von Planeten/Mond und ein bisschen DeepSky?
    - DSLR, DeepSky?


    Dann kann man besser sagen was gut geeignet ist.
    Je nach dem worauf Du hinaus willst danach richtet sich Dein Equipment.
    Z.B. willst Du "nur" Mond und Planeten ablichten brauchst Du eine Planeten-/Astrokamera und es reicht eine Alt/AZ Montierung mit Nachführung.Mit Geschick und Übung gehts vielleicht ohne motorisierte Nachführung.
    Für DeepSky muss eine parallaktische Montierung mit Nachführung her. Da würde ich nicht unter EQ-5 anfangen.
    Für Schnappschüsse reicht eine Handyhalterung passend zu Deinem SmartPhone und zu Deinen Okularen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hast du dir schon überlegt einen kleinen 3" ED-Apo zu verwenden? Da machen Leute schon ganz schöne Bilder damit. Du brauchst kein Monsterstativ, alles passt in einen Rucksack und aufs Fahrrad.


    Die Ausrüstung braucht für den Anfang nicht neu zu sein, da kannst du auch schon mal nen Euro sparen.

  • Hallo Anton,
    das Entscheidende ist:
    Welche Objekte willst du fotografieren? Für Sonne, Mond und die hellen Planeten brauchst du keine Nachfuermotoren, nicht einmal unbedingt eine parallaktische Montierung. Da kommst du mit einem Dobson (könnte aus der 20cm - Klasse sein) ausreichend zurecht.
    Für die Deep Sky Fotografie sind weder der angedachte Newton noch die EQ Montierung so richtig geeignet. Da braucht man ganz andere (und teurere)
    Ausrüstung. Und das bringt man auch mit der besten Technik nicht aus dem Stegreif hin. Das erfordert Wissen, Kenntnisse und Erfahrung. Damit kannst du dich dann an die dir vorschwebenden Ergebnisse ranarbeiten.
    Ist aber ein steiniger Weg!
    Viel Erfolg!
    Andreas

  • Hallo Anton,
    noch ein Nachtrag. Natürlich kann man auch mit Dobson ein paar Bilder oder Videos von Mond und Planeten machen. Allerdings ist es ohne Nachführung mit Azimutaler Montierung deutlich schwieriger da etwas Gutes mit einem Dobson ohne EQ Platform hinzubekommen. Die Bilder, die ich damit gesehen habe, waren mit 8" oder 10" Dobson oft unterhalb der Möglichkeiten die mit 6" oder 5" wären.
    Eine der Hauptschwierigkeiten bei Planeten/Mondaufnahmen ist, dass man den Fokus exakt trifft und dass man in kurzer Zeit genug Bilder sammeln kann um ein möglichst gutes Bild durch Stacken und Schärfen hinzubekommen. Selbst bei einer Einzelaufnahme ist der exakte Fokus und natürlich gute Justage und Auskühlung (auf Umgebungstemperatur) der Optik sehr wichtig.
    Ein Dobson mit EQ Platform verändert die Situation wieder.
    Ich halte einen 130/900 auf der NEQ3 oder EQ3-2 idealerweise mit Nachführfotor der Stundenachse für eine gute Basis um in die Planetenfotographie einzusteigen. Dazu eine ASI120MC und 3x Barlow und es kann losgehen.
    Alternativ wäre ein kleiner Maksutov mit f/15. Da kann man dann die Barlow weglassen. Da hab ich bisher allerdings nur wenig Erfahrung.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Anton,


    warum neuer Thread, es ist doch eigentlich das gleich Thema aber egal.


    Warum oft von zu viel Brennweite gesprochen wird hat 2 Gründe:


    1. hat man meist mit hoher brennweite einen hohen Blendenwert (f), da die öffnung nicht gegeben ist für niedrigere Werte.
    Eine Blendenreihe (ich fang mal bei f2 an) ist in Ganzen Werten:
    f2 f2.8 f4 f5.6 f8 f11 f16 f22.
    Ein ganzer Blendenwert heißt für die gleiche menge Licht, doppelt so lange belichten.
    Wenn du also bei f4 (die meisten Fototeleskope) zum Beispiel das Objekt in 1 Sekunde belichtet hast brauchst du bei f5,6 schon 2 Sekunden bei f8 4 Sekunden bei f11 8 Sekunden usw....
    Niedrige f-Werte machen also viel aus.


    2. Die Bewegung der Erde (bzw. der Sterne).
    Bei der Bewegung pro sekunde ist die Rechnung leicht:
    Eine Umdrehung der Erde sind 360° in 24 Stunden = 15° pro Stunde = 0,25° pro minute = 0,0041666° pro sekunde. In Bodensekunden ausgedrückt 15 Bogensekunden pro Zeitsekunde ist die Erddrehung.
    Dein Aufnahmegerät (Handy, DSLR, Astrocam,...) hat eine gewisse Pixel Größe (ich nehme meine EOS 70D als Beispiel) z.B. 4,09 mycron pro pixel.
    Mit dem Astrorechner: https://13parsec.de/index.php/einsteiger-guide/astro-rechner
    Kannst du dir ausrechnen, welche Auflösung die Brennweite zu Pixelgröße hat.
    Ohne Nachführung kannst du dann nur so lange belichten (ohne verzug in Objekten durch Bewegung) wie das Objet nicht über mehr als 1 Pixel wandert.
    Bei 18mm Weitwinkel habe ich 46.87 Bogensekunden pro Pixel ergo braucht ein Punkt mit der Bewegung 15 Bogensekunden pro Sekunde 3,1246 Sekunden um ein Pixel zu überwander.
    Ich nehme leichte Verzüge in Kauf und belichte da feststehend maximal 10-13 Sekunden.
    Beim selben Objektiv (Zoom) und 135mm bin ich dann bei 6.25 B"/Pixel.
    Hier wäre die Pixelwegzeit 0,416 Sekunden, mit dem gleichen Verzug könnte ich also nur 1,33 bis 1,73 Sekunden belichten.
    Nehme ich dann mein/dein 900mm Teleskop sind wir bei 0,94 B"/Pixel.
    Hier ist die Pixelwegzeit bei 0,06266 Sekunden und die Belichtungszeit mit leichtem Verzug bei 0,2 bis 0,26 Sekunden.


    Du merkst mit steigender Brennweite ist die relative Geschwindigkeit der Sterne auf dem Chip immer größer.



    So ergibt sich auß hohen Blendenwerten meist das Problem des dunkelen und schnellen Bildes. Logisch werden die richtig guten Planeten Fotos mit f10+ und Brennweiten von über 1500mm gemacht, da hängt aber eine dicke sehr gute Montierung dran, die eigentlich geguidet mitführt.
    Wenn du "aus der Hosentasche" heraus knipsen willst, okay.
    Wenn du aber wirklich eher fotographie machen willst wird es so nicht wirklich möglich gute Bilder zu machen.



    Vom Schwierigkeitsgrad der Astrophotographie würde ich sagen:


    *1 Strichspuraufnahmen / Mond
    *2 Nachthimmelaufnahmen mit Vordergrund / Sternbilder
    *3 Teilstücke vom Mond / Sonne (Spezialfall)
    *4 Deepsky Wide Field / Planeten mit Monden (ohne genaue Oberfläche)
    *5 Deepsky Objekte einzeln
    *6 Schwache und kleine Deepsky Objekte / Galaxien / Planetenoberflächen



    Wenn du dich auf Planeten stürzen willst, fotografisch, dann beachte:
    - das Objektiv/Teleskop muss einen f-Wert haben der ein Video zulässt,dass nicht zu dunkel wird in der Einzelbelichtung
    - die Verschusszeit sollte möglichst keine Wanderung vom Licht über mehr als 1 Pixel aufweisen
    - das Objekt sollte akzeptabel den Chip belichten (daher haben Planetenkameras oft kleine Chips)


    Was nicht zu vergessen ist, ist die Luftunruhe (seeing). Da hat man leider das Problem auf der Erde das zu der drehbewegung noch ein wabern im Bild erscheint, dass bei hohen Vergrößerungen immer mehr Probleme macht und auch Horizont näher schlimmer ist als im Zenit.



    Mein Tip ist immer noch, Kamera (oder Handy) auf ein Stativ packen und anfangen. Mit der Zeit weiß man was man noch braucht.
    Wenn ein billig einstig ("Supermakrt-set) dann gebraucht.
    Ich habe meiner Tochter für 40€ ein 114/900er auf EQ1 geholt gehabt.... Das war der Anfang allen Übels.
    Jetzt ist es umgebaut und fotofahig montiert.
    Jeder neukauf-einstig ist Geldvernichtung par exelance, wenn man nicht sehr lange und gut und mit "Experten" plant. (Meine Meinung.)
    Man weiß ja eigentlich nix über das Gebiet und will am liebsten (ich auch) ein rund-um-soglos-Paket für geringes Geld mit sehr guten Ergebnissen.... das wird nix. Auch nicht bei anderen Gebieten wie Reiten, Kochen oder Teilchenphysik.[:o)]



    Ich weiß, Kamera auf Staiv hört sich doof an.
    Versuch es mal, 1. nicht einfach 2. wenn es klappt kann man Tolle Fotos machen, z.B. wie Lukasz Zak https://www.astrobin.com/s0lf9i/?nc=user. Das ist aber mehrere Jahre erfahrung.


    So dann viel Spaß und lass die Finger von Komplett sets... die kauf nur gebraucht (da sie nicht wirklich gut sind und man da Geld spart, wenn man schon "schlecht" kauft).


    CS Sven

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