Belichtungszeit vs. ISO-Wert

  • Hallo allerseits, ((o:


    ich hab in der letzten Zeit viele Deep-Sky Bilder (M 51, M101, M81 usw.) mit meiner Canon Eos 1200D (DSLR) durch mein f/4 Newton gemacht. Dabei bin ich immer mehr mit dem ISO Wert runtergegangen zuletzt auf ISO 100, um den Dynamikumfang der Kamera voll auszunutzen. Und ja die feinen Strukturen z. B. in Spiralarmen von Galaxien waren viel besser zu sehen schon auf den einzelnen RAW-Bildern, als bei Bildern die ich mit z. B. ISO 800 aufgenommen habe. Klar musste ich die Belichtungszeit dann extrem verlängern. Bei IOS 100 waren es dann 25 Minuten! Und selbstverständlich waren die Kerne der Galaxie nie ausgebrannt! Ansonsten macht es nicht wirklich sinn.
    So jetzt meine Fragen:
    Wie macht ihr das? Habt ihr einen bestimmten ISO-Wert, womit ihr immer belichtet? Ich habe da mal was gehört, dass z. B. meine Canon Eos 1200D wohl bei IOS 400 bis 800 am besten (linear) verstärkt, also ISO-Werterhöhung. Ich habe das einmal gemacht, also ISO 400 und 10 Minuten und ISO 800 und 5 Minuten auf M101 (der Kern war nicht ausgebrannt). Mir hat das Bild mit ISO 400 und 10 Minuten optisch besser gefallen. Ich habe aber kein Vergleich mit ISO 100 und ISO 200 gemacht. Kann dazu jemand was sagen?
    Klar ist mir bewußt, dass man sehr gut Einnorden muss und auch das die Gefahr größer ist, dass was schiefläuft, wenn man 25 Minuten belichtet als z. B. 10 Minuten. Wenn was schiefgeht, dann sind halt "nur" 10 Minnten kaputt und nicht gleich 25. Aber drum geht es mir nicht!
    Mich würde interessieren, ob ich mit meiner "Grundidee" IOS runter Belichtungszeit hoch, um die Dynamik voll auszunutzen überhaupt richtig liege. Was denkt ihr?


    Was mir dazu noch einfällt, ist dass wenn man wenigen Bilder machen auch mögliche Fehler beim stacken sich minimieren, aber ist das wirklich so?


    So nun bin ich mal gespannt, ob ich eine auf meine Fragestellung bezogene Antwort bekomme. ((o;


    CS
    Andreas

  • Moin, Moin Andreas


    Meine Ausrüstung ist ähnlich Canon 1200 D und F5 Newton.
    Hab mich mit meiner Canon bei Galaxien auf Rauschverhalten
    Belichtungszeit und Nachführung auf ISO 800 geeinigt.
    Bin bisher gut unterwegs.


    CS Jens

  • Hallo,


    ich erlaube mir mal das folgende Video zu verlinken:

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    Dort gehe ich u.a. auch auf Christian v.d.B. Seite ein.
    CS Frank

  • Hallo erst mal,


    vielen dank für die aufschlußreichen Beiträge. ((o:
    Ich habe ihr jetzt mal (noch nicht vollständig) "alles" durchgelesen und es scheint so zu sein, dass es zwar generell richtig ist mit den ISO-Wert heruntergehen, aber es gibt wohl ein Optimum bei ca. ISO 400 bis 800 bei meiner Canon. Erst ab dort wird der Dynamikbereich meiner Canon eos 1200D verringert. Aber dies sollte ich an der Kamera selber testen und dann gibt es ja auch noch die Hintergrund-Limitierung. Also muss ich da noch ein "bisschen" nachlesen. (o;


    CS
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">meiner "Grundidee" IOS runter Belichtungszeit hoch, um die Dynamik voll auszunutzen überhaupt richtig liege<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    eine hohe Dynamik erreicht man durch das Stacken auch mit kurzbelichteten Aufnahmen bei entsprechend höherem ISO. Daher ist das eigentlich irrelevant, zumindest solange man nichts überbelichtet.


    Wichtiger als der ISO ist die Frage nach der Belichtungszeit. Hier gibt es bedingt durch die Lichtverschmutzung eine Grenze ab der man kaum noch einen Gewinn erzielt. Die Grenze liegt je nach Kamera, Teleskop, Lichtverschmutzung, Filter etc. in einem extrem großen Bereich. Und um Nachführfehler und Ausschuss zu minimieren macht es daher keinen Sinn unnötig lange zu belichten.


    Ich finde dazu diese Seite interessant:
    https://astrofotografie.hohman…elichtung.astrokamera.php


    Mit welchem ISO man fotografiert richtet sich dann letztendlich nach der Belichtungszeit und ist relativ egal solange man nicht in Extrembereiche geht und gesättigte Pixel bekommt oder unterbelichtet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mir dazu noch einfällt, ist dass wenn man wenigen Bilder machen auch mögliche Fehler beim stacken sich minimieren, aber ist das wirklich so<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also durch das stacken von vielen Bildern entstehen keine Fehler, wenn ja dann hat man was falsch gemacht beim stacken. Das Gegenteil ist der Fall, eher minimiert man durch Stacking mögliche Fehler.


    Gruß
    Armin

  • Hallo Armin, Alex und natürlich auch alle anderen! ((o:


    Zuerst möchte ich mich nochmal bedanken bei euch, denn euer Antworten habe mir weitergeholfen!! (((o:

    Also, ich habe mir jetzt alles genau durchgelesen und versuche jetzt mal alles neu gelernte wiederzugeben mit der Bitte, falls ich was falsch verstanden habe, mich zu berichtigen. Denn ich bin mir nicht so sicher, ob ich das alles richtig verstanden habe.
    1. Bei meiner Canon eos 1200D Kamera liegt das Optimum zwischen Dynamik und ISO Wert bei 800. D. h. bei dem ISO Wert von 800 hat meine Kamera noch einen hohen Dynamik-Umfang, aber schon eine gute "ISO-Verstärkung" (kann man das so sagen?), somit kann die Belichtungszeit reduziert werden. ((o:
    Also werde ich ab jetzt immer mit IOS 800 meine Bilder machen. Ist das so richtig? Hierzu siehe Link: http://dslr-astrophotography.com/iso-values-canon-cameras/
    2. Jetzt lese ich aus einem Bios-Bild den Bias (ADU) und dem Kamerarauschen (RMS).
    Dann mache ich ein Bild von dem DSO mit 60 Sekunden. Jetzt lese ich den Bias (ADU) und das Gesamtrauschen (RMS) aus diesem Bild heraus. Und setze alles in die Formal (Siehe Link: https://astrofotografie.hohman…elichtung.astrokamera.php) ein und bekomme meine maximal sinnvolle Einzelbelichtungszeit heraus.
    Habe ich das jetzt so richtig verstanden?


    CS
    Andreas


    P. S.:
    Da Fistwork leider nur den RMS-Wert ausgibt, wenn ich es richtig nachgelesen habe und da ich mir gerade PixInsight gekauft habe, hoffe ich in PI den Bias (ADU) und das Kamerarauschen (RMS) aus einem Bild herauszulesen zu können. Ich habe schon mal in PI geschaut, bin aber noch nicht fündig geworden. Falls jemand weiß, wie es geht, dann schreibe es mir bitte.

  • Hallo Andreas,


    der "optimale ISO Wert" ist nur so ein Anhaltspunkt und entspricht in etwa dem ISO Wert ab dem das Ausleserauschen bei noch höherem ISO kaum noch weiter sinkt. Wie Frank in seinem Video erklärt hat spielt das Ausleserauschen aber keine große Rolle mehr wenn man den Bereich der hintergrundlimitierung erreicht. (man erreicht diesen Bereich aber schneller wenn das Ausleserauschen niedrig ist).


    Also ich würde ein Testfoto mit ISO 800 machen und schauen wie lange du belichten kannst ohne das die hellsten Sterne ausbrennen.
    Dann noch ein DARK machen (kein BIAS !) und in beiden Bildern den RMS ermitteln (in Fitswork einen Bereich ohne Sterne markieren --&gt; Rechtsklick --&gt; Statistik ), dann in diese Formel einsetzen und schauen was dabei rauskommt (Bias ADU ist erstmal egal).


    Wenn sich herausstellt dass du zu kurz belichtet hast, kannst du den ISO niedriger einstellen und es nochmal mit einer längeren Zeit versuchen (die muss dann aber möglicherweise etwas länger sein als die errechnete Zeit, da das Ausleserauschen steigt wenn du den ISO jetzt niedriger einstellst).


    Wenn die Belichtungszeit zu lang war kannst du entweder mit genau den Einstellungen fotografieren (schadet nicht, hat aber auch keinen Nutzen) oder um Nachführprobleme zu minimieren die Belichtungszeit verkürzen, den ISO aber nicht erhöhen da sonst vermutlich die Sterne ausbrennen.


    Das ist zumindest die Theorie, generell sollte man aber vielleicht auch einfach mal ein bisschen ausprobieren was am besten funktioniert und wie die Unterschiede sind.


    Gruß
    Armin

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