Mond am 28.03. 2020 update 27.03

  • Hallo,


    anbei ein paar Mondimpressionen vom 28.3.. Ich bin immer noch dabei Routine mit dem Instrument aufzubauen. Ich habe bei dieser Serie ohne Plan, wild drauf losgeschossen. Selbst die Textdateien habe ich noch nicht ausgewertet. Es sieht aber so aus, als ob die Kontrasteinstellung in FC durchaus geringer eingestellt werden kann. In PS lässt sich das nachträglich problemlos korrigieren.


    In dieser frühen Mondphase ist es mit dem Kontrast nicht so weit her. Alle Aufnahmen vor 18 Uhr mit dem Grünfilter sahen am Ende eher gequält aus. In der Regel wurde 2000 bis 3000 Frames aufgenommen und davon 10% verwendet. Der Gain lag bei 160 bis 200. Obwohl der Mond schon weit im Westen war, waren die Bildschirmbilder sehr beeindruckend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwie noch schärfer geht. Die Summenbilder allerdings waren ziemlich unscharf, logisch bei mittleren Seeing und Mond weit im Westen. Das Summenbild, nach dem Stack wurde am Ende der Sitzung gegen 20:15Uhr daher auch immer schlechter.


    Was habe ich nicht schon alles versucht, eine optimale Schärfebearbeitungsroutine zu finden. Zur Zeit arbeite ich nur in PS mit USM und Hochpass. Bei der Bearbeitung habe ich mir auf Grund des angespannten Zeitplanes nicht besonders viel Mühe gegeben. Daher kann es bei den Mosaiken schon mal Fehlstellen o.andere Fehler geben.


    Aufgrund der Seeingverhältnisse habe ich die Linse auf 200mm abgeblendet. Unter konstanten Bedingungen werde ich mal einen Vergleich mit voller Öffnung fahren.


    Die Brennweite lag bei 2,7m ÖV 1:12.
    Mich würde mal interessieren, mit welchen FC Einstellungen andere Beobachter aufnehmen.
    So, hier nun die Links. Auf Grund der Größe nur die URL


    http://www.unigraph.de/images/…0/m20200328_184703mos.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…2020/m20200328_185149.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…/m20200328_185425neu2.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…0/m20200328_185925mos.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…/m20200328_185702_87p.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…2020/m20200328_190707.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…2020/m20200328_191500.jpg


    update: 27.03.


    Anbei 2 Bilder vom 27.03.. Die Bedingungen waren schlechter als die vom 28.03. (Kontrast, Seeing) Das Mosaik wurde auf 50% skaliert.


    http://www.unigraph.de/images/…0/mond20200327_192621.jpg


    http://www.unigraph.de/images/…0/mond20200327_185123.jpg


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Lieber Harald,


    Hut ab vor diesem Mond! Ich habe gerade eine Viertelstunde mit einem Mondspaziergang auf Deinem Bild verbracht.


    Zu FC kann ich nichts sagen, ich benutze SharpCap. Ich nehme 16-Bit .SER Videos auf, früher habe ich .AVI verwendet, das geht dann nur mit 8-Bit. Die Aufnahmeparameter hängen - in allen Capture Programmen - auch sehr von der Kamera ab.


    Aus meinen Erfahrungen heraus gibt es nicht 'die' optimale Bearbeitungsroutine schlechthin. Was ich festgestellt habe ist, daß ich bei Mondbildern mit Lucy-Richardson Deconvolution die besten Erfolge erzielt habe - am Jupiter hat dies überhaupt nicht hingehauen. Da war Wavelet-Bearbeitung wesentlich besser. Aber auch am Mond muß ich für jede Beobachtungs- (Video-) Sequenz die Parameter der LR-Deconvolution erneut experimentell ermitteln. Parameter, die am Abend zuvor gut waren sind am nächsten Abend nicht mehr optimal. Das bedeutet für mich immer stundenlange Arbeit alleine für die LR-Schärfung.


    Mein Workflow ist am Monde folgender:


    1) Datenerfassung mit SharpCap (.SER)


    2) Splitten der Videos in Einzelframes mit Sortierung nach Qualität mit PIPP (.FITS). Das beschleunigt den eigentlichen Stackvorgang erheblich, da ich dem Stacker nur die besten Bilder aus dem Verzeichnis vorwerfe (Qualität >=85%, Angabe von PIPP im Dateinamen).


    3) Stacken der besten Bilder eines Videos mit AVIstack (.FITS).


    4) Die gestackten Bilder bearbeite ich dann in AstroArt:


    RC-Deconvolution mit experimentellen Parametern
    Entrauschen
    Unsharp Mask
    ggf. nochmals entrauschen
    (muß man bei jedem Bild ausprobieren)


    5) Bei Farbaufnahmen Farblayer Adjustment (FITSwork)


    6) Finale Kosmetik und Crop der Bildränder (GIMP)


    So habe ich es bislang gemacht. Mit StarTools und PixInsight habe ich noch keine Mondbilder bearbeitet, das werde ich gelegentlich testen.


    Beispielbilder (April 3, 2017: AstroPhysics Refraktor EDF-130/780mm (==>) 2340mm, TS Apo-Barlow 3x, QHY IMG-132E CMOS Farbvideokamera)


    http://files.homepagemodules.d…ictures_u582_FjbEzBwx.jpg
    http://files.homepagemodules.d…ictures_u584_RJeoKnyz.jpg
    http://files.homepagemodules.d…ictures_u586_rBbNVJXZ.jpg



    Grüße, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Morgen Gerd,


    prima Aufnahmen! Für diese Öffnung und der kurzen Brennweiten ist die Auflösung wirklich gut! Klar, Farbe ist Geschmacksache. Ich habe die Bilder in s/w konvertiert, um diese zu beurteilen.


    Danke für dein Wokflow! Deconvolution ist natürlich ein mächtiges Werkzeug, welches ich vielfach an der Halpha Sonne einsetze. Vor allem bei schlechten Bedingungen versagen da die Wavelets regelmäßig. Bei deinen Bildern gefallt mir insbesondere die Sättigung in den schwarzen Bereichen. Deconvolution hat jedoch auch Nachteile, welche ich insbesondere im Rauschen Deconvolutionpunkte in den dunklen und mittleren Bereichen) sehe. Da muss man hinterher immer Glätten was mir nicht besonders behagt. Hier ist USM oder WL von Vorteil. Profis arbeiten nur mit DC. Die haben jedoch auch eine gemessene PSF. Das will ich mir hier auch nicht antun, denn dann wird die Verweildauer noch länger und die Arbeit noch größer. Um diese PSF zu ermitteln, müsste man in Echtzeit das Flimmern in den verschiedenen Bereichen des Bildes aufnehmen, um daraus die PSF zu ermitteln. Puh, das wird viel. Unsere idealisierte PSF ist ja nur ein Kompromiss. Deshalb müssen auch bei DC mehrere Durchläufe mit unterschiedlichen PSF gestartet werden,um unterschiedliche Bildbereiche (Frequenzen bei WV) zu berücksichtigen - Kleinste Detail, mittlere Detail grobe Detail - Fläche. usw.....


    Die neue Kamera ASI178 ist auch eine Verbesserung gegenüber der SR 445. Die Pixel sind kleiner.


    Mein Ziel ist es, in PS einen oder zwei allgemeingültige Schärfungsroutinen zu erstellen, welche die Mondergebnisse bearbeiten können und die Bearbeitungszeiten reduziert. Nur noch in Ausnahmefällen, bei besonders schönen Objekten will ich mich stundenlang vor dem Rechner aufhalten. Na ja, ich bin mit dem Instrument ja noch ein Neuling. Mal sehen wohin die Reise geht. Heute Abend wäre ein guter Termin, bei in LSA werden aber Wolken erwartet, Mist!!


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    das sieht aber schon sehr gut aus, gar nicht gequält. Ich glaube, dass ein Sichelmond immer
    etwas unter atmosphärischen Einflüssen stehen wird und so gesehen war es diesmal doch
    hervorragend.
    Mir gefällt besonders, dass Deine Bilder viele kleine Details zeigen, die man bei längerem Betrachten
    reichlich findet!!

  • Morgen Christian,
    danke für die Rückmeldung. Tja, mich reizen auch die vielen kleinen Details, welche ja auch eine gewisse Herausforderung darstellen. Auf deiner Übersicht ist aber auch mächtig was los.
    Ich versuche auch die Kamera so wenig wie möglich an und abzubauen. Klappt leider nicht immer, da ich einen Sucher ohne Fadenkreuz z.Z. habe. Da ist die Trefferquote auf dem Chip reiner Zufall. Ich muss immer mal mit dem Okular nachschauen. Der direkte Anblick hat natürlich seinen Reiz. Allerdings ist auf dem Bildschirm mehr und alles einfacher und entspannter zu beobachten. So setze ich die Okulare recht selten am Mond ein.


    cs Harald

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