Zwei Fragen (Kamera, einordnen der Montierung)

  • Hallo Zusammen,


    ich hatte gerade eine Diskussion mit einem BEkannten der auch in die Astrofotografie eingestiegen ist (und bereits respektable Bilder liefert) und dabei kamen zwei eigentlich simple Fragen auf die mich selber zum nachdenken brachten.


    1. Tageslichtkamera vs. astroumgebaute Kamera. Gibt es bei der Deep-Sky-Fotografie mit der DSLR Objekte, die man besser mit einer nicht umgebauten Kamera aufnimmt oder ist eine modifizierte Kamera grundsätzlich "besser" weil man von der erhöhten Empfindlichkeit im h-alpha Bereich in jedem Fall "profitiert"? Oder gibt es Objekte wo H-alpha keine grosse Rolle spielt (wie gesagt, bezieht sich nur auf Deep-Sky).


    2. Einordnen der Montierung: Der bekannte meinte, dass ihm beim Kauf geraten wurde, dass die Montierung mittels Polsucher nur dann ausgerichtet werden soll wenn das Teleskop noch nicht aufgesetzt wurde. Er hat dann auch gemeint, dass das doch eigentlich nicht logisch ist, da man beim Aufsetzen des Teleskopes selber bzw. dem Anbringen der Gegengewichte etc pp doch im Grunde unabsichtlich die Montierung irgendwie verschiebt. Wie handhabt ihr das? Einordnen mit aufgesetzter Ausrüstung oder ohne?


    /ich sehe gerade dass ich das ganze ins Zubehör-Forum geposted habe, eigentlich wollte ich es ins DSLR-Forum posten.

  • Hallo Matthias,


    den zweiten Punkt verstehe ich auch nicht. Bei mir ist schon alles aufgebaut, wenn ich das Teleskop einnorde. Ansonsten besteht ja das Problem, dass man bei der Montage irgendwo anstößt und die Ausrichtung der Montierung nicht mehr optimal ist.


    Bezüglich Astromodifikation bin ich auf das Feedback ebenfalls gespannt. Ich verwende selbst eine unmodifizierte DSLR und habe bei den meisten DS Objekten keine Probleme. Bei H-Alpha Regionen sind aber natürlich Abstriche zu machen.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hi Matthias,


    was nutzt mir eine Montierung, die vor dem Aufsetzten eingenordet war, aber nachher nicht mehr?


    Ok, es gibt Montierungen, da verdeckt die aufgesetzte Ausrüstung den Polsucher, z.B. bei meiner kleinen Reisemontierung SkyWatcher Star Adventurer…


    Aber abgesehen davon: ich baue immer alles komplett auf, bringe beiden Achsen ins Gleichgewicht. Dann stelle ich sicher, dass die Montierung im Wasser steht und dann erst mache ich das Polar Alignment.


    Ich nutze den Polsucher auch nur für eine grobe Ausrichtung und scheiner dann die Monti ein. Händisch durch das Hauptteleskop, aber da ich eh einen Autoguider nutze und letztlich jeder Astrofotograf um den Autoguider (meiner Meinung) nicht drum rum kommt, mache ich das einscheinern mit dem Autoguiderprogram PHD2.


    Nur so bekomme ich Belichtungszeiten > 5 min realisiert.


    Zur ersten Frage: ich hatte auch lange überlegt, meine DSLR umbauen zu lassen, habe mich dann aber für eine Monochrome-Astrocam mit Filtern entschieden :)
    Aber grundsätzlich leuchten Reflexionsnebel (z.B. bei den Plejaden) im ganzen Spektrum. Auch Galaxien sind im RGB-Bereich zu Hause, da hilft H alpha aber, die dortigen Emissionsnebel rauszuarbeiten.


    CS Michael

  • Hallo Matthias,


    Meine persönliche Meinung.
    Ich hatte lange eine unmodifizierte eos. Seitdem ich eine astro umgebaute habe, kann ich nur dazu raten. Die ohne schränkt sehr ein, denn mit einer umgebauten kann man alles mit einer ohne Umbau, nur beschränkt fotografieren.
    Zum 2. Punkt. Ich lasse alles abgebaut, denn das erleichtert zum Beispiel die polhöheneinstellung. Mit den azimut und polhöhenschrauben wird ja auch alles ordentlich geklemmt. Natürlich sollte man nicht gegen das Stativ treten, was aber auch für die andere Variante gilt. Wenn ich dann alles oben aufsetze und meinen mgen starte, gehen mehr als 5 min. . Die dioden am mgen zappeln auch sehr moderat an und aus, sodass ich davon ausgehe, dass die einnordung nicht so schlecht war. Als Ergebnis bekomme ich Runde Sterne, was ja Sinn und Zweck ist und Sachen wie bildfelddrehung , kann ich auch nicht feststellen. Das is aber meine persönliche Meinung und Erfahrung. Andere mögen andere haben.
    Viele Grüsse

  • Hallo Mathias,


    das man die Montierung erst einnorden und dann die Nutzlast aufsatteln soll habe ich noch nie gehört und halte ich auch nicht für zweckmäßig. Die Ausrichtung ist im nu perdu, da braucht nur ein Bein etwas tiefer in den Rasen einzusinken oder man stößt beim aufsatteln des Teleskops an. Ich mache die grobe Einnordung per Polsucher nach dem Aufbau und die genaue Ausrichtung anschließend mit SharpCap und der Sucherkamera. Geht fix und ist sehr genau.


    Das eine Astromodifikation irgendwo keinen Vorteil, oder sogar Nachteile mit sich bringt glaube ich nicht. Klar, bei Tag ist es schwierig, aber Wasserstoff ist im Weltall weit verbreitet und leuchtet auch in Galaxien. Daher gibt es, meiner Meinung nach, zwar Objekte wo es nicht so viel ausmacht, aber keine, bei denen es stört.


    Viele Grüße
    Michael

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