Upgrade von 102/500 auf 120/600 sinnvoll?

  • Guten Morgen zusammen,
    Ich habe schon seit einigen Jahren den kleinen Sky-Watcher 102/500 Achromaten im Einsatz und bin prinzipiell mit dem Gerät zufrieden. Er kommt für schnelles Spechteln zwischendurch und als Reisegerät zum Einsatz. Trotzdem wünsche ich mir bei den DSO manchmal etwas mehr Detail und frage mich, ob dies der etwas größere Refraktor 120/600 oder das Gerät von Explorer Scientific (127 f/6,5 Air-Spaced Doublet) ausreichend leisten kann, soll heißen ob es einen spürbaren Unterschied gäbe. Vorläufig möchte ich mich nicht APO-risieren, soll also ein achromatisches Großfeldgerät bleiben.
    Was meint Ihr?
    Vielen Dank und schöne Grüße,


    Rolf

  • Hallo Rolf,


    Als Faustregel sagt man, dass man für einen spürbaren Gewinn an Auflösung und Grenzgröße die Öffnung um das 1,5-fache erhöhen soll. Das wäre bei Dir somit ein 150/750-Teleskop. Ein entsprechender Refraktor (egal ob FH oder Apo) ist natürlich schon recht groß und erfordert eventuell eine neue Montierung. Und der Farbfehler bei einem 6“ Fh ist auch größer als bei einem 4“er, da hat Stefan recht.
    Eine Alternative könnte somit auch ein 150/750 Spiegelteleskop sein, sprich ein Newton. Farbrein, leicht und natürlich auch deutlich günstiger als ein vergleichbarer Refraktor.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Rolf,
    ich denke, bei dem Aufstieg von einem 100mm/f5 zu einem 120mm/f5 Achromat spielt das Auflösungsvermögen eine sekundäre Rolle. Primär ist die Steigerung des Lichtsammelvermoegens.
    Ich habe jahrelang mit einem 100/600 Triplet beobachtet. Seitdem ich meinen 120/600 habe, liegt der alte nur noch im Schrank. Es ist schon ein Unterschied bei DS zu erkennen! Für die Auflösung enger Doppelsterne sind beide das falsche Gerät, da nehme ich meinen AS 80/1200.
    Mein Newton 150/750 ist gegenüber dem alten 100er und erst recht dem 120/600 eine weitere, deutlichere Steigerung.
    Der 100er hat ausgedient, der 120er ist mein Expeditions- und Deep Sky Gerät und der N 150 zeigt sowohl Details (Mond!) als auch DS von allen dreien am besten.
    Aus meiner Erfahrungen mit allen dreien würde ich den Newton empfehlen.
    Ein einziges Gerät für alles gibt es nicht.
    Andreas

  • (==>) Andreas, Marcus und Stefan,


    vielen Dank für Euren Rat und Gedanken. Doch nicht so einfach, die Entscheidung. Einerseits wird der 120/600er in den meisten Erfahrungsberichten (für sein Einsatzgebiet) sehr geschätzt, aber Ihr wendet wohl mit Recht die Zunahme des Farbfehlers und den zu geringen Zugewinn an Öffnung ein.


    Unter anderem deswegen habe ich ja zum 127er von ES mit dem etwas entspannteren Öffnungsverhältnis von f/6,5 geschielt. Dieses Instrument scheint aber zumindest hier in Deutschland ein Schattendasein zu fristen, jedenfalls findet man kaum etwas an Erfahrungsberichten oder Diskussionsbeiträgen.


    Was die anderen Gerätvorschläge, d.h. den 150/750 Newton angeht: Ich habe ja schon den großen 12er Dobson, d. h. ein 6" oder 8" würde gewissermaßen eine Lücke füllen. Aber es soll halt transportabel bleiben und neben Sack und Pack und ggf. Ski in die Dachbox passen.


    Den 150/750 Newton hatte ich schon mal auf einer NEQ3, musste aber irgendwann wegen Platz- und Zeitmangel weichen und würde auch aktuell - so schön das Teil auch ist - nicht reinpassen.


    Ich werde also nochmal in mich gehen und ggf versuchen, auf einem der Teleskoptreffen mal selbst durch einen größeren Refraktor zu schauen.


    Schöne Grüße,


    Rolf

  • Wie wäre es mit dem Skywatcher Telescope Startravel-150/760?


    Testbericht hier:


    http://www.astrotest.it/englis…s/skywatcher-150mm-achro/


    und Anwender hier:


    http://www.astronomyforum.net/…ility.html#post1058749693


    Gruß
    Peter


    PS: Bin selbst gerade dabei mich zwischen 120, 127, 150 und 152 Achro-Refraktoren zu entscheiden.


    PPS: Sehe gerade, dass (==>)j.gardavsky auch hier im Forum ist:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=239167

  • Hallo Peter,


    wenn du den 150/750 für Übersichtsbeobachtungen mit niedriger Vergrößerung benutzen willst- ok. Aber die größere Öffnung gegenüber den hier schon erwähnten Achromaten verstärkt den Farbfehler deutlich und bei mehr als mit vielleicht 50-fach verschmiert dieser dann schon sehr deutlich. Kontrastreich ist das dann nicht mehr.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    die ausführlichen Diskussionen im Netz zum Farbfehler sind mir bekannt. Deshalb die beiden URLs in meinem Beitrag.


    Wir haben es in der Regel mit mindestens zwei Gruppen von Benutzern zu tun: Hobby- und Amateurastronomen.


    Letztere machen das professionell - und die entscheiden bei der Auswahl ihrer Teleskope sicher nach klaren Kriterien. Aber zum Spazierensehen (auch auf PLaneten!) sind auch diese RFT-Achromaten durchaus geeignet. Selbst wenn ihnen Farbtreue oder Kontrast fehlen, um die 100% Leistung zu erreichen.


    Meine 2 cts.


    Gruß,
    Peter

  • Hallo Peter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber zum Spazierensehen (auch auf PLaneten!) sind auch diese RFT-Achromaten durchaus geeignet<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Was willst du denn mit so einem Achromaten bei den für Planeten nötigen hohen Vergrößerungen sehen? Der Farbfehler verschmiert bei 150-180-fach mit dem 150er Achromaten sämtliche Details [}:)]


    Damit wird auch ein Hobbyastronom (sind wir das nicht alle? Ich betreibe das nicht profimäßig) kaum glücklich werden. Außer er hat noch nie bei dieser Vergrößerung an einer farbfehlerfreien Optik zu den Planeten durchgeschaut. Und das würde auch ein 150/750 Newton bieten und der wäre noch deutlich günstiger als der SW Achromat.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    das war die Ausgangsfrage:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Trotzdem wünsche ich mir bei den DSO manchmal etwas mehr Detail und frage mich, ob dies der etwas größere Refraktor 120/600 oder das Gerät von Explorer Scientific (127 f/6,5 Air-Spaced Doublet) ausreichend leisten kann, soll heißen ob es einen spürbaren Unterschied gäbe. Vorläufig möchte ich mich nicht APO-risieren, soll also ein achromatisches Großfeldgerät bleiben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Leisten die "Farbeimer" das? Ich denke ja.


    Gruß,
    Peter

  • Hi Peter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leisten die "Farbeimer" das? Ich denke ja.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Siehe meine erste Antwort hierzu. [:)]


    Meine letzte Antwort dir gegenüber bezog sich aber nicht auf Übersicht, sondern auf deinen Anwendung damit für Planetenbeobachtung und meine vorherige Antwort beschrieb doch genau, wofür solche Achros tauglich sind.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber zum Spazierensehen (auch auf PLaneten!) sind auch diese RFT-Achromaten durchaus geeignet. Selbst wenn ihnen Farbtreue oder Kontrast fehlen, um die 100% Leistung zu erreichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich würde mir keinen Achromaten mit kurzer Brennweite für die Planeten anschaffen, auch nicht zum "Spazierensehen", was bei Planeten nur bei höherer Vergrößerung sinnvoll ist, außer es soll nur ein kleines Scheibchen im Okular gesehen werden.
    Bei höherer Vergrößerung verschmiert der Farbfehler der kurzbrennweitigen achromatischen Optiken die Details auf dem Planetenscheibchen. Das fokussieren wird durch den unscharfen farbigen Rand am Planetenscheibchen erschwert.
    Es werden sicher mit solchen Teleskopen nicht annähernd 100% erreicht, eher sehr deutlich weniger.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Rolf,
    ich habe einen 120/600 Refraktor, der Spaß macht! Im Gegensatz zu meinen anderen Teleskopen ist er schnell rausgestellt und einsatzbereit.
    Aber wenn ich mehr sehen will, nehme ich den 10" oder den 16" Dobson!
    Du kannst das einfach am Preis festmachen, einen 10 Zöller Newton bekommst du billiger, als einen 5 Zoll Refraktor und er leistet mehr.
    Meinen 120/600 benutze ich gerne, weil er ein größeres Gesichtsfeld hat, aber er ersetzt keinen 10" Newton!
    Man braucht halt beides für unterschiedliche Fragestellungen. Müsste ich mich endscheiden, würde ich den 10" Dobson nehmen!
    VG
    Udo

  • Hallo Rolf, ich habe nicht zuende gelesen, du hast ja einen 12" Dobson. Als Ergänzung ist ein 120/600 Refraktor schon spaßig!
    Aber ob das jetzt so der große Unterschied zu einem 4" Refraktor ist kann ich nicht beurteilen!

  • So, meine Entscheidung ist gefallen und Bestellung für SKYWATCHER 150MM (6") F/750 REFRAKTOR TELESKOP ist raus.


    Bin mal gespannt wie meine SP-DX den "Langen" verträgt und ob ich mit der förderlichen Vergrößerung leben werden kann.


    Gruß,
    Peter (eating others dogfood ;) )


    PS: Und hier noch der Auslöser für meine Entscheidung - deckt sich mit meinen Beobachtererfahrungen am C8


    http://affordable-astronomy.at…m/startravel150/page1.htm

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So, meine Entscheidung ist gefallen und Bestellung für SKYWATCHER 150MM (6") F/750 REFRAKTOR TELESKOP ist raus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da mein Händler nicht baldigst liefern konnte (Container noch unterwegs), habe ich Bestellung geändert:


    EVOSTAR 120/1000 auf AZ-4 wird der Neue. Unboxing Video, das meine Entscheidung befördert hat "in die Mitte zwischen C8 und 80/400" in "Grab 'n Go" Optionen zu investieren:


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    Gruß,
    Peter

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