Hallo Selbstbauer,
ich bin über die Weihnachtsfeiertage dran, den Schaerrefraktor FH 225/2700 für die Balkonplattform zu bauen. Je nach Baufortschritt werde ich hier Bilder posten. Ich weiß natürlich, dass diese Instrumentenart selten von uns Amateurbeobachtern genutzt wird. Hätte ich nicht die Optiken schon da (vom alten Unigraphen) würde ich wahrscheinlich mich eher auf einen Maksutow und SC konzentrieren.
Leider habe ich den Platz nicht, den Refraktor gestreckt zu bauen. Da bleibt dann wirklich nur noch die Faltvariante.
Ein vorhandener Alugittertubus (für dan geplanten 300mm Uni) wurde umgebaut und gekürzt. Die Tubuslänge ist jetz genau 1m.
Anbei ein paar Bilder.
update1:
zwischen den Feiertagen und Silvester bin ich immer am Bauen.
Heute wurde die Fassungen der Umlenkspiegel eingebaut.
Der erste Spiegel bekommt die Halterung aus dem Uni, also eine normale TS Hauptspiegelhalterung. Der Spiegel wurde extra noch mit Silikonplops fixiert. Dieser Spiegel kann von Außen verstellt werden.
Auf dem Bildern fehlen noch die 3 Druckfedern. Zusätzlich werden noch 3 Druckschrauben gegen die Fassung drücken, so dass sich die Fassung nicht bewegen kann - egal in welcher Stellung des Rohr steht.
Der zweite Umlenkspiegel bekommt eine Kippfassung aus einem alten Projektionsgerät. Diese stammt aus den 50iger o. 60iger Jahren und ist sehr stabil gelagert (Messinggleitlager). Zur seitlichen Verstellung werde ich heute noch eine Kippfassung (worin der Spiegel gelagert ist) auf der schwarzen Platte befestigen. Zukünftig wird der 120mm Spiegel gegen einen 100mm Sitall ausgetauscht. #
Nach meinem Zeitplan möchte ich gern in der ersten Januarwoche first light haben.
update2:
läuft unter dem Motto, "Ein Fernrohr zum Durchschauen, nicht zum Anschauen"!
So, die Beblankung ist heute fertiggestellt worden und der erste Platztest lief auch schon.
Als Blanken habe ich weiß beschichtetes Alublech genommen. Dies war noch vom Sternwartenbau übrig.
Die obere Seite habe ich nicht festgeschraubt. Diese lässt sich in zwei Teile (Objekttivseite - weis, OKZ Seite - anthrazit) durch herausziehen komplett öffnen und schließen. Damit komme ich an die optischen Teile ran.
Der Tubus passt auf die Montierung. Eventuell werde ich noch den Spacer (schwarz) an der Fernrohrwiege abbauen. Damit ecke ich nicht mehr bei 90° Höhe und Südausrichtung an das Geländer an. Mal sehen.
Da der Tubus eckig ist, ist der Anblick natürlich nicht schön. Aber Hauptsache die Optik funktioniert und ist lagestabil.
update3:
komme gerade vom first light am Mond rein. Aller Mühe der letzten 6 Monate haben sich gelohnt. Tolles Bild bei 381 und 534fach (f=2670mm). Sehr scharf, guter Kontrast, sehr ruhiges Bild, mäßige Farbsäume.
Die Krater im Plato (Smartphonebild), Rillen im und außerhalb vom Gassendi waren gut zu erkennen, Hainzel sehr scharf im inneren strukturiert. M.a.W. es hat sehr viel Spaß gemacht durchzuschauen. Die Verbesserung gegenüber dem 150/1200 FH ist sehr deutlich.
Was gibt es noch zu tun?
Linsen und Spiegel endlich putzen. Die Feinjustierung vornehmen. Sucherfernrohr anbauen, Bino benutzbar machen. Dafür ist der Backfokus z.Z. noch zu klein. Fotografischer Ausbau mit neuer Kamera und Laptop.
Dazu muss noch eine abfahrbare Kiste gebaut werden. Unter der Dachschräge will ich einen kleinen Schreibtisch usw. einbauen. Von dort soll dann aus fotografiert bzw. über Monitor beobachtet werden.
Es ist einfach nur geil, wenn man im Haus nur die Treppe zur 1. Etage nehmen muss und schon ist man vor Ort und kann beobachten.
Beachte:
Die beiden Mondbilder sollen nur die Beobachtungssituation wiederspiegeln, mehr nicht. Klar, mit richtiger Technik schafft man dies mit einem 63iger Refraktor! Im Platobild sieht man schon den mittleren Krater sehr gut angedeutet.
Bestückung mit einem 5mm WW Okular - Vergrößerung 534fach.
Schutzbau-update
Heute ist das Gittergerüst vom Schutzbau gekommen. Ich habe es in einer Einmannshow hochgezogen (gefühlte 70-90kg). Diese Woche wird das beschichtete Alublech aufgenietet.
Die ASI 178mono habe ich schon, der neue Rechner wird diese Woche fertig konfiguriert und zusammengesetzt sein. Dann geht es ans Kabelverlegen und endlich ans Einscheinern und Beobachten.
cs Harald
http://www.unigraph.de