Habt ihr Tipps zum Nebelzeichnen?

  • Hallo ihr lieben,


    ich habe letzte Woche zum ersten Mal Nebel gezeichnet, und mich am M42-Kern versucht. Zuerst habe ich aus Gewohnheit als Negativ gezeichnet und dann invertiert. Das Ergebnis ist links auf dem Bild. Der Hintergrund ist zwar wunderbar schwarz, aber die Nebelstrukturen habe ich nicht gleichmäßig gezeichnet.
    Dann habe ich diese Zeichnung direkt auf schwarzes Tonpapier "nachgemalt" (daher stimmt die Version nicht so ganz, es war als Test gedacht). Tja, die Nebelfläche ist zwar gleichmäßiger, aber der Hintergrund ist murks. Ich müsste zumindest den Tonkarton auf A4 lassen, damit ich keinen weißen Rand bekomme.


    Was meint ihr? Größer malen (meine Zeichenkreise haben 9 cm Durchmesser) und als Negativ, oder gibt es einen Trick, wie ein Scan einer Zeichnung auf schwarzem Tonpapier besser wird? Es hat halt die Farbe, die so ein Tonpapier hat, das ist kein glattes Tiefschwarz.


    Es muss einen Trick geben, den ich nur noch nicht herausgefunden habe.


    Nasskalte Grüße
    Sarah


    Edit: Das Foto wäre jetzt noch sinnvoll [8D]:



    <font color="limegreen">Verschoben vom Einsteigerforum. Stathis</font id="limegreen">

  • Großes Thema..
    Hier ein paar links von den alten Hasen, die eventuell weiter helfen:


    https://www.freunde-der-nacht.net/zeichnungen/
    http://www.deepsky-visuell.de/Zeichnungen/Zeichentechnik.htm
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=78134
    http://www.heiko-schaut-ins-all.de/hsia/index.php?option=com_content&view=article&id=59&Itemid=78ö
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=234032
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=175748
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=133740
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=129212


    Komplett digital:
    http://www.astro-visuell.de/astro/berichte/deep sky zeichnen/seite_1.html


    Ich zeichne einfach mit weichem dicken Bleistift / Kohlestift auf weißem Papier und wische mit Wischstift, Wattestäbchen oder Finger, um einen gleichmäßigeren Verlauf hin zu bekommen. Ich überhöhe gerne den Kontrast, will ja darstellen, was ich gesehen habe. Die meisten invertieren am Rechner für eine realistische Himmelsdarstellung, ich mache das meist nicht.

  • Hallo Sarah,


    es gibt da viele Philosophien und Geschmäcker, auch was den Hintergrund anbelangt in seiner Dunkelheit/ Helligkeit.


    Ich komme mit abfotografieren immer am besten klar. Da hat man mehr Einstell- und Variationsmöglichkeiten als beim Kopieren.


    Oft entstehen da aber Gradienten, unterschiedliche Helligkeitsverläufe. Die bekommt man im Falle des Falles mit Bildbearbeitungsprogrammen aus der Photographenecke recht gut weg. Ich komme ohne Gradientenentfernung aus.


    Stathis hat eine tolle kleine Zusammenstellung geliefert - Danke Stathis - das war selber für mich nochmal schön, drin zu schmökern. Vielleicht könnte man mal einen Pin für die Zeichnungsthematik setzen, damit es so gesammelt zum Nachschlagen bleibt? Würde sich ja anbieten, wo Stathis das schon so zusammengestellt hat.



    Die Tendenz geht mittlerweile zunehmend dahin, dass die Sterne im Feld nur skizziert werden und dann komplett digital neu erstellt werden zu Hause. Da gibt es alle Nuancen von komplett händisch und unbearbeitet bis hinzu digital komplett neu (ab-)gezeichnet von der Feldskizze. Bei letzterem hat man die Probleme mit dem Scanner auch nicht mehr...


    So macht jeder seine Erfahrungen und findet Vorlieben heraus - die technischen Möglichkeiten heute mit den Bildbearbeitungsprogrammen eröffnen da jedenfalls tolle Möglichkeiten.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hey ihr beiden,


    ganz lieben Dank für die vielen Links, von denen ich die meisten noch nicht kenne. Da arbeite ich mich mal durch!


    Mich zieht es irgendwo zwischen Stathis Schwarz-auf-Weiß-Zeichnungen und einer digitalen Hintergrunderstellung und großartigen Nachbearbeitung. Inzwischen finde ich den Scan, der nicht tiefschwarz ist, gar nicht mehr soo schlimm, sodass ich vielleicht versuchen werde, meine Zeichenfertigkeiten durch die neuen Infos aus den Links und Seiten und Üben zu verfeinern und meine Werke eben auf dem schwarzen Tonpapier zu verewigen. Dann ist es eben nicht rabenschwarz.


    Gerade arbeite ich an einem Experiment: Drei Zeichnungen von M42 - bei Neumond, Halbmond und bei Vollmond. Vor wenigen Tagen klarte es nachts kurzzeitig auf und die vollmondliche Festtagsbeleuchtung blendete über den ganzen Südosthimmel, das war die Gelegenheit. Die jeweiligen Ergebnisse halte ich mir als Zeichnung fest und notiere, wie sich die Königin der Nebel jeweils zeigt ;)


    Wie immer: Dankeschön, dass ihr euch Zeit genommen habt, um mir zu antworten :)

  • Hallo Sarah,


    wenn ich Deine vielen angestoßenen Themen hier lese, denke ich immer, wo hat die Frau nur das Messer her, das sie zwischen den Zähnen trägt. Dein Enthusiasmus und Deine Vielseitigkeit als Anfängerin steckt sicherlich viele, die hier mitlesen an. Und das, wo Dein Himmel wirklich nicht der beste ist. Besser kann man die Faszination und die Leidenschaft kaum transportieren. Lass Dich also nicht unterkriegen, solltest Du einmal weniger Antworten auf Deine Beiträge erhalten [;)]


    Zum Zeichnen habe ich noch zwei Tipps. Wenn Du schwarzes Papier nutzen willst, ich habe einmal viele schwarze Papiere bei einem Kunshändler vergleichen dürfen. Am besten gefiel mir das Römerturm Tonzeichenpapier 130 g. Das ist nahezu strukturlos und meiner Meinung nach am besten geeignet.
    Und weil es bei mir anfangs auch mit dem Scannen am handelsüblichen Drucker Probleme gab, habe ich mich am Ende für einen Flachbettscanner von Epson entschieden. Die Scans hier sind nah dran am Original.
    Hinsichtlich der Dunkelheit des Hintergrundes hatte ich mal einen Kulturkampf mit Mathias. Laut Bildbearbeitungsprogrammen bewegt sich Hintergrund im Rahmen zwischen R/B/G = 35/35/35/ und 40/40/40 (0/0/0 wäre tiefschwarz). Er hat aber auch kalibrierte Bildschirme zur Verfügung und am Ende recht, man sieht bei aufgehelltem Hintergrund die Details einfach besser. Ich bin bei meinten Hintergründen inzwischen bei 25/25/25 angelangt.


    Norman, Deine abfotografierten Zeichnungen finde sehr unkonventionell aber mitunter auch sehr ansprechend, weißte ja ;)


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Rene,


    danke für deine tolle Reaktion! Wobei ich eher als ungefährliches Persönchen einzustufen bin (Stichwort "Messer") [:D] Aber Biss kann ich schon haben, und Ausdauer.
    Und gerne auch mal Fragezeichen vor den Augen. Mit den RGB-Farben kann ich schon etwas anfangen und verstehe, was du und dein Bekannter da ausgefochten habt. Wo ich nur gedanklich aussteige: Wenn du bei 25/25/25 ankommst, was meinst du damit? Kannst du etwa den Schwarzton nach dem Scannen einstellen und veränderst ihn?


    Nachdem ich mich jetzt durch alle verlinkten Seiten durchgebrütet habe, stelle ich fest, dass ich zwar schonmal vernünftige Stifte besitze (ein weißer, dünner Edding klingt noch lohnenswert), aber vielleicht kein vernünftiges Papier, weil ich noch mit Standard-Tonpapier (nicht einmal -karton) vom Schreibwarenladen im Dörfchen ausgestattet bin. Folia und Römerturm sind jetzt zwei Namen, die mir hängengeblieben sind, muss ich mich mal informieren, wo ich die beziehen kann. Vor Ort vermutlich eher nirgends.
    Und was ich auch sehr hilfreich fand, war die Idee, mal alle vorhandenen Stifte aufs Papier zu krakeln und zu beschriften, einzuscannen, und zu schauen, was jeweils dabei herauskommt. Damit könnte ich dann beim nächsten Mal draußen anstatt "1/2/3" als Helligkeitsabstufungen gleich die Stiftnummern notieren.


    Wenn es dann jetzt bitte mal wieder klar wäre nachts... Gerade jetzt bei Halbmond könnte ich mein M42-Experiment weiterführen.

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