Barlow für Astrofotografie?

  • Hallo,


    um relativ kleine Objekte fotografieren zu können, ist der EvoStar 72ED natürlich aufgrund der Brennweite nicht wirklich geeignet. Da es auch viele kleine Objekte gibt, die ich wirklich sehr gerne fotografieren würde, viel mir ein, dass es sog. Barlow-Linsen gibt. Damit soll man, je nach dem, welche Barlow man hat, vergrößern können bzw. eine höhere Vergrößerung bekommen. Mit Astronomy Tools habe ich geguckt, wie Objekte mit welcher Barlow, also 2x, 1.5x, 2.25x, dargestellt werden und es sah auch gut aus, von der Vergößerung her.


    Ich wollte mal fragen, ob sich eine Barlow-Linse in meinem Falle, also mit der EvoStar 72ED und Eos 1000d fokal, lohnen würde?


    Wenn ja, welche Barlow wäre denn für den Anfang gut, ohne vieles falsch zu machen, oder dass das Bild ziemlich schlecht am Ende aussieht?


    Danke für Antworten.[:D]

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo Altan,


    wie sagt Radio Eriwan: "Im Prinzip ja, aber ..."
    Wenn Du eine Barlow nimmst um kleine Deep-Sky-Objekte zu vergrößern, verringerst Du auch deren Flächenhelligkeit. Durch die Öffnung Deines Teleskops kommt ja nicht mehr Licht durch. Und da kleinere Objekte auch noch die Tendenz haben, sowieso lichtschwächer zu sein, verlängern sich Deine sinnvollen Belichtungszeiten gewaltig.
    Also für Mond und Planeten ist eine Barlow oft sinnvoll, da die hell sind, für Deep-Sky-Objekte eher nicht.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Altan


    Ich hab keine Erfahrung mit Barlows denn wenn ich mehr
    Brennweite brauche nehme ich ein anderes Teleskop.
    In meinem Fall von einem Refraktor mit 530mm Brennweite auf einen
    Newton mit 1000mm. Sind aber beide mit ca. F5 sehr schnell.
    Bei dir wäre es dann mit 2x Barlow schon ca. F12.
    Das bedingt dann längere Belichtungszeit genauere Nachführung
    und mehr Glas im Strahlengang.


    Gruß Jens

  • Vielleicht lohnt es sich auch eine andere Kamera in Betracht zu ziehen. Die EOS 1000D an dem Teleskop liefert (sub)Pixel mit einer Auflösung von 2.8 Bogensekunden, das ist am oberen Ende dessen was sinnvoll ist. Die theoretisch mit dieser Öffnung erreichbare Auflösung liegt um die 1.5 Bogensekunden.
    Eine Kamera mit kleineren Pixeln könnte etwas mehr Details auflösen. Außerdem haben (unmodifizierte) DSLR Kameras keine gute Empfindlichkeit im tief-roten Spektralbereich der für viele Objekte wichtig ist. Anstatt also das Bild mit einer Barlow-Linse einfach über einen größeren Bereich des Sensors zu verteilen und das Teleskop damit "langsamer" zu machen würde ein anderer Sensor die Photonen besser ausnutzen und das teleskop bei einigen Neblen sogar "schneller" machen.
    Vielleicht wäre also der nächste sinnvolle Schritt ein Umstieg zu einer dedizierten Astrokamera. Und wenn man dann später mal auf ein größeres Teleskop umsteigen sollte kann man selbst einfache Astrokameras immer weiterverwenden, und sei es als Guiding-Kamera.


    Das würde dann leider auch bedeuten dass man zusätzliches Equipment benötigt, falls man bisher noch keinen Notebook-PC beim Beobachten eingesetzt hat. Den Computer will man jetzt nicht auf den Boden stellen, also ist irgendeine Form von Ablage/Tisch etc angebracht, man muss sicherstellen dass der Strom für den Computer während der ganzen Nacht reicht etc.



    Wenn also schon ein Notebook vorhanden ist und ich ein Budget von einigen wenigen 100€ "investieren" will dann würde ich das eher in eine Astrokamera als in eine Premium-Barlow-Linse stecken (schließlich würde man für Fotografie eine farbkorrigierte Barlowlinse und vermutlich auch eine im 2 Zoll Format verwenden wollen, und nicht eine billige, eher für den visuellen Gebrauch gedachte 1.25 Zoll Billig-Linse).


    CS
    HB

  • Hallo, danke für die Antworten.
    Nochmal zu dir "Bikeman", welche Kamera/Astrokamera wäre denn sinnvoll für 100€? Für das Geld bekommt man doch keine gute Astrokamera, die vielleicht besser als die Canon EOS 1000D ist, oder vielleicht doch? Ein Laptop ist Auf jeden Fall vorhanden.


    Danke für Antworten

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo Altan,


    ich könnte dir z.B für knapp unter 2x100.-Euro z.B. diese Kamera empfehlen:
    https://www.teleskop-express.d…Sony-Sensor-D-6-09mm.html
    Die habe ich auch. Die ist recht empfindlich und mit Deinem EvoStar bekommst Du damit einige DeepSky-Objekte recht groß rein. Die hat natürlich ein kleineres Blickfeld als die 1000D, aber das wäre dann ja auch "Overkill". Probier das doch einfach mal mit diesem Tool aus: https://astronomy.tools/calculators/field_of_view/
    Später geht die dann auch prima als Planeten- und Guidingkamera.


    Gruß


    Heiko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AstroMenemey</i>
    <br />
    Nochmal zu dir "Bikeman", welche Kamera/Astrokamera wäre denn sinnvoll für 100€? Für das Geld bekommt man doch keine gute Astrokamera, die vielleicht besser als die Canon EOS 1000D ist, oder vielleicht doch? Ein Laptop ist Auf jeden Fall vorhanden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich schrieb ja auch von "einigen wenigen 100€" als Budget, nicht 100€, das wäre tatsächlich etwas eng.


    Man muss bedenken dass der CMOS Sensor in der 1000D vor etwa 12 oder so Jahren auf den Markt kam, seit dem hat sich schon einiges getan.
    Für etwa 350€ bekommt man z.B. die ZWO ASI 178mc, ich habe die monochrom-Version und bin sehr zufrieden.
    Ich denke mit etwas "googeln" findet man einige Beispielbilder die mit dem EvoStar 72ED und entsprechenden Astrokameras aufgenommen wurden und kann sich dann ein Bild machen ob das gut genug ist um die Ausgabe zu rechtfertigen.


    CS
    HB

  • Okay gut danke nochmal :)

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • servus Altan,
    eine Barlow-Linse hat 2 Nachteile:
    1) wie bereits geschildert, verdoppelst Du zwar die Brennweite, bekommst also ein höheres Abbildungsvermögen (das vielleicht auch die Auflösung verbessert). Dies erkaufst Du Dir aber mit wesentlich längeren Belichtungszeiten. Hattest Du vorher f/5, hast Du mit Barlow dann f/10. Um Deinen chip im gleichen Maße zu sättigen, musst Du allerdings 4x so lange belichten! Außerdem verlangt eine große Brennweite immer höhere Anforderungen an Montierung, Seeing, Stabilität des Gesamtaufbaus, Windunempfindlichkeit und Nachführung.


    2) mit den normalen Barlow-Linsen, die ja meist 1.25" Durchmesser haben, bekommst Du eine fürchterliche Vignettierung, da die Randbereiche stark abgeschattet sind. Das würde nur mit kleinen Chips was bringen, und damit hast Du ein sehr kleines Gesichtsfeld.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

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