Guten Abend zusammen,
zu dem schon vorgestellten Thema "Expansion des Cirrusnebels" kann ich heute noch eine Ergänzung zeigen.
Das betrifft den östlichen Bogen, von dem ich 2018 nur recht dünne Daten zur Verfügung hatte. Dieses Jahr war ja hier eine deutliche Verbesserung möglich und so lag es nahe, den Vergleich mit den POSS-Platten zu wiederholen.
Es hatte sich schon herausgestellt, daß die heutigen Aufnahmen mit dem 130er APQ bei ca. 750 mm Brennweite eine deutlich andere Verzeichnung aufweisen als die Platten vom "Big-Schmidt", der eine viel längere Brennweite hat. Das ist nicht überraschend und bei den bisherigen Animationen zu NGC 6995 und NGC 6960 habe ich deswegen die Bildausschnitte so klein gewählt, daß die Genauigkeit der Deckung einigermaßen akzeptabel war.
Alternativ könnte man natürlich versuchen, die Verzeichnung auszugleichen. Ein geeignetes Programm hierfür ist APP (Astro Pixel Prozessor). Peter (pete_xl) war so nett und hat die beiden Teilbilder damit aufeinander registriert. So blieb der animierte Ausschnitt trotz der Größe frei von zonenweisen Verschiebungen der Sternfelder.
Das 1989er Bild aus dem DSS2 wurde am 7.07.1989 aufgenommen, und zwar auf der blauempfindlichen Platte Kodak IIIaJ. Die Belichtungszeit war 45 Minuten. Die zweitgrößte Schmidtkamera der Welt hat einen Korrektionsplattendurchmesser von 122 cm. Für meine OIII-Aufnahme vom 22.09.2019 waren es genau 2 Stunden:
Die Animation zeigt wie schon beim Sturmvorgel interessante Effekte. Viele Filamente bewegen sich nach außen, also vom Zentrum der Supernovaexplosion weg, und die Helligkeitsverteilung verändert sich - vermutlich infolge des Durchlaufens der Stoßwelle.
Etwas rätselhaft kommen mir die Finger an der "Hexenhand" vor, also in dem Bereich, der als IC1340 bezeichnet wird. Hier entsteht von 1989 zu 2019 regelrecht eine Lücke in den beiden parallelen Streifen, die ursprünglich ganz durchgehend erscheinen.
Dieser Teil des Nebels fällt überhaupt etwas aus der Struktur heraus und ist im Raum sicher anders orientiert als der Bereich mit NGC 6995 und 6992.
An Peter nochmal vielen Dank für die Hilfe bei der Bearbeitung !
Gruß Lars