Wahren jemals Russen auf dem Erdmond ?

  • Frage: Waren jemals russische Menschen,


    auf dem Mond ?


    Oder nur Sonden; autos und Roboter ?


    Frage v. Günter


    Grüsse aus Lünen, nähe Dortmund.

  • Warum auch? Es ging ja im Kalten Krieg nie darum, Menschen auf dem Mond zu bringen, sondern <b>der Erste</b> zu sein, der das schafft.
    Das Apolloprogramm hatte so weit ich weiss 41 Astronauten, davon 1 Wissenschaftler, der Rest Militär!
    Die Russen waren Ende der 60iger technisch weit von einer bemannten Mondlandung entfernt. Nach dem Tod von Sergei Koroljow 1966 ging die Entwicklung nur schleppend vorean.
    Ich habe aber nie verstanden, warum die Amerikaner nach Apollo 11 noch weitere 6 Missionen gestartet haben, denn das Ziel war ja erreicht.

  • Ich fand es sehr schade, daß das Apolloprogramm dann eingestellt wurde. Irgendwie war es eine Aufbruchsstimmung. Jetzt zum Mond...ein paar Jahre später zum Mars!
    Als Kind (bei Apollo 11 war ich 6 Jahre alt) hoffte ich den ersten Marsflug noch (bald) zu erleben.
    Heute...naja...die Hoffnung stirbt zuletzt..[;)]

  • Für technisch Interessierte waren die 50'ger und 60'ger ein goldenes Zeitalter: Aufbruch ins All, Überschallverkehrsflugzeuge, Raketenrucksäcke und vieles mehr. Noch heute sind viele der damals aufgestellten Rekorde ungebrochen und fast alles schien machbar, auch ohne Mikroelektronik.

  • Na heute ja auch ;-): Drohnentechnik, KI, Gesichtserkennung, Überwachungsprofile, KI, CGI, Flugsimulator in 4K Qualität, ...


    Ich gebe zu, damals war es, "kerniger"... Aber für uns vom 'alten Schlag' gibt es ja Musk, Branson, Bezoz, ... Wobei ersterer mit gemischten Gefühlen, da er den LEO mit Glitzer Pünktchen vollschmiert, naja wo gehobelt wird, fallen Sternchen, oder so.


    Re Russen: Mit Koroljow hätten sie zumindest Kosmonauten auf den Mond gebracht, kurz nach den Amis. Hätten sie ihm nur den Gulag erspart der seine Gesundheit ruiniert hat.


    CS,
    Walter

  • Heinz,
    hmm, eine leicht verklärte Darstellung der 50er und 60er. Die Zeit steht auch für Kohleöfen, WCs in Indien (wenn man von "jenseits des Ganges" außerhalb der Wohnung sprach [:D]) und vielen anderen Unzugänglichkeiten mehr.


    Auffällig finde ich eher, dass seinerzeit technische Neuerungen oft noch von Einzelpersonen erfunden wurden, während heute das nur noch in Teams geht.

  • Hallo Kalle,


    eine verklärte Darstellung sollte es nicht werden, auch wenn es sich vielleicht so anhört. Es sollte auch keine halbwegs vollständige Darstellung werden, dazu war meine Betrachtung viel zu einseitig auf techn. Entwicklungen bezogen. Und man darf nicht vergessen, dass der Antrieb dafür sehr oft der Kalte Krieg war, den ich ganz sicher nicht glorifizieren möchte. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, dass dieser 1989 von dem bekannten Bademeisterdarsteller David Hasselhoff mit dem Lied 'Looking for Freedom' beendet wurde [:D].

  • Man muss bedenken, dass die Russen eine Reihe von Erstleistungen aufgestellt haben. Was den Mond betrifft u.a.:


    - die erste Sonde, die nahe am Mond vorbei flog
    - die erste harte Landung auf dem Mond
    - die ersten Bilder der Mondrückseite
    - die erste weiche Landung auf dem Mond
    - die erste Sonde im Mondorbit
    - die erste unbemannte Sample-Return-Mission - um ein Haar hätten sie vor den Amerikanern Mondproben zur Erde gebracht.
    - der erste Rover (überhaupt das erste Fahrzeug) auf dem Mond.


    Ihre bemannten Mondprogramme sind stecken geblieben. Mit dem ZOND-Programm hätten sie durchaus eine Mondumrundung im Apollo-13-Stil machen können. Sie haben auch entsprechende unbemannte Testflüge mit einem modifizierten Sojus-Rausmschiff durchgeführt. Aber sie haben das dann - zumal es nach allerlei Problemen bei den Testflügen gefährlich schien - nach dem Flug von Apollo 8 abgebrochen. Die ZOND-Flüge waren aber ein Grund dafür, dass sich die USA mit dem Apollo-8-Flug so beeilt haben und gleich die erste bemannte Saturn-V zum Mond schickten. Das zweite sowjetische bemannte Mondprogramm, das eine Landung zum Ziel hatte, wurde am Ende eingestellt, nachdem sie ihre Rakete nicht in den Griff bekamen. Einen erfolgreichen unbemannten Testflug ihrer Mondfähre im Erdorbit im Apollo-5-Stil hat es m.W. gegeben.


    Hartwig

  • In wie weit haben die Russen damals geplante bemannte Missionen vorab bekannt gegeben?
    Oder wurden nur Erfolge gefeiert und Fehlschläge verheimlicht? Da gab es doch Aufnahmen italienischer Funkamateure, die nahelegen, dass es mindestens einen tödlichen Zwischenfall mit einer Kosmonautin gegeben hat und offizielle Gruppenfotos aus Baikanur, auf denen nachweislich Personen wegretuschiert wurden.

  • &gt;In wie weit haben die Russen damals geplante bemannte Missionen vorab bekannt gegeben?


    Gar nicht. Auch unbemannte Flüge wurden nicht offiziell angekündigt. Nach dem Start wurde nur so viel bekanntgegeben, wie man unbedingt bekanntgeben musste. Bemannte oder unbemannte Starts ins Orbit wurden auf jeden Fall bekanntgebeben, sobald man das Orbit erreicht hatte, weil man davon ausgehen konnte, dass es dann nicht mehr zu verheimlichen war. Satelliten, die z.B. zum Mond sollten, aber die Übergangsbahn zum Mond nicht erreichten, kriegten eine Kosmos-Nr. und dienten "der friedlichen Erforschung des Weltraums" o.ä.. Unbemannte Testflüge von bemannten Raumschiffen ebenfalls. Kam nach dem Erreichen des Orbits der Kosmonaut im weiteren Verlauf der Mission ums Leben (z.B. Komarow), wurde das auch bekanntgegeben. Kam jemand bei Bodentests ums Leben, nicht. So gab es ein Feuerunglück ähnlich Apollo 1 noch vor dem Start von Gagarin, bei dem ein Kosmonaut ums Leben kan. War der bei Bodentests oder sonstwie verunglückte Kosmonaut ein Prominenter (z.B. Gagarin), wurde das doch bekanntgegeben.


    Ein gutes Beispiel ist Luna 15, eine zeitgleich zu Apollo 11 versuchte Sample Return Mission. Als es die Bahn zum Mond erreichte, hieß es "Luna". Es wurden dann einzelne Fortschritte der Mission bekanntgegeben (z.B. Einscshwenken in eine Mondumlaufbahn), ohne das Ziel der Mission zu verraten. Als es auf dem Mond zerschellte, war es offiziell erfolgreich auf dem Mond gelandet und hatte seine Mission planmäßig abgeschlossen. Half natürlich nix, weil Jodrell Bank per Doppler die "Lande-"Geschwindigkeit bestimmt hatte....


    &gt; Da gab es doch Aufnahmen italienischer Funkamateure...
    Jaaaaaa, und es da gibt auch Bilder, die die Existenz einer Art namens <i>Nessiteras rhombopteryx</i> SCOTT nahelegen...


    Die Akten wurden nach der Wende offengelegt. Eine Reihe von Katastrophen wurden dadurch bekannt, z.B. das ganze N1-Programm, die Explosion einer N1 auf der Startplattform und 3 weiterer in der Luft, usw. Auch die erwähnten Todesfälle und andere wenig ruhmreiche Episonden der sowjetischen Raumfahrt wurden bestätigt oder sogar erstmals bekannt. Auch haben mehrere Beteiligte unzensierte Memoiren publiziert, allen voran Herr Tschertok. Diese Italo-Westerns entbehren aber jeder Plausibilität.


    Hartwig

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrohardy</i>
    <br />und es da gibt auch Bilder, die die Existenz einer Art namens Nessiteras rhombopteryx SCOTT nahelegen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In diesem Fall sind mir keine überzeugenden Aufnahmen bekannt.
    Aber man muss wohl akzeptieren, dass es Fakes schon lange vor Trump und dem Internet gab.

  • &gt; Diese Italo-Westerns entbehren aber jeder Plausibilität.


    Warum?
    Wer letztens die Doku über die zwei Brüder gesehen hat, fragt sich doch, wie ein Spaßvogel da plötzlich auf den geheim gehaltenen russ. Frequenzen rumfunkten konnte - und das Ganze Anfang der 1960er Jahre.


    Alles nur Mumpitz? Ein definitives Dementi der russ. Weltraumagentur gab es jedenfalls nicht, soweit ich weiß.
    .

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!