Sternwartenbau "one and a half man"

  • die Protagonisten zuerst ;)



    es begann mit einem 80x80x80 Loch in der Erde
    (die Schubkarre schützt Passanten vor dem Sturz in die Tiefe


    es war eine wahre Freude, den Lehmboden zu sprengen


    Erdarbeiten..bei der Gelegenheit 10 cbm Mutterboden
    im Garten ausgebracht. Es sind 276 Schubkarren ;)
    Aus dem Loch ragt nun ein falsches Rohr. Eine
    provisorische Umzäunung zeigt die Grösse der Sternwarte


    wir haben hier eine Beton-Tankstelle. Ein Bekannter
    war so freundlich, mir 2,5 to Beton für das Loch(!)
    (versucht garnicht erst es selbst zu rühren) auf
    einem Anhänger in Etappen zu "tanken" und mir zu bringen.


    Erdkabel von der Garage. Hallo liebe Baumwurzeln!


    Ein fertiges einfaches Gartenhaus vom Baufachmarkt für 499,- Tacken
    erleichtert die Grundarbeiten. Natürlich wurde die einfache
    Holzkonstruktion mit diversen (20?) 90x90x250 Holzbalken
    hinterher(!) gesteift. Jedenfalls liegt hier schon
    mal die erste Lage von dem Original-Gartenhaus zur Deko ;)


    Nun die Fundamente gemacht. Wieder Beton-Tankstelle. Tonnen.
    Leute, das ist eine Arbeit für jemanden der Vater und
    Mutter totgeschlagen hat ;( - das naechstemal(never ever)
    bin ich nicht so geizig und mache die Umrandung komplett.


    für täglich Brot sorgte meine Holde


    Schwedenfarbe hat 10 Jahre Garantie und ist 10x so teuer
    wie einfacher Holzschutz. Elende Pinselei. Aber mein Enkelsohn
    will ja später Maler werden sagte er mir ;)


    ich hatte noch eine Ladung Kies herumliegen.
    Zuerst eine Unkrautdecke oder wie das heisst
    und dann darauf die Kiesel geschüttet.
    Man sieht auf diesem Bild auch die Anfänge der
    Balkenversteifungen. Das Holzhaus steht ganz simpel auf
    einer Umrandung aus 15x15 cm Balken. Mit Teerfarbe
    und Dachpappe geschützt und getrennt.


    Das Holzhausdach habe ich auf 2 fette Balken
    aus Laerchenholz (sehr wetterfest) aufgebaut.


    Die laufen auf je 4 Rollen á 50kg Tragkraft á 5,- das Stück
    in U-Schienen aus Aluminium. Das war ein wenig weich,
    deshalb habe ich Stahl-Rechteckleisten in die U-Schienen
    gelegt und diese mit Biker-Öl (es könnte auch Margarine sein)
    gängig gemacht. Das waren diverse Lerneffekte und ich
    habe weiter Low-cost probiert, bis es passte. Alles
    aus dem Baumarkt war meine Devise. Es summiert sich trotzdem.
    Das Bild zeigt hier nur den Probeaufbau ohne Schienen.,


    Elektroverteilung in der Hütte, mit FI-Schutzschalter.
    Das bekommt man auch selber hin. Ein Elektriker kann
    sich das ja noch mal ansehen.


    Probeaufbau meiner Losmandy G11 und RC für Ekliptikstellung.


    mhhh...sieht so aus... und ich bin nur bei 80% Begeisterung


    Also, flugs die Hütte verändert. Das ist die neue
    Ekliptikstellung des Daches.


    BTW: man sieht hier auch meine Basis für die Montierung.
    Da ist nix fertig gekauft! - Gewindestangen, durchbohrte
    Aluschienen zum Fixieren als Basis. Zwei Aluscheiben
    von iBäh. Insgesamt ca. 60 Euro Material. Es war mit
    meinen Bordmitteln etwas zeitaufwendig, die Löcher
    in die Aluscheiben zu bohren. Aber klein vorbohren,
    grösser werden, noch grösser, dann gings.


    der Trick war : das Dach kann nun in zwei Richtungen
    fahren: Vollöffnung nach rechts und Ekliptiköffnung
    (ca. 1/3) nach Links. Pergola in Schwedenweiss gestrichen
    bis es auch der Regierung gefiel. Bepflanzung schon recht weit.



    So, mehr Bilder gibt es jetzt nicht. Die Hütte hat
    mittlerweile einen Holzfussboden. Dicke Bohlen,
    nicht der Ramsch der mit dem Holzhaus geliefert
    wurde. Es fehlen noch Restarbeiten, einscheinern
    der Montierung, Einweihung und dann kann es losgehen
    mit der Astrologie ;)


    Bis auf die Hilfe beim Malen und das Betonbringen
    habe ich die Hütte komplett alleine gebaut. Ich
    wollte einfach mal wissen, ob es geht. Es geht!
    Das Dach habe ich in Finalstellung montiert und
    mit Bitumenschindeln belegt. Das ist ultradicht.


    So, und danke für die Geduld bis hierher zu lesen.
    tschuess Arno

  • Hallo Arno,


    wow! Was für ein toller Bericht! Es war ziemlich einfach, bis zum Schluss zu lesen, mit den vielen Fotos und deinem ehrlichen und faszinierenden Bericht. Es ist bewundernswert, was du in Eigenregie geplant und umgesetzt hast, und den Enkel sogar mit einbinden konntest. Wer hat schon einen Opa mit einer Sternwarte im Garten [:)]?


    Und was für einen großen und einladenden Garten du hast, davon träume ich hier ja bloß (und dann darf man bei uns ja nicht einmal einen Gartenschuppen oder gar einen Hasenstall aufstellen wegen Bebauungsplan und Teilungserklärung und sowas).
    Ein tolles Projekt, vielleicht berichtest du bald ja auch von dem ersten Einsatz deiner Sternwarte? Das wäre eine schöne Weiterführung.


    Viele Grüße
    Sarah

  • Hallo Arno,


    kann die nur beipflichten! Schön dokumentiert, schon eine richtige Bauanleitung. Danke für's Zeigen. Ich habe vor gut 3 Jahren auch aus einer Gartenhütte auf ähnliche Weise eine Sternwarte gebaut. War innerhalb weniger Wochen erledigt und ein riesiger Fortschritt! Bis jetzt hatte ich nur Freude an der Sternwarte und bis auf den im Frühjahr fälligen Anstrich keine Arbeit mit ihr.



    Hier ein Foto meiner Sternwarte, kurz nach Fertigstellung. Mittlerweie ist sie schön eingewachsen. Das Mikroklima im Garten ist auch besser, als auf meinem gepflasterten Hof. Ich kann nur jeden ermuntern, wenn die Möglichkeit besteht, eine Sternwarte zu bauen. So lässt sich fast jede Gelegenheit nutzen. Wenn es richtig kalt ist, kann ich die Kamera in der Sternwarte laufen lassen und im warmen Wohnzimmer am Computer laden, bearbeiten und den Fortschritt beobachten.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Moin,


    so sah der Platz vor 1 Jahr aus.


    und ich habe versäumt, meiner Frau Dank zu sagen.
    Gottseidank teilt sie mein Hobby (yepp, ich Glücklicher).
    Das macht es deutlich einfacher, so ein Projekt umzusetzen.
    Sie hat mit Ihrem grünen Daumen massgeblich für eine
    schöne Integration der schnöden Technik in die
    Gartenlandschaft gesorgt.


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