ExpressCard für RS232 besser als USB-Adapter?

  • Moin!
    Das gleiche Thema habe ich hier vor 3 Wochen schon mal gepostet.
    Ich habe es auf meinem neuen (gebr.) Notebook (Win 10 Pro 64bit ohne serielle Schnittstelle) probeweise mit einen USB-Adapter von LogiLink, der in unserer Vereins-Sternwarte unter Windows 7 problemlos funktioniert, getestet; leider erfolglos. Im Gerätemanager steht das gelbe Dreieck "Gerät kann nicht gestartet werden" und der richtige Port COM3 ist von einem anderen internen Gerät belegt.
    Das Notebook hat aber eine ExpressCard-Schacht und es gibt solche Zusatzkarten auch mit dem RS232-Anschluss.
    Hat jemand Erfahrung mit so einer Karte, funktionieren die zuverlässiger als die Adapter?
    Auf der Suche nach den von anderen Usern vorgeschlagenen Adapter mit FTDI-Chips finde ich nur "Bausätze" wie diesen:


    https://www.ebay.de/itm/nutzli…pter-usb-2-0/264299329908


    (man beachte den bizarren Übersetzungsfehler Chinesisch-Englisch-Deutsch)


    Den muss man auch wieder mit einem weiteren Adapter modifizieren, oder was meinen die "Experten"?


    VG & CS
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

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    ZWO ASi 30F4

  • Hallo Peter,


    also ich würde erstmal versuchen den COM Port auf eine andere Nummer zu legen. Hab aber gerade kein System greifbar um zu schauen wie das geht. Gibt es aber sicher auch Anleitungen für bei Tante Google.


    Die ExpressCard würde in meinen Augen nur Sinn machen wenn Du nur USB2.0 Schnittstellen hast, aber eine USB 3.0 Kamera anschließen möchtest. Damit erreichst Du schnellere Übertragungsraten, wobei das aber immer noch deutlich langsamer ist als richtig USB3.0. Für den Anschluß einer Montierung eher sinnfrei.


    Ich benutze solch einen Adapter mit Erfolg:
    https://www.ebay.de/itm/Digitu…ab7d8d:g:P5YAAOSwWxldDPGj


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,
    ich brauche ausschließlich einen "Ersatz" für die fehlende RS232 Schnittstelle, um meine Montierung wieder über PC(Notebook) mit Stellarium steuern zu können.
    Das Notebook hat ansonsten zwei 3.0 USB Ports, aber auch ein Problem mit dem Adapter, "Gerät kann nicht gestartet werden", gelbes Dreieck im Geräte-Manager; da hilft auch vermutlich kein Wechsel des COM Ports.
    VG
    Peter

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  • Hallo Peter,


    Es kann zu Problemen kommen wenn der Chip im USB-RS232 Adapter nicht von FTDI ist. Das wurde von Astroanbietern spez. bei Fokussierern berichtet.


    https://forums.sharpcap.co.uk/viewtopic.php?t=923#p4386


    Versuch mal, so einen USB-RS232 Adapter mit FTDI Chip zu bekommen. Bei Angeboten bei Amazon steht oft auch als Mermal 'FTDI Chip' mit dabei.


    https://www.amazon.com/CableCr…69G9HK4?tag=astrotreff-21


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo,


    wenn Du eine PC-Karte nachrüstest (früher PCMIA-Karte) bekommst Du i.d.R. eine Software mit. Ebenfalls i.d.R. sucht sich diese eine freie Com-Port-Nummer und belegt die. Bei mir hat das bei verschiedenen Lenovo/IBM-Maschinen bis dato funktioniert, sowohl was RS 232C/V24 als auch andere Schnittstellen angeht. Eine Garantie kann Dir da aber niemand geben. Ich nutze aktuell vor allem eine 1394-Schnittstelle mit 3 Abschlüssen an einem W520, das klappt einwandfrei. RS232C/V24 muss sorgfältig konfiguriert werden, sonst wird's nix, also Baudrate, Handshake usw., daher brauchte es bei meinen Karten immer einen Treiber (Mini-CD). Ob es auch schon in Windows integrierte Chipsätze gibt, weiß ich nicht.


    CS
    Jörg

  • Hallo Peter,
    Diese Uralt Schnittstelle (PCMCIA) wird mit Sicherheit mehr Probleme machen als ein USB zu RS232 Adapter mit einem FTDI Chipsatz. Ich habe schon viele Adapter zur Steuerung verschiedenster Geräte mit FTDI gebaut und kein einziger hat bisher Zicken gemacht. PCMCIA wird so gut wie nicht mehr unterstützt und schon lange nicht mehr weiterentwickelt.


    Manchmal hilft es mit dem Programm USBDevview alle seriellen Schnittstellen zu löschen. Das geht aber nur wenn man das als Administrator startet. Keine Angst wenn man einen Adapter neu ansteckt wird der Treiber wieder installiert.

  • Hallo Leute,


    Über den Chiptyp mache ich mir weniger Gedanken. Ich würde aber möglichst einen Adapter kaufen, für den der Hersteller auf einer Homepage aktuellen Treibersupport bietet, in einer Sprache, derer ich mächtig bin. Das gilt auch für anderes Computerzubehör.


    Bei USB auf RS232 Adaptern wäre das z. B. Der Typ 42811 von Lindy. Zwar nicht ganz so billig, aber zuverlässige Funktion und ein Anbieter, der schon lange im Geschäft ist.


    USB auf RS232 Adapter sind kein Standardzubehör mehr, und ja, die Chinesen haben mit "nicht so ganz kompatiblen" nachgebauten Treiberchips und den daraus folgenden Abwehrmaßnahmen im Treiber des Originalanbieters einiges Chaos angerichtet. Deshalb würde ich mich nicht auf die bereits in Windows enthaltenen Treiber verlassen, aber auch nicht kategorisch den FTDI-Chip empfehlen (der von diesen Problemen verschont blieb).


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Roger,


    die Nachfolger von PCMIA sind die heutigen PC-Karten oder Express-Karten im schmalen Format, das ist immer noch im Angebot und die laufen vernünftig. Die alten breiten Karten sind Geschichte, da aus der 16- bzw. 32-Bit Welt, das ist klar. Was bleibt ist der Buckel seitlich am Laptop, auf den man aufpassen muss.


    Hallo Martin,


    wenn Du einen USB-RS232-Adapter verwenden willst solltest Du wirklich auf den FTDI-Chipsatz achten (oder einen FTDI-kompatiblen, die meistens ebenso bezeichnet werden), da nur diese Chips auch was die Hardware angeht die korrekte Schnittstelle abdecken, manche andere Konstrukte machen weder richtige Pegel noch ein richtiges Timing, das klappt dann vielleicht bei sehr niedrigen Baudraten und ohne Handshake, aber sonst nicht. Die FTDI kann man korrekt kondigurieren und hat eine konforme Schnittstelle wie "echt".


    CS
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />


    Bei USB auf RS232 Adaptern wäre das z. B. Der Typ 42811 von Lindy. Zwar nicht ganz so billig, aber zuverlässige Funktion und ein Anbieter, der schon lange im Geschäft ist.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,
    habe mal gegoogelt, dein Lindy-Adapter hat aber nicht den FTDI- sondern den PL2303 Chip, der meitens Probleme bereitet.
    VG
    Peter

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  • Hallo Peter + Jörg,


    Sorry, aber die Aussage, dass Adapter, die nicht den FTDI-Chip verwenden, meistens nicht oder nicht richtig funktionieren, ist schlichtweg falsch.
    Der genannte Adapter von Lindy kommt mit einem Treiber vom Anbieter, und wenn man den installiert, funktioniert er völlig problemlos und zuverlässig. In der Firma haben wir solche Adapter seit über 15 Jahren ohne Probleme im Einsatz. Zugegeben, nicht an Teleskopmontierungen, aber an verschiedensten unterschiedlichen Geräten, auch mit Verwendung der Handshakeleitungen, die bei Teleskopmontierungen wohl überwiegend nicht benutzt werden.


    Schwierigkeiten mit anderen als FTDI-Chips gibt es nach meiner Erfahrung vor allem dann, wenn so ein Adapter einfach ohne Treiber-Installation an einen Windowsrechner angestöpselt wird. Windows meint eventuell einen Original Prolific Adapter zu erkennen, installiert dafür automatisch den Treiber, aber der ist nicht 100% passend für die chinesischen Nachbauten. Das ist mir selbst auch schon passiert. Aber nicht mit dem Lindy-Adapter. Grund: Der hat eine andere Hersteller-Signatur, so dass Windows erkennt, dass die integrierten Treiber dafür nicht passen.
    Leider funktionieren wohl auch die aktuellen Original Prolific Adapter nicht mit allen früheren Treiberversionen.


    Nach meiner (zugegeben nicht vollständigen) Kenntnis stecken sowohl bei FTDI als auch Prolific die Wandler von 3,3V auf RS232-Pegel in der Regel in separaten Chips. Wenn es also Probleme mit den Pegeln geben sollte, liegt das wohl nicht am USB-Seriell-Wandler, sondern am Pegelwandler.
    Übrigens halten sich wohl ziemlich alle aktuellen RS232 Adapter nicht genau an die Original RS232 Spezifikation. Nach der müssten die Ausgangspegel +- 15V betragen und Eingangsspannungen am Empfänger zwischen -3V und +3V müssten wohl zu einer Fehlermeldung führen, weil in diesem Bereich kein gültiger Logikpegel vorliegt. In der Praxis haben die Schnittstellen am PC immer schon höchstens +-12V geliefert und bei "ungültigen" Spannungen keine Fehlermeldung erzeugt. Aktuelle externe Adapter liegen bei nur +- 8V bis 9V, und nahe bei 0V wird schon von logisch "0" auf logisch "1" umgeschaltet. Trotzdem funktioniert es in den allermeisten Fällen auch mit diesen Spannungen.


    Übrigens, für alle, die mit Adaptern ohne Spannungswandler arbeiten oder sich für den Arduino einfache Wandler basteln: Die Ausgangstreiber/Wandler invertieren die Pegel! Auf den RS232 Kabeln wird logisch "1" durch eine negative Spannung signalisiert!


    Mein Fazit: Eine Empfehlung, ausschließlich Adapter mit FTDI Chip zu verwenden, halte ich nicht für gerechtfertigt. Einen Hinweis zur Vorsicht bei anderen Wandlerchips und ausschließlichen Verwendung der jeweils mitgelieferten Treiber dagegen schon. Ob der Vorteil bei FTDI, keinen zusätzlichen Windowstreiber installieren zu müssen, groß genug ist, kann wohl jeder Anwender selbst entscheiden.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    im Prinzip hast Du Recht, leider verweigern trotzdem viele Notbooks die Zusammenarbeit mit nicht Prolific-kompatiblen USB-Geräten, da Windows wohl den "seinen" Standard erwartet und teilweise wenn man die Treiber installiert im Gerätemanager trotzdem eine Gelbmarke und Treiberkonflikte angezeigt bekommt. Woran das liegt weiß ich nicht, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Es gibt auch aktive USB-Kabel, die das gleiche Problem zeigen (USB -&gt; Glasfaser -&gt; USB). Anscheinend sind in der Treiberdatenbank von Win10 da nicht viele Optionen hinterlegt. Lustiger Weise kennen weder XP noch 8.1 das Problem, wenn man die Treiber-CD installiert.


    Es handelt sich NICHT um ein Problem der verschiedenen Chipsätze, das Problem liegt in Windows bzw. der Zusammenspiel mit den verschiedenen Mainboards.


    CS
    Jörg.

  • Hallo Jörg,


    An Windows 10 habe ich zugegebenermaßen eigene Erfahrung nur mit dem Lindy-Adapter, und der funktioniert da problemlos (Nachtrag: WENN der Treiber von Lindy installiert ist). Wohl wegen der speziellen Hersteller-Signatur.
    Dass es mit Chinesen-Chips, die den Prolific- Chips nachempfunden sind, hier größere Probleme geben kann, ist für mich nachvollziehbar.
    Aus dem Blickwinkel macht die Warnung vor anderen Chiptypen im Adapter mehr Sinn.


    Ich denke, für die Mitleser ist es am wichtigsten, konkrete Adaptertypen mit Lieferquelle genannt zu bekommen, die unter Windows 10 funktionieren. Ich habe einen genannt. Wer kann andere Vorschläge machen?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Leute,
    vielen Dank für eure Beiträge und Anregungen, wieder was gelernt ;)
    Ich werde mal einen ganz anderen Weg gehen und VMWare installieren, weil mein aktuelles Thinkpad virtualisierungsfähig ist.
    Dann kommt ein altes XP mit 64bit hinein und das werde ich mit dem LogiLink-USB-Adapter ausprobieren.
    Bei Erfolg werde ich das kurz posten.
    VG
    Peter

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