Canon EOS 300D z. Einstieg in digitale Astrofotog.

  • Hallo,


    ich wollte mal nachfragen, ob sich der Gebrauchtkauf einer Canon EOS 300D zwecks Einstieg in die digitale Astrofotografie lohnt. Diese wird ja besonders gepriesen und die Preise sind niedrig.


    Ich habe vor Jahren ambitioniert analog fotografiert und nun bereits lange Zeit in diesem Bereich nichts mehr gemacht. Nun möchte ich gern wieder in die Astrofotografie - allerdings digital - einsteigen. Da ich die Kamera nur für die Astrofotografie brauche (keine "allgemeine" digitale Fotografie), würde mir ein adäquates Modell gebraucht völlig reichen, was dann nur als Astrokamera genutzt wird.


    Die EOS 300D wurde bzw wird als wohl besonders empfehlenswert angepriesen und es gibt auch zahlreiche Umbauanleitungen (Stichwort: IR-Filter). Würde sich der Gebrauchtkauf also lohnen oder gibt es eine bessere Alternative?


    Schonmal vielen Dank und viele Grüße...
    Dirk

  • Hallo,


    das kann man à la Radio Eriwan beantworten:


    Im Prinzip ist die EOS 300D keine schlechte Kamera, da wirklich spottbillig, vor allem mit dem Hack der sie in eine 10D verwandelt, ABER:


    die Kamera ist die erste Generation EOS-Kameras für den Consumer-Bereich und damit völlig überholt. Durch die relativ schlechten Rauscheigenschaften und das Verstärkerglühen würde ich da eher Abstand nehmen. Unterstützung ab WinXP aufwärts nur noch im PTP-Mode, also zum Übertragen der Bilddaten, nicht mehr für die Fernsteuerung, die geht nur noch unter Linux. Mein Rat bei begrenztem Budget beginnt ab EOS 450D, ab da macht alles was Win7 und höher heißt mit den Originaltreibern wieder mit.


    Ich würde mal nach einer EOS 1000D Umschau halten, die werden aktuell oft schon umgebaut angeboten. ACHTUNG: Der AF sollte noch gehen, wenn Du auch normale Objektive verwenden möchtest, alle astromodifizierten EOS können mit einem sog. OWB-Filter auch wieder tageslichttauglich gemacht werden. (Versteckter Mehrwert).


    Die hat schon ein annehmbares Rauschverhalten, läuft mit den aktuellen Windows-Versionen und ist klein und leicht.


    CS
    Jörg

  • Hallo Dirk,


    ich möchte dem Kommentar von Jörg noch etwas hinzufügen. Die EOS300D besitzt noch keinen Liveview und genau den hab ich an meiner EOS1000D von Anfang an sehr zu schätzen gewusst. Damit lässt sich an einem hellen Stern/Planet/Mond nämlich ganz wunderbar fokussieren.


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Hallo Heiko,


    mit dem Liveview werde ich persönlich nicht war, ich nutze nach wie vor einen Winkelsucher zur Ausrichtung und dann meine Aufnahmesoftware zum fokussieren, aber der Hinweis ist berechtigt, wobei mir dann andere Kameras mit beweglichem Display einfallen, worin ich dann den größten Mehrwert sehe. Mit dem Winkelsucher C mit eingebauter Lupe kommt man auch ganz gut hin. Das fehlende Klappdisplay bei den älteren Kameras (oder heute bei den Einsteigermodellen) kann man teilweise auch mit einem Zigview kompensieren, das geht erstaunlich gut und die Teile (elektronische Sucher) kriegt man teilweise nachgeschmissen.


    CS
    Jörg

  • Moin Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: optikus64</i>
    <br />Hallo Heiko, mit dem Liveview werde ich persönlich nicht war, ich nutze nach wie vor einen Winkelsucher zur Ausrichtung und dann meine Aufnahmesoftware zum fokussieren, ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was voraussetzt, dass Du einen Rechner mit rausnimmst. Das habe ich für Deepskyfotografie noch nie gemacht. [^]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: optikus64</i>
    <br />aber der Hinweis ist berechtigt, wobei mir dann andere Kameras mit beweglichem Display einfallen, worin ich dann den größten Mehrwert sehe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da stimme ich Dir voll und ganz zu - zur 1000D(a) hat sich mittlerweile eine EOS750D hinzugesellt, an der ich dieses Feature auch sehr mag. Der Startpost mit der Frage nach einer 300D signalisierte mir aber, dass das Budget knapp zu sein scheint. Daher schloss ich Kameras mit beweglichem Display aus.


    Gruß und klaren Foddohimmel
    Heiko

  • Hallo Heiko,


    ich habe immer einen kleinen Netbook dabei für die Montierung und PHD2 - aber das ist bekanntlich Geschmacksache. Vielleicht kommt irgendwann mal ein MGEN, dann tauscht sich das vielleicht. Mal sehen, das ist auch ein Budget-Thema.


    Mit einer 1000D(a) ist man aber erstmal ordentlich unterwegs. Wie gesagt, wenn auch das noch das Budget sprengt, ab 450D klappt mit modernen Betriebssystemen. Alles darunter braucht Datentransfer per CF-Karte und Timer zur Auslösung, Canon Remote-Capture kann die "alten" nur unter Windows bis XP.


    CS
    Jörg

  • Hallo,


    das vermeintlich knappe Budget ergibt sich primär aus der Tatsache, daß es für mich zum Einen um einen Einstieg handelt, da ich aus der analogen Astrofotografie raus bin und bisher keine digitalen Erfahrungen auf dem Sektor gemacht habe, sowie zum Anderen, daß ich noch nicht absehen kann, ob ich dies dann entsprechend intensiv weiterbetreiben werde. Eine EOS 1000D wäre nach den Empfehlungen aber ebenso interessant.


    Ich danke Euch ganz herzlich für die schnelle Unterstützung und die Empfehlungen.


    LG ... Dirk

  • Hallo Dirk,



    ich bin mit einer 300D, im Jahr 2005 gebraucht erworben, in die digitale Deepskyastrofotografie eingestiegen. Ich hatte zuvor eine Casio QV5700 gehabt, die sich als Vollgurke entpuppte und sowieso wegen Festobjektivs fuer die Fotografie durchs Fernrohr eher ungeeignet war.


    Nach 25 Jahren Film war ich mit der 300D so zufrieden, dass ich dachte, nie wieder etwas Anderes zu brauchen.


    Jedoch: Das Bessere ist des Guten Feind. Fokussieren war immer ein Katz- und Mausspiel mit kurzen Belichtungen an einem hellen Stern, dann Raten, ob es besser oder schlechter war als im vorherigen Bild.


    Als um 2008 die 40D rauskam, las ich mit Interesse vom Livefokus und ich realisierte, dass das genau mein Problem loest. Dazu 14 statt 12 Bit an Graustufen pro Kanal, und ein Verstaerker, der sich bei Langzeitbelichtung abschaltet. Ich habe dann viel Geld in die Hand genommen und mir eine brandneue 40D gekauft -- eine Investition, die ich bis heute nicht bereue! Inzwischen habe ich zwei davon, eine astromodifiziert, und ich wuerde keine Kamera mehr ohne Livefokus empfehlen. Das Fokussieren ist in 10 Sekunden (nicht Minuten wie bei der 300D) getan. Ich hatte fuer die 300D auch so einen Winkelsucher. Alte Technik aus der Analogzeit und dank Liveview voellig obsolet!


    Ich nutze die 40D nun seit 11 Jahren, und lediglich fuer Videos (ausserhalb der Astronomie, z.B. fuer Stormchasing) nutze ich inzwischen eine 1300D und eine 60D. Fuer Deepsky tut es immer noch die 40D, oder aber eine CCD, die wirlich nochmal einen Sprung bringt - trotz Mehraufwandes wie Computer am Teleskop usw.


    Also Quintessenz - eine 300D kann Dich an die digitale Astrofotografie heranfuehren, aber eine neuere Kamera mit Livefokus wie die 40D, 450D oder 1000D ist wegen des Livefokus haushoch ueberlegen.

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