Ein Klassiker in Pakistan

  • Hallo Klassikerfreunde,


    schaut euch das hier mal an bei der Tagesschau: "Hier sichten Geistliche in der pakistanischen Stadt Karatschi den Mond" (zum Beginn des Ramadan)


    https://www.tagesschau.de/mult…adan-173~_v-videowebl.jpg - sehr nett, oder? Was das wohl für ein Teleskop ist?


    Viel Spaß beim Anschauen, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Ja das Bild schaut interessant aus, vergleichbar mit historischen Zeichnungen europäischer Gelehrter. Da das Instrument aber überhaupt nicht ausgerichtet wurde, sieht es für mich eher gestellt aus, ohne das wirklich damit beobachtet wird. Das Nachführen ist so kaum machbar.


    Viele Grüße
    Bernd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Lilienstein</i>
    <br />Ja das Bild schaut interessant aus, vergleichbar mit historischen Zeichnungen europäischer Gelehrter. Da das Instrument aber überhaupt nicht ausgerichtet wurde, sieht es für mich eher gestellt aus, ohne das wirklich damit beobachtet wird. Das Nachführen ist so kaum machbar.


    Viele Grüße
    Bernd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Warum? Das Teleskop ist halt Azimutal montiert. Geht auch, siehe Dobson oder den Ayo Montierungen.



    Gruß Jogi

  • Hier geht es ja darum, die neue Mondsichel zu sichten. Deshalb steht der Tubus auch quasi waagrecht, und die Ansprüche an die Nachführung sind sehr bescheiden.


    Hat aber trotzdem nicht so viel Sinn, denn falls das mal richtig parallaktisch aufgebaut war schaut das Teleskop jetzt in der Tat nach Norden.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Hannes,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur bleibt zu hoffen, dass die Optiken sauberer sind als die Tubusrohre ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau das dachte ich auch. Hattest Du da nicht neulich eine Anleitung geschrieben? Schick die mal hin :)


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo,


    ich habe ein wenig herumgesucht. Das Teleskop steht auf dem Gebäude des Pakistan Meteorological Department in Karachi. Eventuell ist es noch ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit, will heißen: Es hat wahrscheinlich britische Wurzeln. Vielleicht kann Jürgen Schmoll etwas dazu sagen.


    Die Festlegung des Beginns des Ramadan scheint in Pakistan eine große Sache zu sein. Offenbar gibt es landesweit unterschiedliche Autoritäten, die jeweils unterschiedliche Tage für den Beginn dieses Monats ausrufen. Wenn man weiß, wie sehr die Sichtbarkeit der schmalen Mondsichel in Horizontnähe von den Sichtbedingungen, und der Erfahrung der Beobachter abhängt, ist das auch kein Wunder. In Karachi ist es oft sehr dunstig.


    Diese kleine Geschichte hat mich wieder ein wenig in den Sommer 1991 zurückversetzt, als wir einige Tage in Karachi zubrachten- als Beginn einer dreimonatigen Asien-Tour.


    Viele Grüße,
    Guntram

  • Leider funktioniert der Link nicht mehr. Das Geraet sah mir von der Architektur her eher nach Zeiss aus - speziell die Montierung. Grubb-Refraktoren waren, was die Montierung betrifft, deutlich klobiger. Siehe zum Beispiel hier:


    https://collection.maas.museum/object/258732


    Aehnliches gilt fuer Cooke:


    https://www.repository.cam.ac.uk/handle/1810/217817


    Die Montierungsform des pakistanischen Instruments erinnert mich eher an Zeiss, z.B. hier:


    https://www.researchgate.net/f…-objective_fig4_284480957


    oder vielleicht ist es auch ein japanischer GOTO (das in seiner Montierungsarchitektur an Zeiss angelehnt ist), z.B. hier:


    https://www.cloudynights.com/t…fractor-in-okinawa-japan/

  • Hallo in die Runde,


    Hätte auch auf Zeiss getippt, speziell die Leitrohrschellen sind auch ganz typisch Zeiss, genau dieselben sind in Burgenland
    beim B150 der Landessternwarte im Einsatz, das ganze sieht mMn sehr Zeiss verdächtig aus.


    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • Hallo Klassik-Freunde,


    wenn ich mich als Ex-Hobby-Astronom hier noch mal einbringen darf...


    die Freunde in Pakistan haben diesen GoTo Optical Refraktor im Dezember 1966 gekauft. Es handelt sich hier um das damalige 6" Modell No. 303 mit 150 mm Öffnung bei 2250 mm Brennweite. Es war zu der Zeit eines der teuersten und best ausgestatteten Modelle des Herstellers.


    MfG Michael Aaron

  • Hallo Ernst-Christian und Guntram,


    naja...fast "Ex-Hobby-Astronom"...die Hobbyastronomie ist etwas in den Hintergrund getreten. Hauptgrund ist der, dass ich mich nach vielen Jahren Pause wieder verstärkt der Hobby-Fotografie ( aktuell mit Systemkameras ) zugewendet habe. Blumen, Pflanzen aller Art, Makro, Stillleben und Landschaften sind mein Steckenpferd.


    Ausschlaggebend waren in den letzten Monaten und Jahren aber auch widrige Umstände - hauptsächlich wetterbedingt und/oder durch Lichtverschmutzung, die das astronomische Hobby immer mehr einschränkten. Wobei ich es als Mondbeobachter ja noch vergleichsweise gut habe ! Aber wie es manchmal so ist: extrem lang anhaltende Schlechtwetter-Phasen, beruflich oder anders bedingt wenig Zeit etc.( meine letzte längere Mondbeobachtung datiert laut meinem Beobachtungsbüchlein vom 17.10.2018 ! )
    ...und die Bandscheiben ! Da ich leider keine Möglichkeit habe die Stahlsäule mit dem 100/1732 mm Refraktor dauerhaft aufzustellen, war es zuweilen auch abschreckend für mich, die insgesamt über 40 kg jedes Mal aus dem Keller auf die Terrasse schleppen zu müssen.[:(]
    Vielleicht findet sich da doch noch mal ein Plätzchen in unserem Mini-Garten....


    Was den Titel "Koryphäe" angeht, muss ich das aber klar zurückweisen.
    Ich bin oder war allenfalls ein zweit- oder drittklassiger Sammler/Freund historischer Teleskope.


    Echte Koryphäen auf diesem Gebiet sind da sicher die geschätzten Kollegen und Autoren auf dieser Seite hier :


    http://www.astrotech-hannover.de/amateurteleskope/


    Ihnen habe auch ich viel Wissen zu verdanken und ich freue mich, dass es Hobby-Kollegen gibt, die dieses Wissen allen Interessierten zugänglich machen !


    Dafür an dieser Stelle mal ein großes Dankeschön !


    LG Michael Aaron

  • Hallo Michael,


    Das mit dem Wetter ist mit Sicherheit ein Problem, wobei ich an meinem Beobachtungsort in der Stmk noch recht gute Bedingungen vorfinde und für die Planetenbeobachtung geht es am Rande von Wien auch gerade noch, natürlich ist die Lichtverschmutzung auch hier ein großes Thema, aber hin und wieder gibt es selbst in Wien schöne Nächte.
    Das mit dem Gewicht ist definitiv ein Thema, ich habe deshalb auch beim 5" Zeiss einen zweiten Tubus fertigen lassen, der ein sogenannter "lightweight" Tubus ist, sonst kann man solche Teleskope fast nur mehr stationär nützen, das werde ich beim B110 ähnlich handhaben, wobei ich da ja ohnehin noch keinen Originaltubus gefunden habe. Für Säule und Montierung würde ich eine "Minihütte" aus Holz empfehlen, damit man dann zumindest diese Teile nicht immer wieder neu aufstellen muss und fürs Schnellspechteln schaue ich mit einem Vixen FL102 und einer Tak EM10, das funktioniert sehr gut und ist gewichtstechnisch gut stemmbar. Das schwere Montierungszeugs + Säule vom Keller rausschleppen kenne ich gut und das ist wirklich sehr mühsam, vorallem überlegt man es sich dann zweimal ob man jetzt beobachtet oder nicht. Wenn es eine längere Schlechtwetterperiode gibt hab ich dann meistens immer ein Teil was ich restaurieren oder wieder in Stand setzen muss, da mich eben auch die Technik dieser historischen Teleskope sehr interessiert überbrücke ich die trostlose Zeit meist damit.
    Die Sammlerei hab ich für mich bis auf zwei (noch) gesuchte Teleskope abgeschlossen, einerseits aus Platzmangel und auch da die Zeiss Teile mittlerweilen halt nix mehr für "normale" Brieftaschen sind. :)
    Ich würde mal gerne ein Sterntreffen mit historischen Teleskopen in Österreich organisieren, wo man dann auch gemütlich zusammensitzen kann und über die "gute" alte Zeit plaudert.
    Danke für den Link dort hab ich auch schon sehr viele interessante Informationen gefunden, ist wirklich eine tolle Sache.


    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: asyx77</i>
    <br />......Wenn es eine längere Schlechtwetterperiode gibt hab ich dann meistens immer ein Teil was ich restaurieren oder wieder in Stand setzen muss, da mich eben auch die Technik dieser historischen Teleskope sehr interessiert überbrücke ich die trostlose Zeit meist damit.......


    Viele Grüße
    Ernst Christian


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    ......[:D][;)] das kenne ich ![:D]

  • Hallo ,


    sehr schön, was ihr hier alles ausgrabt - ich hoffe, ihr habt damit auch so viel Spaß wie ich.
    Ich fand es vor allem ein schönes klassisches Foto.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ..ich mag diese klassischen Fotos auch gern. Hier recht prominent zu sehen, der allseits beliebte Astro R-102 Refraktor[;)]



    Quelle: "Astro Tokyo" Katalog 1968


    LG Michael Aaron

  • Oops - was machen die da? Im ersten Moment, wohl auch wegen des Schwarzweissbildes, musste ich an den 1. Weltkrieg denken. Nur, dass diese "Kanonen" friedlichen Charakters sind ... aber kann man so dicht aufeinandergedraengt auf solch unebenen Terrain sinnvoll beobachten? Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie die langen Roehren im Dunkeln regelmaessig aneinanderschlagen, wenn ihre Beobachter ein neues Objekt einstellen wollen. Wahrscheinlich ein gestelltes Bild, um alle Instrumente, die im Programm waren, auf einmal zu zeigen. Das fehlende Gegengewicht an dem grossen Refraktor kollidiert mit meiner zwanghaft-perfektionstischen Persoenlichkeitsstoerung. [:D]

  • Hallo,


    ich kenne mich mit den alten Refraktoren nicht aus. Aber das Bild sieht mir, vor allem im Vordergrund, kräftig retuschiert aus. Vergleicht mal die Größe der Instrumente mit den Personen im Vorder- und Hintergrund. Passt das?


    Gruß


    Heiko

  • Ja, das Bild wirkt bei genauerer Betrachtung an manchen Stellen etwas unwirklich und insgesamt rätselhaft. Wie gesagt, es stammt aus dem Astro Tokyo Katalog 1968...ich glaube aber nicht, dass man damals schon aus Marketing-Gründen solche "Bildbearbeitung" gemacht hat....leider kann ich kein japanisch.....viele der teleskope scheinen eher auf ein terrestrisches Ziel ausgerichtet zu sein ?
    Oder man wollte wirklich seine Produktpalette zeigen ?


    Ich frage mal einen japanischen Sammlerkollegen, was er dazu sagt..


    LG Michael

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