7 Jahre später - spechteln mit AchimS -Frankenhöhe

  • "Was lange währt, wird endlich gut!"


    Ich hatte hier im Forum nach unseren letzten gemeinsamen Beobachtungspost geschaut und ihn auch entdeckt:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=129710


    30. März 2019 - 7 Jahre später sehen wir uns endlich wieder! Diesmal mit weniger Haaren auf dem Kopf, aber mit einem eigenen ES Dobson 12“ II im Gepäck, welches auf sein richtiges „First light“ wartet.
    Gebraucht gekauft im Ruhrpott wird er nun dem fränkischen Himmel ausgesetzt.
    Achim hat sein 17“ Dobson Marke Eigenbau ebenfalls bereits temperiert und so starten wir von ihm aus zur Frankenhöhe.
    Wenn man von Erlangen durch das Aurachtal fährt, merkt man bereits, wie sich der Himmel immer weiter verdunkelt. Für mich sind es 46km Anreise, die ich jedoch gerne in Kauf nehme und dafür auch fürstlich belohnt werde, aber dazu später mehr.


    Am Beobachtungsplatz angekommen parken wir unsere Autos nebeneinander und benutzten den Kofferraum als Okularablage.
    Mir kam es so vor, als ob Achim unbemerkt einen kleinen Wettkampf startete, welcher Dob als erstes steht. #61514;
    Natürlich war ich noch am rumfummeln, als Achim verkündete: „Fertig!“


    Die Dob´s standen nun ca. 3m versetzt auf dem Schotterweg, so dass wir ab und zu auch mal ein Blick durch das jew. andere Dob nehmen konnten.


    Ich erklärte Achim, dass ich ein wenig enttäuscht von dem niedrigen OAZ bin, gerade, wenn es sich um Objekte am 15° Horizont handelt (z.B. aktuell M42). Nur knieend kann ich mit meinen 1,88m anvisieren und beobachten. Achim hatte den Tipp einfach den OAZ oben auf den Hut zu benutzen, sprich 90° versetzt. Ich löse das Gestänge an der Rockerbox und setzte seine Empfehlung direkt um. Der Stuhl dazu macht das Beobachten dann auch noch komfortabler – perfekt!


    Für mich ist und bleibt M42 ein Eyecatcher und der Opener für diesen Abend! Mit dem 82° Okular habe ich auch sofort das Feeling, wie damals bei Achim´s Weltraumspaziergang vor dem Orionnebel. Dieses Bild ist in meinen Synapsen eingebrannt und dieses Erlebnis bewegte mich dazu auch einen Lichteimer zu kaufen und auf Montierung und Kamera zu verzichten. Ich brauche das visuelle Erlebnis! Die Nebelstrukturen und Dunkelwolken bilden sich heraus, in einer Granularität die ich mir gewünscht habe. Das Trapezium offenbart, gestochen scharf, seine Sterne. Ich bin glücklich!


    Aktuell besitze ich 3 Okulare von ES (Argon) mit 82° (6.7, 11, 24). Den 2“ 24er verwende ich direkt auch als Sucher, wobei ich das 11er bereits mit dem 2“-Adapter vormontiere.
    Auch hier setzte ich Achim´s Tipp direkt um und entferne zwei von drei Fixierschrauben aus der 2“ Okularaufnahme, um ein schnelleres Handling zu garantieren.


    Um ca. 21 Uhr misst Achim den Himmel via SQM (Sky Quality Meter) und kommt bereits auf einen guten Wert von 21,2 im Zenit. Am Horizont ist schwacher Nebel bis ca. 10° zu erkennen, der uns jedoch nicht stört. Es ist windstill und die Temperatur beträgt 10°C, die sich zum Ende der Beobachtungszeit auf 4°C absenkt und letztendlich einen hervorragenden SQM-Wert von 21.38, um 00:30Uhr aufweist.


    Die Reise beginnt. Achim wählt leichte Objekte aus, die ich auch selbstständig finden kann (außer im Haar der Berenike verirre ich mich und finde eine andere Galaxie -was dort wohl leicht passieren kann).


    Leo M66, zusammen im 24er, dann später fein aufgelöst in der weiteren Vergrößerung: zarte Spiralarme und Dunkelwolken, sowie Knötchen bilden sich heraus; ebenso bei:
    Leo Arp316 (NGC3187, NGC3189, NGC3193)
    UMa M51 Die Whirlpoolgalaxie (face on) in einem Detailreichtum, das es Spaß macht zu verweilen und zu genießen.
    UMa M101 Die Pinwheel-Galaxie (face on)
    UMa M97 Der Eulennebel wovon Achim eine Skizze anfertigt
    Com M3 Kugelsternhaufen, so wunderschön, in dem ich mich verliere
    Com NGC4441 ---? Ich weis es nicht mehr genau, nächstes mal mache ich mir Notizen
    Cet M77 ---
    Vir M104 Sombrero-Galaxie, deutlich trennt das Staubband den hellen Kern der Galaxie


    Fazit: Ein toller Beobachtungsplatz und zwei Autofahrer am nördl. Waldrand sind zu verschmerzen. Des Weiteren begleiteten uns Käuzchenrufe und ein paar Kirchenglocken aus einem benachbarten Dorf, welches zur Nachtzeit die Straßenlichter ausschaltet – lobenswert!
    <b></b><b></b><font color="orange"></font id="orange"><font color="red"></font id="red">

    Explore Scientific 305 II (das UltraLight lasse ich mal weg!)

    EXPLORE SCIENTIFIC 82° Okulare : 6,7 mm + 11 mm (1,25") + 24 mm (2")


    Profilbild: Merkurtransit 06.05.2016 (digital bearbeitet)

  • Servus Nils,


    Willkommen im Forum.
    Noch ein visueller Beobachter mehr aus Franken, das finde ich gut.


    Diese Okulare von ES mit 82° benutze ich zum Teil auch, und werde mit denen in nächster Zeit damit meine alten Okulare austauschen.
    Ich beobachte selbst mit 12", aber auf Montierung und auch nur visuell.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Nils,


    vielen Dank für deinen Bericht. Für mich kaum zu fassen, dass so viel Zeit seit dem letzten Mal vergangen ist.


    Wir hatten eine gute Nacht erwischt, ich war tags davor schon vor Ort, da hatten mich Schleierwolken gegen 22.30h vertrieben. Diesmal wurde es dagegen im Laufe der Nacht immer besser.


    Mit deinem gebrauchten Dobs hast Du einen guten Griff gemacht, die Optik ist sehr gut, beim Startest (der ja extrem empfindlich ist) gab es Intra- und extrafokal keine besonderen Auffälligkeiten, der Kontrast am Stern sehr gut, die Optik extrem sauber, der Hintergrund sehr dunkel.


    Mir hat das gemeinsame Beobachten viel spass gemacht, es muss nicht immer exotisches sein. Ich selbst bin mehr oder weniger auch in der Wiedereingliederung, hatte ich doch lange Zeit nur sehr wenig beobachtet.


    Beobachtungen zu notieren ist ein sehr guter Weg um das Beobachten lernen und zu trainieren, um sich ausdrücken zu können muss man Details und Eindrücke intensiv aufnehmen, um diese Beschreiben zu können.


    Ich nehme mir vor, auch dies wieder aufleben zu lassen. Vielen Dank für deinen Anstoß


    Achim

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: terraman</i>



    Ich erklärte Achim, dass ich ein wenig enttäuscht von dem niedrigen OAZ bin, gerade, wenn es sich um Objekte am 15° Horizont handelt (z.B. aktuell M42). Nur knieend kann ich mit meinen 1,88m anvisieren und beobachten. Achim hatte den Tipp einfach den OAZ oben auf den Hut zu benutzen, sprich 90° versetzt. Ich löse das Gestänge an der Rockerbox und setzte seine Empfehlung direkt um. Der Stuhl dazu macht das Beobachten dann auch noch komfortabler – perfekt!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hm, wenn dein 12" ES II so gebaut ist wie mein 16", dann hast du am Hut zusätzliche Bohrlöcher, so dass du die Halter für die Stangen um 45° versetzen kannst und somit auch den OAZ. So habe ich das bei mir gemacht.
    cs, Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hm, wenn dein 12" ES II so gebaut ist wie mein 16", dann hast du am Hut zusätzliche Bohrlöcher, so dass du die Halter für die Stangen um 45° versetzen kannst und somit auch den OAZ. So habe ich das bei mir gemacht.
    cs, Jan<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus Jan,
    korrekt, Dein Tipp habe ich sofort umgesetzt.
    Danke!
    Gruß
    Nils

    Explore Scientific 305 II (das UltraLight lasse ich mal weg!)

    EXPLORE SCIENTIFIC 82° Okulare : 6,7 mm + 11 mm (1,25") + 24 mm (2")


    Profilbild: Merkurtransit 06.05.2016 (digital bearbeitet)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!