Welche Kamera für 150/1200 Newton

  • Hallo zusammen,


    ich nutze bereits eine ASI120MC zum Guiding und eine unmodifizierte EOS450D als Aufnahmekamera. Jetzt überlege ich, mir eine neue Aufnahmekamera zuzulegen. Aktuell spiele ich mit dem Gedanken eine ASI178MC zu kaufen. Vorrangig werde ich bei Planeten bleiben aber hin und wieder wollte ich auch mal Deep Sky probieren. Was haltet ihr von der 178 in Verbindung mit meinem unten genannten Equipment? Habt ihr vielleicht andere Ideen? Mir hat vor allem die Pixelgröße der 178 gefallen. Damit müsste ich ja vermutlich eine etwas bessere Auflösung bei Planeten erhalten.


    Viele Grüße
    Tim

    Omegon RC 203/1624 auf EQ6-R (sofern sie denn bald bei mir eintrifft), Canon EOS 450d, ASI120-MC

  • Hallo Tim,
    es gibt eine Fausformel für die Blendenzahl f/D, die für eine bestimmte Pixelgröße geeignet ist:
    Blendezahl für SW Kamera = Pixelgröße *3,6
    Blendenzahl für Farbkamera = Pixelgröße *5
    (Durch die Bayermatrix bei Farbkameras braucht man etwas mehr Brennweite bzw. eine höhere Blendenzahl bzw. kleineres Öffnungsverhältnis)


    Eine Blendenzahl von 12 wäre wäre bei 2,4 um ideal. Du hast aber nur 8 und bräuchtest demnach eine 1,5x Barlow. Mit f/8 bist Du schon etwas knapp.
    Eigentlich kannst Du momentan schon die ASI120MC nutzen. Was stört Dich an der ASI120MC? Da kämst Du mit 2x Barlow hin.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Tim, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Damit müsste ich ja vermutlich eine etwas bessere Auflösung bei Planeten erhalten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nö, das ist eine Milchmädchenrechnung [:)]


    Die bessere oder optimale Auflösung erhältst du, indem du die Pixelgröße der Kamera an das Öffnungsvehältnis des Teleskops optimal anpasst. Bei größeren Pixeln entsprechend der von Andreas gezeigten Rechnung musst du eben einen größeren Barlowfaktor wählen.


    Das damit etwas langsamere Öffnungsverhältnis bringt auf den ersten Blick weniger Licht, aber die größeren Pixel haben dafür eine größere Fläche und sammeln entsprechend mehr Licht, damit gleicht sich das aus.


    Der größte Nachteil der sehr kleinen Pixel, die können nicht so viel Photonen sammeln/Speichern, dadurch sind die schneller voll und hellere Sterne brennen rasch aus.


    Gruß
    Stefan

  • Hy zusammen,


    komme leider erst jetzt zum Antworten. Prinzipiell bin ich mit der ASI120MC durchaus zufrieden. Allerdings nutze ich sie als Guiding-Kamera an einem 60/280-Leitrohr in Verbindung mit der EOS450d als Aufnahmekamera. Gerne würde ich die EOS durch eine Astro-Kamrra ersetzen. Wenn mir das allerdings aufgrund der von euch genannten Gründe nichts bringt, würde ich es natürlich lassen.

    Omegon RC 203/1624 auf EQ6-R (sofern sie denn bald bei mir eintrifft), Canon EOS 450d, ASI120-MC

  • Hi Tim,


    kurz noch was zu deinen Überlegungen. Mit deiner sehr hohen Brennweite bekommst du ja nur ein relativ kleines Feld auf die Kamera.


    Mit der Canon wäre das ein Feld von 1°x0,7°, die Auflösung liegt da bei 0,88° pro Pixel. Würdest du die ASI120 benutzen läge das Feld bei nur 0,23°x0,17° bei nur 0,64"/Pixel. Die ASI178 würde mit 0,35°x0,24° ein etwas größeres Feld als diee 120er bringen, aber die auf dem Chip erreichte Auflösung läge dann bei 0,41"/Pixel.


    Klingt gut, nur dein Newton löst eigentlich nur so ca. 0,8" auf und das bei Aufnahmen störende Seeing begrenzt die erreichbare Auflösung so auf 1"- und das gilt schon für "gutes Seeing".


    Daher würden dir so kleine Pixel nichts nutzen.


    Gruß
    Stefan

  • Hy zusammen,


    danke schön für eure wertvollen Tipps. Ich denke, ich werde mein Equipment vorerst so belassen, überlege aber momentan die Anschaffung einer besseren Barlow. Wenn ich die oben genannte Faustformel auf meine Canon anwende müsste ich mit der Canon und einer 3-fach Barlow auf eine ideale Blendenzahl von 24 kommen. Das wäre dann allerdings eine Brennweite von 3600mm. Macht eine Anschaffung unter diesem Gesichtspunkt überhaupt Sinn? Denn das Feld welches ich damit abdecken könnte wäre zwar annähernd so groß, wie das der ASI120MC aber eine Blendenzahl von 24 ist für die Fotografie doch nicht mehr wirklich ideal. Oder habe ich da einen Denkfehler drinnen?


    Viele Grüße
    Tim

    Omegon RC 203/1624 auf EQ6-R (sofern sie denn bald bei mir eintrifft), Canon EOS 450d, ASI120-MC

  • Hallo Tim,
    bei der ASI120MC oder der ASI224MC (bessere Nachfolgekamera) hättest Du 3,75um Pixel. Da wäre 18.75 ideal. Das wäre in Deinem Fall eine 2x Barlow oder maximal 2,5x Barlow.
    Hier mit guter 2,5x Barlow:
    https://www.astrobin.com/248915/
    https://www.astrobin.com/311901/B/


    und mit 2x Barlow:
    https://www.astrobin.com/275857/
    https://www.astrobin.com/200567/
    https://www.astrobin.com/191783/
    https://www.astrobin.com/153705/


    Eine 3x Barlow ist meiner Meinung nach zu viel. Du musst länger belichten, gewinnst keine Auflösung und das Seeing schlägt dann schon mehr zu.
    Die EOS450 würd ich nicht für Planeten benutzen. Du hast extrem viel unnötiges Feld und entsprechend geringe Bildrate und riesige Datenmengen.
    Für Mondschnappschüsse ist es in Ordnung. Ich nehme da auch meine Systemkamera her. Die könnte man auch stacken. Ich hab da bisher nur Einzelbilder (normale Fotos) gemacht:
    https://www.astrobin.com/396665/B/
    und groß =&gt;
    https://www.astrobin.com/full/396665/B/?nc=Niklo&real=&mod=


    Für Deepsky wäre f/8 das Maximale, besser f/6, f/5 ...
    Servus,
    Roland

  • Hallo Tim, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...aber eine Blendenzahl von 24 ist für die Fotografie doch nicht mehr wirklich ideal. Oder habe ich da einen Denkfehler drinnen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du überlegst, wegen f/24 musst du lang belichten, ein f/15 oder so wäre besser da lichtstärker.


    Der Denkfehler liegt darin- um optimale Auflösung zu erreichen musst du Teleskop und Kamera per Barlow darauf anpassen. Das führt im Endeffekt immer zum Ergebnis, das dein Objekt auf die gleiche Anzahl Pixel verteilt abgebildet wird.


    Rein als Beispiel- Jupiter mit deinem Teleskop und einer 3x Barlow belegt auf deiner Canon (Pixelgröße 5,19µm) 150x150 Pixel.


    Würdest du die ASI178 mit einer 2x Barlow benutzen kämst du auf f/16, Jupiter würde dann auf 217x217 Pixel abgebildet, also etwas größere Auflösung. Aber dabei wird das Licht auch auf mehr Pixel verteil und diese sind auch noch deutlich kleiner im Vergleich zur Canon. Die lichtsammelnde Fläche eines Pixel sinkt von 27µm² auf 5,76µm².


    Mit der 3x-Barlow wird das Licht zwar auf eine größere Fläche verteilt, aber auf weniger Pixel. Das gleicht den Lichtverlust durch das langsamere Öffnungsverhältnis aus.


    Nur damit es nicht falsch verstanden wird, das Beispiel Jupiter diente nur zum Vergleich. Mit der DSLR auf Planeten losgehen wäre sehr unpassend.


    Gruß Stefan

  • Hy zusammen,


    ich würde die Canon auch nicht für Planeten nutzen wollen. Also Canon für DS und die ASI für Planeten und Mond. Mal sehen, was ich mache. Für Planeten die 224 als Aufnahmekamera und die 120 als Guiding-Kamera hätte wahrscheinlich auch was. Danke für eure Hilfe.

    Omegon RC 203/1624 auf EQ6-R (sofern sie denn bald bei mir eintrifft), Canon EOS 450d, ASI120-MC

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