Hallo Freunde,
nach zwei gelungenen Knie- Ops mit Reha + Erholungsphasen kann ich mich wieder einigermaßen sicher in meinem Werkraum bewegen und fange nun ungefähr dort wieder an wo ich vor gut einem Jahr aufgehört hatte, siehe
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=221920
Noch kurz vorher hatte ich in der „Bucht“ eine ziemlich neu aussehende Öldi von Edwards Typ E04 geangelt, aber bisher noch nicht testen können. Genau darum geht es in folgenden.
Die E04 ist eine Nummer größer als die in obiger Anlage Bavaria+ verbaute E02.
Einen halbwegs geeigneten Rezipienten (Kessel) mit Grundplatte hab ich noch aus meinen Vorversuchen übrig. Dieser Kessel hatte 15 Monate ungenutzt herumgelegen, war aber jetzt bei den Versuchen ohne irgendwelche Nacharbeit an den Dichtungen voll nutzbar.
Leider sind meine drei gebraucht gekauften Drehschieberpumpen total verschlissen ( nur vielleicht noch reparabel) . Deshalb riskierte ich den Neukauf einer zweistufigen Drehschieberpumpe aus der „preiswert“- Klasse für 175 € unter dem Firmennamen Mucola. Diese soll 285 l/min schaffen. Der erste Test auf Enddruck (ohne Rezipient) zeigte einem Enddruck von ca. 0,02 mbar. Damit schien mir diese Pumpe als Vorpumpe zum Test der E04 geeignet zu sein.
Hier die Bilder zum Versuchsaufbau:
<b>Bild 2</b>
Die E04 wurde provisorisch mittels zweier Vierkantrohre und 4 Schraubzwingen mit der Grundplatte verschraubt.
<b>Bild 3</b>
Wie es sich für eine ordentliche Messung gehört wurde auch die Raumtemperatur am Ort des Geschehens mit erfasst
<b>Bild 4</b>
<b>Ergebnisse</b>
Als erstes wurde nur die Vorpumpe eingeschaltet. Dieser Vorlauf sah so aus.
<b>Bild 5</b>
Danach wird der Druck im Kessel nach ca. 3 min Pumpzeit auf ca. 0,5 mbar reduziert. Nach ca. 2 Stunden erreicht man einen Enddruck von 0,025 mbar allein mit der Vorpumpe. Nach diesem Vorlauf wurde die Heizung der E04 eingeschaltet, im folgenden Diagramm zur Zeit 0 min.
<b>Bild 6</b>
Die Pumpwirkung der Öldi setzt hier ca. 12 min nach Einschaltung der Heizung ein. Nach 20 min erreicht man bereits 4 x E-6 mbar. Der Druck fällt danach zwar immer noch, aber sehr langsam. Das ist hier eher nebensächlich, denn erfahrungsgemäß kann man im obigen Kessel bereits bei ca.5 x E-5 mbar problemlos mit Al bedampfen. Es stellt sich wohl die praktische Frage ob man denn tatsächlich erst zwei Stunden lang die Vorpumpe allein betreiben muss. Die rote Kurve zeigt offensichtlich, man muss nicht! Wenn man wie hier praktiziert die Vorpumpe und die Öldi gleichzeitig einschaltet beobachtet man ebenfalls nach ca. 12 min die erste Wirkung der Öldi und landet nach 20 min im sehr gesunden HV- Bereich von ca. 8 x E-6 mbar. Das ist zwar doppelt so viel wie bei Betrieb mit stundenlangem Vorlauf der Vorpumpe, hat aber nach meinen Kenntnisstand keinerlei Einfluss auf die Qualität der Bedampfung.
Welchen großen Nutzen hätte denn die E04 im Vergleich zur deutlich leistungsschwächeren E02?
Letztere ist ja seit einem Jahr in der Anlage „Bavaria+“ in Betrieb. Die Grundplatte sowie der Kessel von sind praktisch „Bavaria+“ gleich groß wie in meinem Testaufbau gemäß obiger Bilder. Zu meiner großen Freude wurde mir vor einigen Tagen berichtet dass die Anlage auch tatsächlich öfters praktisch genutzt wird. Kurze Antwort auf die letzte Frage. Die E04 taugt garantiert ganz gut zum Betrieb eines erheblich größeren Kessels als der in „Bavaria+“. Ob die im Versuch genutzte preiswerte Vorpumpe dafür ebenfalls geeignet ist wäre ggf. zu erproben.
Gruß Kurt