Material fuer Schmidtplatten - Borofloat!

  • Hallo in die Runde,


    ich habe gerade gelernt, dass Meade fuer die Schmidtplatten der spaeteren SCTs und der jetzigen ACFs Borofloat verwendet ... auf der Webseite steht "Oversized Low-Expansion Borosilicate Primary Mirror, Schott Borofloat Glass Corrector Plate". Ich hielt das erstmal fuer einen Druckfehler, assoziierte ich doch Borofloat mit Borsilikatglaesern, das wiederum mit Spiegelsubstraten, und da hatte ich schon etliche Rohlinge mit Einschluessen, Schlieren etc gesehen.


    Aber nein! Ein Blick zu Schott offenbarte:


    https://www.schott.com/boroflo…ribute/optical/index.html


    Die Transmission ist offenbar sehr hoch, und das Glas laesst sich so auch fuer transmissive Optik verwenden.


    Parallel hatte ich Meade auf seiner Facebookseite kontaktiert, und ich bekam die Antwort "Hi, Juergen. Thanks for reaching out! The corrector plate is made of Borofloat material." Das hat mich sehr erstaunt, haette ich doch eher N-BK7 erwartet.


    Man lernt nie aus. "Every day is a school day", wie der Englaender sagt.


    Der Grund fuer mein ploetzliches Interesse in Meade-SCTs liegt uebrigens daran, dass ich gerade dabei bin, mir ein 14" OTA anzueignen. Der wird auf der Rupp 4 montiert ... richtig spruchreif wird das naechste Woche.

  • Hallo Jürgen,


    das ist für mich auch neu.
    Ich kann mich an deinen Test von Kurt vor vielen Jahren erinnern, wo er Borofloat im Durchlicht gemessen hatte und parallele Schlieren (in Flussrichtung der Herstellung?) entdeckte. Ich finde das alte Thema nicht mehr. Kurt liest du mit?


    Da Schott selbst es nicht für refraktive Optik freigegeben hatte und in der Vergangenheit auch keine ganz genauen Angaben der jeweiligen Schmelze zum Brechungsindex angab, habe ich es auch nicht dafür freigegeben. Ich weiß jedoch von einzelnen meiner Kunden, dass sie es trotz Hinweis doch als optisches Fenster usw. verwenden. Es ist ja günstiger und einfacher verfügbar als "echtes optischen Glas". Es ist schön klar und Einschlüsse muss man mit der Lupe suchen (meist findet man keine). Inzwischen schreiben sie den Brechungsindex auf 5 Stellen hinter dem Komma hin.


    Wie kriegen wir das raus? Kann jemand von den Optik Schleifern was dazu sagen?
    Hinreichend planparallel polieren und im Durchlicht vor einen sphärischen Spiegel halten?

  • Moin,


    das ist mir auch neu - es kann natürlich sein, dass die Fertigung inzwischen so gut ist, dass das Schlierenproblem nicht mehr auftritt. Man lernt nie aus. Der Link von Jürgen ist auf jeden Fall interessant.


    CS
    Jörg

  • Wir haben für einen spezifischen Filter auch Borofloat vom FIlterhersteller empfohlen bekommen. Die Filter funktionieren bezüglich der Transmission auch gut, die Oberflächenqualität könnte jedoch besser sein.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Hallo und danke fuer Eure Antworten ...


    Ich hatte ja selbst mal herausgefunden, dass Schlieren in Schmidtplatten nicht so toll sind. Wie im Klassikerforum berichtet, beoachtete ich bei einem frisch renovierten Vereinsteleskop (altes Meade 2080) Schlieren in der Pupille, die zu diffusen Strahlen in der Fokalebene fuehrten und bei hoher Vergroesserung den Kontrast minderten. Bei Schott steht nichts ueber Schlieren ... ein Test sollte sich bei Floatglas aber relativ einfach gestalten, da es produktionsbedingt eine hohe Planitaet aufweist.



  • Hallo Stahis, hallo Jürgen,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kurt liest du mit?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    klar, interessiert mich sehr ob Borofloat mittlerweile für Linsenoptik geeignet ist. Seinerzeit wollte ich die Optik für ein Schupmann- Medial aus Borofloat schleifen, finde aber den einschlägigen Bericht zum Test der Rohlinge nicht wieder[:I].


    Gruß Kurt

  • Hallo


    ich würde sagen ja.


    https://www.schott.com/d/borof…_broschure_deu_web_ds.pdf
    Auf Seite 5 steht ein Hinweis.


    Für Filter und für Schmidtplatten ideal. Auch als einzel Linse zu verwenden. Das einzige wird hier wohl sein da die Angaben Richtwerte sind und nicht wie für optische Gläser typisch für jede Schmelze gemessen werden. (Schmelzschein)
    Da dieses Glas in km² bereich hergestellt wird dürfte das schwierig werden.


    Als Partnerglas in Optiken wird es schwierig. Dazu kann evtl der Gerd etwas sagen.

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