Hallo,
ich habe heute mein neues Weißlichtinstrument fertiggestellt. Als äußere Verkleidung nahm ich die Reste vom weißbeschichteten Aludachblech der Sternwarte. Die Kanten wurden mit Aluprofilen vom Baumarkt abgedeckt. Jetzt muss es nur noch vom Handwerksdreck (Klebereste, Bleistiftrisse...) befreit werden, damit es auch schick aussieht.
In einer kurzen Wolkenlücke konnte ich die Wirkung gut testen. Es klappt prima. Am Wochenende werde ich das Bino anzuschließen. Bisher habe ich das Instrument auf monokulare Beobachtung ausgelegt. Durch Einbau eines Barlowelements (2fach von Celestron) sollte man auch mit dem Bino in den Fokus kommen. Anbei ein paar Fotos vom Zusatzinstrument.
Obwohl die meisten Beobachter sicher die Funktion kennen dürften, hier eine kurze Beschreibung.
Das Licht wird durch das Pentaprisma (welches nicht verspiegelt ist) zweimal umgelenkt, wobei es jedesmal an Helligkeit verliert. Das meiste Licht (und damit Hitze) trifft auf einen hinter dem Prisma angeordneten Spiegel, welcher den Strahl nach unten vom Beobachter weg lenkt. Das Licht welches das Pentaprisma verlässt, ist teilweise polarisiert. Es trifft auf den "Polarisationsfilter 1" welcher gegen den "Polarisationsfilter 2" verdreht werden kann. Damit wird ein Farbwechsel erzeugt (vom Blau zu gelb), je nach Stärke der Verdrehung. Die beiden Polarisationsfilter1 und 2 sind in einer mechanischen Einheit verbaut, welche wiederum sich gegen das Pentaprisma verdrehen lässt. Damit stellt man die Helligkeit des Bildes ein, ohne die Farbe zu ändern. Somit hat der Beobachter die Möglichkeit, die feinsten für ihn wahrnehmbaren Kontrastnuancen einzustellen. Am besten funktioniert dies visuell mit angeschlossenen Binokular.
Die heute üblichen Herschelprisma nutzen nur eine Reflexion an einer unbelegten Glasfläche aus. Zur Vermeidung von Doppelbildern sind diese Prismen als Keil ausgeführt. Hier ist das zur Verfügung stehende Licht noch intensiver ( etwa 5 %) und muss durch Graufilter weiter reduziert werden. Zur Fotografischen Beobachtung sind diese Herschlprismem aufgrund der kürzer möglichen Belichtungszeit dem Sonnenpentaprisma im Vorteil. Ich habe beide Möglichkeiten als Vergleich hier. Visuell nutzte ich bisher immer das Sonnenpentaprisma aufgrund der sehr kontrastreichen Abbildung.
Anmerkung zur Skizze:
Diese soll nur den groben Strahlengang zeigen. Die Ein- und Ausfallwinkel der Lichtstrahlen stimmen nicht.
cs Harald
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