Mt Stromlo 74": Bau und Zerfall

  • Hallo,


    ich bin gerade per Zufall auf eine interessante Bildergalerie gestossen.


    http://www.mso.anu.edu.au/gall…s/album06/74SouthBank1951


    Die Bilder zeigen den Bau des 74"-Teleskops auf dem Mt Stromlo in Australien. Offenbar wurde die Kuppel um die schweren Teile herumgebaut, weil die Krantechnik nicht so weit war, sie spaeter durch den Spalt hineinzuhieven.


    Die letzen Bilder sind nichts fuer zart besaitete Teleskopenthusiasten. Das Teleskop ist ja seit 2003 Geschichte, nachdem es Naturgewalten zum Opfer fiel. [:(]

  • Micha, das Gebaeude wurde inzwischen, wie auch die anderen abgebrannten Teleskope, abgerissen. Nur noch die massiven Guss-Sockel dienen als Denkmaeler.


    Der Spiegel vom 74" konnte wieder sinnvolle Verwendung finden, wir mir zugetragen wurde: Jeder erfolgreiche Doktorand am Mt Stromlo bekommt nach Abschluss seines Doktorabschlusses einen Glasklumpen davon. Ich weiss nicht, ob sie den ganzen Spiegel dafuer benutzen - gegebenenfalls reicht der Vorrat fuer die naechsten Jahrzehnte!

  • Moin,


    die Reste des Teleskops, angeblich an die 90% der ursprünglichen Substanz, wurden anscheinend geborgen und nach Melbourne gebracht, das dort ansässige Viktoria-Museum ist anscheinend bestrebt, am alten Standort einen Wiederaufbau zu wagen. Es gibt auf einigen australischen Seiten dazu Material.


    CS
    Jörg

  • Hallo Jürgen,
    danke für den interessanten Link zu der Bilderserie. Unglaublich, was ein Buschfeuer da so anrichten kann. Vor allem sieht man gar nicht, was da außenherum so unmittelbar stark Brennbares ist.


    Hallo Jörg,
    es würde mich freuen, wenn man noch viel retten konnte. Bevor irgendwelche Glasklumpen oder Stücke verschenkt werden, wäre es besser das Glas wieder wenn möglich für einen großen Spiegel zu nutzen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,



    der Spiegel ist definitiv hin. Das Glas koennte man hoechstens wieder einschmelzen, aber dann gibt es heute sowieso bessere Glastypen als zu der damaligen Zeit. Eine Rekonstruktion des Teleskopes wuerde auch wenig Sinn machen - da kann man die Versicherungssumme (die Sternwarte war versichert) besser in etwas Moderneres stecken. Soweit ich weiss, passiert das auch.


    Es gibt uebrigens noch einige Schwesterteleskope nach gleichem Bauplan in Kanada (Victoria-Sternwarte), Aegypten (Kottamia - hier mit neuem Spiegel von Zeiss), Japan und Suedafrika (ehemals Pretoria, 1974 nach Sutherland verbracht und dort heute noch aktiv). Grubb und spaeter Grubb Parsons hatte dieses Design mit kleinen, hauptsaechlich unterschiedlichen Breitengraden geschuldeten Modifikationen mehrmals ausgeliefert.

  • Ein Wiederaufbau nach altem Muster wäre imho wohl ziemliche Geldverschwendung. geht heute wohl billiger und größer. Einfach mal Planewave fragen. Die bieten ja 1m Spiegel für 650.000 $ tutto Kompletto an. Könnten bestimmt auch nen zwei Meter Spiegel preislich attraktiv konstruieren.

  • Moin,


    Ich denke auch, dass es sinnvoller wäre ein komplett neues, moderneres Teleskop zu errichten. Die übrig gebliebene Hardware würde ich eher in Stadtnähe als Museum errichten, bzw. in ein vorhandenes Museum integrieren. Und wenn das nicht finanzierbar ist, so schwer das fällt, die Reste verschrotten. Immer noch besser als sie auf einem Bauhof verrosten zu lassen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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