Justierung FS

  • Hallo Leute,


    Obwohl ich quasi jeden Tag mit Werkzeug hantiere, finde ich die Justierung vom FS manchmal schon etwas nervig. Seit kurzem habe ich einen f4,5 Dobson von der Stange und es ist schon ganz schön fummelig. Das liegt weniger am dünnen Imbusschlüssel, sondern mir kommt der Verstellweg der drei Schrauben ziemlich kurz vor.


    Bei kleiner Brennweite ist es ohnehin etwas anspruchsvoller, sehe ich das richtig? Ich erwäge, die Imbusschrauben durch Handschrauben zu ersetzen, aber das ist wie gesagt eigentlich nicht das Problem.


    Sicherlich ist auch das Übungssache, aber vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Tipp.


    Grüße und cs
    Jörg

  • Servus Jörg,


    Du wirst wahrscheinlich so einen Fangspiegelhalter mit "Mittenschraube" und drei kleinen Inbusschrauben haben.
    Die mittlere Schraube zieht dabei den Fangspiegelhalter zu den Inbusschrauben hin.


    Falls es so einer ist, hatte ich schon selbst ein paar Teleskope mit diesem System.
    Das nervige ist nicht nur das einstellen vom Fangspiegel, sondern auch, das sich die drei Inbusschrauben in das eventuell zu weiche Material vom Fangspiegelhalter eingraben.


    Ich habe zum einstellen die mittlere Schraube gelöst, den Fangspiegelhalter mit einer Hand gegriffen und diesen gegen die drei Inbusschrauben gedrückt und dann nachgestellt, in das Cheshire geschaut, wieder ein bisschen nachgestellt... ...bis er gepasst hat.
    Nach dem anziehen der mittleren Schraube passte dann wieder nichts mehr... ...nochmals beginnen...


    Für diese Art von Fangspiegelhalterungen habe ich keinen richtigen Tipp.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sondern mir kommt der Verstellweg der drei Schrauben ziemlich kurz vor. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Verstellweg der drei Schrauben muss gar nicht lang sein. Es reicht zum justieren meist nicht mal eine Umdrehung der einzelnen Schrauben.
    Ich muss bei meinem 12"/f4 Newton die Schrauben nur &sup1;/<font size="1">8</font id="size1"> bis &sup1;/<font size="1">4</font id="size1"> Umdrehungen drehen, damit die Einstellung wieder passt.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Jörg,
    die Fangspiegeljustage ist eines der Dinge, die mir am 114/900 die Benutzung desselben etwas verleidet haben. Das Ungute war, dass die Justage am 114/900 nicht lange gehalten hat. Das hatte mehrere konstruktionsbedingte Ursachen.
    Das Problem mit den Dullen, die die 3 "Druckschrauben" im Fangspiegelhalter verursacht haben, hab ich dadurch gelöst, dass ich eine entsprechend große Unterlegscheibe (Karosseriescheibe) aus Stahl dazwischen getan hab. Der Thread Vixen NP-R114S Fangspiegelspinne / Kollimation könnte interessant.
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    Hier mal Bilder vom FS bzw. der Justierung:



    Die besagten Dellen habe ich auch schon reingedreht :-/



    Tue mich schon etwas schwer exakt in die Mitte zu kommen. Oft fehlen noch die letzten paar mm, Schraube ist dann aber schon zu fest oder zu locker. Vielleicht hat ja noch jemand nen Tipp.


    Edit: Große Brennweite bedeutet auch etwas schwierige Justierung nach meinem Verständnis, korrekt?


    cs
    Jörg

  • Bezgl. den FS Dellen gibt es eine Lösung:

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  • Servus Leute,


    Danke für die Tipps, den link usw.
    (==&gt;) Gerd: stimmt, habe einfach grundsätzlich zu weit gedreht. Klappt schon besser jetzt. Das hin und her-Wechseln mit dem dünnen Imbus ist halt etwas lästig, früher oder später kommen die Handschrauben dran.


    Die Unterlegscheibe kommt auch rein, allerdings werde ich dafür nicht die Spinne ausbauen, wie im verlinkten Video beschrieben sondern nur den FS. Das dort beschriebene PTFE Scheibchen könnte auch Sinn machen.


    cs
    Jörg

  • Servus Jörg,


    Die gesamte Spinne musst du sicher nicht ausbauen. Wenn du die mittlere Schraube löst, dann sollte sich der Fangspiegel mit dem Halter von der Spinne lösen lassen.
    Wenn du dann schon mal den Fangspiegel heraußen hast, dann könntest du die Kante vom Fangspiegel entweder noch vorsichtig mit schwarzer Farbe anmalen oder einen Streifen Velours auf diese Kante kleben.
    Die Kante vom Fangspiegel ist zumindest bei offener Gitterbauweise ein Streulichtquelle.


    Bei meinem Vixen 200/800mm Newton war schon vom Werk aus Velours an der Kante vom Fangspiegel aufgeklebt.
    Bei meinem 300/1200mm Newton habe ich die Kante mit der Berger Farbe angemalt.



    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Jörg,


    mit meinem Skywatcher Skyliner Classic 200 habe ich exakt das gleiche Problem wie du: Der Laser dümpelt auf der Mittenmarkierung herum, und mittig geht er nur mit zu viel Spiel der Schrauben oder ich komme bei den Inbusschrauben an einen Anschlag. Ob sich bei mir die Schrauben in den Halter gebohrt haben, habe ich noch nicht gesehen. Beim nächsten Justage-Versuch werde ich darauf achten. Ist dein Dobson auch ein Skywatcher?


    Was meinst du genau mit Handschrauben? Kannst du evtl. hierzu einen Link posten?


    Die FS-Justage ist in der Tat nicht banal. Während die HS-Justage ein Kinderspiel ist, hat die Justage des FS für Ungeübte durchaus Selbstmord-Potential. Nachdem ich es zusammen gerechnet bereits über sechs Stunden probiere, den Laser justagestabil in die Mitte zu bekommen, frage ich mich ernsthaft, ob man solch ein System einen absoluten Einsteiger überhaupt empfehlen bzw. zumuten kann, zumal Neulinge i.d.R. naturgemäß und verständlicherweise neugierig und ungeduldig sind: Wäre dieser Dobson mein allererstes Teleskop gewesen, hätte ich mit ziemlicher Sicherheit den Spaß an der Astronomie sofort wieder verloren.


    Auch wenn es eigentlich OT ist, passt die Frage hier sehr gut rein:


    Muss der Laser exakt in die Mitte der Markierung oder genügt es, ihn innerhalb der Markierung zu halten? Wolfi Ransburg schreibt in seiner Justierlaser-Anleitung, wenn keine Markierung vorhanden ist, soll man ihn geschätzt in die Mitte bringen. Das klingt so, als gibt es einen gewissen Toleranzbereich, innerhalb dessen sich der Laserpunkt auf dem FS bewegen kann.


    Bei meinem 8'' f/6 Dobson (siehe oben) hatte ich das First Light mit dem Laser auf dem äußeren Rand der Markierung. Die Sternabbildung war bis 240-fach (für stärkere Vergrößerungen habe ich keine Okulare) bei für Berliner Verhältnisse durchschnittlichem bis gutem Seeing einwandfrei: Bei minimaler Defokussierung intra- und extrafokal hatte ich einen absolut symmetrischen Ring.


    Mir ist bewusst, dass die Anforderungen an die Justagegenauigkeit mit der Lichtstärke des Teleskops zunehmen und f/6 schon wesentlich toleranter ist als f/4,5, aber ich wollte diese Erfahrung trotzdem erwähnen.


    VG Christian

  • Hallo Christian,


    Sorry, dass ich erst jetzt antworte; war beruflich und familiär so eingebunden, dass ich mich nicht großartig im Netz rumgetrieben habe.
    Ich selber habe bei nicht perfekter Justierung bisher auch nur einmal ein offensichtlich unsauberes Bild bei Defokussierung erlebt. Dennoch lege ich schon großen Wert auf eine exakte Justage, um mein Teleskop auch gut ausreizen zu können, bzw. um dessen Leistung nicht unnötig zu verringern (insbesondere angesichts f/4,5).
    Eine wirklich 100-prozentig perfekte Justierung gibt es ja ohnehin nicht und das Ergebnis muss einfach für dich und deine Ansprüche passen finde ich. Liegt der Laserpunkt nicht exakt in der Mitte sondern auf der Markierung ist die Reflexion zur Justierung des HS halt auch etwas verwaschen.


    Mittlerweile klappt die Justierung beziehungsweise die Ausrichtung des Funkspiegels weit besser, möchte ich sagen. Ich war wohl anfangs nicht zurückhaltend genug beim Drehen der Imbusschrauben. Allerdings geht das bestimmt auch komfortabler mit den Handschrauben, hier die gewünschten links:


    https://www.teleskop-express.d…enge-35mm---3-Stueck.html


    https://www.astroshop.de/justi…/p,55354#tab_bar_1_select


    (Musst nur noch die für dich passende Größe raus suchen merke ich gerade)


    Wegen der erwähnten Dellen habe natürlich schon längst eine Unterlegscheibe, nur wollte ich beim Einbau gleich die FS-Kanten und den Hut etc. mit der Berger Farbe schwärzen und diese ist scheinbar (momentan) nicht mehr erhältlich. Siehe folgender Link, ganz unten:


    https://astrolumina.de/special…farbe/antireflexfarbe.php


    Viele Grüße und cds
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    Vielen Dank für die Links. Inzwischen habe ich den Dobson jedoch aus anderen Gründen gegen einen GSO getauscht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Vector-Cal.45</i>
    ...Dennoch lege ich schon großen Wert auf eine exakte Justage, um mein Teleskop auch gut ausreizen zu können, bzw. um dessen Leistung nicht unnötig zu verringern (insbesondere angesichts f/4,5).
    Eine wirklich 100-prozentig perfekte Justierung gibt es ja ohnehin nicht und das Ergebnis muss einfach für dich und deine Ansprüche passen finde ich. Liegt der Laserpunkt nicht exakt in der Mitte sondern auf der Markierung ist die Reflexion zur Justierung des HS halt auch etwas verwaschen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So sehe ich das auch. Betrachtet man jedoch den Toleranzbereich, innerhalb dessen die Dejustage die Leistung des Teleskops nicht für das Auge erkennbar beeinträchtigt, werden hier zwischen f/6 und f/4,5 Äpfel mit Birnen verglichen.


    Damit wir von der gleichen Sache reden: Für mich ist die Justage, unabhängig von der Lichtstärke des Newtons, optimal, wenn der Zerstreuungsring des leicht defokussierten Sterns bei starker Vergrößerung im Rahmen des Seeings absolut rund und symmetrisch ist.


    Natürlich kann man am Beugungsring noch genauer justieren. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen Beugungsring lange genug ruhig und konstant gesehen habe, dass man an ihm ein Teleskop hätte justieren können. Das Seeing ist hier begrenzend. Deshalb orientiere ich mich stets am defokussierten Stern, auch um eine gewisse Konstanz und Vergleichbarkeit zu erreichen.


    Ein erfahrener Newton-Nutzer meinte mal zu mir, dass es bei f/6 in der praktischen Beobachtung keinen Unterschied macht, ob der Laserpunkt exakt mittig ist oder sich innerhalb der Mittenmarkierung befindet.


    Wolfgang Ransburg schreibt auch in seiner Anleitung zum Justierlaser, dass man den Laserpunkt, wenn keine Mittenmarkierung vorhanden ist, geschätzt in die Mitte bringen soll. Es scheint also eine gewisse Toleranz zu geben, die natürlich mit steigender Lichtstärke abnimmt.


    VG Christian

  • Hallo Leute,


    (==&gt;) Christian: Ja, mein Dobson ist auch ein SW (14“) hatte ich vergessen zu erwähnen. Darf ich fragen was für dich der Grund war, auf GSO umzusatteln?


    Inzwischen sind die Madenschrauben am FS gegen Handschrauben ausgetauscht, und wegen der Dellen die Unterlegscheibe verbaut.
    Weil ich dafür den FS ohnehin ausbauen musste, habe ich gleich die FS-Kante und Rückseite, Spinne, OAZ-Rohr, Hut und Tubus (HS auch ausgebaut natürlich) zusätzlich geschwärzt.


    Die erste Justierung nach Wiedereinbau der beiden Spiegel war schon erheblich angenehmer. Und das für ein paar Euro und extrem wenig Aufwand (unabhängig vom Schwärzen gesehen natürlich).



    Bis auf die fummeligen Justierschrauben und die ungeschwärzte FS-Kante konnte ich bisher sonst keine Schwächen erkennen.


    cds
    Jörg

  • Hallo allerseits,


    Habe ja zwischen FS-Halter und Justierschrauben eine große Unterlegscheibe eingesetzt. Deren Dicke von ca. 2-3 mm habe ich ich einfach per Augenmaß durch etwas weiteres Herausdrehen der Justierschrauben ausgeglichen, um den Abstand zwischen HS und FS nicht zu verändern.


    Ist das ok so, also optisch gesehen, oder sollte/kann ich das noch genauer einstellen bzw. könnte die ganze Aktion sich negativ auswirken?


    cds
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Vector-Cal.45</i>
    <br />
    ...(==&gt;) Christian: Ja, mein Dobson ist auch ein SW (14“) hatte ich vergessen zu erwähnen. Darf ich fragen was für dich der Grund war, auf GSO umzusatteln?...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    an die FS-Justage habe ich mich mit der Zeit gewöhnt. Beim SW 8'' Dobson ist bei mir die HS-Justage ein unüberwindbares Problem:


    Die Konterschrauben sind ebenfalls winzige Madenschrauben, die mit einem Imbus-Schlüssel gelöst werden müssen. Das geht nur mit etwas Spiel, und man merkt nicht, ob man mit dem Schlüssel das Loch der Schraube getroffen hat oder nicht, d.h. ich schraube oft ins Leere, ohne es zu bemerken.


    Dass es prinzipiell funktioniert, also kein technischer Mängel vorliegt, bemerkte ich daran, dass ich die Schrauben einmal gelöst bekam. Seitdem ist es mir nicht mehr gelungen. Ich zeigte es meinem Vater, ein erfahrener Handwerker, und nachdem er es auch probierte, hat er über diese Umsetzung nur den Kopf geschüttelt. Der 6er Dob von SW hat es meines Wissens nach auf die gleiche Weise gelöst, der 10er widerum hat größere Schrauben.


    GSO hat hier schön griffige Schrauben, bei denen man bei den Konterschrauben auch den Anschlag bemerkt. Geht doch!


    Da die Rückgabefrist bereits abgelaufen war, wartet der SW bei ebay jetzt auf einen neuen, idealerweise bastelfreudigen, Besitzer.


    VG Christian

  • Hi Christian,


    Imbusschrauben als Fixierschrauben sind natürlich kontraproduktiv, da spürt man den Anschlag ja kaum. Dennoch verstehe ich nicht, wo das von dir erwähnte Spiel sitzt und warum du diese Schrauben so schlecht gelöst bekommst.
    Ist aber auch egal wenn du jetzt sowieso nen anderen Dob hast, ansonsten kannst ja noch ein Bild reinstellen.


    Beim 14“ sind die Fixierschrauben Handschrauben „ohne Kopf“ und nur mit einem checkering versehen damit die Fingerspitzen genug halt haben. Finde ich gut gelöst, weil man so kaum zuviel Druck ausüben kann, wodurch ja die eben erreichte Justage wieder verschlechtert werden könnte und dennoch gut den Anschlag trifft.
    Ich lade bei Gelegenheit ein Bild hoch, bin aber derzeit nicht zu Hause.


    Die Justierschrauben selber sind schön groß und griffig, völlig ok also.



    clear dark skies
    Jörg

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