Mit dem Rosettennebel stelle ich euch ein Objekt vor, von dem ich hoffe, damit auch die Beobachter anzusprechen, die mit kleinerem Gerät unterwegs sind. Der offene Sternhaufen ist gut aus der Stadt heraus mit einem Fernglas machbar und je größer die Öffnung und dunkler der Himmel desto mehr Nebel ;). Auch auf eine Sichtung mit bloßem Auge würde ich mich sehr freuen. Kurzum: Alles kann, nichts muss.
Quelle: wikisky.org / DSS
Der Rosettennebel (Caldwell 49) ist ein Emissionsnebel im Sternbild Einhorn mit einer Größe von 80’ x 60’ mit einem zentralen offenen Sternhaufen (Caldwell 50) an der Position Rektaszension 06h 33m 45s und Deklination +04d 59m 54s (J2000.0).
Einzelne Bereiche des Objekts wurden unabhängig voneinander entdeckt und erhielten so separate NGC Bezeichner. Die Zuordnung der NGC Objekte 2237 - 2239 und 2246 zu den einzelnen Teilen des Nebels ist, um es gelinde zu sagen, widersprüchlich. Immerhin scheint es (inzwischen) allgemeiner Konsens zu sein die Gesamtheit des Emissionsnebels mit NGC 2237 zu bezeichnen.
Im NGC Katalog (Dreyer 1888) finden sich die Beschreibung NGC 2237: Ziemlich hell, sehr sehr groß, diffus (pB, vvL, dif), NGC 2238: Schwacher Stern in einem Nebel (S * in nebulosity), NGC 2239: Stern mit 8 mag in einem großen, dünnen und hellen Haufen (* 8 in L, P, BCl) und NGC 2246: extrem extrem schwach, groß, unregelmäßig rund, extrem schwierig (eeF, L, irrR, e diffic).
Der offene Sternhaufen im zentralen Bereich des Emissionsnebels wird im allgemeinen mit NGC 2244 bezeichnet. Entdeckt wurde er von John Flamsteed am 17. Februar 1690 - er hat also bald Geburtstag ;). Der NGC Katalog sagt zu NGC 2244: Haufen, wunderschön, verstreute Sterne (12 Mon) (Cl, beautiful, st sc (12 Monoe)).
Die Bewegung des offenen Sternhaufens wurde übrigens sehr aktuell mit Daten des Gaia DR2 untersucht (Kuhn 2018), die Entfernung zu NGC 2244 beträgt demnach 1550 pc.
Ich persönlich finde es ganz nett wenn ich auch noch grob weiss wo sich das Objekt befindet, dass ich gerade beobachte. Die bekannten offene Sternhaufen der Milchstrasse liegen relativ in unserer Nähe in der galaktischen Ebene oder aber nicht sehr weit davon entfernt (siehe hier) und NGC 2244 bildet da keine Ausnahme (Dias 2002). Die Position von NGC 2244 (rot) innerhalb der Milchstrasse. Sonne (gelb), Zentrum der Milchstraße (schwarz), andere offene Sternhaufen (blau). Die Milchstraße wird durch einen erweiterten Kreis mit einem Durchmesser von 30 kpc angedeutet. Die x-Achse zeigt Richtung des Zentrum und die y-Achse in Richtung der Rotation der Milchstraße, die z-Achse weist auf den galaktischen Nordpol.
An einem dunklen Himmel ist NGC 2244 schon mit bloßem Auge sichtbar - sagt man. Vielleicht findet sich ja jemand dem die schon gelungen ist?! Mit einem 10x50 Fernglas finde ich den Sternhaufen ruckizucki via Beteigeuze und 8 Mon und sehe aus der Stadt heraus etwa 10 Sterne, die in zwei parallele Ketten angeordnet sind und über einen oder zwei Sterne verbunden sind. Um Strukturen im Nebel zu beobachten braucht es schon größere Teleskope als ein Fernglas und ein O III oder UHC Filter hilft ggf. auch aber ich möchte gerade Besitzer von kleineren Teleskopen auffordern dieses leichte Objekt zu beobachten.
Viel Spaß beim Beobachten
Ralph
Literatur
Dias, W S; Alessi, B S; Moitinho, A; u. a. (2002): „New catalogue of optically visible open clusters and candidates“. In: Astronomy and Astrophysics. EDP Sciences 389 (3), S. 871–873, DOI: 10.1051/0004-6361:20020668.
Dreyer, J L E (1888): A New General Catalogue of Nebulæ and Clusters of Stars, being the Catalogue of the late Sir John FW Herschel, Bart, revised, corrected, and enlarged. Memoirs of the Royal Astronomical ….
Kuhn, Michael A; Hillenbrand, Lynne A; Sills, Alison; u. a. (2018): „Kinematics in Young Star Clusters and Associations with Gaia DR2“. arXiv.org. DOI: 10.3847/1538-4357/aaef8c.<font size="2"></font id="size2"><font size="2"></font id="size2"><font face="Courier New"></font id="Courier New"><font size="2"></font id="size2"><b></b><b></b>