Baader Hyperion- schwieriges einblickverhalten

  • Hi,
    hatte mir kürzlich zwei Festbrennweiten 10 und 17 mm gegönnt.
    es gestern am fast Vollmond ausprobiert mit APM sd apo 140f7
    Seeing war nicht berauschend(muss aber zugeben ,das die apolinse direkt über der Hauswand(1.stock) hing mit ausgefahrener Taukappe ,obwohl es lang genug auskühlte!


    erst das 17er: sehr gewöhnungsbedürftig,irritiert durch Kidney Effekt


    das 10er war einfacher, da der Vollmond einblickfüllend ist beim apo
    dieses Okular ist aber eigentlich für mein FH 5"f18 gedacht



    Mit meinem Hyperion Zoom Mark IV hab ich komischerweise keine Probleme-da stört nur das kleinere Gesichtfeld bei f 24 mm
    da war nur das bild mit f 24 scharf, drunterzunehmend unschärfer
    [xx(]
    die festbrennweiten sind aber mächtig schwer knapp über 400 g[:0]
    das Zoom Okular nur 300 g

  • Ich hatte auch die Hyperions und habe sie alle wieder schrittweise verkauft. Ich kam nie wirklich mit dem Einblickverhalten zurecht und fand die immer schwierig, egal welche Brennweite aber das 17mm gehörte auch zu den unangenehmeren. Es hat nur bei einern ganz eng definierten Abstand zur Augenlinse gepasst und der Einblick war schnell wieder weg, wenn das Auge auch nur wenig seitlich versetzt war. Im Stehen beobachten war mit den Hyperion fast immer sehr schwierig, weil der Oberkörper zu sehr pendelt. Im Sitzen war das etwas besser. Ich hatte LVW im direkten Vergleich (mittlerweile auch eher ein old-fashioned Design) und die sind für mich Welten bequemer und besser.

  • Danke für deine Eindrücke.
    Dann bin ich ja nicht alleine mit meiner Ansicht
    Ich beobachte hauptsächlich im Stehen-auf mein Balkon ist der Platz nicht ausreichend zum sitzen.
    Nun glaub auch zu wissen , warum die Hyperions so preiswert waren vor weihnachten.
    ich brauche noch ein Weitwinkel um die 30 mm und dachte des günstigen Preises an die Aspheric Hyperions f 31mm ,aber das hat sich wohl erledigt[:o)]


    kann man beruhigt das ES 2" f 30 82° nehmen(Preise bei eBay und Händler 279-319 € ?-es soll ja qualitativ am 31er nagler heranreichen



    Ich habe derzeit nur ne Lesebrille wegen hornhautverkrümmung li -1,25 Re -1,70
    Ich muss leider blind meine Okulare besorgen im Netz- Teleskoptreffen und Händler sind zu weit weg!Komme aus Groß-Hamburg

  • Hallo Marc,


    ich kann Deine Eindrücke nicht bestätigen.
    Ich komme mit den Hyperions bestens klar.
    Ob ich stehe oder sitze ist dabei egal, auch egal ob an einem Refraktor oder Maksutov.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Das Okular ist ja das Interface von der Technik zur Biologie, und physiologische Effekte (Brillentraeger oder nicht, Tiefe des Auges im Gesicht) machen schnell Unterschiede. Ich habe LVW, da die fuer mich als Brillentraeger ideal sind. Aber ein Kumpel von mir (Nichtbrillentraeger) schaute mal durch und fragte mich, was das fuer schlechte Okulare seien. Und das trotz hochgeklappter Gummimuschel.


    Mein Vorredner hat Recht. "Das" ideale Okular gibt es nicht, da jeder Mensch anders ist.

  • hallo Marc
    bei deinem Teleskop hattest Du etwa 58 fache Vergrößerung - das gibt etwa 2,3 mm Austrittspupille. Durch die Helligkeit des Mondes dürfte die Iris auf ähnliche Werte zugegangen sein. Das ist grad bei kleineren Austrittspupillen immer kritisch. Kleinste Kopfbewegung und das Bild ist weg oder abgeschattet. Vollmond ist deshalb nicht optimal zum Okulare testen. probier mal etwas Schwaches aus etwa M 35 im Fuhrmann. Könnte sein dasß sich dann das Okular sehr viel gutmütiger verhält. Aus dem gleichen Grund ist es nicht so gut Okulare am hellem Taghimmel zu testen wegen dem gleichen Effekt.
    Es wird nicht viele Okulare geben, die unter diesen Bedingungen nicht zicken.
    Gruß, Felix

  • Danke, Felix.
    Versteh ich richtig, Du meinst, dass zur Vermeidung von Kidneybeaning die dunkeladaptierte Pupille grösser sein soll als das austretende Bild, i.e. die Austrittspupille.


    Für mich hat sich durch Dich etwas geklärt. Vor allem auch: erst wieder Okus zur Ansicht bestellen, sobald die 2-monatige Winter-Dauerbewölkung hier endlich vorbei ist, damit für den Kaufentscheid gar nicht erst tagsüber getestet werden muss. Und danach immer nur kurz nach Vollmond bestellen. Merci.

  • "Vermeidung von Kidneybeaning die dunkeladaptierte Pupille grösser sein soll"


    Ja, Annette, das Beaning entsteht durch Beschneidung des Lichtbüschels aus der AP durch den Rand der Iris, vor allem, wenn man das Auge rollt. Dann schattet man dabei immer die AP ab. Zweiter Faktor ist die Abberation der AP, also dass sich nicht alle Strahle in derselben Entfernung von der Augenlinse des Okulars treffen. Strahlen vom Rand und Strahlen auf Achse haben sozusagen andere Schnittweiten. Deshalb ist es hier auch kritisch, wenn man den Augenabstand variiert.


    Sobald beides zusammenkommt, ist es noch anfälliger, dauernd Bohnen zu sehen. ;)


    lg
    Niki

  • Hallo,
    Nach meiner Erfahrung kommt Kidney Beaning eigentlich nur bei kleiner AP des Okulars vor! Am Tage mit einem Fernglas bei typischerweise 5 mm AP und kleiner Augenpupille (Iris) ist kaum eine Abschattung erkennbar, obwohl die Iris klar kleiner ist.Da muß man schon deutlich danebenliegen.
    Es geht also nicht allein darum, daß die Iris größer als die AP des Okulars ist.


    Gruß Armin

  • Wenn die Iris kleiner ist als die Autrittspupille kommt es quasi zu einer "Dauerabschattung" der AP, die aber bei kleineren Augenbewegungen nicht auffällt, weil sie immer noch im Strahlenbündel der AP liegt. Alles bleibt also gleich hell.


    Wenn die AP kleiner ist, als die Iris des Auges, dann beginnen bei Beschneidungen der AP die Bohnen, wenn man das Auge bewegt.


    lg
    Niki

  • Hallo!


    Hmmm, das Thema hat mich jetzt doch überrascht. Ich hab ja schon durch vieles durchgeschaut, aber Kidney-Beaning (KB) bei den Hyperions? Das war ja bei der Einführung dieser Okulare gerade ein Punkt, den diese Okulare <i>nicht</i> haben sollten. Ich hatte lange das alte 8mm-Hyperion (noch mit Chromhülse), an verschiedenen Teleskopen (C8, f/4.8 12,5"-Dobson) und es hatte bei weitem den angenehmsten Einblick überhaupt, wirklich keine Spur von KB. KB fällt mir jetzt richtig stark an den alten TV-Radians auf, zunehmend mit abnehmender Brennweite.


    KB ist nicht nur eine Frage der AP. Manche Okulare einer Reihe neigen dazu, z.B. auch mein 5mm und 7mm Nagler T6. Das 11mm zeigt nichts davon. Wer die Nagler vom Typ I noch kennt, weiß um KB bei den Brennweiten 11mm und 13mm. KB wird auch gefördert durch eine kleine Pupille (z.B. bei Tag- oder Mondbeobachtungen oder wenn das Auge noch nicht dunkeladaptiert ist). Auch eine hellere Umgebung (Straßenlaterne oder Balkon) kann das verursachen.


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> AS-Fan: Es geht also nicht allein darum, daß die Iris größer als die AP des Okulars ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, das hast Du recht, das hab ich arg verkürzt aufsummiert, um auf meine eigene Praxis-Konsequenz zu kommen. Und um mir das erlebte Phänomen zu erklären, dass unbescholtene Oku-Modelle im Tages-Test enormes Beaning bis zur Unbrauchbarkeit verursachten, bei einem richtig-Dunkeltest WocheN später - und auch mit anderer Körperhaltung und was sonst noch Beaning beeinflusst - das Beaning völlig weg war. Bei den beiden Modellen hatte ich, Anfängerin, das ungewohnte aFOV im Verdacht gehabt. Aber das aFOV war nur 66* bzw 68*, also wohl eher gar nix besonderes.
    Bin froh, dass ich ab jetzt mit AP und Iris-Grösse eine andere Erklärung habe. AP ist in meinem Setup bei den jetzt noch wichtigen Okus 1.53mm und an einem bedeckten Tag ist meine Iris auch so gross. Da stösst die ja quasi bei jedem Herzschlag an den Bildfeldrand: Iris ---&gt; o o &lt;----AP *boingboingboing*


    Gut, dass ich jetzt nicht mehr das aFOV verdächtige und bisher deshalb auch nur 25€ in diese Fehleinschätzung investiert habe.

  • 1) Iris o o AP = boingboingboing , zumal, wenn Augenabstand gross ist oder die Körperhaltung viel unbewusste Bewegung verursacht. Ein 7x50 Fernglas und eine 5mm Iris spielen gut zusammen, weil das Glas sowieso an die Jochbeine gehalten wird.


    2) Iris O o AP = dunkles Bild, mögliches boingboingboing, aber seltener als in 1) Wenn Augenmuscheln zum intuitiven Abstandhalten zusammenspielen mit angenehmem Augenabstand


    3) Iris o O AP = helles Bild mit Freilauf für die Iris zum Spazierenschauen, bevor es mal zum boing kommen kann. = 7x50 Glas tagsüber

  • UND 4) boinboingboing wenn die Schnittweite der Randstrahlen aus dem Okular nicht dort liegt, wo die Schnittweite der achsnahen Strahlen liegt, und man den Augenabstand ändert. Das ist dann konstruktiv bedingt und nicht bei allen Okularen gleich ausgeprägt. ;)


    lg
    Niki

  • ...vielleicht noch ein Tipp: die TV Radians und die Nagler Typ 4 brachten beim Neukauf einen sog. Pupil Guide mit, eine einfache schwarze Kunststoffscheibe mit zentrischem Loch (15mm Durchmesser), die man zwischen Gummiaugenmuschel und oberem Rand des Okulars einlegen konnte. Damit war die korrekte mittige Augenposition definiert, nur den Abstand zur Augenlinse musste man durch das verstellbare Oberteil noch einstellen; KB konnte es so nicht mehr geben. Dies kann man sich auch aus schwarzer Pappe für andere Okulare leicht selbst machen.


    Mit zunehmender Zeit wird man das aber nicht mehr brauchen...


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Volker, das ist auch ein guter Tipp - für mich auf jeden Fall. Es mindert den Ärger auf die Okus und lenkt ihn um auf mich selbst - oder das Stück schwarzer Pappe. :D Sehr geschickt.


    Niki, bei Dir könnte man noch die Illustration ergänzen:
    4) Iris o * AP
    woraus folgt, dass es auch
    5) Iris * * AP
    und
    6) Iris * o AP gibt
    und die Iteration mit O natürlich auch. :o

  • Irgendwie hab ich mit meinen Pentaxokus kaum Probleme.
    Selbst mit Binoansatz und zwei Pentax 5,2mm XL dran, bei 0,5mm AP, steht das Bild ziemlich schnell. Man sollte sitzen und die Augenabstände natürlich gut eingestellt haben.


    Gruß Armin

  • Annette, vielleicht eher so:


    Iris / AP |||o|||||||||||
    Iris / AP |||||||o|||||||
    Iris / AP |||||||||||o|||


    wenn die korrekte Position die mittlere wäre, würden dort alle Strahlen aus der AP zusammentreffen, vom Rand der Okular-Augenlinse wie natürlich auch aus der Mitte.
    Würde man nun näher heran oder weiter weg gehen, dann würde ein Teil der Strahlen nicht mehr gesehen. War auch Tel der Animation aus dem Link, wo das Auge vor und zurück bewegt wird, und dadurch Bohnen entstehen. Meist, wenn man zu nahe heran geht, denke ich, weiter weg verliert man meist an Gesichtsfeld.


    lg
    Niki

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marc</i>
    <br />Hi,
    hatte mir kürzlich zwei Festbrennweiten 10 und 17 mm gegönnt.
    es gestern am fast Vollmond ausprobiert mit APM sd apo 140f7
    Seeing war nicht berauschend(muss aber zugeben ,das die apolinse direkt über der Hauswand(1.stock) hing mit ausgefahrener Taukappe ,obwohl es lang genug auskühlte!


    erst das 17er: sehr gewöhnungsbedürftig,irritiert durch Kidney Effekt


    das 10er war einfacher, da der Vollmond einblickfüllend ist beim apo
    dieses Okular ist aber eigentlich für mein FH 5"f18 gedacht



    Mit meinem Hyperion Zoom Mark IV hab ich komischerweise keine Probleme-da stört nur das kleinere Gesichtfeld bei f 24 mm
    da war nur das bild mit f 24 scharf, drunterzunehmend unschärfer
    [xx(]
    die festbrennweiten sind aber mächtig schwer knapp über 400 g[:0]
    das Zoom Okular nur 300 g
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Guten Abend,


    ich habe den Effekt beim 21er Hyperion, mein Kollege ebenfalls.
    Geräte: 8" f6 Newton und 6" f8 Newton.
    Hierbei spielte es bei uns keine Rolle, ob es ein helles Objekt (Mond) oder etwas dunkleres (Stern) war, an beiden Geräten.


    Ich werde mich auch wieder davon trennen.
    Hat jemand eine Idee für eine Alternative?


    Viele Grüße
    Thomas

  • Dito, ich hatte (die Vergangenheitsform ist Absicht) die Hyperions ebenfalls und war einer der Beobachter(typen), der nie mit diesen Okularen zurechtkam.
    Muss man nicht lange überlegen - wieso, weshalb, warum, oder sich gar rechtfertigen ... - war halt so.


    Wenn man mit 65 Grad Gesichtsfeld leben kann, dann sind die LVW von Vixen immer noch eine interessante Alternative. Wer mit den Hyperions hadert, für den passen die LVW oft sehr gut.


    Andreas.TAL

  • ,Hallo,


    es scheint sich ja doch zu bewahrheiten, dass Okulare sehr individuell sind.
    Ich habe!, als Brilllenträger, ebenfalls die Hyperions, 31mm, 24mm, 13mm und 8mm und keinerlei Probleme.
    Weder am Refraktor FH 120/600, Refraktor FH 120/1000 noch am C8.
    Wie schon erwähnt worden ist, egal wieso, weshalb, warum... ..., ich bin nach wie vor zufrieden mit den Okularen.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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