"Klassischer Cassegrain" von TS wer kennt ihn ?

  • Hallo Michael,
    ich kann so ein klassisches 6" f/12 Cassegrain Teleskop schlecht einschätzen. Wie schwierig ist die Herstellung des hyperbolischen Fangspiegels?
    Wie stark sind dort die optischen Fehler wie Bildfeldkrümmung... und wie ist die Abbildung verglichen mit einem Schmidt Cassegrain 6" f/10, einem 6" f/15 Maksutov, einem 6" f/6 Newton und wie verhält sich das Tubusseeing?
    Die Fangspiegelhalterstreben wirken verglichen zur Fangspegelspinne der Newtons recht massiv. Der Preis wirkt aber überraschend günstig.
    Ich kann zu diesem Gerät leider wenig sagen.
    Servus,
    Roland

  • Die erste berichte über die GSO Classic Cassegrains am CloudyNights sind recht positiv bis sehr positiv. Guter, nicht perfekter mechanik, und sehr guter optik.



    Gruss,
    Thomas, Bornholm

  • Hallo,


    Mich interessiert die 8" Version von diesem Cassegrain.
    Nicht nur für die Beobachtung von Planeten, sondern vor allem für die Weißlicht-Beobachtung der Sonne mit Frontfilter.
    Die große Öffnung bei einem kompakten Tubus sollte eine gute Auflösung ergeben, um auch an kleine Strukturen und Flecken heranzukommen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,
    was ist bei Weißlichtbeobachtung der Vorteil eines Cassegrains gegenüber eine Newtons?
    Servus,
    Roland

  • Servus,


    Zitat

    was ist bei Weißlichtbeobachtung der Vorteil eines Cassegrains gegenüber eine Newtons?


    Da gibt es bei gleicher Öffnung sicher keine Vorteile. Ein Newton, falls er ein kleines Öffnungsverhältnis mit entsprechend kleinen Fangspiegel hat, wird sogar vom Vorteil sein. Auch im Hinblick auf die dicken Fangspiegelstreben.


    Nur, einen Newton habe ich schon. In 12", offener Gitterbauweise und damit erst mal ungeeignet für die Beobachtung der Sonne im Weißlicht.


    Ich suche für die Beobachtung der Sonne ein kompaktes Teleskop mit großer Öffnung.
    Laut Händlerangaben hat dieser Cassegrain eine Baulänge von rund 62cm. Das ist für mich noch sehr handlich.
    Mit seiner langen Brennweite ist dieser Cassegrain sicher auch unkritisch bei der Wahl der Okulare.
    Wenn ich mit meiner bisherigen eingesetzten Vergrößerung von rund 120x bei der Weißlichtbeobachtung weiter machen will, dann benötige ich nur eine Okularbrennweite von rund 20mm, z.B. ein Hyperion mit 21mm.


    Zum anderen gehe ich gerne mal andere Wege. Mich reizt es einfach, so ein Teleskop selbst einzusetzen.
    ich könnte bei der bevorstehenden Neuanschaffung von einem Teleskop für die Weißlichtbeobachtung den "sicheren" Weg mit einem Newton oder einem (ED) Refraktor gehen, das ist aber für mich nicht interessant.


    Viele Grüße
    Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von CorCaroli () aus folgendem Grund: Formatierungen wieder hergestellt.

  • Grüß Dich Gerd,
    ja, der Cassegrain ist natürlich super kompakt und für die Länge ist die Obstruktion durchaus in Ordnung. Es ist auch interessant wie der Cassegrain im Feld abbildet. Noch dauert es ja bis die Cassegrains herauskommen.
    Apropos, wenn es auf cloudynights interessante Threads findets, dann könnts gern die Links hier einstellen. Natürlich bin ich noch neugieriger was hier die Forenkollegen schreiben, aber derweil ist es auch interessant was im Ausland für Erfahrungen gemacht worden sind.
    Servus,
    Roland

  • Ist das ueberhaupt ein echter Cassegrain?


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=234810


    In der Anzeige steht:


    "Hyperbolischer Hauptspiegel und parabolischer Fangspiegel für eine optimale Korrektur - reines Reflexionssystem, keine Schmidt Platte ist nötig"


    Cassegrains haben normalerweise einen parabolischen Hauptspiegel und einen hyperbolischen Fangspiegel. Oder nur ein Tippfehler, wie auch "Schmidt Platte" statt "Schmidtplatte"?


    Der parabolische Hauptspiegel hat ja auch den Vorteil, dass man durch Fangspiegel- oder Frontringtausch einen Newtoncassegrain verwirklichen kann. Das gab es frueher von einigen deutschen Firmen oder auch von Parks (USA).

  • Servus Jürgen,


    In der Anzeige auf der TS Homepage steht (gilt für beide Cassegrains):


    Zitat

    Hyperbolischer Fangspiegel und parabolischer Hauptspiegel aus Quarzglas für eine stabile Fokuslage


    Scheinbar ist es in der Anzeige im Astrotreff nicht richtig beschrieben, auf der Homepage von TS aber schon...


    Der Ersteller der Anzeige sollte sich etwas mehr Mühe geben...


    Viele Grüße
    Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von CorCaroli () aus folgendem Grund: Formatierungen wieder hergestellt.

  • Hi Gerd,


    danke fuer die Aufklaerung. War dann wohl ein Schnitzer des Schreiberlings ... dann ist meine Welt wieder in Ordnung, und der Cassegrain echt.


    Und echte Cassegrains sind ja wirklich selten geworden. Zeiss, Lichtenknecker, oder der SYW am Threadanfang - gibts ja heute alle nicht mehr. Der Markt scheint sich auf die Varianten SCT und MCT eingeschossen zu haben.

  • Hallo zusammen,
    ich habe mir den 8"er auch mal auf meine Wunschliste geschrieben. Das Teil sollte sich nämlich als reines Reflexionssystem auch gut für UV eignen. Bei f/12 benötigt man kein weiteres (teures) Zubehör, wenn die Kamerapixel klein genug sind. Newtons gibt es ja nur so bis f/8 von der Stange und die werden auch sehr schnell sehr lang.
    Mal sehen, Weihnachten ist ja bald.
    Gruß,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    <br />Ich suche für die Beobachtung der Sonne ein kompaktes Teleskop mit großer Öffnung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi!


    Slightly off-topic: Was hältst du von den Baader Triband? SCs, die den Frontfilter auf die Schmidt-Platte aufgedampft haben? Airylab in Frankreich bietet was ähnliches an. Ich konnte bislang nur einmal ein Triband-C8 erleben (war mit Kamera, nicht visuell): Die große Öffnung ist nicht leicht zu beherrschen (Stichwort Luftunruhe), aber wenn das Bild mal ruhig ist, macht es schon was her[8D]


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo, gibt es jetzt eigentlich schon User-Erfahrungen hier in Deutschland ? Als Mondbeobachter würde mich das handliche 6" Gerät sehr interessieren. MfG Michael

  • Hallo,


    wer nur mal probieren möchte wie das mit einem klassischen Cassegrain so ist, ohne sich gleich einen kaufen zu müssen, kann sich ja mal bei mir melden. Unser Verein in Jena verfügt über einen 20Zöller (https://urania-sternwarte.de/index.php?id=18). Dann hat man vielleicht eine bessere Vorstellung von den Möglichkeiten eines solchen Gerätes.


    Hier noch ein eigenes Bild:


    Grüße und CS
    Axel

    102 f/7 CF-APO ; SW MAK 127/1500; SW Evo-Guide 50/242 ; Askar FMA 230; HEQ5 (Zahnriemen-Antrieb & 3"-Aufnahme) ; SW Star Adventurer GTI; ASI533MCpro; ASI183MCpro ; ASI178MM; QHY5III715C; ASI AIR pro ; Kleinzeug

  • Inzwischen gibt es Erfahrungen, viel ist bei cloudynights zu lesen. Hier kurz meine Erfahrungen:
    Auskühlung braucht ca. 15 Minuten, bis ein ansprechendes Bild zu sehen ist. Nachfokussieren muss man dann innerhalb der nächsten Stunde noch mehrmals.
    Die technischen Daten wurden von TSoptics inzwischen angepasst, sind aber noch nicht korrekt, also hier aktuelle Daten:


    Brennweite nicht 1848mm sondern ungefähr 2,1 m
    Durchmesser HS nicht 154 sondern 150 mm
    Reflexion der Spiegel nicht 99 sondern 96%
    Obstruktion durch Klemmschraube am HS 60,6mm, nicht 58mm
    Obstruktion linear 44%, nicht 33% oder 38%
    optisch nicht 6" sondern 5,4"-Gerät, weil der Fangspiegel zu klein bzw. zu nahe am HS ist, um ihn ganz zu erfassen. Optische Apertur 138 statt 154 mm


    Sowohl Fang- als auch Hauptspiegel waren bei Anlieferung locker, und das Gerät ließ sich nicht dauerhaft kollimieren. Nachdem die Spiegel fixiert wurden, fängt das Teil an Spaß zu machen, trotz der oben genannten Einschränkungen.


    Anmerkung: Das TS 154 CC mit "1848" mm Brennweite und das Orion 152 mit "1836" mm Brennweite sowie weitere Geräte sind baugleich und kommen von GSO. Das soll einen ersten Eindruck geben,was man von solchen auf den mm genauen Daten und weiteren Angaben zu halten hat. Das Teleskop ist nach dem Gesagten auch kein f/12 sondern ca. f/14,6. Dass es dennoch funktioniert zeigt auch, dass diese Daten, die sowieso nicht stimmen, nicht so kriegsentscheidend sind.

  • Hallo,
    wie ist Dein Name?
    Danke für Deinen Erfahrungsbericht.
    Zu den Details. 0,96% Reflexion passt, 150 mm Öffnung passt.


    Brennweite 2,1 statt 1848. Da scheint etwas schiefgelaufen zu sein.
    Normalerweise passt bei den GSO die Brennweite relativ genau. Hier wären es in Deinem Fall 250 mm mehr Brennweite. Damit passt natürlich mehr nicht mehr zusammen und damit hängt dann vermutlich auch die kleinere nutzbare Öffnung zusammen und das bewirkt dann wieder eine größere Obstruktion. Das mit der falschen Brennweite =&gt; kleinere nutzbare Öffnung und deutlich größere Obstruktion wäre eigentlich ein Grund zur Reklamation, da es vollkommen unnötig ist.


    Wie hast Du die Spiegel "fixiert"?
    Servus,
    Roland

  • Also Niklo,
    die Messung der Brennweite finde ich etwas schwierig, deshalb kann ich die auch nur auf etwa 0,5 m genau angeben. Ich versuche die echte Vergrößerung zu messen mit Okularen, deren Brennweite ich mit anderen Teleskopen wieder überprüft habe. Insgesamt bekommt man da schon ein stimmiges Bild.
    Die tatsächliche Apertur ist wirklich ein Ärgernis, und TS hat auch angeboten, das Gerät wieder zurückzunehmen, weil ich soviel gemeckert habe. Dennoch macht das Gerät eben Spaß, und ich habe es denen nicht gesagt, aber wahrscheinlich behalte ich das Ding erstmal. Vielmehr ärgert mich eigentlich, dass die wider besseres Wissen so falsche Daten angeben. Sie reden sich raus mit dem Argument, dass sie ja nur Händler sind und die Daten nicht selbst ermitteln. Ehrlich gesagt, von einem Fachhändler erwarte ich mehr, zum Beispiel dass er mit 58mm Fangspiegel und 154mm Hauptspiegel (angeblich) niemals 33% Obstruktion erhält, so wie sie es zunächst beworben haben. Sie wissen ja auch nicht, warum der 6 Zoll cc angeblich 0,9 sec. auflöst, während der ganz ähnliche RC immerhin 0,77 sec. kann. Lässt sich mit der verminderten Apertur natürlich erklären. Aber so etwas wüsste ich gerne vor dem Kauf. Das ist übrigens nicht meine erste Erfahrung dieser Art, sondern eher normal. Du musst die Dinger kaufen um zu merken, was mit ihnen nicht stimmt.
    Fixieren sagte ich, meinte einfach festschrauben. Die Spiegel sind mit Ringmuttern festgeklemmt - oder eben nicht. Würde ich jedenfalls vor jedem Versuch der Kollimierung prüfen.
    Und dann sagen Alle, f/12 dann muss ja der HS f/3 und der FS f/4 sein. Wenn ich die Brennweite meines HS z.B. mit dem Mond messe, kriege ich immer ca. 49 cm und eben nicht 46 cm wie für f/3 erwartet. Und daher kommt auch, zusammen mit der reduzierten Apertur das f/14,6. Der 8 Zoll cc soll übrigens nix besser sein, sondern ein 7,34 Zoll.
    Die Frage ist jedoch, kriegt man für ähnliches Geld was Vergleichbares.
    Gruß
    Stephan

  • Um ehrlich zu sein, aus optischer Sicht wahrscheinlich gar nichts. Vielleicht weniger Koma bei kurzen Tuben.
    Ich finde die Dinger gut, weil sie bei der Brennweite so kurz sind und den Okularauszug zentral hinten haben wie ein Refraktor. Reine Bequemlichkeit.
    Wenn es für den Preis und in der Länge einen 5 oder 6 Zoll Apo gäbe, hätte ich den. Der dürfte natürlich auch nicht schwerer sein.

  • Servus Stephan,
    danke für Deine ausführliche Antwort. Hmm, es könnte ein systematischer Fehler bei der Fertigung sein. Das könnte TS testen und dann bei GSO melden und auf eine verbesserte Version drängen, so dass man mehr von der vorhandenen Öffnung nutzen kann und dabei weniger Obstruktion hat. Klar, auch mit 134 mm Öffnung kann man trotz relativ hoher Obstruktion viel Spaß haben. Schön wäre, wenn zukünftige Modelle dieses Cassegrains eben etwas verbessert sind.
    Ich bin mit GSO bisher sehr zufrieden. Der 6" f/8 hat tatsächlich 154 oder 153 mm Spiegeldurchmesser (also rund 152 mm nutzbare Öffnung) und ziemlich genau 1200 mm Brennweite und vor allem eine sehr gute Qualität, die ich auf mindestens 0,9 Strehl schätzen würde. GSO ist in meinen Augen im günstigen Sektor eine relativ gute Optikfirma. Da ist schade, dass es bei diesem Gerät unnötige Einschränkungen gibt.
    Klar würde ich das Gerät auch behalten, wenn es ansonsten gut ist. Aber für zukünftige Käufer wäre eine verbesserte Version ein größerer Anreiz.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,
    das fänd ich auch gut, wenn GSO die noch einmal etwas besser designen würden. Ich glaube nämlich, dass der Fehler nicht in der Fertigung sondern in schlampigem Design liegt. Also dass die schon einen 6 Zoll f/12 machen wollten, das aber mit den Spiegelkrümmungen nicht hingehauen hat und die dann einfach den Tubus so lange verkürzt haben, bis der Fokus genügend hinter dem Tubus lag. Denn das Blech passend schneiden ist die einfachste Übung. Die sind ja ziemlich neu, vielleicht kommen da in einer nächsten Auflage echte 6-Zöller. Ich hab denen auch geschrieben deswegen, aber mit normalen Menschen scheinen die nicht zu kommunizieren.
    Gruß
    Stephan

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