Leitrohr vs Off-Axis-Guider, Vor und Nachteile?

  • Hallo Sternfreunde.


    Ich habe jetzt etwas über Off-Axis-Guider gelesen.


    Könnte ich das mit meinem TLAPO804, meiner Atik 314L und meiner ToupTek Kamera GP-1200-KPB (diese als Auto Guiding Kamera) durchführen?


    Geht das recht gut oder ist das Leitrohr doch besser?


    Was sind die Vor- und Nachteile eines Off-Axis-Guider.


    Schönen Sonntag noch
    und frohe Weihnachten.

  • Hallo Günter,
    deine Mail habe ich erhalten.
    Ich antworte aber mal über diesen Kanal:
    Vermutlich meintest du diesen Bericht:
    http://www.gwaquarius.de/nachfuehr.htm


    Prinzipiell hat sich an diesen Dingen kaum etwas geändert.
    Benutzt man aber zur Aufnahme einen Refraktor, sind die leichten Sucherteleskope, gekoppelt mit einer dieser hochempfindlichen Kameras, einfacher zu handhaben.
    Bei Spiegelteleskopen steht man fast immer vor dem Problem, dass sich der Spiegel während der Nachführung in der Lage verändert.
    Und dann ist der OAG das richtige Mittel.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Vermutlich meintest du diesen Bericht:
    http://www.gwaquarius.de/nachfuehr.htm <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja Danke


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Prinzipiell hat sich an diesen Dingen kaum etwas geändert.
    Benutzt man aber zur Aufnahme einen Refraktor, sind die leichten Sucherteleskope, gekoppelt mit einer dieser hochempfindlichen Kameras, einfacher zu handhaben.
    Bei Spiegelteleskopen steht man fast immer vor dem Problem, dass sich der Spiegel während der Nachführung in der Lage verändert.
    Und dann ist der OAG das richtige Mittel. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der andere Beitrag war ja aus dem Jahr 2007 und ich kann mir vorstellen, dass sich da in Bezug auf Guiding-Kameras und der Qualität des Off-Axis-Guiders schon etwas geändert hat.


    Ich habe neben meinem TLAPO804 auch noch ein Skywatscher N 150/750 PDS, also Spiegelteleskop.
    Schwierig wird wahrscheinlich beide Kameras in den Fokus zu bringen. Versäzt der Off-Axis-Guider den Okularauszug bei der Guider-Kamera nach außen?
    Wer verwendet dass und könnte hier bitte mal ein Foto (Off-Axis_Guider mit beiden Kameras ans Teleskop montiert und im Fokus) reinstellen?



    Schönen Tag noch
    Günther

  • Günter,
    auf meiner Homepage sind Anordnungen verschiedener Korrektoren mit verschiedenen OAGs skizziert.
    Alle zeigen deutlich, dass der Abstand vom Korrekor zur Chipebene beider Kameras immer gleich sein muss.
    Das hat sich bis heute nicht geändert.
    Natürlich gibt es inzwischen bessere Leitkameras. Aber das sollte wohl allgemein bekannt sein.
    Hier die Abbildungen zu den verschiedenen Korrektoren:
    http://www.gwaquarius.de/technik_2.htm

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Spiegelteleskopen steht man fast immer vor dem Problem, dass sich der Spiegel während der Nachführung in der Lage verändert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist das wirklich so? Ist mir nämlich noch nicht aufgefallen und ich guide mit dem MGEN und einem Newton. Wenn ich mir vorstelle, dass der Spiegel während der Nachführung verkippt wäre das ja noch kein Problem, weil über das Leitrohr einfach weiter geguidet wird. Das Foto mit dem Kipp-Event könnte ich wohl in jedem Fall vergessen, das würde auch kein Guider mehr ausgleichen. Ich würde mir dann eher Sorgen machen, dass mein Newton nicht mehr richtig kollimiert ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Foto mit dem Kipp-Event könnte ich wohl in jedem Fall vergessen, das würde auch kein Guider mehr ausgleichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Doch!
    Der OAG erfasst diese Veränderung und gleicht sie genau in dem Maß aus, wie es sich verändert. Deshalb nimmt man dieses umständlich zu handhabende Ding.
    Ich weiß, dass sich viele das nicht vorstellen können.
    Lest euch doch einfach meinen oben verlinkten Beitrag durch. Der ist zwar inzwischen fast 12 Jahre alt aber immer noch zutreffend.
    http://www.gwaquarius.de/nachfuehr.htm
    Und darin sage ich auch, dass Refraktoren von diesem Effekt weniger bis gar nicht betroffen sein können.
    Außerdem hängt es natürlich von der Belichtungszeit ab. Aber das habe ich alles in dem Artikel aufgeschrieben.

  • Hallo Gerald


    Ich mag Dir das gerne glauben, nur habe ich es noch nicht erlebt. Vermutlich verkippen die Spiegel in meinen beiden Newtons nicht während der Nachführung.


    Aber selbst wenn, dann wäre doch nur ein Bild betroffen, das würde ich dann einfach aussortieren. Oder ist der Spiegel bei Dir ständig hin- und her gekippt? Oder verändert sich die Lage des Spiegels stetig um einen kleinen Winkel?


    Ich würde mir wie gesagt vor allem Sorgen machen, dass nach dem Verkippen die Justage und der Fokuspunkt nicht mehr stimmen.


    edit: ich werde beim nächsten halbschlechten Wetter mal testweise 10 Minuten belichten, das macht bei meiner Kamera sonst keinen Sinn.

  • Hallo zusammen,
    ich beziehe mich jetzt einfach mal auf den Titel dieses Threads, ohne auf Unterschiede/Besonderheiten zwischen Newtons und Refraktoren einzugehen.


    Ich habe vor 6 Jahren mit der Astrofotografie angefangen und habe in den ersten Jahren mit einem Leitrohr (altes 300er Tele von Pentax Asahi) und einer ALccd 5L IIc geguidet. Die Anordnung saß "bombenfest" auf einem Baader Stronghold Tangetialneiger und dieser Huckepack auf den Rohrschellen des 8" Newtons. Die Anordnung "funktionierte" ... für den Anfang. Bei den ersten Schritten in der Astrofotografie ist man noch nicht so anspruchsvoll und freut sich über die ersten abgelichteten DS-Objekte wie ein Kind zu Weihnachten.
    Aber im Laufe der Zeit lässt man sich auch von den vielen beeindruckenden Aufnahmen hier im Forum leiten, frei nach dem Motto "will auch haben/machen". Die Ansprüche an die eigene Fotografie werden höher und man versucht länger/mehr zu belichten.
    Dabei kam bei mir folgendes heraus:
    1) Lang belichtete Einzelaufnahmen (ab etwa 120s, je nach Stellung des Newtons) erzeugten Eiersterne
    2) viele kürzer belichtete Einzelaufnahmen (bis etwa 120s) produzierte Bild-Shifting ohne Ende. Ich war froh, wenn mein Objekt - etwas überspitzt formuliert - am Ende der Nacht noch im Bildfeld lag.


    Untersuchungen auf mechanische Schwachstellen führten zu keinem Ergebnis. Zahlreiche Recherchen und Gespräche mit Astro-Kollegen überzeugten mich, dass selbst minimalste Bewegungen in meiner Anordnung (Rohrschellen, Tangentialneiger, Spiegel, ...) zu "Bewegungen" in meinen Aufnahmen führten. Da reichen schon Mikrometer um Pixel zu "bewegen".
    Und so entschloss ich mich vor etwa 2 Jahren einen OAG "auszuprobieren". Ich habe hierzu einen extrem kurz bauenden OAG mit Adaption an die Canon EOS besorgt (bei TS unter der Nummer TSOAG9G2 zu finden) um auch möglichst wenig Auswirkung auf die Fokussierung zu bekommen. Es war ein finanzielles Risiko (damals, ich meine um die 130.-, heute 159.-), aber es hat sich gelohnt. Im Bild zu sehen zwischen der Canon und dem OAZ, mit "angeflanschter" Guidingkamera.


    Das Ergebnis: Perfekte Langzeitbelichtungen (&gt; 15 Minuten), keinerlei (wirklich überhaupt absolut gar keines) Bild-Shifting zwischen hundert und mehr Aufnahmen.


    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Am großen 10-Zöller wird ausschließlich mit OAG geguidet.
    Das Leitrohr kommt nur noch bei Weitfeld-Aufnahmen zum Einsatz (aber mit Shifts zwischen den Einzelbildern, hier aber verschmerzbar).
    Der einzige Nachteil - und der ist nicht zu unterschätzen - ist dass es mit OAG mitunter/je nach Objekt schwierig ist, einen Leitstern zu finden. Zum Glück ist der Fall eher selten.


    Der Artikel, auf den Rene (gwaquarius) verweist, ist nicht nur informativ, sondern 100%-ig zutreffend - auch wenn er schon 12 Jahre alt ist :-)))!


    Ich hoffe ein wenig weitergeholfen zu haben.


    Viele Grüße, frohe Weihnachten
    Hannes



    Edit: Bild eingefügt

  • Hallo zusammen!


    Vorweg sei gesagt: meine Ergebnisse bei der Astrofotografie sind bisher eher mäßig, ich lerne also auch noch dazu und bin noch lange kein Profi.


    Allerdings habe ich den Weg genau andersherum vollzogen. Ich fotografierte mit Newton und DSLR am OAG und hatte dabei mit dem MGEN II oft Schwierigkeiten, Leitsterne zu finden.


    Bei der Fotografie mit dem SC-Teleskop konnte ich selbst beim Ablichten von Sternhaufen nie Leitsterne finden -_-, egal wie lang die Belichtungszeit, egal wie hoch der Gain-Wert war.


    Daraufhin bin ich zum Leitrohr gewechselt und habe dieses Problem seitdem nicht mehr.
    Probleme mit der Bildfelddrehung oder Drifts oder kippenden Spiegeln, verwindenden Tuben, verbiegenden Schellen oder Schienen habe ich bisher nicht beobachten können - aber vermutlich sind meine Bilder noch so von anderen Fehlern überlagert, dass man diese Sachen darauf gar nicht erkennen könnte :)


    Thomas

  • Hallo Sternfreunde.
    Danke für die wirklich konstruktiven Antworten. Ich habe wieder etwas dazugelernt. Nur, ist so wie vielmals (mehr Antworten, mehr verschiedene Meinungen[8D]), die Entscheidung, ob OAG oder Leitrohr nicht einfacher geworden[:I].
    Ein frohes Weihnachtsfest
    und einen guten Rutsch.

  • Moin,


    es gibt immer pro und kontra. Ich guide seit jeher mit nem 9x50 Sucher. Ob das Anfangs mit phd2 war ner billigen Webcam war oder heute mit dem Mgen. Der Sucher hängt am 10" f4 und am 80er Esprit abwechselnd. ich mache auch Langzeitbelichtungen von bis zu 20 Minuten für Schmalband. Bisher gab es da noch kein Bild Ausschuß. Das Ding rennt einfach. Klar, der Spiegel hat etwas Luft in der Spiegelzelle, aber bisher konnte ich da noch keine Bewegung feststellen die sich auf die Bilder ausgewirkt hätten.
    Die Leitsternsuche ist mit dem Leitohr deutlich einfacher, aber ich denke wenn man sich mal an den OAk gewöhnt hat ist das auch kein Problem mehr. Bei einem SC würde ich aber auch auf den OAk zurück greifen. Ansonsten bleibe ich beim Leitrohr.


    Gruß Markus

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