Mond im langen Klassiker
Hallo Freunde,
nachdem der Wetterbericht für uns endlich mal wieder einen klaren, sonnigen nachmittag versprochen hatte, beschloss ich mal wieder den laaangen 100/1732 mm Refraktor aufzubauen. Leider fehlt mir immer noch ein passendes Gewicht für die Meade LXD650, so dass ich wieder das blaue Gewicht einer größeren Montierung mit 40 mm Loch verwenden musste.
Da werde ich wohl noch mal bastlerisch tätig werden müssen...
Der Abendhimmel versprach einiges: schöne klare Sicht rundum, nur ein paar wenige Cyrren waren zu sehen. Gegen 17:30 konnte ich schon mit dem Spechteln beginnen.
Dabei machte ich zunächst eine lustige Entdeckung : der 100/1732er Refraktor hat ja neben dem 6x30 Sucher auch Halterungen für einen 40/420 mm „Leitrefraktor“, den hatte ich bis dato aber gar nicht benutzt und wollte ihn heute nun einmal ausprobieren....
Tja...wollte..aber ulkiger Weise musste ich feststellen, dass die Leitrohrhalterungen im Durchmesser so eng sind, dass ich es nicht schaffen konnte, die Bilder im Hauptrohr und im Leitrohr in Deckung zu bringen ! Ich muss das nochmal nachprüfen: evtl. sind auch die Halterungen falsch am Tubus befestigt und nicht wirklich in einer Flucht. Immerhin ist die verkittete Optik des kleinen 40 mm Refraktors wirklich rattenscharf !
Da ich den Refraktor schon am nachmittag aufgebaut hatte konnte ich sofort mit dem Beobachten beginnen. Beim ersten lick durchs 32 mm Baader SPL musste ich aber schon feststellen, dass der so klare Himmel trügerisch war : Gevatter Mond war mächtig in „Wallung“ ...na das kann ja heiter werden !
Erst einmal habe ch nur visuell gespechtelt und bin mit schwachen und mittleren Vergrößerungen am Terminator entlang geflogen. Hier war die Schärfe des Refraktors mal wieder bemerkenswert ! Die LXD 650 trägt ihn trotz des langen Hebels sehr ruhig. Angesichts der stark wabernden Atmosphäre stöpselte ich meine primitive Kompakt-Digi Fuji AX250 dann mit eher weniger Optimismus an den OAZ und sollte auch recht behalten. „Fotografisch“ war das eher eine Enttäuschung und so kann ich aus insgesamt 16 Kurzflimchen hier eigentlich nur 3 halbwegs vorzeigbare Aufnahmen zeigen. Die Kamera habe ich dann relaiv schnell wieder beiseite gelegt und nachher einfach noch den visuellen Spaziergang genossen. Was mir auffiel, waren 2 relativ breite, nahezu parallele dunkle Streifen in Walter, die mir so noch nicht aufgefallen waren. Irgendwie sah das komisch aus und auf den Bildern war dann auch nur der eine breite Schatten des Zentralberges zu sehen. Irgendein Beleuchtungseffekt muss mir da wohl einen Streich gespielt haben.
Um 19.30 Uhr habe ich dann schon aufgehört, weil es doch zunehmend recht nass-kalt wurde. Zum Ende pflückte ich einen klatschnassen Refraktor von der LXD650 !
Tja was die „Qualität“ der Bilder anlangt : ich muss mich nun wohl doch mal langsam modernisieren und mir eine CCd zulegen. Vielleicht sollte ich erst mal mit einem Einsteigermodell anfangen wie dem Celestron nextimager ? Dazu würde ich mir ein Netbook holen, denn den Labtop mit raus zu schleppen....nee das mag ich nicht.
Auf jeden Fall hat es mal wieder Spaß gemacht, gemütlich mit einem Klassiker zu beobachten !
LG Michael