Hallo zusammen,
mein Name ist Benjamin und ich bin neu hier im Forum.
Wie ihr sehen könnt falle ich direkt mit der leidigen Standard-Frage ins Haus. Aber nichts liegt mir ferner als einen Streit-Thread zu beginnen oder euch Dinge herunterbeten zu lassen, die anderswo schon 1000 Mal geschrieben wurden. Ich habe mich in diesem Forum und auf anderen Seiten versucht schlau zu machen, scheitere aber letztlich daran, dass ich die vielen, teilweise widersprüchlichen, Aussagen zu dem Thema nicht unter einen Deckel kriege.
Die Ausgangslage ist folgende: Ich würde mir gerne mit einem Budget von ~750 Euro einen Einstieg schaffen auf dem ich später noch aufbauen kann. Ich würde also gerne mit der Betrachtung von Mond und Planeten im Sonnensystem anfangen und mir spätere Deep-Space Betrachtungen und die Fotografie offen halten.
Ich habe gelesen, dass für Einsteiger, die gerne Mond und Planeten betrachten wollen, gerne ein Refraktor empfohlen wird, da ein Newton aufgrund des Fangspiegels Schwächen in der Darstellung (Auflösung, Kontrast) der Planetendetails zeigt. Dabei habe ich aber auch gelesen, dass man auch für einen Reflektor die effektive Auflösung ausrechnen und dann mit der des Refraktors vergleichen kann. Wenn ich das für zwei Modelle tue die ungefähr den gleichen Preis haben, dann kommt der Newton aber immer noch auf eine viel höhere Auflösung, selbst wenn ich den Nachteil durch den Fangspiegel vermeintlich schon berücksichtigt habe.
Beispiel:
Skywatcher Teleskop AC 120/1000 EvoStar NEQ-5
https://www.astroshop.de/teles…000-evostar-neq-5/p,25078
Skywatcher Skyliner-250PX - 254/1200mm Dobson Teleskop
https://www.teleskop-express.d…00mm-Dobson-Teleskop.html
Der Preis ist zwar nicht der gleiche, aber der Refraktor ist ja auch immerhin auf einer teuren Montierung. Auf den Seiten der Händler werden für den Dobson eine Auflösung von 0,55‘‘ und für den Refraktor von 0,96‘‘ angegeben. Auch bei Anwendung einer empfohlenen Faustformel (Refraktor: A = 120 / D und Reflektor: A = 143 / D) komme ich zu ähnlichen Ergebnissen. Das hieße ja dann für mich, dass der Dobson auch unter Berücksichtigung des konstruktionsbedingten Nachteils noch eine ungefähr doppelt so gute Auflösung zum ähnlichen Preis bringt. Sofern die Auflösung jetzt wirklich das führende Kriterium (?) für die Details bei der Planetenbetrachtung ist, dann sollte ich mit dem Dobson doch mehr Details sehen können? Ganz abgesehen davon, dass er bei doppelter Öffnung viel mehr Licht sammelt.
Nachdem ich anfangs überzeugt war einen Refraktor kaufen zu müssen, habe ich nach obiger Überlegung dem Dobson nachgegeben. Als ich auf einer Händlerseite dann noch den Vermerk fand, dass bei Bedarf der Newton-Tubus des Dobson auch auf eine parallaktische Montierung gesetzt werden kann (ich weiß, teuer) um das System tauglich für Fotografie zu machen, sehe ich kein Argument mehr für einen Refraktor.
Was die Beobachtungssituation angeht: Ich wohne zwar im Ruhrgebiet, aber innerhalb des Ruhrgebietes in einem Wald ein paar Kilometer von der Stadt entfernt.
Meine Frage an die Gemeinschaft wäre nun ob ich mir in etwa die richtigen Gedanken gemacht habe und die Argumentation mit der Auflösung statthaft ist, oder ob aus anderen Gründen doch der Refraktor aus dem Beispiel bei einer Planetenbeobachtung vorzuziehen wäre.
Danke für das Lesen des langen Textes und viele Grüße,
Benjamin