Refraktor Objektiv Fassungstoleranzen ?

  • Hallo liebe Selberbauer,


    für ein achromatisches Objektiv mit einem Linsendurchmesser von genau 106 mm möchte ich mir unter Mithilfe eines befreundeten Werkzeugmachers eine einfache Fassung aus Aluminium drehen / drehen lassen, welche die schwabbelige orig. Plastefassung ersetzen soll.


    Interessant wäre für mich u.a. die Frage wieviel seitlichen Schlupf man den Linsen lässt ?


    Das Linsenpaket hat bei mir genau 106 mm Durchmesser, wie weit drehe ich jetzt die Fassung auf, damit sie ( die Linsen ) :


    - nicht zu stramm reingehen ( Verspannung ! )
    - nicht zu locker reinfallen ( Farbquerfehler ! )
    - idealer Weise "schmatzend mit minimalem Spiel "reinfluTschen"


    Was nimmt man da : 106,2 mm 106,5 mm ??


    Mal gucken, was mein Werkzeugmacher dazu sagt.....darf ich fragen,was Ihr empfehlen würdet ?


    MfG Michael

  • Hallo Michael,


    bin da jetzt wirklich kein Experte, aber bei einer Spiegelzelle wird ja oft eine "Papierbreite" Abstand empfohlen, was ich bei mir auch so gemacht habe. Auch gültig für Linsenfassungen?


    Evtl. müsste man auch mal ausrechnen, wie und ob sich Temperaturunterschiede (Sommer 35°, Winter -20°) auf den Aluring auswirken und diese Toleranz berücksichtigen.


    Schmatzend reinflutschen is vielleicht doch a bisserl eng?


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Michael,


    die Alu-Fassung wird von 35°C (Sommer) auf -20°C (Winter) um (gerundet) 0,135 mm im Durchmesser schrumpfen.


    (Normales) Glas schrumpft bei dieser Temperaturdifferenz um (gerundet) 0,05mm


    ...evtl. hilft dir das...


    Edit: Werte berichtigt/bzw. auf 106 mm Fassungsdurchmesser angenähert.

  • Hallo Michael,
    wenn Du einen Werkzeugmacher an der Hand hast, lass Dir doch eine Fassung aus Stahl drehen. Als Halbzeug kann man sicher ein Stück nahtlos gezogenes Rohr nehmen. Wenn Dein Werkzeugmacher so etwas nicht hat, kann man ein Reststück bestimmt im Schrott irgendwo auftreiben.
    Eine andere Möglichkeit wäre, die Fassung gleich etwa 0,5mm größer zu machen, und die Linsen durch jeweils 3 Schrauben zu halten. Die Schraubenenden würde ich dann leicht sphärisch anphasen. Die Schrauben dann mit der Hand leicht festziehen, und dann wieder entsprechend rausdrehen (aus Gewindesteigung erforderlichen Drehwinkel errechnen). Das hat den Vorteil, dass man eine zusätzliche Justiermöglichkeit hat.
    Ich habe für ein Jägers 102/1500 so eine Fassung gebastelt. Da habe ich Teflonschrauben benutzt, die habe ich nicht wieder zurück gedreht. Bisher habe ich noch keine Verspannungen festgestellt. Mal sehen, ob das langfristig justierstabil bleibt (gegen Plastekram in Präzisionsoptik habe ich Vorurteile, wollte das aber einfach mal probieren).


    C.S. Frank

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