M31 mit Sonnar 135 mm

  • Hallo allerseits,
    die Nacht vom Sonnabend zu Sonntag brachte nach Abzug des letzten Schauers endlich wieder einen richtig transparenten Himmel. Da ich mit der neuen Montierung (CEM60) das Guiding-Setup noch nicht beisammen habe, wollte ich die Gelegenheit wenigstens für eine kleine Premiere ohne Guiding nutzen - RGB-Aufnahmen mit dem alten Zeiss M42-Sonnar 3.5/135 an der ASI1600mmc.
    Die Kamera wurde dazu in zwei Leitrohrschellen gehaltert. Das Filterrad passt gut zwischen Kamera und Objektiv.


    Ziel waren NGC7000, M31 und die Plejaden. Also alles Standard und schon aus der Film-Ära bekannt, daher um so interessanter der Vergleich mit den alten Aufnahmen.
    Bei der Einzelbelichtungszeit war ich noch etwas zögerlich, je Kanal 50 Subs zu je 30 Sekunden, dabei das Gain auf 140 gestellt und 1 Stufe abgeblendet.


    Von NGC 7000 und M31 habe ich das RGB aus Fitswork zunächst in Affinty Photo bearbeitet und M31 dann versuchsweise in PI. Die Anleitung von Martin Völker war dabei ein guter Leitfaden.
    Eine wesentliche Verbesserung brachte die Hintergrundebnung.


    Hier also das nur wenig beschnittene Feld, verkleinert auf 1/3:



    Und hier noch ein Ausschnitt, verkleinert auf 1/2, das Rauschen kommt schon etwas durch:


    Von dem Ergebnis bin ich ganz beeindruckt, wobei ich die blauen Höfe um die hellen Sterne als eine leicht verzeihliche Schwäche der Optik empfinde. Auf Film hatte ich Bilder mit dem Sonnar 4/300 gemacht - die Auflösung ist nicht annähernd so gut.


    Gruss Lars

  • Hallo Lars,
    das sind schöne Bilder! Ich hätte nicht gedacht, dass das mit den alten Objektiven so geht.
    Hast du auch einen Zeiss Sonnar 2,8/180?
    Kommst duzum HTT nach Herzberg?
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Lars,


    super Ergebnis, Glückwunsch! Die 135er Brennweite ist ja wie gemacht für M31 [8D]


    Da ich auch ein 135/3.5 Sonnar habe und damit vor ein paar Jahren das selbe Objekt abgelichtet habe (mit wackeliger Lidl/Astro3 Montierung und EOS 1000D) war ich besonders interessiert, was im Vergleich 'so geht' mit diesem schönen Objektiv.
    Einiges mehr als ich damals hingekriegt habe.. [:D]
    Insbesondere die 'Glätte' gefällt mir, mein Ergebnis war wesentlich verrauschter.


    Für mich war das gestern jedenfalls der Anlass, mein Sonnar rauszukramen und endlich die seit Jahren feststeckende Blende zu reinigen - hat geklappt ohne es zu zerstören, yay!


    Grüße
    Olli

  • Hallo zusammen, danke für Eure Kommentare !


    >> Andreas: Das Sonnar 2,8/180 habe ich und es soll als nächstes getestet werden. Mit dem Fotogewinde an der Schelle passt es ja an das Gegengewicht der Ib und ich hoffe es geht ohne Nachführfehler ab. Würde ja gern mal 1 Minute und länger belichten.
    Nach Herzberg habe ich vor zu kommen ;)


    >> Jörg: Danke für den Tip, habe in Affinity einen Filter für die Höfe gefunden und ausprobiert, es funktioniert ganz gut und macht keine Artefakte. Auf den Vergleich mit der 180er bin ich schon gespannt. Ein echter Vorteil ist ja die Einzelfokussierung in den Farbkanälen, das war beim 135er schon zu merken. Grün und Rot wichen kaum voneinander ab, nur zu Blau gab es eine Winzigkeit nachzufokussieren. Da wäre interessant, ob die Filter auch einen Anteil an der Fokusverschiebung haben.


    >> Olli: Dann "Sport frei" mit dem Sonnar ;) Etwas Rauschen gab es auch, ist aber sparsam gefiltert. Mit den kleinen Pixeln der ASI und den Farbfiltern lässt sich halt alles herausholen. Weniger als die 1500 s pro Kanal hätte ich aber wohl nicht investieren dürfen.


    Heute habe ich noch die analoge Aufnahme mit dem Sonnar 4/300 aus dem Jahr 2004 gefunden. Drei Fotos auf einem 200er Kodak-Dia-Film hatte ich damals mit einem Filmscanner digitalisiert und in Photshop überlagert, also wie heute gemittelt. Die Einzelbelichtungszeit muss ca. 20 Minuten gewesen sein.
    In Affinity sind nun die Farben noch etwas korrigiert und eine Filterung gegen die blauen Säume nachgeholt:



    Die Grenzgröße bleibt hier hinter dem 135er an der ASI zurück, aber auch damals hat es Spass gemacht. Der etwas seltsame Bildausschnitt kommt daher, daß ich wohl am Stern in der Bildmitte mit dem Fadenkreuz die Nachführung kontrolliert hatte und es gab keine Möglichkeit, das Fotoobjektiv in der Rekaszension gegen das Fernrohr zu verstellen.


    Gruss Lars

  • Hallo Lars,
    ich hatte vor Jahren mit dem Sonnar 2,8/180 (ich habe den alten mit dem komischen Stativfuss) mal einen Test bei Blende 2,8 und 5,6 an Lyr gemacht. Passte schön ins Kleinbildformat. Film war derEktachrome 400.Beide Bilder zeigte bis in die Ecken gleich gute Stern Abbildungen.Abblendung war also nicht nötig!
    Bis Herzberg!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    der Stativanschluß ist wie ich finde bis zuletzt Mist, muss man anknallen wie verrückt und wackelt trotzdem. Da hilft nur Schiene drunter und 2. Befestigungspunkt an der Kamera nutzen. Das ist das einzige Manko bei dem Teil. Das 2.8/200 soll ähnlich gut sein, das habe ich allerdings nicht und die Teile haben in der Bucht ziemliche Preise ...


    CS
    Jörg

  • Hallo Andreas,


    der Stativanschluß ist wie ich finde bis zuletzt Mist, muss man anknallen wie verrückt und wackelt trotzdem. Da hilft nur Schiene drunter und 2. Befestigungspunkt an der Kamera nutzen. Das ist das einzige Manko bei dem Teil. Das 2.8/200 soll ähnlich gut sein, das habe ich allerdings nicht und die Teile haben in der Bucht ziemliche Preise ...


    CS
    Jörg

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