Ausleserauschen bei ASI 183 MC PRO mit USB2?

  • Hallo,


    ich habe bei meiner neuen ASI 183 MC PRO bei längeren Belichtungen ein sehr störendes Amp-Glow auf einer Seite des Sensors.


    Ich konnte den Fehler zuerst nicht richtig einordnen, weil er interessanterweise bei mir nur dann auftritt, wenn die Kamera nicht über USB 3 sondern USB 2 angeschlossen ist. Da ich sie aber über einen Raspberry Pi betrieben möchte, muss USB 2 funktionieren.


    Meine Frage jetzt: Hat noch jemand dieses Problem (vielleicht gelöst?) Die Kamera sollte ja eigentlich mit dem verbauten DDR-RAM genau diese Probleme nicht haben, oder? Ich konnte in den INDI-Treibern keine Einstellung dazu finden.


    Danke euch vorab


    Amin

  • Hi Amin,


    möglicherweise dauert das Auslesen so lange, dass auch die Pufferelektronik da einwirkt. Das DRAM arbeitet ja so lange es aktiv ist permanent und erzeugt Wärme, vielleicht kann das die Ursache sein. Bei USB3 läuft alles möglicherweise so schnell ab, dass der Effekt untergeht. Der USB2 Modus wird denke ich auch nur eine Konzessionslösung sein für die, die USB3 nicht haben, als Entwicklungsziel war das sicher eher unwichtig.


    CS
    Jörg

  • Hallo Eike,


    ja das habe ich, gerade dabei ist es mir ja aufgefallen. An der rechten Seite sieht es aus als hätte ich Arctururs 30 Sekunden belichtet und das strahlt bis in die Bildmitte.

  • hallo Amin,


    also ich schau heute Abend bei mir noch mal nach. Ich hab zwar nicht die OSC - Ausführung, sondern die s/w. Aber ich bin der Meinung, mit einem entsprechenden Dark ließ sich das "Glühen" beseitigen. Und das sollte auch bei Deiner OSC gehen.


    cs eike

  • Vielen Dank Eike,


    ich habs noch nicht richtig probiert, weil ich es am Anfang nicht einordnen konnte, ich hab die Darks direkt über USB 3 angeschlossen am Rechner gemacht, da ist kein Amp Glow drauf und hab es bei den Lights nicht direkt bemerkt. So passen jetzt die Darks nicht zu den Lights.


    Aber irgendwie ärgert mich das schon, dass sie für den Preis das nicht besser hinbekommen und auch noch damit werben, dass sie 256 MB RAM verbauen um genau das zu verhindern.


    Viele Grüße


    Amin

  • Hallo Amin,


    ich bin zwar kein großer CCD / CMOS - Experte, aber für ligths und darks muß die Chiptemperatur und Belichtungszeit zu einander passen.
    Ich bin mir auch sicher, dass das Amp-Glow von der Belichtungszeit herrührt und nicht von USB 2 oder 3 abhängt.


    cs eike

  • Hallo Eike,


    Belichtungszeit und Chiptemperatur waren bei Lights und Darks die gleichen. Ich mache immer 50 Darks und wollte die nicht 4 Stunden lang in der Nacht draußen machen, deshalb hab sie am nächsten Tag vorsorglich im fensterlosen Keller mit Deckel drauf gemacht und die Kamera wieder auf 0° kühlen lassen.


    Das Amp-Glow liegt definitiv an USB-2: Ich hab es gestern extra nochmal getestet und wollte sogar ausschließen, dass es am Raspberry liegt, deshalb hab ich einmal 60 Sekunden Darks am MacBook mit USB 3 gemacht und direkt danach 60 Sekunden Darks am älteren MacBook mit USB 2. Die Unterschiede sind eklatant! Bei USB-3 ist keinerlei Amp-Glow zu sehen.


    Ich würde gerne Fotos hochladen, hab das hier aber noch nicht hinbekommen, das ist wohl etwas komplizierter.


    Viele Grüße


    Amin

  • Hi Amin, nicht nervös machen lassen ... ich habe eine 1600MMC, also keine Farbkamera sondern mono, auch bei USB 3 sehe ich das amp glow. Je länger belichtet, desto stärker. Rechts oben und unten, links nur oben. Die Darks merzen das aus! Allerdings musst du in PixInsight beim Kalibrieren (im preprocessing skript) das Häkchen bei "Optimize Darks" wegmachen. Noch eine Frage: warum 0°C? Du hast doch die gekühlte Version, oder? Warum nicht -20 oder -15°C.


    Gruß
    Volker

  • Hallo Volker,


    danke dir. Die 0° waren mal ein erster Versuch. Ich wollte mich langsam an tiefere Temoperaturen herantasten. Im Vergleich zu den 20° meiner 7D vorher ist das ja schon ganz gut ;)


    danke auch für den Hinweis zu PixInsight. Aber Kalibrierung der Darks kann ich belassen, oder?


    Ich habe mal gelesen, dass die Länge der Dark-Aufnahmen egal ist, wenn man auch Bias-Frames verwendet. Das kann ich mir in dem Fall hier aber nicht wirklich vorstellen, oder? Wie ist das dann mit den Flats? Ich habe jetzt immer die gleichen Flats mit den den zugehörigen Darks kalibriert und würde die dann auch zu den passenden Lights verwenden. Passt das so?


    Viele Grüße


    Amin

  • Hi Amin, vielleicht sollte ich mich als Mit-Anfänger hier etwas zurückhalten, und den erfahrenen Kollegen den Vortritt lassen. Mein PixInsight und ASI "Mentor" hat mir geraten, bei der ASI 1600MMC auf Bias zu verzichten. Das habe ich bisher auch so gehandhabt. Ich fotografiere bisher ausschließlich mit unity gain, das macht es auch einfacher. Und immer nur bei einer Temperatur z.Z. -15°C. Also brauche ich nur Darks die zur Belichtungszeit der lights passen. Wenn du 120sec belichtest, sind deine darks auch 120s.


    In Pixinsight preprocessing skript lade ich also das passende Masterdark, man muss "use masterdark" anklicken, dann lade ich die flats, dann meine lights - optimize darks ist aus. Damit erhalte ich kalibrierte lights.


    Die flats haben natürlich eine andere Belichtungszeit, bei mir je nach Filter so um die 0.02 und 0.5 sec. Aber ich sehe das so, dass durch flats nicht das Rauschen in den lights eliminert wird, sondern nur konstruktions- (und schmutz) bedingte Helligkeitsschwankungen ausgeglichen werden.


    Hoffe das hilft, aber ich lerne auch noch...


    Volker

  • So, nachdem Stefan mit NOOB geholfen hat, wie man hier Bilder hochlädt kann ich euch auch Beispiele zeigen (obwohl das ja eh ein bekanntes Problem zu sein scheint). Beide Bilder sind mit den exakt gleichen Einstellungen aufgenommen worden 5 Minuten nacheinander, lediglich mit 2 verschiedenen Macs. Einmal mit USB 3 und einmal mit USB 2.


    USB 3:
    USB 2:

  • OK ... das ist krass. Sowas habe ich noch nie gesehen. Ich habe hier ein Bild von meinem Amp glow hochgeladen.



    Das sieht komplett anders aus, und wird durch die Darks elimiert.


    Volker

  • hallo Amin,


    ich war eben im Keller zum Testen.
    Bei mir sind die Darks mit USB-2 bzw. 3 gefühlt zu 99% deckungsgleich.
    Ich hatte aber auch nichts anderes erwartet.
    Wenn ich beim Stacken das Masterdark abziehe, verschwindet auch das Amp-Glow.


    cs eike

  • Hi zusammen,


    nur rein so als Überlegung- könnte ein Bauteil (LED, nicht ganz geschlossener Optokoppler) auf der Platine bei USB-2 Betrieb Licht abgeben und bei USB-3 Betrieb nicht?


    Amp-Glow ist doch eher mehr flächig, auf dem Bild schaut es aber aus, als ob eine kleine Lichtquelle irgendwo seitlich sitzend auf den Chip strahlt.


    Gruß
    Stefan

  • Ich kann es echt nicht öffnen, aber ich kann mich auch nicht abmelden. Vielleicht liegt es auch an Safari, aber der Link hier im Forum funktioniert. Das mit den 12 Volt werde ich mal testen, wie gesagt, ich sehe einen Riesenunterschied zwischen USB 3 und USB 2, was mir aber nix hilft, denn der Raspberry hat nur USB 2.


    Ich werde mal versuchen das mit Darks in den Griff zu bekommen und berichten.


    Viele Grüße


    Amin

  • Hallo zusammen,


    in diesem Zusammenhang finde ich es seltsam, dass ZWO seinen neuen ASI AIR, der ja auch nur ein Raspi 3 ist und USB 2 kann, explizit für seine USB 3 Kameras bewirbt. Und das wo doch das Ampglow mit den Windows Treibern nicht (so stark) auftreten soll. Ziemlich seltsam und wenig vertrauen erweckend.


    Viele Grüße
    Michael

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