Wie groß muss das Fundament einer Säule sein?

  • Hallo,


    ich brauche mal die Hilfe des allwissenden Forums. Ich bin günstig zu einer Kuppel gekommen, aber die Sache hat einen Haken. Die Kuppel kann nur von unten betreten werden, da es keine seitliche Tür gibt. Ich werde also wohl einen rund 2m hohen Unterbau konstruieren müssen. Dadurch brauche ich natürlich eine ziemlich lange Säule. Ich dachte dabei an ein zweigeteiltes Exemplar. Der untere ca. 2.5m lange Teil könnte aus 60cm Kanalringen konstruiert werden, der obere Teil würde dann von mir wohl als Stahlsäule ausgeführt werden.


    Die für mich als Laien wichtige Frage ist nun wie viel Beton ich im Boden versenken muss um keinen schweren Wackeldackel zu basteln.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo,


    so wie es aussieht werden es keine 60er, sondern nur 50er Schachtringe, da sonst das Gewicht beim Transport an den Einsatzort ein klein wenig zu hoch ist. Ich hoffe die so erreichbare Steifigkeit reicht aus.


    Hat denn niemand eine Ahnung wie das Fundament bei den gegebenen Maßen zu dimensionieren ist? Das mag ich irgendwie nicht glauben, schließlich wird doch sonst alles hier berechnet oder zumindest gut abgeschätzt. Da kippt ihr bei euren Säulen doch sicherlich nicht einfach so etwas Beton in den Boden. ;)


    Ich habe übrigens einen kleinen Anhalt für das Fundament einer etwas längere Säule im Netz gefunden. Dort wurden 25m² Beton verwendet. Ich hoffe es geht auch eine Nummer kleiner ...



    MfG


    Rainmaker

  • Hi Rainmaker,


    "Da kippt ihr bei euren Säulen doch sicherlich nicht einfach so etwas Beton in den Boden."


    Naja, hier richten sich die meisten wohl nach den gängigen Säulenhöhen mit einem Fundament von ca. 80 cm Tiefe und 60-100 cm Breite/Länge. Damit sind alle "Normalfälle" wohl abgedeckt. Ich habe für mein 80 x 70 x 70 cm Fundament mit 1 Meter KG-Rohr (200er) 13x 40kg Säcke Beton benötigt. Dazu natürlich auch ordentlich Bewehrungsstahl.


    Dein Projekt ist eine ganz andere Nummer....60 cm Kanalringe, 2,50 Meter....das werden insgesamt ja über 3 Meter mit entsprechenden Mengen an Beton und Bewehrungsstahl. Da brauchts wohl schon einen Statiker/Architekten, wenn es richtig stabil und schwingungsarm werden soll, wie es bei Astro-Projekten ja unbedingt sein muss.


    Gruss Andi

  • Hallo Rainmaker,


    bevor ich irgendwo im Outback (?) kubikmeterweise Beton im Boden versenken würde, eine andere Idee: es gibt sogenannte Schraubfundamente, die kann man evtl. statt dessen nehmen (such mal nach Schraubfundamente, Krinner). Damit werden auch große Hallen begründet. Auf einer ausreichenden Anzahl genügend großer Schraubfundamente könntest Du die Kanalrohre lagern und oben Deine Säule drauf setzen. Vielleicht noch die Kanalrohre mit Kies oder Sand füllen, anstatt Beton und schon hättest Du eine evtl. reversible Lösung.


    Nur mal als Idee [;)]


    VG
    Andreas

  • Hallo,


    (==>) rayvogel,


    ja bei 0,4m³ Beton ist die Sache ein klein wenig einfacher, aber da ist dann auch kein ganz so langer Spargel dran. ;) Unnötig viel Stahl werde ich übrigens nicht in das Fundament stecken, denn da kommen schlechte Erfahrungen vom Entfernen des alten Fundamentes hoch. Da haben wir einen Tag gebraucht um den Brocken zu zerkleineren. Das ist übrigens auch der Grund für den etwa langen Betonspargel. Sollte die Sternwarte mal entfernt werden müssen werde ich nur die Säule vom einen halben meter tiefer liegenden Fundament trennen und mit Erde abdecken. Wer dann tiefer buddelt ist selber schuld.
    Ich weiß nicht ob es bei dem Projekt wirklich einen Architekten benötigt, mal abwarten was es hier noch an guten Tipps gibt.


    (==>) Andreas,


    Outbag wäre toll, aber es ist nur die hinterste Ecke des gartens in die mich die "lieben" Nachbarn mit ihrer Vorlieben für ungeschirmte LED-Flutlichter und ungeschirmte und überdimensionierte Eingangslampen getrieben haben.


    Schraubfundamente sind mir bekannt und ich habe auch schon darüber nachgedacht, aber die kriege ich hier zumindest manuell nicht in den Boden. Das passende Maschinchen dazu ist leider auch nicht so ganz kostenneutral und von daher werde ich es glaube ich vielleicht doch eher mit Buddeln versuchen (da kann man die Hindernisse entfernen). Ich überlege aber vielleicht den unteren Teil des Fundamentes durch einzelne Bohrungen zu ersetzen. So sollte sich die Menge an Beton begrenzen und die Reibung mit dem umgebenden Erdreich erhöhen lassen. Die Frage ist nur ob der Erdbohrer bei dem Plan mitspielt, Ton bzw. Tonschiefer sind halt kein leichter Untergrund.
    Die Schachtrohre werde ich wohl mit Beton verfüllen müssen, denn sonst dürfte die Verbindung zwischen den einzelnen Rohrstücken wohl etwas arg gering sein. Man könnte aber überlegen ein langes 150er KG-Rohr ins Zentrum zu setzen, damit wäre der Abbruch wohl leichter, Kabel wären problemlos unterzubringen und für den Stahl wäre im Beton auch noch genug Platz.



    MfG


    Rainmaker

  • Hi Rainmaker,
    wenn ich Dich richtig verstehe, willst du in der Sternwarte eine Art Plattform (aus Schachtringen) bauen, auf dem die Säule oben drauf kommt.
    Dazu mal mein "Senf":
    Die Säule selbst sollte im/am Boden beginnen. Als Plattform täte ich um die Säule einfach etwas mauern und mit Sand/Kies/Erdreich befüllen. Aus Sicht der Säule ist dieser Bereich dann ebenfalls im Boden.
    Wo ich persönlich Probleme sehe, ist, wenn du aus den Schachtringen eine Untersäule baust, die im Zentrum hohl ist und Du oben drauf die eigentliche Säule verankerst.
    Die Schachtringe kann man auch einfach vermauern (ähnlich wie beim Kaminbau) und mit Sand/Erdreich verfüllen. Oder man nimmt gleich normale Vollziegel/Kalksandsteine und mauert sich das von Hand. Keine Ahnung, was günstiger ist. Der einzige Haken daran ist, dass weder Schachtringe noch Handmauer "auf Zug" das verfüllte Material halten sollten, dafür bräuchte man eine Ringbewehrung oder lässt es konisch zur Säule laufen (Prinzip Schüttkegel, wie bei den Pyramiden). Letztlich kommt es auf das Verhältnis von Breite zur Höhe und der verwendeten Materialstärke der Randmauer/Schachtringe an, ob da zusätzliche Maßnahmen empfehlenswert sind. Da spielen dann die Kräfte aus Eigengewicht der Ringmauer vs. seitlicher Druck des Füllmaterials nach außen eine Rolle.***


    Zum Thema Fundament bei Ton/Tonschiefer. Das geht Richtung Fels, oder? (Klingt für mich nach Mosel und Schieferfels unter 20cm Erdschicht). Da braucht man nicht mehr viel Beton. Wenn Du in so einem Material einen Aushub machen willst, brauchst du einen Presslufthammer (von Hand) oder schweres Gerät. Schau Dir doch einfach mal in der näheren Umgebung mit offenen Augen ab, was andere da so auf Baustellen machen. Und scheu Dich nicht, den Bau-Vorarbeiter auf der Baustelle anzusprechen.



    ***
    Meine naive Herangehensweise wäre (Bin kein Bau-Ing.):
    Den Schacht mit Beton verfüllen? Ich würde das vermeiden, aber ...
    Du redest immerhin von 2 m Schachthöhe. Zum Vergleich: Wasser entwickelt da 0,2 Bar Wanddruck. Erdreich ist schwerer, hat dafür mehr innere Reibung. Ein Schüttkegel aus Sand hat so 30° Neigung. Dieser Kegel entwickelt also keinen Außendruck, rutscht nicht weiter ab.
    Alles was im gedachten Zylinder außerhalb (oberhalb) des Schüttkegels ist, drückt mit seiner Masse nach außen und müsste innerhalb der Wandstärke des Mauerrings oder durch spezielle "Zugringe" abgefangen werden. Da gilt ganz vereinfacht: Masse Ring vs. Masse Rest Füllmaterial, noch vereinfachter: Volumenvergleich, da die Dichte der Baumaterialien ziemlich ähnlich sind. Abzuziehen wäre selbstverständlich der Bereich, der schon Säule ist. Und man kann die innere Reibung (und damit den Schüttwinkel) natürlich drastisch erhöhen, wenn man etwas Maschendraht im Sand/Kies verlegt (wie die Sichtschutz-Steinbehälter zeigen, die durch Drahtgitter zusammengehalten werden).
    Wie oben erwähnt: Zu Risikien und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker. [;)]

  • Hi,


    Frage- wie groß ist denn die Kuppel? Also der Durchmesser. Für den musst du ja den Unterbau errichten und dafür ist auch ein Fundament nötig.


    Bei 2,5m Höhe der Säule und oben drauf dann die Montierung- das ist schon ein netter langer Turm.


    Ich denke, du musst das Ganze gemeinsam betrachten, Fundament für den Kuppelunterbau und für die Säule. Kuppelunterbau gemauert, darunter ein Streifenfundament. Für die Säule geht man normalerweise auf Frosttiefe. Da aber der Kuppelunterbau den Bereich ja überdeckt dürfte dort der Boden nicht mehr so tief durchfrieren, könnte also weniger Tiefe ausreichend sein.


    Mögliche Lösung- Streifenfundament für den Unterbau, mittig ein halbwegs tiefes Punktfundament für die Säule, die Armierung sollte auf jeden Fall bis in dieses durchgehen. Streifenfundament und das für die Säule mit einer betonierten Bodenplatte verbinden.


    Wäre reichlich Beton nötig und auch für die Bodenplatte Armierung, ich würde da schon bei einer Baufirma anfragen.



    Ganz so groß muss es nicht werden, da sollte meine kleine Gartensäule drauf [:D]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    (==>) Kalle,


    die Schachtringe sollten bei mir eher weniger als tragende Säule, sondern als Gußform mit etwas Tragfähigkeit dienen. Der Stahl wäre dann im Innern untergebracht und damit sollten dann auch die Kräfte aufgenommen werden können. Der Übergangsbereich Fundament/Säule wird natürlich durchgängig mit Stahl bestückt, denn sonst hat die Sache ja nicht ganz so viel Sinn.
    Der Boden geht leider nicht in Richtung Fels, bzw. da müsste ich wohl noch fünf bis sieben Meter tiefer graben als geplant. Wir sitzen hier auf einer alten Tongrube und der Ton ist von zäher Konsistenz, wenn er nass ist. Trocken dürfte er eher in Richtung hart und nahezu unbearbeitbar mit Amateurmitteln gehen. Der Tonschiefer ist weich und bröselig, wenn er noch Bergfeuchte hat. Mit dem Spaten kommt man zwei oder drei Zentimeter rein, wenn man richtig kräftig reinsticht. Trocken zerfällt der Tonschiefer dann schnell in viele kleine Plättchen. Ich habe die alte "Grube" meines vorherigen Fundamentes erst mal mit Wasser gefüllt um den Boden aufzuweichen, denn Trocken kann man sich jeglichen händischen Versuch des Ausschachtens sparen ...


    (==>) Stefan,


    Die Kuppel hat drei Meter Durchmesser und ich habe bisher geplant ein Streifenfundament mit 3x3m und einer Breite von 25 cm anzulegen. Die Fundamente wollte ich eigentlich nicht verbinden, sondern mit einer Kiesschüttung auffüllen. Viel Beton ist es in jedem Fall, aber die Sache mit der Baufirma werde ich wohl nicht machen. Den Beton müsste ich in jedem Fall über das ganze Grundstück karren, da es keine Chance gibt ihn an die "Baustelle" zu fahren. Da kann ich auch gleich die Rohstoffe günstiger holen und vor Ort mit ein oder zwei Mischern verarbeiten. Für das Gießen habe ich schon Helfer, beim Buddeln hilft kein Nachbar, die sind ja nicht blöd und wissen was sie erwarten würde. ;)
    Die Fundamente von Windrädern habe ich mir auch schon angeschaut, schließlich ist da auch ein langer Spargel befestigt. Für den dort anliegenden Hebel sind die Fundamente fast schon handlich zu nennen.


    MfG


    Rainmaker

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!