Finde keinen Mond im Teleskop

  • Hallo Forum,


    als Frischfleisch musste ich gerade meinen ersten derben Rückschlag erleben. Bin gegen 20:00 raus, da der Himmel endlich mal wolkenfrei war und der Mond direkt vor meiner Nase und bei uns im Garten zu sehen war. Mein neues Telrad wollte ich auch gleich einstellen und Frauchen wollte auch mal was sehen. Wie gesagt der Himmel war noch blau aber der Mond fing schon an zu leuchten.


    War erst einmal kurz draußen mit dem Gerät. Vor einer Woche den Jupiter ganz schwach und kurz gesehen, war aber auch recht wolkig und bin ganz stolz wieder rein.


    Und Heute:
    Knapp 2 Std.! habe ich versucht den Mond zu finden, obwohl er direkt vor meiner Nase war. Ich habe ihn nicht ins 15mm Okular bekommen. Habe nur 2 Okulare. 6 und 15mm. Habe aber den gesammten Himmel zig mal abgegrast. Habe gedacht, vielleicht ist der Spiegel extrem dejustiert. Alleine durch Zufall hätte ich ihn aber doch x mal ins Blickfeld bekommen müssen...immer wieder grob angepeilt, auch mit Telrad, aber wie gesagt das war ja noch nicht eingestellt.


    Nur blaugrau im Okular. Was war da los?
    Hatte das schon mal jemand?
    Erst dachte ich, bevor ich ihn nicht ins Okular bekomme geh ich nicht wieder rein, aber nach 2 Std. dachte ich mir, dass kann doch nicht sein, bin ich zu doof oder mach ich was falsch?




    Gruß
    Thomas


    <font color="limegreen">Betreff "Was habe ich falsch gemacht?" präzisiert. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Heinz,


    weiß ich nicht. Wie erkenne ich oder verhinder das?
    Habe auch mal an den Rädern des OAZ gedreht. Das ist ja für die Schärfe. Ich wusste zwar nicht ob ich ihn raus oder rein drehen sollte habe aber mal mit rein, mal mit mittel oder auch mit ganz raus gezogenen OAZ versucht den Mond zu finden. Nix. Nur blaugrau.

  • Fokussiere mal tagsüber an einem häuserdach in großer Entfernung und stelle daran scharf.
    Danach stelle den Sucher oder das Telrad auf das Bild im Okular ein. Dann sollte es such nachts klappen.
    Lege dir noch ein Übersichtokular mit 30-35mm zu um Objekte besser zu finden.


    Das sollte dir am Anfang schon mal weiterhelfen.


    Es wäre übrigens auch gut zu wissen was du überhaupt für eine Ausrüstung verwendest :)

  • Hallo Johann,


    die Ausrüstung steht in der Signatur. Die Okulare sind glaub ich Plössl.


    Kann ich denn einen Punkt wie eine Dachspitze o.ä. mit einem 15mm Okular überhaupt erkennen oder vergrößert das zu sehr?

  • Hallo Thomas,


    Der Mond ist so hell und im 8"er so groß, dass Du ihn auch erkennst wenn Du komplett neben dem Fokus bist. Wenn Du auch nur halbwegs in Richtung Mond geschaut hast, hättest Du ihn innerhalb von zwei Stunden finden müssen. Da ist etwas ganz grundsätzliches schief gelaufen.
    Mal ganz blöde Frage: hast Du die Objektivabdeckung abgenommen?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ja Abdeckung waren natürlich ab. Im Okular war es ja hellbläulich. Und auf ne Hecke hab ich auch mal gehalten, da wurd es dann grün. Aber an genau so einen Bedienerfehler hatte ich auch gedacht.


    Noch mal die Frage: kann ich mit dem 15mm eine Dachspitze anpeilen oder sehe ich dann nur Matsche?

  • Hallo Thomas,


    wenn es gleich das nachbarhaus nebenan ist, dann wirst du nur "Matsche" sehen. Visiere doch mal etwas in größerer Entfernung ab ca 100m an (alles, bloß nicht und auf gar keinen Fall die Sonne!!), was sich guit gegen den hellen Himmel abhebt (einzelstehender Baum, Kirchturm, Brücke) und drehe das 15mm Okular zunächt ganz heraus. Wenn du dann ein Objekt anvisiert hast, indem du einfach längs über den Tubus schaust,dann drehe den Okularauszug hinein, aber ganz, ganz langsam. Wenn du zu schnell drehst, dann wirst dun nicht merken, wann das Bild scharf ist. Das ist nur in einem ganz kleinen Drehbereich der Fall, besonders bei 15 mm und noch schwieriger bei 6mm, weil das noch stärker vergrößert.


    Noch eine grundsätzliche Frage: wenn du das Okular und sonst nichts nimmst und durchschaust - kannst du dann irgendetwas erkennen, Hell - Dunkel-Unterschiede z.B? Vielleicht sitzt am hinteren Ende auch ein Filter und lässt wenig Licht durch.


    Aber oft liegt ein schlechtes Bild an einer zu ungeduldigen Handhabung; beim Justieren und &lt;Einstellen muss man sich wirklich viel Zeit lassen und alles gaaanz langsam bewegen.


    Viel Erfolg und Gruß,
    Manfred

  • Hallo Thomas,


    lass doch mal <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frauchen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">[V] versuchen, den Mond zu finden. Vielleicht ist es geschickter als Du.[:D]

  • Code
    Ja Abdeckung waren natürlich ab.


    Die ganze Abdeckung oder nur der innere Teil ? - So ist es mir vor vielen Jahren nämlich ergangen, Zitat aus meinem Bericht von 2003:


    "Vor vielen Jahren, und als ich der Werbung noch glaubte, daß man mit 70 mm Öffnung 450-fach vergrössern kann, hab ich mir den Tschibo-Reflektor auf azimutaler Wackelmontierung gekauft und innerhalb von ca 2 Jahren viele mal probiert den Sternenhimmel zu erkunden, aber es ging einfach nicht höher als ca 40-fach zu vergrössern, selbst Saturn hoch am Himmel zeigte nicht mal einen Ring, sondern blieb nur ein unsauberer Strich. Weil ich mit der Astronomie aber doch noch nicht aufgeben wollte, hab ich mir einen Bresser Polaris Refraktor (102/1000) angeschafft, und war beim ersten Aufbauen völlig erstaunt, daß oben an der Linsenöffnung plötzlich die ganze (!) Abdeckkappe abnehmbar war ... Schrecksekunde - schweigendes Rattern in den Gehirnzellen - peinlich berührter immer noch zweifelnder Lichtblitz, oh je tatsächlich:


    Ich hatte bei dem Tschibo-Reflektor die ganze Zeit immer nur den inneren Teil (!) von der oberen Abdeckkappe abgenommen (es war ja keine Gebrauchsanweisung dazu mit dabei).


    Den Tschibo hab ich dann meinem Schwiegervater geschenkt, der heute noch sehr zufrieden ist damit, er nimmt die ganze Kappe ab."

  • Hallo Thomas,
    wenn Du den Mond bei Tageslicht im Fernrohr suchst und der Okularauszug dazu noch auf ganz unscharf gestellt ist kann es durchaus sein, daß Du ihn (ohne Sucher, als mittels der "Herantast"-Methode) nicht findest. Der Kontrastunterschied zwischen Himmelhintergrund und Mond ist dann (durch das "verdünnte" Licht des unscharfen Mondes) sehr schwach (viel schwächer als mit bloßem Auge gegen den Himmeshintergund) und Du kannst "über den Mond hinwegfahren". Bei Nacht ist das anders: sehr heller Mond und sehr dunkler Himmel = starker Kontrast.


    Also keine Grund zur Beunruhigung. Du kannst Deine Chancen, ihn - bei tag und ohne Sucher - zu finden aber deutlich verbessern, indem Du zuerst ein - nicht zu nahes - Objekt auf der Erde scharfstellst, z.B. einen Baum, Telegrafenmasten oder ein Hausdach, und dann den okularauszug bei der Mondsuche nicht mehr verstellst.
    Gruß
    Rudi

  • Mit 8" F5 bist du bei einem Meter Brennweite und mit einem 15mm Okular hast du dann einen Vergößerung von 1000/15 ~67.
    Damit sollte sich der Mond schon finden lassen.
    Am Tag den Fokuspunkt für eine entferntes Objekt finden ist schon ein sehr guter Hinweis. Den Punkt kann man sich auch am OAZ markieren. Auch wenns nicht genau ist, ist es ein guter Startpunkt.


    Dabei kann man den Telrad auch ganz gut justieren. Danach wird es einfacher [:)]


    Bei Mond kann man, wenn er hell ist also bei Halbmond oder mehr, auch auf den Schatten, den der Tubus am Boden wirft, schauen. Ist er minimal ist der Mond meist auch im Teleskop sichtbar. [8D]


    Man kann auch einfach mal ohne Okular durchs Teleskop schauen um grob zu zentrieren.


    Nur nicht die Geduld verlieren. Nach ein bisschen Übung geht das (meist) alles wie von selbst. Ausser man will es herzeigen (Murphy's Gesetz und so[:D][:D][:D])

  • Hallo Männers,


    erstmal Danke für die Anteilnahme und die Tipps.


    So, ich gerade raus. Der Mond leuchtet wie ne Laterne. Wolkenfrei alles. Ich denke, wenn ich jetzt nix seh...Also raus. Nach 5min groben schwenken MIT Polifilter nix. Polifilter ab...dachte da muss ja ein Helligkeitsunterschied zu sehen sein.


    Kurz angepeilt, und da war er. GANZ schwach. Kaum zu sehen. Als ob ein ganz dunkler Filter drauf sitzt. Hab noch mal geschaut ob die Richtung stimmmt...stimmte. WAS KANN DAS SEIN. Hatte ihn noch 2x verloren aber konnte ihn immer wieder finden.
    Jetzt erklärt sich auch warum ich Jupiter vor 2 Wochen so schwach sah. Hatte es auf die leichten Wolken geschoben.


    Irgendwas stimmt da nicht. Der Rand schien scharf zu sein also nicht verschwommen. Aber der Rest so dunkel dass man ihn kaum sehen kann.


    Jetzt bin ich mal auf nen Ratschlag gespannt. Hatte auch mal das 6mm Okular drauf aber da sah ich nix. Okularkappen waren ab. Eins vorne, eins hinten.
    Jeder der aus der Nähe kommt ist herzlichst eingeladen.

  • Achja...wenn ich durchs Okular schauer ist die Helligkeit so, gerade wenn ich es auf den Mond halte, wie man es erwartet.
    Also auf den Mond sehr hell. Genau das Gegenteil von dem was ich mit dem Okular durch den Tubus sehe.

  • Wie gesagt der Tubus war gebraucht aber der Spiegel sieht sauber aus. Der Verkäufer kam sehr ordentlich rüber und schien sehr versiert. War auch nicht sein einziges Teleskop...öffnete beim Kauf auch direkt die Staubschutzkappe und zeigte den Spiegel...

  • Moin,


    wenn Du das Bild beim Blick durch das Teleskop dunkler siehst als wenn Du das Okular gegen den Mond hältst ist immerhin kein Filter vor dem Okular, es kann aber einer im Okularauszug stecken ...


    Halt mal einen Taschenspiegel innen vor den Okularauszug, wenn sich der auch verdunkelt ist der Durchgang nicht frei. Oder steck einen Bleistift durch. Vielleicht hat da jemand mal rumgespielt und da ist was reingeklemmt.


    Ansonsten geht das nicht. Wenn es aussieht wie durch einen Filter muss ja etwas im Strahlengang sein, anders kann ich mir das nicht erklären.


    Wie sieht denn der Fangspiegel vorn aus, also der der 45° das Licht in den Okularauszug umlenkt? Der muss auch tiptop sauber und blank sein. Nicht dass der angefressen ist ...


    CS
    Jörg

  • Hallo Thomas,


    Ich sehe 4 Szenarien:
    1. Einer der beiden Spiegel ist blind - sprich die Verspiegelung ist nicht mehr vorhanden
    2. Der Fangspiegel ist so stark dejustiert, dass er nur noch einen kleinen Teil des Hauptspiegels erfasst.
    3. Es ist etwas im Strahlengang
    4. Du stellst dich selbst für einen Anfänger ziemlich ungeschickt an


    Zum eingrenzen des Problems kannst du folgendes probieren:


    1. Richte den Newton gegen eine helle Wand und schaue mit Okular rein. Es muss eine helle strukturlose Fläche sichtbar werden, ähnlich hell wie die Wand selbst.


    2. Richte den Newton gegen eine helle Wand und schaue ohne Okular durch die leere Okularauszug Öffnung. Du musst den Fangspiegel sehen und darin sich spiegelnd den kompletten Hauptspiegel. Alles muss konzentrisch sein (zumindest einigermaßen). Wenn du im einigem Abstand reinschaust (siehe Bild), siehst du dein eigenes Auge. Wenn das nicht alles konzentrisch ist, musst du justieren
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=11114
    http://www.seeing1.de/2a_justage.html


    3. Schaue dir mit Okular weit entfernte irdische Objekte an, z.B. Kirchturmspitze, Baumgipfel, Hochhaus. Sie müssen mindestens ca. 200 m entfernt sein, sonst kommst du nicht in den Fokus. Diese müssen hell, scharf und auf dem Kopf stehend im Okular erscheinen. Bei höherer Vergrößerung und Sonnenschein wird das Bild durch die Luftunruhe flimmern - es wird unschärfer.


    Bei der Gelegenheit kannst du gleich deinen Telrad einjustieren.


    Bitte berichten


    p.s.
    Warum hast du kein Übersichtsokular?

  • Hallo Thomas,
    ist evtl. ne Verlängerungshülse dran, so daß du gar nicht in den Fokus kommen kannst?
    Oder muss eine ran, da du sonst zu dicht dran bist?
    Halt das Okular mal mit der Hand deutlich weiter weg als es der Auszug hergibt.
    Ist etwas fummelig.


    Gruß Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrotomti</i>
    <br />... Okularkappen waren ab. Eins vorne, eins hinten.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ähemm, "hinten"? Wie meinst Du das? Hinten ist doch der (Haupt)Spiegel...


    Spannende Geschichte [:o)] [;)]


    Kannst Du vielleicht zwei Fotos hier reinstellen?


    a) Teleskop von schräg vorne, alle Kappen ab.


    b) durch den Okularauszug gegen eine helle Wand oder Landschaft aus ca. 10cm Abstand über dem OAZ schwebend.


    c) optional das Okular längs (so daß man durch die Linsen sieht)


    CS,
    Walter


    PS, hab das gleiche Teleskop, der Mond mit 18mm Okular ist dort drin fast blendend hell. Gestern erst beobachtet. Das sichtbare Feld ist etwas größer als der Monddurchmesser. Real also recht eng um ihn ohne eingestelltes Zielfernrohr ins Okular zu bekommen. Aber Du hast es ja geschafft und trotzdem war er extrem dunkel. Kein Krater zu sehen um die Schärfe zu beurteilen?

  • Moin,


    habe 2 Bilder von dem Spiegel gemacht, die stelle ich sobald sie vom Forum freigegeben sind und ich nach 22:00 von der Arbeit wieder da bin.


    Werde die genannten Punkte abarbeiten.

    Zu Punkt 4: Das kann mal sein, Fau musste lachen, aber ich glaube in diesem Fall eher nicht.


    Nur so ein Gedanke, wenn ich durch den OAZ schaue, ohne Okular, dann sieht man ja in der Mitte einen kleinen Punkt. Ich denke das ist der Justierpunkt für den Laser.
    Kann es sein das ich diesen Punkt gesehen und für Mond und Jupiter gehalten habe?


    Warum kein Übersichtsokular da ist? Weil ich gerade Tubus, Polifilter, 2 Okulare, ein 1.25 Adapter und ein Telrad gekauft habe:-) Aber ich bin dran.
    So wie es aber bis jetzt aussieht brauch ich vielleicht erst einen Justierlaser


    Melde mich sobald ich mehr habe.

  • Hallo Walter,


    nein kein Krater. Nich dran zu denken. Auch nur ca. 30% vom gesamtem Beobachtbaren Feld. Deshalb der Gedanke mit dem Justierpunkt oder wie dieser heißt.

  • Ja das sieht doch ordentlich aus ! Nicht perfekt, aber auch nicht furchtbar daneben.
    Also die Ausrichtung Fangspiegel zu Hauptspiegel. Also die Dunkelheit erklärt es nicht. Ich hatte die Vermutung, Du hast nur das Käppchen von der Kappe abgenommen. Ich habe so was an meinem Teleskop. Eine Öffnung in der ansonsten 20cm großen Kappe , von 5cm. Weiß gar nicht wozu, außer vielleicht Lüftung wenn man es braucht. (Ich habe aber einen Skywatcher, nicht GSO, aber 200/1000)


    Außer mit dem Okular stimmt was nicht. Hast Du auch ein Foto davon?


    Welchen Sucher hast Du noch mal und hast Du ihn ausgerichtet?

  • Lade gerade die Bilder vom Okular hoch.
    Habe den Tubus vor einer weißen Wand gelegt. Mit und ohne Okular kein Helligkeitsunterschied.
    Alles wie man es erwartet.
    Deshalb der Gedanke, dass ich den Justierpunkt gesehen habe. Ist das möglich?
    Vielleich liegt es ja an mir, aber wenn ich den Tubus auf den Mond halte und der strahlt wie ne Laterne, und ich da ewig rum schwenke,
    dann muss ich den doch recht schnell finden oder zumindest merken dass da mehr ist als nichts!?


    Morgen früh richte ich ihn mal auf ein Baum oder Dachspitze.

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