Astrofotografie - viele Fragen zur Ausrüstung

  • Hallo,


    mein Leidensweg beim Einstieg in die Astrofotografie stellt sich so dar, daß zu einem Preiswerten Newton 200/1200 für ca. 350 Euro plus Filter und Objektive, macht ca. 700 Euro, mittlerweile eine doppelt so teuere Montierung hinzugekommen ist, eine EQ6, anstelle einer EQ5, mit einer EQ6-R Pro SynScan GoTo. Nach der viel zu lesenden Weisheit, Teleskope kommen und gehen, investiere daer erstmal in eine vernünftige Montierung.


    Somit wär jetzt hoffentlich die Basis geschaffen, um verwackelungsfreie Fotos und Videos zu machen.


    Was soll fotografiert werden? Woher soll ich das wissen? Wie könnte ich heute wissen, was ich in einem halben Jahr fotografieren will? Planeten gibt es nicht soviele, es läuft dann wohl auf Deep Sky hinaus.


    Nur welche Ausrüstung fehlt dazu noch?


    Fragen:


    1. Wie weit komme ich mit meiner EOS 450 d? Diese hat keine Video-Funktion.


    2. Lohnt die Anschaffung einer anderen DSLR, z. B. EOS 550d, wegen der Videofunktion?


    3. Oder ist es besser, statt einer DSLR gleich eine Astrocam zu verwenden?


    4. Wie gut ist die Nachführung der Skywatcher SynScan goto? Kann man damit auch Planeten verfolgen?


    5. Was braucht es, um den Schneckenfehler zu kompensieren?


    6. Wann ist der Punkt erreicht, an dem man Autoguiding benötigt? Und wie aufwendig muß die Ausrüstung für ein vernünftiges Autoguiding sein?


    Insgesamt läuft es darauf hinaus abzuschätzen, wieviel Geld noch versenkt werden muß, bis die erste überzeugende Aufnahme von Andromeda auf dem PC sichtbar wird (kleiner Scherz, aber so in die Richtung).


    Xeno

  • Hallo Xeno,


    Du brauchst zuallererst Wissen zu den Basics. Lies' Dich erst mal ein:


    Bei Amazon findest Du unter Astrofotografie aktuelle Bücher ab 2015. Ich habe einige davon und jedes hat seinen eigenen Schwerpunkt.
    (Zu Deinen vielen, berechtigten Fragen hat man einige Bücher geschrieben; das lässt sich in einem Forum nicht mit akzeptablen Aufwand wiederholen.)


    Die riesige M31 ist nebenbei ein ganz schlechtes DeepSky-Beispiel für Deine lange 1200mm Brennweite. Die würdest Du selbst mit dem riesigen Chip einer ZWO ASI 094 MC Pro für rund 4.600,- "ohne Kleinteile" gerade so eben abbilden können.
    https://www.teleskop-express.d…nsor---4-88--m-Pixel.html


    Gehe hier auf Imaging Mode, gibt die Daten Deines Teleskops ein und dann kannst Du auch Canon DSLRs an den unterschiedlichsten Objekten simulieren:
    http://astronomy.tools/calculators/field_of_view/

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mein Leidensweg beim Einstieg in die Astrofotografie stellt sich so dar, daß zu einem Preiswerten Newton 200/1200 für ca. 350 Euro...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das war nur der Beginn deines Leidensweg, die Entscheidung zu dem zum Einstieg eigentlich zu großen und für Foto wohl nicht speziell ausgelegtem Newton führt zwangsläufig dazu. [B)]


    Passt die Fokuslage? Ist der Fangspiegel ausreichend groß? Ist der Okularauszug stabil genug?


    Zu 1- Videofunktion für was? Planeten mit DSLR machen keinen Sinn, für Fokus einstellen hilft das auch nicht


    2 - siehe 1


    3- für welchen Zweck? Planeten oder Deepsky?


    4- Planeten sind eh kein Problem, für Deepsky dagegen muss die Einnordung passen und für lange Belichtungen ist zusätzlich Guiding sehr von Vorteil


    5- siehe 4, Guiding


    6- wenn deine Sterne eiförmig bleiben. Wenn die Fokuslage ausreichend groß ist kann ein OAG eingesetzt werden, bei knapper Fokuslage wird ein Leitrohr nötig


    Gruß
    Stefan

  • Hiho,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Xenophon</i>
    <br />...Preiswerten Newton 200/1200 für ca. 350 Euro plus Filter und Objektive(sic!)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klingt nach dem typischen Einsteigerdobson - also ein visuell ausgelegter Newton in Rockerbox. Kann man auf eine parallaktische Montierung schnallen, macht man aber nicht - der OAZ ist für die Fotografie (meistens) viel zu grob, die Fokuslage viel zu knapp und und und...wenn man den fotografisch nutzen möchte, bastelt man eine EQ-Platform und eine Planetenkamera. Oder kauft die. Eben für Planeten, Monddetails etc.


    Zu deinen eigentlichen Fragen:


    1. Zu großes Auflagemaß. Du könntest allerdings den Tubus kürzen, einen größeren Fangspiegel einsetzen und einen anderen Okularauszug verwenden. Der Tubus ist auch nicht sonderlich steif und Temperaturstabil, den würde ich gleich mitersetzen (insofern bleibt da der Hauptspiegel übrig, hoffentlich ist der gut...)



    2. Nö.


    3. DSLR ist schon ok. Und deutlich weniger Aufwand. Klar - man holt damit längst nicht alles heraus, was einem der Himmel bieten könnte, aber trotz kleinem Geld (erst recht sofern vorhanden) und minimalem Aufwand sehr viel.


    4. Kenne ich nicht. Zur Verfolgung von Planeten reicht aber alles aus, was irgendwie motorisiert ist oder gut gebaut.


    5. Umgehen: andere Antriebsformen wie Kapstan/Reibrad/DD
    Minimieren: Solide Mechanik
    Kompensieren: PEC - in der Hoffnung, dass der nicht allzu steil und gar sponta auftritt.


    6. Hängt von viel zu vielen Faktoren ab. Als Pauschalantwort: Ab 300mm interessant, ab 500mm notwendig.


    7. Lass die Geldversenkerei:
    a) Wenn es schnell gehen muss: Schließ dich einer Beobachter- bzw. Fotografengruppe an, such dir die Ausrüstung aus, die dir am besten gefällt, kauf die nach und lass dir von dem Betreffendem helfen.
    b) Wenn dann doch ein wenig Zeit da ist: Schließ dich einer Beobachter- bzw. Fotografengruppe an, und lern verschiedene Ausrüsrungen kennen. Lerne (bewusste) Kaufentscheidungen zu treffen.
    c) Wenn absolut gar keine Zeit da ist, such dir einen guten Händler raus und lass dir eine Ausrüstung zusammenstellen. Eine vage Angabe deiner Anforderungen wäre hilfreich. Könne aber schlimmstenfalls Profitorientiert sein.
    d) Wenn absolut gar keine Zeit da ist, lass dir eine Ausrüstung hier im Forum zusammen stellen. Eine vage Angabe deiner Anforderungen wäre hilfreich. Da hat aber jeder seine eigenen Anforderungen, die nicht unbedingt mit deinen übereinstimmen müssen. Und auch nicht die Preisvorstellungen.


    cs
    Jürgen

  • Hallo Xeno,


    ich schließe mich da Peter mit der Lektüre doch direkt mal an und verweise da auf ein Buch, welches mir persönlich viel Licht ins dunkle gebracht hat:
    Oculum Handbuch Astrofotografie - Grundlagen und Praxis - mit DVD - https://www.teleskop-express.d…und-Praxis---mit-DVD.html


    Über WIKI findet man komplette technische Einträge, zum Beispiel aller relevanten Canon eos DSLR Kameras:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Canon-EOS-Digitalkameras
    Kann nicht schaden da mal reinzuschnuppern, auch wenn es nicht ganz übersichtlich ist. Zu empfehlen ist aber sicherlich ein klappbares Display. Die 550d hat übrigens schon 18MPixel im Gegenzug zu den 12,2MPixel der 450d. Das macht schon etwas aus....


    Guiding.... Wenn Du gut einnordest und mit kurzen Belichtungszeiten arbeitest (je nach Kamera), kannst Du durch das Stacking Verfahren trotzdem sehr gute Bilder in DeepSky generieren. Unser 30 Sekunden Ralf hier im Forum, ist da der Profi.


    Denk auch bei Deiner Anschaffung an alle Adapter (z.B. T2 Ring) und etwaige Filter, Komakorrektor (z.B. gebraucht der MPCC von Baader), Zusatzakkus, Fernauslöser....


    In diesem Sinne; wünsche eine gute Wahl!


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo Xeno,


    das beste ist immer, sich in der Umgebung jemanden zu suchen, der dir die Astrophotografie mal live zeigt.
    Die Praxis bringt immer viel Herausforderungen mit sich, welche Lektüre kaum schließt.
    Wo wohnst du?


    Grüße
    Gerald

  • Moin,


    bevor ich jetzt auch noch ein Buch empfehle. Fang doch einfach mal an[:D]


    Häng die Kamera an den Newton und seh zu, ob Du in den Fokus kommst. Wenn Du halbwegs gut eingenordet hast und nur kurz belichtest, sollten die Sterne in der Mitte rund sein. Sind sie es am Rand nicht, fehlt der Komakorrektor und damit kommst Du dann vermutlich nicht mehr in den Fokus (wenn es kein Fotonewton ist).


    Wenn es dann mit der Kurzzeitbelichtung funktioniert, belichtest Du mal länge und wirst schon sehen...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie gut ist die Nachführung der Skywatcher SynScan goto?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zunächst muss mal die Einnordung stimmen, sonst läuft ohnehin alles in Deklination weg. Dann kommt der Schneckenfehler, der aber einer ordentlichen Streuung unterliegt. Ich hatte schon EQ6 mit +/-35", aber auch mit +/-10" Schneckenfehler. Für die 1200mm Brennweite deines Newtons und die 5.2µm Pixelgröße der 450D wird es ohnehin nicht reichen. Zwar ist die Brennweite für die Pixelgröße nahezu perfekt, wenn man von 2" Seeing ausgeht - aber ohne Guiding hilft das alles nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Insgesamt läuft es darauf hinaus abzuschätzen, wieviel Geld noch versenkt werden muß, bis die erste überzeugende Aufnahme von Andromeda auf dem PC sichtbar wird<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß ja nicht, ob die Anschaffung des Newton und der EQ6 schon passiert ist, oder sich erst im Planungs-Status befindet. Mit dem Newton bekommst Du jedenfalls keine vernünftige Aufnahme von Andromeda, weil die Brennweite zu groß ist. Das hier ist Andromeda mit 420mm Brennweite und einer 6D (KB-Format):



    Bei dir wäre das Teil (1200/420 * 1,6 =) 4,5 Mal größer - Du würdest also gerade mal den Zentralbereich sehen und der ist nicht sonderlich spannend.


    Davon abgesehen läßt sich die Frage auch nur schwer beantworten, aber man kann es ja mal versuchen:


    - Komakorrektor (falls Du noch keinen hast - aber die Beschreibung "plus Filter und Objektive) lässt nicht darauf schließen: ca. 150,- EUR


    - Leitrohr oder OAG: Als Leitrohr würde ich mir einen vernünftigen kleinen APO gönnen, durch den Du dann auch fotografieren kannst (während der Newton Leitrohr spielt) - z.B. für Andromeda. Empfehlen kann ich den TSQ-65ED, der allerdings schon heftig teuer ist: 775,- EUR. Natürlich reicht auch ein billig-FH für 100,- EUR als Leitrohr - dadurch kannst Du dann aber nicht fotografieren. Wenn Du richtig lange belichten willst (geht mit der ungekühlten 450D aber nur im Winter) solltest Du einen Off-Axis-Guider nehmen: 150,- EUR


    - Autoguider: Wenn Du ein vernünftiges Notebook mit USB 3.0 hast, würde ich dir eine ASI290MC (300,- EUR) empfehlen. Eigentlich nicht die perfekte Autoguider-Kamera (weil Farbe), aber dafür auch hervorragend für Planeten geeignet - weil dafür kannst Du die 450D vergessen. Ansonsten ist der MGEN ein hervorragendes Gerät, mit dem Du das Notebook (aber auch die Planetenbilder) sparen kannst: 645,- EUR



    Also rechne mal mit 600,- bis 1200,- EUR. Aber warte lieber ab und fang einfach mal an, sobald es das Wetter zulässt...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Xeno,


    ich bin Sauerländer, das befreit mich von allen Anflügen von Feinflöterei, daher:


    - DSLR geht in Ordnung, erstmal nix modifizieren oder so, nehmen wie sie ist. Ne billige, also Generation ab 450D und Folgende. Die Dateien sind angenehm klein und für den Screen reichts immer.
    - Nix Newton - kurze Brennweite, also z.B. kleiner ED Refraktor, das ist wegen kurzer Brennweite, Bauform und Gewicht viel einfacher, auch die Mechanik ist unkritischer als bei dem Raketenwerfer, Fokuslage meistens auch!
    - EQ 6 ist nicht schlecht, aber sehr schwer und sperrig. NEQ5 geht auch. Pro Synscan Goto ist auch kein Fehler -&gt; ggf. gebraucht.
    - Mit Montierung, Kamera und Weitwinkel anfangen - Sternfelder, Ziel: Einnorden und Nachführen lernen, Brennweite nach und nach steigern.
    - Wenn die BASICS sitzen ( sitzen - nicht irgendwie hingefrickelt ) -&gt; zum ED wechseln und Lernkurve fortsetzen.


    Wenn Du mit dem ED gleichmäßig und gut klar kommst - vergiß auch die Bildaufbereitung nicht, die ist genauso tricky - dann kannst Du zu langen Brennweiten wechseln.


    Alte Regel bei mangelnder Erfahrung: Großes Equipment = Große Erwartung (Werbeaussagen der Hersteller/Händler) = Großer Aufwand + große Anforderungen an die (meist unvorhandene) Fertigkeit = Großer Frust + teures Geraffel unbenutzt im Keller!


    CS
    Jörg

  • Hallo Xeno,


    wenn Astrofotografie für Dich ein "Leidensweg" ist, dann ist es vielleicht nicht das richtige Hobby für Dich :(


    Ok, ich nehme an Du hast das nicht ganz ernst gemeint. Als noch relativ "Frischer" bei der Astrofotografiererei, kann ich meinen Vorrednern im Wesentlichen nur zustimmen. Du hast eine DSLR und schon eine stabile Montierung, da kannst Du mit kleiner Brennweite einfach mal loslegen. Ein billiges Tele reicht zum Erfahrungssammeln schon aus. Lasse Guiding etc. erst mal weg und habe nicht gleich den Anspruch perfekte Bilder zu machen, sondern betrachte das, was Du am Anfang machst, als Lehrzeit um das Handwerk zu begreifen und zu lernen.
    Ich würde Dir sogar raten, am Anfang eher noch eine kleinere Montierung zu benutzen, da es abschrecken kann, so ein schon relativ schweres Ding wie die EQ6-R für kurze Versuche herumzuwuchten. Und Du willst Dich ja darauf konzentrieren, möglichst viele verschiedene Bilder zu machen und Sachen auszuprobieren und willst dabei nicht von einer schweren Montierung gebremst werden.


    Viele Grüße


    Heiko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Doc HighCo</i>
    <br />
    Ich würde Dir sogar raten, am Anfang eher noch eine kleinere Montierung zu benutzen, da es abschrecken kann, so ein schon relativ schweres Ding wie die EQ6-R für kurze Versuche herumzuwuchten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dem Rat schließe ich mich absolut an.
    Mir hat eine viel zu große, schwere und irgendwie zurechtgebastelte (=nicht sonderlich zuverlässige) Ausrüstung aus ADM + 6" Newton beinahe den Spass verdorben. Die ersten Wochen durfte die schon recht oft raus, aber dann kamen immer mehr Ausreden vom inneren Schweinehund... schlussendlich war die Ausrüstung nur noch in Ausnahmenächten draußen. War eben mit großem Aufwand und geringen Erfolgserlebnissen verbunden.
    Dann kam eine EQ-1 mit Motörchen. 18mm klappten auf Anhieb, auch 50mm konnte ich recht bald zuverlässig verwenden. Damit hatte ich kaum Stress, relativ viele Erfolge und damit auch wieder Spass und Motivation.
    Auf die folgte der Star Adventurer. Präziser, belastbarer, deutlich besser einzunorden. Man kann aber auch da schon deutlich mehr Fehler machen, die man nicht auf die Montierung, sondern auf sich selbst schieben muss. Das gehört aber erst recht in der Lernphase einfach dazu. Angefangen hab ich mit 50mm, die Motive sind mir nie ausgegangen. Außerdem kann man ein Motiv ja auch über mehrere Nächte fotografieren, anstatt in einer Nacht mehrere durchzuknipsen.
    Mittlerweile bin ich wieder in der GP-Klasse angelangt, mit einem 72ED. Vom Teleskop bin ich voll überzeugt (nadelfeine Abbildung, keine mechanischen Unzulänglichkeiten), von der Montierung noch nicht so wirklich.
    Trotzdem steht meine Ausrüstung fast jede Nacht draußen, wenn es nicht gerade gewittert. Ein klein Wenig geht ja immer, und sei es auch nur, dass man alles blind bedienen kann. Und dass das zur Routine wird.


    cs
    Jürgen

  • Hallo (==&gt;)all,


    ich lese hier so wie ich Zeit habe mit und beschäftige mich mit dem, will aber nicht auf alles eingehen, weil mir dafür noch der Durchblick fehlt.


    Am Anfang ist das alles zuviel auf einmal.


    Thema Andromeda: Da das 200/1200 Newton mittlerweile preislich den geringsten Teil der Ausrüstung ausmacht, könnte man sich vorstellen, noch einen 150er Spiegel mit kurzer Brennweite dazuzunehmen, als 2. Teleskop, z. B. sowas:


    https://www.astroshop.de/teles…10-astrograph-ota/p,53488


    Ganz nebenbei: was zum Teufel ist ein Astrograph?


    Mit der Literatur bin ich unschlüssig. Sowohl hierbei: https://www.amazon.de/Astrofot…ografie&tag=astrotreff-21 als auch da: https://www.amazon.de/Handbuch…ografie&tag=astrotreff-21


    gibt es in der 1-2 Stern Rubrik einige recht abtörnende Kundenrezensionen zu lesen. Auch die Inhaltsverzeichnisse mit der Aufteilung der Themen lassen darauf schließen, daß hier viel Selbstverständliches und Verzichtbares breit getreten wird, aber die detaillierten Infos fehlen. Ich habe den Verdacht, DAS Buch gibt es nicht, effektiver ist es wahrscheinlich, sich die Schnippsel aus dem Internet zu holen.


    Für das Guiding hab ich mich zu einem preiswerten Set im Bereich 300 Euro von astroshop entschlossen, Ein Omegon 60 mm Guide Scope mit einer ToupCam GCMOS01200KMB. Hier ist das erste Bild damit durch das Guiding Scope:



    Die Kamera ist Mono und extrem lichtempfindlich, man sieht links an dem Schiebebalken etwas unterhalb der Mitte, daß die Belichtungszeit manuell knapp an den unteren Wert heruntergefahren wurde (0,48 ms), weil sonst der Mond ausfranst. Ich hab allerdings den Verdacht, daß die abgebildete Software ToupView keine Guiding-Funktionen hat. Sie hat eine ST4 Taste, aber ohne Anbindung an irgendwas. Das muß man noch klären.


    Die EQ6 ist immer noch nicht eingetroffen, daher hat das alles auch keine Eile, zumal seitdem ich das Teleskop habe, die Wolkendecke nicht abreißen will.


    Grüße Xeno

  • Hallo Xeno,


    ein Astrograph ist ein speziell für die Fotografie geschaffenes Teleskop, das sich durch entsprechend lange Fokuswege, ebenes Bildfeld und andere für die Fotografie wichtige Eigenschaften auszeichnet, vor allem auch einen stabilen Okularauszug, der auch schwerere Kameras fest hält, was nicht unbedingt bei allen Fernrohren Standard ist.


    -&gt; Mach Dich mal mit den Basics vertraut. Deine Postings verraten wenig Wissen von der Gesamtthematik, da bestehen erhebliche Lücken. Den Teufel brauchen wir hier selten.
    -&gt; Die Lösung ist Guidingsoftware ... -&gt; z.B. PHD oder dergleichen
    -&gt; Dann brauchts noch eine Anbindung an die EQ
    -&gt; Einnorden und alignen muss man auch
    -&gt; Nach dem Anfahren des Ziels kann man dann - so man einen Leitstern hat, guiden ...


    CS
    Jörg

  • Hi,


    im Lieferumfang enthalten- ST-4 Autoguiderkabel. Das steckt man an der Kamera an, das andere Ende gehört in die ST-4 Buchse der an der Montierung hängenden Steuerung. Wenn deine aktuelle Steuerung keine dafür vorgesehene Buchse hat geht Guiding nur wie von Jörg beschrieben über Umwege.


    Zu dem 150-er Newton- kannst du schon kaufen, du kannst auch planlos bzw. ohne große Ahnung noch mehr Geld ausgeben, ob das zielführend ist? Eher nein. Siehe die Anschaffung des einfachen (nicht für Foto ausgelegtem Newton) 200/1200 für Astrofotografie. [}:)]


    Dieser f/4 Newton benötigt unbedingt einen Komakorrektor und er muss sehr gut justiert werden, sonst kommen nur Murksbilder heraus.

  • Wie Stefan schreibt,


    Du fängst mit viel zu großem Equipment an, das Du nicht beherrschen wirst. Glaub dem Rat aus dem Forum, der ist oftmals mit teuren und schmerzhaften eigenen Erfahrungen gepflastert und soll Dir Frust ersparen.


    Astrofotografie ist wie der Pilgerpfad nach Santiago de Compostela - lang, steinig, entbehrungsreich und am Ende verheisst er den Lohn der Pilgerfahrt. Der Weg ist dabei das Sammeln von Erfahrungen, Rückschlägen, kleinen Fortschritten und das in endloser Folge. Mal schneller mal langsamer, das hängt auch vom Standort und der eigenen Zeit, Geduld und Hartnäckigkeit ab. Es gibt weder einen goldenen Einstieg, noch die Technik die Aus dem Karton springt und sich selbsterklärend auf dem Beobachtungsplatz aufstellt und los geht's. Und je mehr Geraffel man am Anfang mit rumschleppt um so mehr geht schief.


    OK - Montierung muss sein, ich bin da auch angesichts der guten Einwände der Kollegen dabei, die EQ6 kann bleiben (wenn Du sie nicht jeden Tag rumschleppen muss, exakt einnorden, gut einpacken, stehen lassen, sonst verdirbt Dir allein der Aufbau jede Nacht die Lust, denn wenn man das noch nicht drin hat ist das mühselig!), auch wenn's ein Trumm ist, aber ansonsten kleine Brötchen backen. Mit den Raketenwerfern die Du da im Kopf hast kannste ne Protzparade gewinnen, vor allem bei Nichtwissenden, alle anderen springen in den Graben und ducken sich. Wie gesagt, allein der f/4-Newton wird Dich bei der Justage aufs Kreuz legen und einen passenden Komakorrektor, der dann auch noch an der richtigen Stelle in den Strahlengang muss brauchts auch. Das ist KEIN Anfängergerät.


    CS
    Jörg

  • Nabend Xeno,


    du versuchst anscheinend auf Biegen und Brechen etwas Außergewöhnliches präsentieren zu wollen; glaub meinen Vorschreibern, das wird Nix. Dein Lichteimer ist viel zu groß, die ganze Zusammenstellung passt nicht und von der Bearbeitung scheinst du nicht wirklich gut Bescheid zu wissen.


    Versuch die Tonne zurückzugeben, das "Leitrohrpaket" auch. Bei der Monti ist schon richtig, je stabiler, desto besser; aber so dick?


    127er Mak mit ner Asi-color für 200€ (Mond, Planeten) auf einer Fünfer und einen APO 72mm/320-400mm mit Dslr. nebendran. Das sollte die Monti mitmachen und du hast alle Möglichkeiten.


    Gruß



    Das Wichtigste verschweigst du. Wo ist dein Beobachtungsplatz?

  • Hallo Xeno,
    es wurde schon viel gesagt und diskutiert, daher nur kurz etwas von mir.
    Ich habe auch unter anderem einen 200/1200 Newton. Den nehme ich größtenteils für Mond und etwas Planeten wenns das Seeing zulässt.
    Hier mal ein Bspl. von einem 8fach Mosaik des Mondes. Auch das ist Astrofotografie.

    Es geht also schon etwas mit dem Newton denke ich, halt nur nicht so prickelnd Deepsky, obwohl es auch bei F6 machbar ist.
    Gruß,
    Armin

  • Hallo Cobi,


    das Leitrohrpaket fürs Guiding finde ich nicht schlecht, und wie Du schreibst, ein kleiner APO, den Mak würde ich vllt. gegen eine Russentonne tauschen, ansonsten normales Fotoglas.


    Das reicht für den Anfang und ein gut Stück darüber hinaus.


    CS
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Nasus</i>
    <br />Hiho,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Xenophon</i>
    <br />...Preiswerten Newton 200/1200 für ca. 350 Euro plus Filter und Objektive(sic!)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klingt nach dem typischen Einsteigerdobson - also ein visuell ausgelegter Newton in Rockerbox. Kann man auf eine parallaktische Montierung schnallen, macht man aber nicht - der OAZ ist für die Fotografie (meistens) viel zu grob, die Fokuslage viel zu knapp und und und...wenn man den fotografisch nutzen möchte, bastelt man eine EQ-Platform und eine Planetenkamera. Oder kauft die. Eben für Planeten, Monddetails etc.


    Zu deinen eigentlichen Fragen:


    1. Zu großes Auflagemaß. Du könntest allerdings den Tubus kürzen, einen größeren Fangspiegel einsetzen und einen anderen Okularauszug verwenden. Der Tubus ist auch nicht sonderlich steif und Temperaturstabil, den würde ich gleich mitersetzen (insofern bleibt da der Hauptspiegel übrig, hoffentlich ist der gut...)


    ...


    cs
    Jürgen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Wenn das Dobson-Newton nix taugt, welches wäre denn dann für die Astrofotografie das richtige?


    Ich sinniere mal in Richtung Astrograph, weil der anscheinend für die Fotografie bestens vorbereitet ist, und denke an Reflektor und bezahlbar.


    Welcher soll es denn sein?


    Und ab welchem Preis beginnt Qualität?


    Gruß Xeno

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und ab welchem Preis beginnt Qualität? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Kommt darauf an, was man sich als Qualität für seinen Anspruch vorstellt.


    Du kannst dir z.B. diesen 200 f/4 Fotonewton (klick mich) anschaffen und bist mit dem zufrieden. Jemand anderes wäre allein mit der Qualität des Okularauszugs an diesem Newton nicht zufrieden und kauft sich den für seine Ansicht nach qualitativ passend- Starlight Instruments 2.0" Zahntriebauszug- und bezahlt allein für den OAZ mehr als du für den kompletten Newton. [:0] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich sinniere mal in Richtung Astrograph, weil der anscheinend für die Fotografie bestens vorbereitet ist,... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, du sinnierst gern, ohne das nötige Hintergrundwisssen dafür zu haben. Kostet unnötiges Geld, für falsche Teile ausgegeben- aber es ist dein Geld.


    Gute Astrographen wie z.B. dieser 200 f/2,8 bekommst du so für schlappe 8800€. Astrographen sind sozusagen die Formel-1 Boliden bei den Optiken. Einfachere, auch gern werbetechnisch mal als Astrograph bezeichnete Newton mit f/4 sind deutlich günstiger, die kommen aber an die Leistung und Qualität des ASA (oder ähnlich echten Astrographen) bei Weitem nicht ran.Das sind im Vergleich zur Formel 1 sozusagen nur aufgemotzte GTIs.


    Bezahlbare Fotonewton findest du z.B. hier bei TS- günstiger die TS-Photonewton, etwas teurer die ONTC und UNC Photonewton.


    gruß stefan

  • Hallo Xeno.


    vergiß die Newtons, da steckt so viel drin bis das Justieren richtig klappt usw., da tust Du Dich als Anfänger hiermit deutlich leichter:


    -&gt; https://www.teleskop-express.d…matische-Refraktoren.html


    Wenn Du da im mittleren Segment loslegst - wenn Dir eine Kamera und Fotoobjektive nicht für den Anfang reichen - liegst Du nicht ganz falsch, wobei es um die Art der Teleskope, nicht um die Marke geht (!), Händler die sowas führen gibt es eine ganze Reihe. Die Teile sind justierstabil und handlich, Brennweite nicht zu lang, das passt schon eher. Und wenn Du Zweifel hast wegen der kleinen Röhrchen auf der EQ-6 - unbegründet. Zu stabil geht nicht.


    CS
    Jörg

  • Hi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">219 Euro, Gebraucht Angebot vom Händler. Hat verbesserten Crayford OAZ 10:1<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Davon steht im Angebot nichts, auch nicht, was denn nun für eine OAZ montiert sein soll.


    Dazu keine Angaben zur Größe des Fangspiegels (fotografisch sollte ein größerer als für visuell verbaut sein). Der normale 150 f/5 ist mit 47mm und 52mm, für fotografische Nutzung mit 55mm und bei TS-Optics UNC 150 f/5 auf Wunsch sogar mit 63mm FS-Größe erhältlich.


    Und noch wichtiger- keine Angabe zur Fokuslage. Für Fotografie mit einer DSLR muss diese hoch genug über dem OAZ liegen.


    Das war erst mal die letzte Info meinerseits zu deinen Fragen bzw. dem sprunghaften Vorgehen, Hinweise auf den einfacheren Einstieg mit Refraktor werden ja ebenso ignoriert wie Hinweise auf das Anlesen des nötigen Grundwissens. [}:)]

  • Hallo Xeno,


    ich verabschiede mich auch aus dem Thread, das sieht mir nach Beratungsresistenz in fortgeschrittenem Zustand aus, nix für mich. Mach Deine Erfahrungen, ich wünsche Dir viel Erfolg.


    CS
    Jörg

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