wie Fraunhofer Optik richtig lagern ?

  • Hi,
    mein Hobby ist eingeschlafen seit gefühlten mind 10 Jahren[B)]
    Bin gerade 50 geworden--wie die zeit vergeht!!
    Einige wenige kennen mich vielleicht noch[?] ja der mit dem großen Selbstbaurefraktor D 125 f 18 mit DG Optical(die Website hat sich überhaupt nicht verändert Optik[:0] )
    Nun zur Frage der Lagerung : Tubus steht aufrecht am schrank(Schlafzimmer) gesichert das heisst die Optik in Fassung liegt dementsprechend waagerecht mit Holz Deckel verschlossen .
    Viele Grüße Marc

  • Hi Marc,


    das wäre aus meiner Sicht i.O., sofern er nicht mit Schrank umfallen kann ... Die Linsen liegen in der Auflage ihrer Fassung und nicht "auf Kipp" auf den Rändern.


    Jörg

  • Hallo Marc,
    das ist eine interessante Frage, die Du da stellst. In Sternwarten wird das Fernrohr auch oft so in die Endposition gebracht, dass das Fernrohr senkrecht steht. Das scheint also schon mal nicht zu schaden.
    Persönlich lagere ich meine Refraktoren allerdings liegend, was bei mir bisher auch zu keinen Problemen geführt hat.
    Es gibt ja Überlegungen, dass dass Glas sich mit der Zeit durch extrem langsames Fließen verformt. Dann wäre ein liegendes Lagern vermutlich besser und es müsste dann die Optik immer wieder gedreht werden.
    Meines Wissens macht das aber niemand bewußt, oder?
    Ich habe bei liegenden Refraktoren keine Verschlechterung bemerkt und bei stehenden Refraktoren auch nicht. Der Verformungsprozess ist offenbar so gering, dass es keinen sichtbaren Unterschied macht, zumindest in der Lebensspanne unserer Fernrohre. Meine Newtons stehen übrigens, da das beim Newton einfacher und platzsparender für mich ist.
    Zum Deckel auf dem Objektiv, wenn das Fernrohr in einem trockenen Raum und trockenem Zustand ist, dann ist der Deckel sicher gut.
    Auf meine trockenen Refraktoren kommt auf die Tauschutzkappe auch ein Deckel. Das verhindert, dass sich auf dem Objektiv Staub ablagert. Problematisch wäre es nur, wenn das Fernrohr in Feuchten Räumen gelagert würde, aber das ist eh klar.
    Zum D 125 f/18. Ist das eine Faltrefraktor? Hast Du da Fotos davon?
    Wäre das nicht interessant den Refraktor zum neuen Leben zu erwecken um damit Planeten und Mondbeobachtungen und Aufnahmen zu machen?
    Servus,
    Roland

  • Moin Marc,


    ja Deinen "Langen" hab ich immer gern verfolgt ... und ich kenn das auch mit der "Trägheit im Hobby". Da kommen manchmal andere Dinge, die sich dann in den Vordergrund spielen.
    Manchmal muss man sich dann ein bischen "zusammenreissen", um doch mal wieder zu beobachten. Nur .. D A N N ... macht es richtig Spass.


    Vielleicht baust Deinen Langen - wenn das Wetter mitmacht - am WE mal auf ... zu beobachten gibts ja einiges ... Mond, Jupiter, Venus, schöne DS ... und bekommst wieder "Hunger" :)


    Okay - dieser Kommentar war nun etwas "OT" - fiel mir aber sofort ein [;)]


    Greetz Hannes


    PS ja, das mit der 5 vorne ... wie wahr ... [:0]

  • Moin Roland!


    > Es gibt ja Überlegungen, dass dass Glas sich mit der Zeit durch extrem langsames Fließen verformt.


    Das ist natürlich absoluter Unsinn und ein urbaner Mythos. Glas fließt nicht bei Zimmertemperatur.


    Wikipedia: "Wegen seiner Natur als unterkühlte Schmelze kann Glas auch in sehr begrenztem Umfang fließen. Dieser Effekt macht sich aber erst bei höheren Temperaturen bemerkbar. Die häufige Behauptung, dass Kirchenfenster unten dicker seien, weil das Glas im Laufe der Jahrhunderte durch die Schwerkraft nach unten geflossen sei, ist falsch, derartige Fließvorgänge hätten bei Raumtemperatur Jahrmillionen benötigt. Die Verdickung ist auf das damalige Produktionsverfahren (Zylinderblasen) zurückzuführen."


    (==>)Marc: Es wird schon einen organisatorischen Grund haben, daß du deinen Refri so lagerst, wie du es machst. Also laß es doch so und mach dir keinen Kopf.
    In Sternwarten wird so ein Refraktortubus auch meist senkrecht gestellt, richtig. Meine Refraktoren lagern waagerecht oder im 45°-Winkel auf ihrer AZ-Montierung. Geht alles.
    .

  • Hallo Marc,



    schoen, dass Du wieder dabei bist. Den Refraktor kannst Du horizontal oder vertial lagern, das ist egal. Solange, wie die Optik trocken und gegen Staub abgedeckt ist.


    An die Fliesseffekte habe ich auch lange Zeit geglaubt. Es ist aber nichts dahinter. Das mit den Kirchenfenstern wurde ja schon erwaehnt. Die Fensterbauer vergangener Zeiten haben einfach aus Stabilitaetsgruenden die dickere Seite nach unten gesetzt.


    Ich kenne etliche Teleskope, die mitunter eine lange Zeit horizontal gelagert waren. Etwa das C8 (eines der ersten in Deutschland) eines Sternfreundes, das in seiner Schiebedachhuette seit den 1970ern horizontal residiert und immer noch schoene Airyscheibchen abliefert. Und das, wo doch ein Spiegel deutlich empflindlicher auf Formaenderungen reagiert als eine Linse.


    Oder das 6m-Teleskop, mit dem ich mal beobachtete. Das BTA in Selentschuk wird ebenfalls horizontal gelagert, sodass die Primaerfokuskabine tagsueber zugaenglich bleibt. Die anfaenglichen Spiegelprobleme, die dieses Teleskop hatte und die auf ganz anderen Ursachen beruhten, sind seit Jahren Geschichte.


    Und dann gibt es ja noch das Hobby-Eberly-Teleskop und das suedliche Pendant SALT. Deren Spiegel sehen bauartbedingt in einem festen Winkel zum Schwerevektor, weder horizontal noch vertial, einfach "schief". Und da fliesst natuerlich auch nichts.

  • Hallo Marc.


    Willkommen zurück im Club.
    Zu Deiner Frage noch was aus der Erfahrungskiste: mein Lichtenknecker-Fraunhofer ist jetzt etwas über 40 Jahre alt und ich hatte den immer liegend gelagert, vor Allem auch aus Platzgründen. An der Abbildungsqualität hat sich jedoch nichts geändert soweit ich das beurteilen kann.


    Vielen Spaß beim Neustart, Jürgen.

  • Hallo Marc, schön, von dir hier wieder was zu lesen.


    Im VDS Journal I/2006 schieb ich mal einen Artikel mit dem Titel "Mythen und Legenden: Glas fließt - Spiegel verformt sich"
    https://www.vds-astro.de/index…bles_pi2%5Bdetail%5D=2933


    Es ist völlig egal, ob das Objektiv, steht, liegt, auf Kipp in 46,78° Schräge an der Wand hängt, oder Richtung Mekka zeigt.


    Was jedoch nicht erwähnt wurde: Bei derart extremem Sternenstaub- Mangel kann ein Astro Objektiv knittrig und faltig werden. Es braucht Sternenlicht wie ein Baum das Wasser.

  • Hi,
    (==>)Jörg: der schrank ist aus massivholz(selbst geschreinert[:D]) da kippt nichts ausser bei Erdbeben[8]


    (==>)Stathis:ja der Mythos des fliessenden Glases hatte sich kurz wieder eingenistet ,deshalb meine eingangs Frage.
    Hätte es besser wissen müssen.


    "Was jedoch nicht erwähnt wurde: Bei derart extremem Sternenstaub- Mangel kann ein Astro Objektiv knittrig und faltig werden. Es braucht Sternenlicht wie ein Baum das Wasser" da geb ich dir unweigerlich Recht[;)]


    Leider hab ich Gleichgewichtprobleme und Rückenprobleme-das ich Monti(50kg) und Fernrohr nur mit Sorge händeln kann.
    Autofahren ist nicht(?) mehr[V]


    Mal am Rande: was ist den mit Baader Planetarium und astro Physics passiert ?-sind die Gründer gestorben? -deren Produkte sind ja derart zusammengeschrumpft[:0]


    Schön, das sich Einige noch an mich erinnern[:)]


  • Hallo,


    Ich hatte vor vielen Jahren einen 80/910mm Vixen Refraktor, den ich
    auch horizontal lagerte.
    Im Laufe der Jahre ist das "obere" Abstandsplättchen um einige
    Millimeter nach "unten" gerutscht.


    Auswirkungen hatte das keine. Ich habe es nur durch Zufall gesehen,
    das dass Abstandsplättchen verrutscht ist.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo,
    mein AS 100/1000 Objektiv hat nach 28-jähriger, waagerechter Lagerung auf dem Kleiderschrank im Schlafzimmer auch noch keinerlei Schäden gezeigt.
    Auch das AS 150/2250 Objektiv unserer Sternwarte, mußte zwar mal vor kurzem zur Reparatur allerdings nicht wegen "Glasfluß", sondern defekter Vergütung. Und das ist schon ca. 50 Jahre alt.


    Gruß Armin

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