Günstige Alternativen für Gelegwnheitsbeobachtung

  • Ich bin gerade auf der Suche nach einem günstigen Teleskop um ab und zu einmal einen Blick in den Himmel zu werfen und unserem sechs jährigen Sohn die wichtigsten Objekte im Sonnensystem zu zeigen.
    Da unser Budget dafür recht begrenzt und die Anforderungen nicht all zu hoch sind habe ich mich einmal etwas auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen.
    Leider fällt es mir doch recht schwer einen guten Einstieg zu finden.
    Aktuell habe ich zwei recht interessante und ins Budget passende Refraktor Teleskope gefunden.


    Das Eine ist ein altes


    - TOWA / Sears 6305 60/900 Japan Teleskop mit parallaktischer Montierung.


    Das Andere ein neueres


    - Power Seeker 70 / 700 und hat ebenfalls eine parallaktische Montierung.


    Alternativ habe ich auch noch ein Reflektorteleskop


    - Danubia RET-70 angeboten bekommen wobei ich bei einem so alten Spiegelteleskop irgendwie Skrupel habe. (Muss ich das?)


    Welches der dreien würdet Ihr empfehlen oder sollte ich lieber ein ganz einfaches Bresser 76 / 700 nehmen und auf eine Dobson Box setzen?

  • Hallo Feuerkugel,


    alle diese Teleskope sind für sich gesehen zum Einstieg geeignet. Sie zeigen Mond mit Kratern, den Tanz der Jupitermonde, den Saturn mit Ring, ein paar Sternhaufen usw...


    Das Problem sind diese wirklich unsäglichen sogenannten "Montierungen" darunter, mit denen sie meist ausgeliefert werden. Die wackeln wie Espenlaub bei leichtestem Wind, oder wenn man das Gerät anfasst zum Scharfstellen, Objekt zentrieren, oder Nachführen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...und auf eine Dobson Box setzen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das geht mit jedem Newton sehr gut und steigert die Beobachtungsfreude um gefühlt Faktor 100.

  • Hallo,


    das klingt so nach 100 Euro Budget?
    Wenn es irgendwie geht, würde ich ein 90-114mm Öffnung anstreben. 90mm für einen Refraktor (90/900) und 114 für einen Newton (114/900). Gerade den Newton kann man auch als wackelfreien Dobson umkonstruieren. Drei Okulare sollten dabei sein: 5mm, 10mm, 25mm. So um den Dreh. Am besten im 1,25" Format und Plössl. Meistens werden es aber Huygens oder (Reversed-) Kellner (manchmal auch mit nur "Super" betitelt) sein. Huygens sind die schlechtesten, dann Kellner, dann (Super-)Plössl. Man erkennt es manchmal an der Beschriftung (wenn Fotoanzeige), die Buchstaben H, RK, oder SP.


    wenn Du auf ein altes Lidlscope stößt (Modell um 2005), auch Skylux 70/700. Die waren als Gesamt-Set inklusive Montierung für den Preis - recht gut! Damals 70 Euro (?) und heute gebraucht auch so 40-60 Euro. Die Montierung ist nicht schwarz, sondern grau-grünlich. (Achtung, die neueren Lidlscope/Skylux Sets, sind von der Montierung+Stativ her weit nicht so gut)


    Hier ein Bild:
    http://www.binoviewer.at/teleskoptuning/lidltuning.htm
    Grüße,
    Walter

  • Vielen Dank für Eure wirklich guten bisherigen Infos.


    Das Power Seeker 70 / 700 scheint ja nicht so der Hammer zu sein wie ich gelesen habe.


    Die Frage, die sich mir eben aktuell stellt ist, ob es sich Lohnt in einen etwas besseren Oldtimer aus den 70er - 90er Jahren wie das


    - TOWA / Sears 6305 60/900 (Refraktor)


    oder das


    - TOWA CT-70 / Danubia RET-70 153/1300 (Reflektor)


    zu investieren, oder ob ich mit einem neueren ganz einfachem Bresser 76 / 700 auf einer Dobson Box besser fahre.


    Zudem habe ich gelesen, das Spiegeltelesnope einer Alterung unterliegen. Wie muss ich das bewerten?

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Power Seeker 70 / 700 scheint ja nicht so der Hammer zu sein wie ich gelesen habe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na, 'der Hammer' ist vllt ein bisgen übertrieben. Wenn man ein gutes erwischt, also wenn die Objektivlinsen einigermaßen gut justiert sind, was man selbst nicht, oder nur mit sehr viel Aufwand und dazugehörigem Wissen machen kann, tut es was es soll, an Planeten so zwischen 70-120fach mal aus dem Bauch heraus und je nach Qualität, aber auch je nach Wetter.
    Das viel größere Thema am Powerseeker 70/700 ist diese unsägliche Gabelmontierung, damit muss man schon sehr leidensfähig sein. Ich meine, zu einem Objekt hinrütteln, loslassen und dann durchgucken ohne das Teleskop zu berühren ist ja noch mit etwas Übung zu machen, aber wehe, man will mal das Okular wechseln.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Frage, die sich mir eben aktuell stellt ist, ob es sich Lohnt in einen etwas besseren Oldtimer aus den 70er - 90er Jahren wie das


    - TOWA / Sears 6305 60/900 (Refraktor)


    oder das


    - TOWA CT-70 / Danubia RET-70 153/1300 (Reflektor)


    zu investieren, oder ob ich mit einem neueren ganz einfachem Bresser 76 / 700 auf einer Dobson Box besser fahre.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zu den genannten Teleskopen mag ich eigentlich nichts sagen wollen, solange ich den jeweils vorliegenden Zustand nicht kenne. Generell sollte man bei älteren Teleskopen darauf achten, welchen Steckdurchmesser an Okularen sie aufnehmen können. Alte Teleskope haben gerne noch den veralteten 1 Zoll Standard, für den es heute kaum noch Zubehör zu kaufen gibt. Manchmal kann man aber auch umrüsten auf 1,25 Zoll, was heute gängig ist. Beim Gebrauchtkauf lasse ich mir gerne Bilder vorne vom Objektiv zeigen, mit und ohne Blitz fotografiert. Staub auf den Linsen ist kein Problem, Wischspuren oder wohlmöglich Einschlüsse zwischen den Linsen, soweit auf den Fotos erkennbar aber schon.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zudem habe ich gelesen, das Spiegeltelesnope einer Alterung unterliegen. Wie muss ich das bewerten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mhh, Alterung. Grob nicht mehr und nicht weniger als bei Linsenteleskopen auch. Wenn sie falsch gereinigt wurden, können beide Objektivarten, also Linse oder Spiegel in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Klar, bei einem 20 Jahre alten Spiegel könnte mal eine neue Beschichtung fällig werden, was bei Spiegeln leichter und günstiger möglich ist als bei Linsentelekopen.


    Also ich hätte ja für Eure Zwecke einen gebrauchten 150mm (oder 6") Dobson empfohlen. Der kommt mit seinem Öffnungsverhältnis, üblicherweise f/8 auch gut mit günstigen Okularen zurecht und tut, was er soll.

  • Bei Refraktoren könnte es sich lohnen, sieh mal unseren Technik/Linsenteleskope/"Klassiker" Thread, die verlinken ja oft auf solche Klassiker auf den üblichen Handelsplattformen außerhalb des Astrotreff. Aber auch da hast Du ein (kleines) Risiko auf besonderes Pech, z.B. Glaspilz.


    Also gegen einen neueren Spiegel spricht nix, wenn Du ihn auf Dobson Montierung umsetzt. Aber bei Spiegel würde ich wirklich auf mindestens 100mm setzen. Planeten machen erst ab/bei 150x wirklich Spaß und bei Spiegeln ist die Regel: maximale Vergrößerung = 1,5xSpiegeldurchmesser (in mm).


    Spiegel altern natürlich wenn es ins 20., 30. Jahr geht. D.h. also die Verspiegelung.


    Und zum 153er Towa, oh je - ein Katadiopter...


    Überhaupt, TOWA sagt mir nicht viel. Und mein Quelle Revue 114/900 Reflektor aus 1985, "made in Japan" - war auch keine besondere Leuchte. Also wenn Du Dich nicht genauestens auskennst - lass es sein.


    Kaufe was Neueres (nach 2000) wenn es gebraucht sein soll, oder konsultiere obigen Thread. Die Leute dort wissen, was sie (empfehlend) verlinken.


    Nachtrag: Uups, falsch, ist bei "Antikes und Klassiker"
    http://www.astrotreff.de/forum.asp?FORUM_ID=100

  • Ehrlich gesagt, fände ich so was ideal, wenn Bastelfertigkeit vorhanden ist:


    https://www.ebay-kleinanzeigen…chiene/822697587-242-2114


    Der Versand mag 15 Euro betragen, vielleicht kannst Du das auch auch um genau diesen Betrag runterhandeln (VB!).
    Also 135 frei Haus.


    Dann brauchst Du noch 3 Okulare, sagen wir Plössl, damit es preiswert aber gut bleibt.
    (Ideal 32mm; 12mm; 6mm)
    Typisch 15-25 Euro gebraucht und je 5 Euro Versand. Wenn Du Glück hast von eiem Verkäufer im Set
    Also 75 Euro.


    Dann das ganze Baumarktgedöns, 40 Euro?


    Bist also bei 250 Euro tutti kompletti und lässt in Bezug auf Mond und Planeten keine Wünsche mehr offen und taugt sogar für Deep Sky Objekte schon recht gut.


    Denn die Planeten sind die nächsten 6 Jahre sehr tief am Himmel unterwegs und bei spannender Vergrößerung unscharf durch die wabbernde Atmosphäre. Da wird es Euch schnell langweilig nach dem 6. Besuch eines Planeten.

  • O.K. vielen Dank.


    Dann fällt das CT-70 auf jeden Fall raus.


    Das mir angebotene Power Seeker 70 / 700 hat eine parallaktische Montierung. Macht es das besser oder ist die in diesem Falle auch Müll?


    Zum TOWA 6305 60/900 habe ich im englischsprachigen Bereich einiges gefunden.
    Dort scheint man recht angetan zu sein.


    https://www.cloudynights.com/t…e-please-help-me-date-it/



    https://www.cloudynights.com/t…014-curt-gowdy-jason-313/


    Fragt sich nur, ob Alter vor Schönheit geht und ob die beiden Refraktoren wirklich Vorteile im Gegensatz zum ganz billigen 76/700mm Reflektor haben.
    Der wäre nämlich unschlagbar günstig und direkt bei mir um die Ecke.


    Von der Objektivöffnung und Brennweite schenken Sie sich ja wenig.


    Allein die parallaktischer Montierung der beiden Refraktoren so sie denn etwas taugt macht mich irgendwie an. Oder ist beim Einstieg wirklich eine Dobson besser?

  • Hallo Feuerkugel,


    parallaktisch ist eigentlich unnötig für visuelle Beobachtung. Das hat Sinn für Fotografie und motorisierte Nachführung. Eine vernünftig funktionierende dobsonartige Montierung (darunter fällt u.U. auch eine azimutale Montierung für einen Refraktor, die man übrigens auch selbst bauen kann) ist viel einfacher und intuitiver zu bedienen.


    Ein 76 mm-Newton hat halt noch die Obstruktion durch den Fangspiegel, die nochmal Auflösung kostet. Effektiv bleiben dann noch sowas wie 50 mm Öffnung übrig, was schon arg wenig ist. Ich stimme da Walter zu - unter 80-90 mm für einen Refraktor und 114 für einen Newton würde ich nicht anfangen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Vielen Dank für die Info.
    Ich dachte bisher nicht, das der Verlust im Gegensatz zum Refraktor über 20% ausmacht.


    Beim Power Seeker scheint die Montage nicht so toll zu sein.
    Das alte TOWA müsste ich mir vielleicht wirklich mal anschauen.
    Hatte denn jemand schonmal so ein Ding in der Hand und kann etwas dazu sagen?


    Das Bresser hat halt den Vorteil, das ich es für 20€ haben kann.
    Da ist dann wirklich nix kaputt wenn's zum Planeten kucken ausreicht.
    Wenn es aber gar nicht taugt sind auch 20€ rausgeschmissenes Geld... .

  • Hab ich sowieso vor.
    Keine 5km von mir steht ein Zeiss 130/1950 in der Sternwarte.[8D]
    Dort ist jeden Freitag geöffnet.


    Würde aber trotzdem gerne mal nach Lust und Laune etwas selber experimentieren.


    Mal sehen was sich da so ergibt.

  • Hi Feuerkugel,


    nach so viel Austausch - wie heißt Du denn? Wir Duzen uns ja normalerweise im Forum.
    Ist ja keine Pflicht, aber ist halt nett.


    Aber noch mal zum Thema:


    "parallaktische Montierung" ist so aussagekräftig wie "Auto mit 4 Rädern".
    Sie muss halt halbwegs stabil sein, also massiv. Und sie darf nicht hakeln, klemmen oder so was. Und auch kein Spiel haben (also gut arretieren in einer Position). Wir sprechen von vergrößernden Winkeln. 150x Vergrößerung heißt auch das Wackeln wird 150x vergrößert...Und beim Nachführen musst Du alle 30 Sekunden ran an das Verstellrad, das bringt alles zum Zittern. Wie lange es nachzittert, hängt eben von der Filigranheit der Kombination Stativ-Montierung-Teleskop ab. Und vom Wind!!


    Stabile Montierungen, die nach einer Sekunde wieder ruhig sind, und auch bei mäßigem Wind stabil bleiben - gehen ins Gewicht und ins Geld.


    Dobsons sind von Natur aus stabil, selbst die einfachsten.


    So und dann zum TOWA. Also ein 60/900 Teleskop ist für mich ein reines Mondteleskop. Selbst mit einer perfekten Optik kannst Du nicht über 100x gehen. Planeten sind viel zu klein, selbst Jupiter bei dieser Vergrößerung.


    Im Link von oben (mit dem Lidlscope, binoviewer) gibt es Beispiele wie man Planeten mit verschiedenen Öffnungen sieht. Schau es Dir mal an.


    Grüße,
    Walter

  • Hallo Feuerkugel,


    wo bist Du denn? Keine 500m von mir steht ein Zeiss 130/1950 in der Sternwarte, und da ist jeden Freitag geöffnet :)
    Kannst mir ja auch per PN schreiben.


    Vielleicht wird das dann alles viel einfacher... einen 80/1200-Refraktor inklusive Zubehör hätte ich auch noch rumstehen...


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Klar bekommt Ihr gerne ein paar Infos über mich.
    Mein Name ist Jörg und ich komme aus der Aalener Ecke.


    Wie gesagt sind meine Ambitionen eher ab und zu mal mit dem Kleinen durch das Teleskop ein paar Blicke in den Himmel zu werfen als professionell in die Astronomie einzusteigen.
    Einen Besuch in der Sternwarte haben wir auch schon mal mit eingeplant.
    Ich hatte letztens nach langem auch mal wieder alleine ein paar Blicke in den Himmel geworfen und mir ein paar Apps zu Hilfe genommen um mich zurecht zu finden, da mich das Thema selbst fasziniert.
    Promt bin ich durch puren Zufall dann direkt Zeuge einer Feuerkugel geworden, die durch das DLR auch direkt bestätigt wurde.
    Da hat mich das Gganze Thema dann direkt nochmal mehr gepackt.

  • Hallo Jörg,


    dacht ich's mir doch :)
    Wenn nach einem Besuch an der Sternwarte noch Fragen offen bleiben, oder Du den 80/1200er mal ausprobieren willst, dann melde Dich einfach bei mir.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ...sind meine Ambitionen eher ab und zu mal mit dem Kleinen durch das Teleskop ein paar Blicke in den Himmel zu werfen....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">....und wenn er das Interesse verliert, war der finanzielle Einsatz wenigstens nicht hoch...


    ....das erinnert mich an was....[:)]...


    ...trotzdem, ohne ein paar Euros in die Hand zu nehmen geht nix, u. der Gebrauchtkauf ohne Hintergrundwissen is oftmals (aber nicht immer) ein Lotteriespiel.


    ..ohne das max. Budget zu kennen,.....warum nicht ein neuer kleiner 4-Zoll Tischdobson?


    Hier ein Link: https://www.teleskop-spezialis…gel-mit-Zubehoer::14.html


    ...das Teil funktioniert (Parabolspiegel/ beugungsbegrenzt/ justierbar) richtig gut!

  • Für 200EUR bekommt man sowas (neu).


    http://www.teleskopguide.net/s…130650-heritage-flextube/


    Als "Astronomers without Borders" eine Teleskop gesucht haben, das ein optimales Preis-Leistungsverhältnis im Anfängerbereich bietet, hat man sich für ein sehr ähnliches Teleskop entschieden (vielleicht sogar baugleich). Das ganze hat eine ordentliche Öffnung und ist gleichzeitig leicht zu transportieren.


    CS
    HB

  • Wir waren jetzt am Freitag mal an der Sternwarte und das Ganze hat wirklich Spaß gemacht.
    Für den Anfang fand ich den Mond als Anschauungsobjekt am interessantesten.
    Ich denke ich werde mir für den Anfang ein günstiges 60 / 900 oder etwas in der Richtung holen.
    Wenn wir weiterhin Freude daran haben und uns vergrößern wollen kann ich mir nach einiger Recherche auch durchaus gut vorstellen mich an einen eigenen Dobson zu wagen.
    Vernünftige Spiegel scheint man ja in Asien recht günstig zu bekommen.
    Aber das ist eher Zukunftsmusik.
    Erst einmal sind Mond und Jupiter dran.

  • Hi Jörg, ich wollte noch ergänzend hinzufügen:


    Es werden hier und auf einschlägigen Plattformen (ebay, ebay-kleinanzeigen) ständig ganze Astro-Sammlungen aufgelöst, da der Besitzer z.B. keine Lust mehr auf dieses Hobby hat. Wenn man sich also spontan mal ins Auto setzen und ein paar Teile abholen kann, macht man eigentlich nie was verkehrt. Da diese aufgrund des Gewichtes auch schlecht versendet werden können, sind die Verkäufer oft froh, dass die Teile "schnell verschwinden".....dann sind oft sehr günstige EK-Preise möglich.


    Mein richtiger Einstieg vor ca. 15 Jahren war es, eine Astrosammlung bei Ebay zu ersteigern. Rückblickend unfassbar was da für 800€ alles dabei war und mir unglaublich viel Erfahrungen beschert hat. Die ganzen Teile zu ergründen und zu verstehen, hat für mich einen Großteil der Faszination ausgemacht. Später habe ich die Teile, die ich nicht benötigt habe (und dann auch verstanden ;-), wieder verkauft.


    Da war dann eben ein Berlebach-Stativ und ein paar gute Okulare dabei, die im Einzel-Verkauf schon wieder 400€ eingebracht hatten. So hat dann die HEQ-5 Montierung und der Orion 8 Zoll Tubus mit all den nützlichen Teilen (Justierlaser, div. Sucher, Adapter, Prismenschienen, Polsucher, Gewichte, Webcam usw.) unter dem Strich nur 400€ gekostet. Effektiv habe ich für einen mittlerweile dicken Fundus an Geräten eigentlich NICHTS bezahlt, weil die Summe der Einzelteile stets das Ganze überstieg. Und der Preis optischer Markeninstrumente fällt auch irgendwann nicht mehr, da bekommt man nach 10 Jahren mindestens das Gleiche was man bezahlt hat.


    Gebrauchte Montierungen oder Optiken von Vixen, Skywatcher, Celestron, Bresser oder auch ein russisches TAL sind einfach was Preis/Leistung betrifft, kein Fehler, solange der Vorbesitzer nicht mit dem Auto drübergefahren ist oder die Optik mit Schleifpapier gereinigt hat.


    Gruss Andi

  • Es hat sich einiges getan.
    Nach viel Onlinerecherche ist es bei mir das TOWA 6305 60/900 geworden da die alten Japan Refraktoren optisch und mechanisch doch einen besseren Ruf als moderne Chinaware geniesen.


    Die ersten Blicke auf den Mond waren damit auch schon recht beeindruckend und die Montierung auf einem Holzstativ macht auf mich als Laien einen recht soliden Eindruck.


    Das Ganze hat mich in der näheren Umgebung in recht gepflegten Zustand 25€ gekostet. Da könnte ich nicht widerstehen.


    Dazu habe ich 4 Okulare bekommen.
    (H6mm, H12mm, K25mm, H35mm)
    Das H12 und das K25 machten beim Mond auf mich den besten Eindruck wobei ich mir einbilde das das Kellner doch deutlich im Vorteil war.
    Mit dem K6 habe ich kein vernünftiges Bild hinbekommen.


    Da ich gerne doch noch etwas mehr vergrößern möchte stellt sich für mich die Frage ob ein zusätzliches, etwas hochwertigeres Okular (6/8mm?) oder eine Barlow Linse zum K25 die bessere Lösung ist.
    Welchen Okulartyp würdet Ihr für ein etwas größeres Sichtfeld und einen bequemen Einblick empfehlen?


    Zudem möchte ich mir noch einen Adapter für 1,25" Okulare zulegen um in Zukunft von der 1" Technik unabhängig zu sein.
    Machen die Einsteckadapter Sinn oder sollte ich mir um eine weitere Verengung zu vermeiden eher eine Lösung zum außen aufschieben suchen?


    Wenn mir jemand erklären kann wie ich Bilder im Forum hochlade hänge ich auch noch gerne welche von meinem neuen Spielzeug an. ;)



    Viele Grüße euch allen


    Jörg

  • Hallo,


    da hast du dir ja einen Klassiker mit Stil zugelegt! Für den Preis sicherlich kein Fehler. Allerdings sind die alten Okulare nicht mehr so der Hammer bzw. kann man mit aktuelleren Designs deutlich mehr Spaß haben. Aber Achtung, ich vermute das Gerät hat 0,96“ Okulare. Aktuell sind 1,25“ - um hier aufzurüsten wäre also vermutlich eine kleine Umbaumaßnahme am Okularauszug notwendig.


    Viele Grüße,


    Alf

  • Vielen Dank für die Info.


    Wie gesagt möchte ich mir auf jeden Fall die Option schaffen auch 1,25" Okulare zu verwenden.
    Mit der Brennweite werde ich durch den Trompetenauszug des Teleskops ja keine Probleme bekommen.
    Die Frage ist eben ob sich die zusätzliche Verengung an der Steckstelle bei einem Einsteckadapter negativ auswirkt und ich eher eine Lösung suchen sollte, die ich außen auf das Rohr stecke, oder ob das, so lange ich nicht irgendwelche Deep Sky Geschichten vor habe (für welche das Teleskop eh nicht gedacht ist), vollkommen irrelevant ist.

  • Hallo Jörg,


    bei f/15 tut's bezüglich Abbildungsqualität auch jedes einfache Okular. Bei den kürzeren Brennweiten gewinnst Du mit moderneren Okularen vor allem Augenabstand und Gesichtsfeld, aber keine Schärfe. Wenn Du mit der Abbildung nicht zufrieden warst, lag's vermutlich daran, dass Du eigentlich schon zu hoch vergrößerst - mit 6 mm Brennweite hast Du beim f/15-Teleskop nur noch 0.4 mm Austrittspupille und bist damit jenseits dessen, was üblicherweise als sinnvoll angesehen wird. Typischerweise möchte man nicht weniger als 0.5-0.7 mm haben, darunter wird das Bild zwar noch größer, aber vor allem dunkler und unschärfer (weil die Beugung begrenzend ist). Die Schmerzgrenze ist individuell verschieden und hängt auch vom Objekt ab. Mit 60 mm Öffnung wirst Du Dich aber mit 7.5-10 mm Brennweite, also 90-120facher Vergrößerung, begnügen müssen. Wenn's größer werden soll, hilft nur mehr Öffnung.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Also ist es vom Gesichtsfeld und Augenabstand her egal, ob ich ein Huyens oder ein Plössl verwende?


    Die zweige Frage ist, ob der Effekt so auch bei der Nutzung einer Barlow Linze Auftritt oder, ob z.B. eine 1,5x Barlow Linse mit dem 12mm Huyens oder eine 3x Barlow mit dem 25mm Kellner mehr Sinn macht?

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