Jupiter, mein erster in diesem Jahr

  • Hi Thomas,


    Das ist ein sehr schönes Ergebnis. Danke fürs zeigen. :) solche Bilder werden dieses Jahr wohl eher selten sein. Daher Glückwunsch zum tollen Bild!
    Kannst du uns bitte noch etwas mehr Infos zur Aufnahmezeiten etc. und Bearbeitung aufgeben?
    Dein Workflow würde mich interessieren, hast bestimmt mit winjupos derotiert oder?
    Danke.


    Gruß Piotr

  • Ja, bei dem niedrigen Stand und großer Öffnung ein überraschendes Ergebnis. Wie sieht denn dein Aufnahme-Standort aus? Stadt oder Land?
    Jedenfalls hat sich dein Aufwand gelohnt.
    V.G. Holger

  • Servus miteinander und danke für die netten Worte.
    Zunächst einmal muss ich erklären, dass große Teleskope grundsätzlich seeinganfälliger zu sein scheinen als Teleskope mit kleiner Öffnung. Das stimmt aber nach meiner Erfahrung nicht für alle Wellenlängenbereiche. Im Blaukanal muss das Seeing sehr gut sein, damit bei 50cm Öffnung scharfe Details eingefangen werden können. Je weiter man in den Langwelligen Bereich vorstößt, desto schärfer werden meine Daten. Deshalb erscheint dieser Jupiter auch Detailreich, da über die weniger guten Farbdaten, der IR 742 Kanal als Luminanzkanal überlagert wurde.
    Bei kleineren Teleskopen, (8“ Newton oder C11) ist das unter Umständen nicht nötig oder sogar nicht möglich, da hier die Unterschiede in den Farbdaten nicht so stark differieren und die Belichtungszeiten bei zu dichten IR Filtern mitunter zu lange werden. Spielt man hier mit der Vergrößerung während der Aufnahme, so kann man diesen Umstand natürlich auch umgehen. Insbesondere dann, wenn man eine Kamera verwendet, die mit sehr kleinen Pixeln arbeitet.
    Der Nachteil meiner hier verwendeten Methode liegt natürlich in der Vergleichbarkeit mit reinen RGB Daten, die man hier ja üblicherweise sieht. Wenn ich also im Planeten Karussell mitspielen will und die Vorteile der IR Stärke meines Teleskops ausnutzen möchte, dann komme ich, insbesondere bei zweifelhaften Bedingungen, nicht um diese Methode herum. Auch wenn die Vergleichbarkeit darunter leidet. Die reinen RGB Daten sind hier in diesem Fall nicht vorzeigbar, zumindest hab ich mir hier auch keine große Mühe bei der Schärfung gemacht, zumal sie ohnehin nur als Farbhintergrund dienen.
    Fairerweise schreibe ich das aber auch immer mit dazu, damit kein falscher Eindruck entsteht.
    Bei der Aufnahme wurde WinJupos nicht verwendet. Das ist eine Methode, die ich zunächst noch etwas üben muss, um sie sicher anwenden zu können. Vorversuche waren da schon recht erfolgreich. Ich arbeite daran.
    Jetzt noch zur Bildbearbeitung in der Hoffnung, dass die anderen Planetencracks dazu ebenfalls etwas schreiben. Hier kann man nur voneinander lernen.
    Grundsätzlich ist bei mir die Bearbeitung immer ein nicht fester Ablauf, der immer gleich ist. Je besser die Daten sind, desto einfacher ist die Bearbeitung. Aufwendig wird es immer dann, wenn man weniger gute Daten eingesammelt hat und partout versucht das letzte an Information herauszuholen. Zunächst wird das Bild bei mir mit Fitswork einer Deconvolution unterworfen, wobei ich hier nur sehr moderat schärfe, gerade soweit, dass die feinen Informationen im Bild gerade etwas geschärft werden. Anschließend wird mit Wavelet Rauschfilter das Bild geglättet und mit dem iterativen Schärfungsfilter leicht geschärft. Nun wieder leicht glätten und mit den rechten Schärfereglern moderat schärfen. Keine Regel ohne Ausnahme.
    Meine Schwäche bei der Bildbearbeitung besteht darin, dass ich keinen festen Workflow habe, sondern mich bei jeder Sequenz immer wieder neu auf die Daten einstellen muss. Ich bewundere die unter euch, die da weiter sind und einen gleichen und effektiven Workflow haben, der immer gut funktioniert.
    Wie das geht, würde mich brennend interessieren.
    Danke Robert für die aufmunternde und aufrüttelnde Kurz-Mail!!
    Grüße,
    Thomas

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