Hallo,
ich spiele momentan wieder mal mit dem Gedanken, zwecks Astrofotografie auf eine modifizierte DSLR umzusteigen. Aktuell fotografiere ich alles mit einer unmodifizierten EOS650D. Die DSLR nutze ich auch viel für Tageslichtfotografie. Nun hat meine 650D ja schon bald 6 Jahre auf dem Buckel, weshalb sich eben einige Möglichkeiten ergeben.
Hauptgrund, warum ich bei einer DSLR bleiben möchte, ist, dass ich eben auch viel sonst fotografiere und die DSLR somit beides erfüllt. Zweitens ist die Aufnahme mit einer DSLR recht unkompliziert ohne Laptop und Co. Wenn einmal ein Umstieg auf eine Astrocam kommen würde, dann am ehesten auf eine Farbkamera wie die ASI1600MCC, da für mich das L-RGB-Verfahren nicht in Frage kommt. So ein Umstieg würde aber nur Sinn machen, wenn ich auch einen stationären Ort für mein Teleskop habe.
Den DSLR-Umbau möchte ich gerne bei Teleskop-Austria machen lassen, da habe ich bisher nur gutes gehört. Auch Gerd Neumann käme in Frage. Bei DSLR Astrotec gibt es scheinbar das Problem, dass die häufig nicht antworten. Den Umbau würde ich gerne ohne Filter machen lassen, wo also nur der erste Teil des Canon-Filters ausgebaut wird. Der BCF-Filter soll ja häufig zu Halo's führen.
So, jetzt habe ich 2 Möglichkeiten:
Möglichkeit 1 ist, meine 650D umbauen zu lassen und mir eine neuere EOS für die restliche Fotografie zu kaufen. Dafür spricht, dass ich für die 650D 3 Akkus und einen Batteriegriff habe. Damit kann ich bei den aktuellen Temperaturen locker 10h belichten. Dagegen spricht, dass die 650D noch den alten 18MP-Sensor verbaut hat. Sofern ich die Sensordaten bei DxOMark richtig interpretiere, hat der neue 24MP-Sensor aber lediglich einen geringfügig besseren Dynamikumfang (eine halbe Blendenstufe), den man durch Stacking locker wettmachen kann. Das Ausleserauschen dürfte ebenfalls nur leicht geringer als beim 18MP-Sensor sein. Live-View und schwenkbares Display hat die 650D ja. Der Rest wie Bildprozessor und Co ist für Astro ja uninteressant.
Also meine Schlussfolgerung lautet, dass rein von den Daten her der 18MP-Sensor und der 24MP-Sensor bei Astro ungefähr das gleiche Ergebnis liefert.
Möglichkeit 2 wäre, eine neue EOS (z.B. die 77D) modifizieren zu lassen und für Astro und Tageslichtfotografie gleichermaßen einzusetzen. Der Vorteil ist der neuere Sensor. Für Tageslicht bräuchte ich dann allerdings einen Astronomik OWB-Clipfilter. Und für Astro natürlich auch noch einige Akkus.
Unterm Strich kostet Variante 2 etwas mehr (ca. 200-250€ mit den Akkus). Preislich liege ich also bei ungefähr 950€ für Variante 1 und 1200€ für Variante 2. Also ziemlich genau der Preis einer ASI1600MCC [;)]. Die möchte ich mir aber aktuell nicht leisten, da in den nächsten Jahren sowieso eine neue DSLR her muss.
Welche Variante erscheint euch sinnvoller? Hat jemand Astro-Erfahrung mit dem neuen 24MP-Sensor und kann dazu was sagen? Würde Variante 2 mit dem OWB-Filter überhaupt funktionieren oder ist das eine Murks-Lösung?
Danke für eure Hilfe!
cs
Markus