Planetensaison 2018: Update 16.8.2018

  • Hallo Planetenfreunde,


    vergangene Nacht war mein persönlicher Saisonauftakt in die neue Planetensaison. Eigentlich war das Ziel nur mal die ganze Ausrüstung wieder aufzubauen und zu schauen, ob noch alles läuft bzw. ob die neuen Komponenten/Softwarepakete auch mitspielen.


    Die Bedingungen waren alles andere als Optimal. Das Seeing schwankte von unbrauchbar, bis lediglich grobe Details sichtbar. Das Fokussieren war exrem schwierig. Verstärkt wurde das ganze noch durch durchziehende Bewölkung und somit permanenter Schwankung der Helligkeit.


    Überrascht war ich dann doch, was sich aus den Aufnahmen alles noch rausholen ließ, wobei das natürlich weit von toller Aufnahme weg ist.


    Die zweite Überraschung war die nette Mondkonstellation, die ich so nicht auf dem Schirm hatte. Links ist Io und unten Gamymede. Kallisto wäre auch noch in Reichweite gewesen, dafür hätte das Teleskop aber auf die EQ6 schnallen müssen. Das hatte ich mir aufgrund der Bedingungen aber gespart.



    Aufnahmedatum: 2018-03-25-0102_7
    Gerätedaten: SW 10" f/4,7 Flextube-Newton, ASI290MM, APM2,7x Barlow, ZWO ADC, Baader CCD RGB Filter
    Aufnahme: Firecapture:4000 Bilder/Kanal (15ms/Gain ca. 300), gestackt 50% in AS!3.


    Der Anfang ist gemacht, jetzt bleibt die Hoffnung das bald weitere Abende mit gutem Seeing folgen.


    CS
    Volker

  • Hi Volker,


    der Saisonauftackt ist Dir gelungen. Feiner Jupiter für den tiefen Stand. Dezente Bearbeitung, prima Farben. Absolut nicht überstrapaziert. [:)]


    CS
    Silvia

  • Guten Morgen Volker,


    da schließe ich mich Silvia gerne an - ein sehr schöner Jupiter, der nicht übertrieben rüber kommt. Bei den jetzigen Bedingungen, gar nicht einfach, so ein Bild zu generieren.


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo Volker,


    zu diesem Bild kann ich dich nur beglückwünschen, ein tolles Ergebnis.
    Ich habe diese Qualität noch nicht annähernd erreicht, benutze allerding ein C8 und ASI120mm. Aber neben der Technik sind die örtlichen und atmosphärischen Bedingungen sicherlich sehr wesentlich.


    Ergänzend zu deinen Angaben würde mich interessieren, ob du die Bilder derotiert hast.
    Die Farben sind sehr gut, der auffällige GRF ist ja zur Zeit wirklich sehr leuchtend rötlich.


    Inzwischen habe ich Autostakkert 3 ausprobiert. Ich finde, Autostakkert hat sich weiter verbessert. Die Wirkung der neuen Einstellmöglichkeiten sind mir allerdings noch nicht klar.

  • Hallo Karl-Heinz,


    danke Dir fürs Lob.


    Ich habe je Farbkanal eine 60s Sequenz aufgenommen,diese mit AS!3 gestackt bei 50% Verwendung.
    Hier wäre sicher noch eine höhere Framezahl möglich gewesen, habe aber noch keine Erfahrung mit der ASI290 bzgl. optimalem Gain-/Rauschverhalten.

    Die geschärften Einzelbilder habe ich dann per "Derotation von R/G/B Einzelbilder..." in WinJupos zusammengefügt.


    Grüße
    Volker

  • Update 29.März 2018


    Leider hat sich das gute Seeing aus den größeren Höhen (siehe Mondfotos) nicht bis zu den bodennahen Schichten gehalten.
    Außerdem hat dann aufziehender Nebel die Session beendet bevor Jupiter die 20° überschritten hat.


    Hier nun die beste Aufnahme in 17° Höhe



    Equipment wie oben.
    Belichtungszeit 8ms bei Autohistogramm 60%. Wie ich nun weiß ist das nicht ganz äquivalent zu den Angaben in Autostakkert. Werde beim nächsten mal eher auf 70-75% gehen.


    Gestackt wurden dann 2000 Bilder.
    Die weitere Ausarbeitung war noch kniffliger als bei der ersten Aufnahme.


    Besonders ist es ja nicht, aber ich stell auch diese Bilder ein, für diejenigen, die wie ich immer mal an Ihrer Ausrüstung zweifeln. Durch die zuvor gemachten Mondbilder gehe ich davon aus, dass hier das Seeing das Problem war.


    Außerdem habe ich mich dazu entschlossen ab sofort zur äquatorialen Ansicht zu wechseln. Ich kann mich mit der Alpo Darstellung (Süden oben) einfach nicht anfreunden, die bleibt mir fremd.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,
    der Jupiter ist auch relativ schön geworden, auch wenn bei höherem Stand sicher noch mehr möglich gewesen wäre. Immerhin hast Du ihn überhaupt schön und mit leuchtenden Großen Roten Fleck erwischt. Ich hab heuer leider noch nichts geschafft.
    Servus,
    Roland

  • Für vergangene Nacht hatte Meteoblue bestes Seeing vorhergesagt.
    Leider war es wie so oft, dann doch nicht so optimal, vor allem gab es nur kurze Phasen mit gutem Seeing.


    Hier schonmal ein schnelles Ergebnis, da werd ich aber nochmal rangehen.



    Dieses Mal lag die Belichtungszeit bei 10ms und 70% Histogramm.
    Gestackt wurden 1500 von 6000 Bilder.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,


    sehr schöne Jupiterergebnisse hast du erzielt, besonders die letzte Aufnahme gefällt mir sehr gut.
    Obwohl die Bedingungen, wie du schreibst, nicht so ganz optimal waren.
    Die Dynamik in der Jupiteratmosphäre sowie die WOS kommen sehr schön zur Geltung. Bin schon gespannt auf deine weitere Ausbeute.


    Viele Grüße, CS
    Uwe

  • Update: 17.04.2018


    Also bis jetzt ist wirklich der Wurm drin im Seeing.
    Die jüngsten Versuche waren leider totale Fehlschläge,
    obwohl teilweise optimale Seeing Vorhersagen bei Meteoblue
    vorhergesagt waren.


    Letzte Nacht wäre die Luftruhe gar nicht so schlecht gewesen,
    nur leider sind hohe Wolken durchgezogen. Somit nur minimal ruhige Phasen und fehlender Kontrast.



    Aufnahmedatum: 2018-04-17-2327_5


    CS
    Volker

  • Hi Volker,


    für den niedrigen Stand stellst du hier beste Bilder vor.


    Obwohl Jupiter immer noch mit Süden oben "dargestellt werden soll", verwende ich auch die Orientierung Norden oben. Es ist einfach anschaulicher. Früher wurde am Fernrohr fast nur gezeichnet, damit war im Okular Süden oben. Bei Fotografien ist es eigentlich egal, einheitlich und definiert sollte die Orientierung aber angegeben werden.

  • Hallo Volker,


    ich bewundere Deinen Elan, immerhin schon 4 Bilder, trotz ungünstiger Voraussetungen. Viel dürfen wir uns die nächsten Jahre nicht erwarten.


    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo Karl-Heinz


    danke für Deine Ausführung zur Süden oben Ausrichtung.
    Hab mich schon paar Mal gefragt, wer das wohl erfunden hat.


    (==>)Oskar: Im Moment treibt mich noch der Ansatz von Ralf aus dem letzten Jahr, dass auch bei ungünstigen Bedingungen man mit Glück doch den klitzekleinen Moment mit gutem Seeing erwischen kann.
    Aber um ehrlich zu sein, ich hoffe jetzt insgeheim schon mal wieder auf eine bewölkte Nacht. Ok erst ab morgen[;)].


    Grüße
    Volker

  • Hallo Planetenfreunde,


    nach endlosen unbrauchbaren Ergebnissen endlich mal wieder ein Update von mir.


    Am Abend des 24. Mai wurde es bei mir reichlich spät und ich war schon in der Versuchung den 10"er einfach wieder reinzustellen.
    Allerdings fiel beim Blick an den nächtlichen Himmel sofort auf, dass das hochfrequente Blinken der Sterne in dieser Nacht fehlte.


    Also habe ich glücklicherweise doch aufgebaut und schon der erste Blick durchs Okular verhieß nur Gutes. So habe ich Jupiter in dieser Saison noch nicht gesehen, auch wenn er schon wieder auf 21° Höhe abgerutscht war.
    Also schnell Kamera angeschraubt und alles fotofertig gemacht. Und tatsächlich, der visuelle Eindruck hat nicht getäuscht. So hat das Aufnehmen mal wieder richtig Spaß gemacht.



    Hier noch eine etwas härter geschärfte Variante:


    Bei dem Seeing folgte dann natürlich ein Schwenk auf Saturn.
    Und selbst hier bei nur 15° Höhe ging einiges und so seht ihr hier meinen ersten Saturn in dieser Saison.



    Zum Schluß noch einen Schwenk auf den gerade aufgangenen Mars.
    Auch hier ein schöner erster Blick durchs Okular auf den roten Planeten. Ein Moment lang überlegen... sollte ich noch warten... allerdings siegte dann die Vernunft, schließlich würde um 6 Uhr der Wecker klingeln. Und so lag ich dann um 2:30 Uhr zufrieden im Bett.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,


    ich hatte ja vergangene Montagnacht erst meine erste Planetennacht dieser Saison! Obwohl das seeing ziemlich gut war, haben sich doch die Grenzen des tiefen Stands schon aufgezeigt. Wenigstens wenn man nicht wie RobertR nebenan auf 1500m fahren kann. Vergangenen Freitag war dann bei uns nichts zu machen wegen starken entgegengerichteten Winden (bodennah Ost, Hoehe West), dementsprechend flackerten alle Sterne.


    Jupiter finde ich wunderbar neutral ausgearbeitet, gefaellt mir sehr gut. Saturn scheint leider sehr schwierig abzubilden wie man es gerne moechte (das war im 2016 noch nicht so): Mit den Rot- oder IR-Filmen konnte ich nicht mal mehr die Cassiniteilung ebenmaessig umlaufend hinkriegen. Das sehe ich auch in Deinem Bildresultat. Farblich ist Dir der Planet wiederum sehr schoen gelungen.


    Viele Gruesse
    Jan

  • Hallo Volker,


    ein wenig spät bin ich dran, sorry.


    SUPER Bilder!


    Ich kann ich da Jan nur komplett anschließen.
    Ich werde deine Bilder bei meinen zukünftigen ersten Farbaufnahmen (vielleicht schon am Sa.) als vorbildliche Vorlage "im Auge" behalten, wenn du erlaubst.


    LG
    Mario

  • Hallo Jan und Mario,


    danke für Eure netten Worte.


    Ich bin mittlerweile auch ein Freund der sanft geschärften Bilder geworden, auch weil es den visuellen Eindruck besser wiedergibt.
    Das ist aber nur etwas für jemand der sich auf das Bild einlassen kann und nicht für den schnellen Blick. Eben wie bei der visuellen Beobachtung auch.


    Daher habe ich gerade noch eine härter geschärfte Variante für die Freunde des schnellen Blicks (und für Bildschirme mit flachem Kontrast) hinzugefügt.


    Und ja, die Saturn Ausarbeitung ist dieses Jahr deutlich schwieriger als die vergangenen Jahre.


    Den Freitag kann ich so bestätigen, flackernde Sterne, kaum Details.
    Das mit den Winden ist interessant, hast Du da ein Link, wo man was über die Windverhältnisse rausbekommt?


    (==>)Mario: Dann bin ich mal gespannt auf Deine Farbausarbeitung, wobei es da sicher Kollegen gibt die das deutlich besser draufhaben als ich.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,


    recht zuverlaessige Karten findest Du auf meteoblue.com. Waehle als Land die Schweiz und unter Kartenart kannst die Windverlaeufe studieren auf verschiedenen Druckniveau. Bad Duerrheim ist dann leider etwas weiter noerdlich, aber trotzdem abschaetzbar.


    Die zwei wichtigsten Windkarten sind fuer mich 10m und 800hpa. 800hpa entspricht ca. 2500m, wenn da der Wind konstant staerker als 35 km/h weht dann ist das seeing meist voellig unbrauchbar. Auch die Richtung ist entscheidend und eben desoefteren mal in Gegenrichtung zu den bodennahen Winden. Lohnt sich zu beobachten!


    Viele Gruesse
    Jan

  • Hallo Thomas,


    auch Dir besten Dank für das Lob.


    (==>)Jan: Danke für die Erläuterungen zu den Winden.
    Werde das mal mitprotokollieren und schauen, ob das die Vorhersage verbessert.
    Es gibt bei Meteoblue ja auch eine neue Wetterkarte, die zeigt die Winde auch hier für Deutschland an. Allerdings nur die aktuellen Werte. Vorschau gibts nur gegen Bezahlung. Wäre es aber durchaus wert, wenn man die Vorhersage und das tatsächliche Seeing besser in Einklang bringen könnte.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,
    schöne Bilder! Bei der ASI 290 MM nehme ich bei Jupiter 52..56% Histogramm, bei Saturn reicht 50%, bei Mars war mit 60% Polkappe bereits überbelichtet...
    Belichtungszeiten Saturn 1/80 sec, Jupiter < 1/100 sec, Mars < 1/500sec mit ca. f15.
    Gain je nach Durchsicht 300...330


    Hallo Jan,
    Höhe ist nicht alles. Momentan schlägt da primär der Blitz ein...
    Jetzt im Sommer werde ich mir anderen Standort suchen müssen, außerhalb der Alpen...


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    danke Dir.

    Bei den Histogrammwerten liege ich immer so 5% über Dir, wobei ich Mars diese Saison noch gar nicht versucht habe aufzunehmen.
    Werde beim nächsten Mal aber Deine Werte versuchen, Saturn war mit 55% schon schwierig in der Bearbeitung.


    Praktisch finde ich inzwischen die Autohistogramm Funktion in FC, gerade bei durchziehender Bewölkung spart man sich das dauernde Nachregeln des Gains. Wünschenswert wäre aber ein etwas schnelleres Nachregelverhalten, ich benötige zwischen den Aufnahmen ca. 10s Pause bis sich der Gainwert wieder eingeregelt hat.


    Beschäftigen tut mich aber derzeit eher der Gamma Wert. Von früher kenne ich den Rat, den Gamma Wert ganz auszuschalten. Jetzt lese ich aber die Empfehlung der Experten wäre Gamma = 50 einzustellen. Wie handhabst Du das denn?


    Grüße
    Volker

  • Volker,
    sorry for late Response. Gamma 50 ist neutral und o.k.. An Gamma drehen empfiehlt sich nicht so meine Erfahrung damit.


    Histogramm ziehe ich in Autostakkert glatt auf 70 %. Sequenzen mit Wolken verwerfe ich.


    LG,
    Robert

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