Nachmessung 10" mit PDI. Böse Überraschung

  • Hallo Schleifergemeinde,


    da habe ich nun 10 Jahre mit meinem 10-Zoll Newton Bilder gemacht und immer geglaubt, einen guten Spiegel zu haben - selbstgefertigt natürlich. Gestern habe ich ihn dann einmal einem Test mit dem PDI unterzogen. Und dann das:



    Das Bild ist verkehrt herum, er hat natürlich ein gewaltiges Loch in der Mitte, mit dem ich beim Parabolisieren zu kämpfen hatte. Ich dachte, ich hätte es auskorrigiert, aber das war wohl ein Irrtum bzw. ein gewaltiger Messfehler beim Foucault-Test.
    Jetzt liegt der Spiegel in der Lauge und muss die letzten Reste seiner Beschichtung hergeben (Neubeschichtung war ohnehin mal angedacht). Der Fehler lässt sich wohl beheben. Ich werde demütig berichten. Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, ich sehe auch den positiven Sinn des Wortes: Ent-Täuschung.
    Was wirklich ein blödes Gefühl ist: Jahrelang habe ich mich auch mit meinem angeblich guten Spiegel gebrüstet, jetzt fühle ich mich doch beschämt.


    Bilder gibt es daher vorerst nur mit dem Vixen R 135 S.



    Viele Grüße


    Oskar



    <font color="limegreen">Betreff "Böse Überraschung" erweitert. Stathis</font id="limegreen">

  • Was willst Du denn mehr? Mehr als sich mit seinem Equipment wohlfühlen geht doch gar nicht. Messwerte sind dabei halt nicht alles...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Oskar,


    habe zwar keine Ahnung vom Schleifen, aber deine Bilder mit dem Spiegel waren doch schon super!
    Ich warte aber sehr gern auf die Bilder, die du uns nach der Optimierung zeigen wirst.
    Gibt keinen Grund, beschämt zu sein!!


    LG
    Mario

  • Hallo Oskar
    Wieso ist das Bild verkehrt herum ?
    Woher kommt dieser Schluss ?
    Die I-Gramme des PDI werden do so wie aufgenommen verarbeitet, es sei den Open Fringe
    fragt "Do you want to invert ist".
    So wie es auf dem Bild ausschaut( wenn es dann nicht verkehrt herum wäre) wäre der Spiegel ja unterkorrigiert.
    Das könnte sich bei der passender Außentemperatur zum posotiven also geringerer Unterkorrektur hin auswirken,
    und dann wäre es auch zu erklären das du mit deinem Spiegel immer recht zufrieden warst.
    mfG
    Andreas

  • Hallo Oskar,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, ich sehe auch den positiven Sinn des Wortes: Ent-Täuschung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    so etwas in der Art ist mir mit meinem 16" f/4,8 ebenfalls passiert. Da hab ich auch erst 2 Jahre nach FL mittels I-Meter gemerkt dass der Spiegel mit Strehl &lt;0,60 nicht mal "beugungsbegrenzt" ist. Beim Gebrauch am Himmel hatte aber niemand den Hauptfehler Asti bemerkt...Fazit: Interferometer wegsperren! [:o)]


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Oskar,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, ich sehe auch den positiven Sinn des Wortes: Ent-Täuschung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    so etwas in der Art ist mir mit meinem 16" f/4,8 ebenfalls passiert. Da hab ich auch erst 2 Jahre nach FL mittels I-Meter gemerkt dass der Spiegel mit Strehl &lt;0,60 nicht mal "beugungsbegrenzt" ist. Beim Gebrauch am Himmel hatte aber niemand den Hauptfehler Asti bemerkt...Fazit: Interferometer wegsperren! [:o)]


    Gruß Kurt



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mir stellt sich dabei die Frage: Wenn ich mit einem Spiegel unterhalb der Beugungsgrenze im Grunde gute Ergebnisse erziele, macht es da Sinn ein Vielfaches für einen "Wunderstrehl-"Spiegel auszugeben?


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das könnte sich bei der passender Außentemperatur zum posotiven also geringerer Unterkorrektur hin auswirken,
    und dann wäre es auch zu erklären das du mit deinem Spiegel immer recht zufrieden warst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Angenommen der Spiegel wäre tatsächlich unterkorrigiert. Dann bräuchtest du schon einen passenden Temperatur<b>gradienten</b> (TG) um damit den Spiegel in die richtige Form zu verbiegen. Diesen TG müsstest du erst einmal finden und dann auch noch konstant halten.


    Nach eigenen Untersuchungen ist der Wert dieses TG dauernd in Bewegung und zudem noch vom Mikroklima am Beobachtungsplatz abhängig.
    siehe
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=1656
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=10537


    Am stärksten ist er so bei Anbruch der Dämmerung. Nach meiner Einschätzung könnte der Strehl eines Spiegels damit zeitweise um einige % verstellt werden. Oskars Spiegel liegt aber mit ca. S= 64% ziemlich daneben. Witzigerweise merkt die 64% aber nur das Interferometer wirklich[:D]


    Gruß Kurt

  • Hallo Horst,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Mir stellt sich dabei die Frage: Wenn ich mit einem Spiegel unterhalb der Beugungsgrenze im Grunde gute Ergebnisse erziele, macht es da Sinn ein Vielfaches für einen "Wunderstrehl-"Spiegel auszugeben?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    soweit mir bekannt hat Oskar seinen Spiegel selbst gestrickt. Als Alt-Spiegelschleifer kann ich lebhaft nachempfinden dass man dabei schon allein aus sportlichem Ehrgeiz Strehl- "Schallmauer" von 100% anstrebt ohne sich dabei etwas in die Tasche zu lügen. Das geht nun mal mittels I- Meter am sichersten. Bei käuflichen "Wunderstrehl-"Spiegeln hilft eine ordentliche Intererometrie ebenfalls, wenn man den Grad des "Wunders" ermitteln will [}:)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Oskar,
    ic steh ja noch vor dem esten Schliff und muss erst meine Foucault Tester bauen. Für mich stellt sich da natürlich die Frage, wieso das nicht im Foucault Test zu sehen war? Kannst Du mit dem jetzige Wissen nochmal den Foucault Test machen und besonders für uns Neulinge erklären wann so ei Test schief läuft und auf was man zukünftig besonders Obacht geben muss.
    Weiters stellt sich die Frage, ob man statt oder zusätzlich zum Foucault Tester noch eine PDI Tester bauen sollte?


    Wenn ich Dein Bild der Spiegeloberfläche anschaue, dann gibt es neben dem Loch in der Mitte noch weitere Berge und Täler, die eine noch größere Abweichung von der Idealform aufzeigen. Um das Loch in der Mitte gibt es ja eine Art "vulkanartigen Bergkegel". Um den Bergkegel herum gibt es das Tal und ganz außen geht es wieder hinauf, richtig?
    Vermutlich fallen diese Fehler erst bei hoher Vergrößerung auf. Bei Sernaufnahmen im Fokus bei f/4 oder f/5 ist es vermutlich noch relativ unkritisch. Bei Planeteaufnahmen mit hoher Auflösung (höherer Brennweite) oder beim Beobachten mit hoher Vergrößerung wird sich eine Verbesserung des Spiegels sicher positiv bemerkbar machen.
    Nachtrag: Gerade fällt mir ein, dass Du ja oft den Mond filmst. Die Bilder sind ja schon gut gewesen. Dennoch denke ich, dass sich eine Verbesserung des Spiegels positiv auswirken wird. Lassen wir uns überraschen. :)
    Halt uns auf jeden Fall auf den Laufenden, auch auf was man beim Foucault Tester achten muss um "Testfehler" vermeiden zu können.
    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen,


    man könnte ja jetzt philosophieren über die Auswirkungen des eigenen Anspruchs auf die Wahrnehmung ...


    Oskar, Deine Bilder waren/sind toll und bieten keinerlei Anlaß zur Bemängelung. Dein Unbehagen jetzt kann ich verstehen, klar, man hat den Spiegel selbst geschaffen und war mit den Ergebnissen zufrieden, und nun das messtechnische Ergebnis.
    Wie hier auch schon angemerkt wurde, letztlich zählt nur das Ergebnis, und der Spiegel war offenbar wie ein gut eingelaufener Schuh - und das ist er immer noch. Ich denke, Oskar sollte den Spiegel nehmen wie er ist, sich damit wohlfühlen und arbeiten wie gewohnt. Die Ergebnisse haben ihm Recht gegeben und das werden sie auch weiterhin tun!


    CS
    Jörg

  • Hallo Roland,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiters stellt sich die Frage, ob man statt oder zusätzlich zum Foucault Tester noch eine PDI Tester bauen sollte?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ganz klar, noch einen PDI- Tester bauen! Dann bleiben dir Fehler wie sie Oskar und mir passiert sind erspart. Messen mit PDI und Foucaulttest zur qualitativen Beurteilung der Welligkeit/Rauheit.


    Ich hab zwar schon gute 8"- und zwei 10" Spiegel allein mit Foucault geschafft. Aber das war noch zu der Zeit als man z. B. für einen 250mm Spiegel 42 mm dicke Rohlinge verwendet hat. Das ist heutzutage antiquiert. Man sollte nur im Hinterkopf haben dass relativ dünnere Rohlinge beim polieren sowie bei Lagerung auf dem Prüfstand eher zu Asti neigen. Diesen Fehler findet man mittels Foucault nicht soo sicher und schon gar nicht quantitativ wie mit dem PDI oder einem anderen I- Meter.


    Gruß Kurt

  • Hallo zusammen,


    ich sage Euch erst einmal herzliche Danke für Euere Beiträge und ganz besonders Kurt für seine fundierten Erläuterungen zu den Auswirkungen der fortschreitenden Auskühlung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir stellt sich dabei die Frage: Wenn ich mit einem Spiegel unterhalb der Beugungsgrenze im Grunde gute Ergebnisse erziele, macht es da Sinn ein Vielfaches für einen "Wunderstrehl-"Spiegel auszugeben?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich möchte mit meinem Beitrag und meinen bisherigen Bildern jetzt kein Argument liefern, schlechte Spiegel nicht mehr zurücknehmen zu müssen[:D].




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich Dein Bild der Spiegeloberfläche anschaue, dann gibt es neben dem Loch in der Mitte noch weitere Berge und Täler, die eine noch größere Abweichung von der Idealform aufzeigen. Um das Loch in der Mitte gibt es ja eine Art "vulkanartigen Bergkegel". Um den Bergkegel herum gibt es das Tal und ganz außen geht es wieder hinauf, richtig?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Roland, du musst Dir das Bild anders herum vorstellen. Der vulkanartige Bergkegel ist das Loch, der schwarze Bereich ist ein von der Auswertung ausgenommener Bereich (in den Einstellungen von Open Fringe definiert). Ich habe den Bereich herausgenommen, da sich in der Mitte noch die Mittenmarkierung befand, der gehört aber zum Loch. Das Tal ist bei richtiger Betrahtung dann eben eine Zone "erhabene" Zone mit zu geringem Krümmungsradius, während der Rand wieder abfällt.




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Halt uns auf jeden Fall auf den Laufenden, auch auf was man beim Foucault Tester achten muss um "Testfehler" vermeiden zu können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mein Foucault-Test ist schon 10 Jahre her. Meiner Meinung nach liegt die ursache für das vermeintlich gute Messergebnis in einem erheblichen Fehler bei der Messung der Schnittweitendifferenz zwischen den ersten beiden Zonen. Diese Schnittweitendifferenz ist am schwierigsten sicher zu messen. Aber so krass sollte es dann doch nicht sein. Ich stimme Kurt bei, kein Spiegel mehr ohne PDI.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Oskar
    Wieso ist das Bild verkehrt herum ?
    Woher kommt dieser Schluss ?
    Die I-Gramme des PDI werden do so wie aufgenommen verarbeitet, es sei den Open Fringe
    fragt "Do you want to invert ist".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Invert-Button ist dazu da, um I-Gramme richtig darzustellen, wenn OF ein I-Gramm falsch interpretiert. Ich hatte beim testen meiner Referenzsphäre, das einige I-Gramme richtig und andere falsch dargestellt wurden. Wenn man die I-Gramme dann Mitteln will, muss man diese zuerst alle in die gleiche Orientierung bringen.


    Man sollte auf den Foucault-test nicht verzichten, weil aus dem zuverlässig geschlossen werden kann, was ein Loch und was ein Berg ist. Wäre das Bild richtig, wäre es z. B. der erste Spiegel von mir, der kein turned down edge ausfweist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">soweit mir bekannt hat Oskar seinen Spiegel selbst gestrickt. Als Alt-Spiegelschleifer kann ich lebhaft nachempfinden dass man dabei schon allein aus sportlichem Ehrgeiz Strehl- "Schallmauer" von 100% anstrebt ohne sich dabei etwas in die Tasche zu lügen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau! Strehl 0,6 ist nicht der Grund, warum man selbst Spiegel macht.
    Und nachdem ich ja auch damit angegeben habe, möchte ich nun wirklich liefern [8D].


    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo Oskar


    Fehler in der Rotationssymetrie wie Astigmatismus mit Foucault zu erkennen und Winkeln des Spiegels zuzuordnen ist nicht ganz einfach .
    Auf deinem Interferrogramm kann ich allerdings keine großen Fehler dieser Art erkennen . Schätze mal der Spiegel hat schon 25 mm Dicke .
    Bei einen ordentlichen Foucaultest muß hier ein ähnliches Ergebniss wie beim PDI herauskommen .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meiner Meinung nach liegt die ursache für das vermeintlich gute Messergebnis in einem erheblichen Fehler bei der Messung der Schnittweitendifferenz zwischen den ersten beiden Zonen. Diese Schnittweitendifferenz ist am schwierigsten sicher zu messen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Am ungenauesten zu messen ist richtig , aber hier gibt es auch die größte Toleranz sodaß hier nicht der große Messfehler liegen kann .
    Der liegt nach den Interferogramm auch eher Außen . Dort brauchst Du genügend Messzonen , insgesamt sollten es schon 7 Zonen sein .


    Da Du ein PDI hast brauchst Du keine Foucault-Schnittweitenmessungen mehr , allerdigs ist der Vergleich zwischen diesen sehr unterschiedlichen Messmethoden sehr interesant .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Oskar,


    kannst du mit DFT Fringe die Auswertung richtig herum zeigen? Das würde weniger verwirren. Wie viele Interferogramme hast du gemittelt? Haben alle die gleiche Invertierung erhalten? Anders gesagt, zigen sie alle die ähnliche Überkorrektur?
    Aussagekräftiger wäre eine Auswertung mit ein paar Parametern zu Sphärischer Abberation und Asti.
    So ähnlich wie bei mir hier: http://www.stathis-firstlight.…Fuenflinge_AverageWft.jpg


    Die recht große Abweichung zum Foucault Test wundert mich. Das kann nicht nur an den Messfehlern der Mittenzonen liegen. Wie Reiner schreibt, sind die Toleranzen dort ja groß.


    Hast du den selben Krümmungsradius eingetragen? Stimmt der Krümmungsradius? Hast du den ROC aktuell mit Foucault noch mal genau nachgemessen? Stimmt der Durchmesser?
    Mit wie vielen Zonen hattest du damals Foucault gemessen? Lagen die Zonen schön verteilt?
    Vielleicht damals fixed mit moving Lichquelle verwechselt?
    Oder heute irgend ein Eingabefehler? Stimmt die Wellenlänge?
    Ist der Spiegel am Sterntest wirklich deutlich überkorrigiert?


    Nicht, dass der Spiegel jetzt gut ist und du ihn am Ende "verschlimmbesserst".

  • Hallo Stathis,


    anbei meine Einsrellungen in Open Fringe:



    Spiegeldurchmesser deutlich kleiner als der Durchmesser der Scheibe (255 mm), da der Spiegel nicht bis zum Rand belegt ist.


    Die Daten zum damaligen Foucault-Test muss ich noch raussuchen.


    Gemittelt habe ich dre I-Gramme mit verschiedenen Stellungn der Ringe.


    Aber:


    Ich habe dann alternativ mal den Haken bei one colour traced gesetzt:



    Ohne Zernike Smoothing war der Strehlwert bei knapp 0.88.


    Jetzt bin ich konsterniert.


    Die I-Gramm hier zum Download:


    http://mondundmehr.astronomie-im-chiemgau.de/0143.jpg
    http://mondundmehr.astronomie-im-chiemgau.de/0144.jpg
    http://mondundmehr.astronomie-im-chiemgau.de/0145.jpg


    Bin für jeden Rat dankbar.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    von den drei Igrammen ist nur Nr. 0144 verwertbar.
    Trotzdem gibt es oben links eine Vignettierung. (Kamera auf Offenblende stellen, möglichst f/2.8, besser f/2 oder f/1.4)


    Diese Vignetierung gibt einen Artefakt am Rand.
    Deshalb habe ich den Rand ringsherum um 15mm abgeschnitten. Also effektiv sieht man nur 220mm.


    Mit Lowpass drücken bei einem einzelnen Igramm immer die Streifen durch.
    Dein Spiegel scheint aber sehr gut zu sein, die CC stimmt.
    Wenn der Rand nicht völlig daneben ist, hat der Potential zu 0.90++.



    Du musst jetzt versuchen Deine Aufnahmetechnik zu optimieren, viel fehlt ja nicht mehr.
    Die Einstellungen von OF sind so:



    Ganz wichtig: "One color traced ---&gt; spacing in waves 1"


    ROC bitte noch einmal genau vermessen. Geht mit Foucault am besten.
    Innere Zone einstellen. Distanz = Glas (mittig aufsitzend!) zu Klinge.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Oskar,


    spacing in waves muss 1 sein!


    Einstellungen in Open Fringe:


    Ich konnte alle 3 Interferogramme in OF auswerten. Ergebnis mit Low Pass Filter 0.03 und alle Fehler aktiviert, auch Coma:


    Wenn ich die Coma ausschalte, komme ich auf Strehl 0,91.
    Die CC ist perfekt getroffen. Die kleinen Buckel sind wohl nur Artefakte. Um ein genaueres Bild zu bekommen, müsste man mehr Interferogramme mitteln, auch mit um 90° gedrehter Spiegelorientierung, um den Teststand Asti auszumitteln. Höchst wahrscheinlich wird dadurch die Kontur glatter, symmetrischer und der Strehl noch höher.


    Bereits jetzt kann man sagen:
    - Damals mit Foucault alles richtig gemacht, der Fehler liegt in der Open Fringe Eingabe des Streifenabstandes.
    - Um den Spiegel noch zu verbessern, muss man sich schon ziemlich anstrengen.


    p.s.
    Mit DFT Fringe konnte ich die IF nicht auswerten. Da kommt nur Müll mit gut 12.000 unwarped Errors heraus. Komisch, kann das jemand bestätigen? Oder sagen, woran es liegt? Auch in OF sehen die FFT Analyze Lobes anders aus. Vielleicht solltest du mehr Streifen und keine geschlossenen Kringel einstellen?

  • Hallo Oskar,


    sehr wahrscheinlich ist dein Spiegel doch wesentlich besser als S=0,64. Du brauchst nur noch etwas Übung bei der Erzeugung und Erfassung von gut auswertbaren PDI-I-grammen um das sicher belegen zu können. Für eine genauere Auswertung sollte man selbstverständlich immer mehrere I-Gramme in jeweils um 90° gedrehten Spiegelpositionen aufnehmen und auswerten.


    Nach meiner Erfahrung kann man mit dem PDI selbst bei 12" f/4- Spiegeln noch gute I-gramme mit hinreichender Streifenzahl einstellen, siehe z.B. Bild 17 und 28 in
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=143437


    Ein komplettes 10“ f/6 Newton könnte man sogar in einem Stück mittels PDI vermessen. Dazu bräuchte allerdings viel Platz im freien und das passende Wetter. Ein Beispiel dafür siehe
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=51509&whichpage=7


    Gruß Kurt

  • Hallo Kai, Stathis und Kurt,


    danke für Eure Bemühungen und Anmerkungen. Mit Einstellung war ich dann auf der falschen Spur. Dazu noch eine Frage, aus purer Wissbegier:


    In welchen Fällen nimmt die Light- and Dark- Fringes Einstellung?


    Und: was sind FFT Analyze Lobes?


    Die von Euch geschilderte Messprozedur ist bei nächster Gelegenheit eingeplant, ich hoffe, bessere I-Gramme hinzubekommen.
    Auswertbare I-Gramme ohne Kringel habe ich jedoch mit dem PDI noch nicht hinbekommen. Bei je 4 I-Grammen in 0 Grad und 90 Grad habe ich sie bei der Vermessung meiner Referenzsphäre bereits gut herausmitteln können.


    Zur Not komme ich mal in München vorbei. Stathis: Ihr habt doch einen Bath?


    Allerdings habe ich die Sphäre auch mit der faslchen Einstellung gemessen. Da kommt noch eine Messaufgabe auf mich zu.



    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo zusammen,


    ich habe große Schwierigkeiten, halbwegs auswertbare I-Gramme zu produzieren, konnte aber gestern Abend noch je 2 davon in 0 Grad und in 90 Grad (letztere zurückgedreht) auswerten. Mit Tiefpass 0,03 und Zernike Smoothing erhielt ich dann dieses Ergebnis:



    Ohne Smoothing waren es immerhin schon knapp 0,94 Strehl. Was ich nicht wegmnitteln konnte, sind die drei Hügel, die allesamt Arefakte sind und genau da auftreten, wo auf demm I-Gramm djeweils er Kringel ist.


    Das Profil in einem Winkel, bei dem des Schnitt keinen der Kringel berührt, sieht so aus:



    Da das Foucault-Bild (das wirkliche, nicht das simulierte im Report) die Hügel nicht zeigt, sondern eine glatte Oberfläche, halte ich dieses Profilergebnis für nicht unrealistisch für die gesamte Spiegeloberfläche, also besser als 1/0 Lamda wave ptv. Das hätte ich seinerzeit imm Foucault auch so gemessen.


    Viele Grüße



    Oskar

  • Wow, der ist von der Sorte "unverschämt gut!"
    Deine hochaufgelösten Mondbilder kommen doch nicht einfach so ohne scharfe Optik zustande.
    Somit ist doch das Universum wieder an seinem rechten Platz.


    p.s.
    Ja, wir haben ein Bath in der Volkssternwarte, von Tassilo gebaut.
    Die FFT Analyze Lobes sind diese Muster, die man nach einlesen des Interferograms erhält, wenn man auf calculate drückt. Bei uns entstehen immer Ringe symmetrisch zum Zentrum. Du kannst ja mal dieses Interferogramm von meinem Fünfling mit D=238 mm, ROC = 2156 und Laser Wellenlänge 532 nm auswerten, dann siehst du, was ich meine.

  • Hallo Stathis,


    danke für Deine Einschätzung. Was für eine Aufregung so ein falsch gesetzer Haken doch verursachen kann. Mit dem verlinkten I-Gramm werde ich mich gerne mal beschäftigen.


    Viele Grüße


    Oskar

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!