Was ist das (Rakete?)

Hallo Sandra,

Das Bild wird nicht angezeigt. Lade es doch bitte auf den Astrotreff-Server hoch, dann kannst Du es nach Freischaltung problemloser einbinden:
http://www.astrotreff.de/upload.asp

EDIT:
Hupps, jetzt kann ich das Bild doch sehen.
Schwer zu sagen. Wenn es sich langsam bewegt hat, tippe ich eher auf einen kurzen Kondensstreifen. Wie groß war das Objekt denn? Mit welcher Brennweite oder Vergrößerung wurde es aufgenommen?
Mit Raketenstarts kenne ich mich nicht aus. Vielleicht findet sich ja noch jemand anderes, der Dir näheres dazu sagen kann.

Bis dann:
Marcus

Hi,

also Raketenstarts gibt es hier weiträumig nicht.

Ich tippe auf ein Fetzen Kondensstreifen. Wenn es das einzige dieser Art für, sagen wir 30min war - dann was besonderes, denn der Flugverkehr ist lebendig in dem Abschnitt.

Oder was Spezielles im militärischen Luftraum (Großraum von Manching?)...

Viel kann man mit dem Bild und der Information allerdings nicht sagen.

Grüße,
Walter

Hi,
das Bild - so sieht's aus - wurde wohl bei laufender Fahrt aus einem Auto heraus und leider unscharf gemacht. Ich erkenne darauf nur einen Kondensstreifen. Ob der von einem Flugzeug herrührt ... vermutlich ... das lässt sich auf dem Bild nicht erkennen, da unscharf.

Es gibt auch Kondensstreifen, die natürlichen Ursprungs sind (bei Wetterwechsel oder an Bergflanken). Allerdings passt das nicht zur Beschreibung Deiner Freundin "dass er sich bewegte".

Einen Raketenstart halte ich ausgeschlossen. Die Weltraumraketen starten ganz woanders und sind aus Deutschland so nicht sichtbar. Wer die aus solchere Nähe (~15 km Luftlinie) sehen könnte, der würde sie dann auch hören, denn die machen beim Start einen Höllenlärm - den Lärm spürt man da sogar .. Ein Grollen/Rauschen in Lautstärke von Überschallknalls)

Meteoriten/Boliden/Sternschnuppen sehen auch anders aus. Und abstürzende Raketenteile sehen wiederum aus wie Meteoriten/Boldien. Das sind Erscheinungen, die in 80 km Höhe stattfinden. Das ergibt messerscharfe helle Linien im Blickfeld, ziemlich schnell, meist unter 1 Sekunde (der Großteil tagsüber nicht sichtbar), manchmal bis 5 Sekunden (dann in der Regel blendend hell). Das im Unterschied zu Kondensstreifen, die man in der Regel eher minutenlang sehen kann. Selbst den Flieger kann man meist über mehr als 60 Sekunden mitverfolgen.

800km Reisegeschwindigkeit eines Jets -> in 5 Sekunden wandert der 1 km weiter, bei 10km Höhe ist der oft 20 km (80 Sekunden) und mehr mit zu verfolgen.

PS: Wenn es während der Fahrt war ... es lohnt sich nicht, sich derart beim Fahren ablenken zu lassen. Sag ihr ... die soll die Augen auf der Straße lassen und Finger weg vom Smartphone während der Fahrt. [;)]

Hallo Sandra,
nein, eine Rakete ist es wohl nicht. Kondensstreifen von Flugzeugen können die ungewöhnlichsten Formen annehmen. Auch die Perspektive lässt sich nie ganz klären. "Nach oben" oder "zum Zenit hin"? Wichtigstes Argument gegen eine Rakete wäre die Form des Abgasstrahls. Oberhalb der Erdatmosphäre ist dieser gar nicht mehr so schmal wie in unsere Vorstellung, sondern ist sehr weit aufgespreizt. Zudem löst sich ein Kondensstreifen in trockener Luft auf, denn er besteht aus Wasser. Bei Feststoffraketen bleibt die Rauchfahne lange erhalten.
viele Grüße,
ralf

Hallo Sandra,

Das ist sehr wahrscheinlich ein hoch fliegendes Flugzeug gewesen. Zivilflugzeuge fliegen in 9-12 km Höhe und Militärflugzeuge teils noch deutlich höher.

Von Passagierjets siehst Du in der Abendsonne oft nur den von der Sonne beleuchteten Rumpf, genau wie auf diesem unscharfen Foto ansatzweise zu erkennen ist. Kondensstreifen können von unter 50 m bis mehrere 100 km Länge haben. Man sieht bei klarer Luft die Flugzeuge noch in über 200km Entfernung.

Eine größere Rakete mit Flüssigtreibstoff könnte innerhalb der Atmosphäre so ähnlich aussehen, allerdings gibt es in Mitteleuropa keine derartigen Raketenstarts.

Gruß,
Martin

Martin,
"200 km" ... in der Theorie mag das möglich sein. In der Praxis siehst du kein Flugzeug, das 200 km von Dir entfernt fliegt. Auch nicht dessen Kondenstreifen.

Die Erdkrümmung lässt die Sachen 3 km tiefer erscheinen, Seeing und Farb-/Kontrastverlust lassen es verschwimmen und das Auge kann in dieser Entfernung alles unter ~120 m Ausdehnung nicht mehr auflösen.

Hallo Rinke,
Die Flugzeuge siehst Du auf die Entfernung natürlich mit dem bloßen Auge nicht mehr. Aber kurze Kondensstreifen sind z.B. kurz vor Sonnenaufgang Richtung Osten bei klarem Himmel völlig problemlos auf die Entfernung zu sehen. Auch wenn sie viel schmaler sind als die Winkelauflösung unserer Augen. Sterne sind ja auch meist mindestens Faktor 1000 kleiner als die Auflösung unserer Amateurteleskope.

Gruß,
Martin

Kalle, die Wette nehme ich an
Du kommst nicht vom platten Land, oder?
Ich habe schon Gewitterwolken über London gesehen, Luftlinie über 400 km. In Neuseeland eine Bergspitze, mit Details in 200 km. Refraktion machte es möglich, der Berg war nur 2700 m hoch.
Ein Kondensstreifen im günstigen Gegenlicht sollte da kein Problem sein. Das ist ja keine Frage der Auflösung, sondern eine Frage des Kontrastes.
Ich glaube ich probiere das mal, schließlich kann man über Flight-Radar ja die Position der Flieger ermitteln.
Viele Grüße,
ralf