Neuigkeiten zur Andromeda Galaxie !

  • Das Fachmagazin "Monthly Notices of the
    Royal Astronomical Society" berichtet,
    das doch nicht wie bisher angenommen
    unsere Galaxie mit der Andromeda Galaxie
    in ungefähr 4 Milliarden Jahren kollidieren
    und verschmelzen wird.
    Neuerliche Berechnungen haben ergeben,
    das beide Galaxien in etwa gleich gross und
    schwer sind.
    Bisher war man davon ausgegangen, das die
    Andromeda Galaxie zwei bis dreimal so gross
    ist wie unsere Galaxie.
    Modelle des Zusammenstoßes werden daher von
    Grund auf revidiert.


    Schöne Grüsse
    Werner

  • Mittlerweile habe ich den Artikel auch gefunden. Hatte erst nicht gemerkt, dass es nicht reicht, bei der zeitraumbegrenzten Suche das Ab-Darum zu setzen. Da muss auch das Bis-Datum gesetzt werden, ansosten wird nur ein Tag durchsucht.
    Solche Probleme treten erst gar nicht auf, wenn der TO gleich einen Link auf die Quelle setzt. Das sollte m.E. im News-Board immer gemacht werden.

  • Wo wir die Caro schon mal hier im Thread haben:
    Ich wundere mich, wieso überhaupt jemand behaupten kann, die Milchstraße und die Andromeda-galaxie stoßen zusammen.
    Nach meinem Verständnis kennen wir doch nur die radiale Komponente des Vektors, oder? Ich vermute, mit einiger Wahrscheinlichkeit werden sich die Galaxien zumindest erst mal nur umkreisen und dabei etwas verformen, und sich dann wieder voneinander entfernen?
    Oder können die Astronomen auch die seitliche Komponente der Bewegung ermitteln?


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Wünschenwert wäre natürlich auch ein aussagekräftiger Titel... wenn das der Stathis sieht...


    Viele Grüße
    Caro
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aussagekräftige Titel werden total überbewertet... [B)]

  • Hallo Martin,


    die Eigenbewegung der Andromeda-Galaxie kennt man eigentlich schon seit einigen Jahren nach einer Hubble-Langzeitstudie ganz gut, und Gaia wird da sicherlich auch nochmal nachlegen. Modellrechnungen wie die Begegnung mit der Andromeda-Galaxie in einigen Milliarden Jahren ablaufen wird, sind aber dennoch nach wie vor mit einigen Unsicherheiten behaftet.


    Viele Grüße
    Caro

  • Hallo Caro,


    ich finde es spannend, dass man die Massen der beiden Galaxien nunmehr so anders einschätzt als bisher. Wie ermittelt man die Masse einer Galaxie? Die vorhandenen Sterne dürfte man nach statistischen Methoden klassifizieren und damit "wiegen" können, kann man über die Dimensionen der Spirale und die scheinbare Gesamthelligkeit auf die Anzahl rückschließen? Man braucht ja irgendeine Eichgröße um dann aufzurechnen - und dann noch das zentrale Schwarze Loch vllt. durch die Umlaufbahnen der Sterne zu bemessen.


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    tatsächlich ist die Massenbestimmung bei Galaxien alles andere als einfach, weil jede Menge Unsicherheiten bestehen. Immerhin können wir M31 noch in Einzelsterne auflösen - aber auch nur die hellen. Die Probleme fangen dann schon mit der Anzahl der M-Zwerge an, die auf jeden leuchtkräftigen blauen Stern kommt. Schon in der näheren Sonnenumgebung in unserer eigenen Milchstraße fangen da die Problme an. Wir kennen bis heute längst nicht alle dieser leuchtschwachen Sterne im Umkreis von nur 50 Lichtjahren um die Sonne! Hinzu kommen Braune Zwerge, freifliegende planetengroße Objekte, usw. Wenn wir uns also schon in der Milchstraße mit der Sternanzahl schwertun, die auf ein bestimmtes Volumen kommt, wie soll das dann erst mit anderen Galaxien werden...?


    Abschätzungen machen man aber natürlich dennoch nach genau diesem Muster, sprich man extrapoliert von der Verteilung der Masse auf verschiedene Sterntypen in Sonnenumgebung und rechnet die Gesamtleuchtkraft der Andromedagalaxie dann entsprechend um. Die nächste Hürde: der Anteil Dunkler Materie. Wieviel Dunkle Materie in welchem Abstand vom Galaxienzentrum vorhanden ist, läßt sich nur über das sorgfältige Vermessen von Umlaufbahnen ermitteln. Das ist aufwendig und trotzdem immernoch fehleranfällig. Nimmt man viele Galaxien her, kann man versuchen, eine Funktion des Verhältnisses leuchtende zu Dunkler Materie als Funktion der Gesamtmasse oder der Masse des zentralen Schwarzen Lochs zu ermitteln. Solche Funktionen kennt man, allerdings ist die Streuung der einzelnen Galaxien um den Mittelbert natürlich nicht ganz klein.


    Bei normalen, also nicht aktiven Galaxien ist die Masse des Schwarzen Lochs selber übrigens normalerweise nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtmasse der Galaxie, siehe zum Beispiel unsere Milchstraße, da heißt es ca. 4 Millionen Sonnenmassen vs. eine Billion Sonnenmassen.


    Viele Grüße
    Caro

  • Hallo Caro, hallo Jörg,


    ich hatte mir mal am Wochenende die der Nachricht zu Grunde liegende Publikation angeschaut, und wenn ich es recht verstehen, wird dort ein anderer Weg beschritten als Massen von verschiedenen Objekten zu summieren. Es wird wie häufig die Masse aus der Bewegung der Objekte (Sterne etc. ) bestimmt wobei davon ausgegangen wird, dass sich die Galaxie im dynamischen Gleichgewicht befindet, d.h. nicht zerfällt. So ein Ansatz lieferte ja auch ein zentrales Argument, dass die Galaxien von dunkler Materie dominiert sind, andernfalls sind die gemessen Rotationsgeschwindigkeiten um das Zentrum viel zu hoch.


    In der oben zitierten Arbeit wird allerdings ein etwas anderer Ansatz verfolgt, es wird nämlich die Entweichgeschwindigkeit statt der Rotationsgschwindigkeit bestimmt. Entweichtgeschwindigkeiten liefern direkt die Gesamtmasse einer Galaxie, während die Rotationsgeschwindikeit jeweils nur die Masse innerhalb der Bahn des rotierenden Objektes ergibt. Die Massenbestimmung über die Entweichgeschwindigkeit scheint genauer zu sein, vielleicht weil alle gemessenen Geschwindigkeiten in die Gesamtmasse eingehen, nicht nur die der in großem Abstand rotierenden Objekte.


    Warum in der Studie allerdings die Geschwindigkeit von Planetarischen Nebel verwendet wurde habe ich nicht verstanden.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    die Idee mit der Messung der Fluchtgeschwindigkeit kann ich nachvollziehen, der gesamte Artikel muss bei mir aber noch ein paar Diffusionssperren passieren bis ich da durch bin.
    Das mit den Planetarischen Nebeln habe ich für mich als Interpretationsfehler betrachtet, denn das erschien mir sehr fremd und unverständlich. Ich wüßte ad hoc nichts was so eine Gasblase für diese Berechnung auszeichnet. Die Masse des untersuchten Objekts wären nach meinem Verständnis dann ja nicht relevant, allenfalls um sie besser finden und verfolgen zu können ...


    CS
    Jörg

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