Erdähnliche Planeten i.d.Nachbarschaft zu uns

  • Hallo Planetenfreunde!


    Da es bisher nur Einzelberichte gibt, etwa über Trappist1 - dankenswerter Weise von Caro - und wohl nicht nur ich weitere Kandidaten bzw. Berichte gern verfolgen möchte könnte hier ein Thread zum Thema hilfreich sein, was in letzter/nächster Zeit noch so entdeckt wurde/wird.
    Auch neueste Berichte zum Centauri System wären wünschenswert, sobald man neue Erkenntnisse hat.
    So könnten wir hier sammeln, was sich in unserer näheren Nachbarschaft so alles an halbwegs lebensfreundlichen Planeten auftut. (insofern man dies überhaupt bereits halbwegs sicher bestimmen kann von uns aus)


    Obwohl Trappist hochinteressant ist, und ich dieses System nicht ausgrenzen möchte, wäre es sicher sinnvoll, die nähere Umgebung bis um gut 10-15 Lj in den Hauptfokus zu nehmen.
    Denn auch wenn Hawkings neue Idee mit den auf 20% Lichtgeschwindigkeit mit Nano-Sonden zu beschleunigenden Projektilen bereits eine gewisse Machbarkeitsstudie haben soll, liegt dies bisher mW. nach noch eher im Bereich der Theorie.
    Und selbst wenn es funktioniert, sind 40 Lj eben einfach doch eher zu weit weg. (bereits für Proxima Centauri wurden dafür dann bereits um 20 Jahre veranschlagt! daraus ergäbe sich theoretisch für Trappist um 200 Jahre+ und es wäre zudem äußerst fragwürdig ob ein Konstrukt überhaupt so lange überlebt!) *³Anmerkung 2a
    Insofern wären natürlich nähere Planeten interessanter, die u.U. mit einem Plasmaantrieb(?) oder ähnlichen bereits machbaren Antriebstechniken innerhalb zumindest einer Generation dann auch tatsächlich angeflogen werden könnten. So es sich denn lohnen würde "da mal vorbei zu schauen" - Neueste Aufnahmen werden darüber wohl mehr Aufschluss geben!
    Es kann hier also gern anlehnend auch über in naher Zukunft wohl tatsächlich vorhandene neue Antriebstechniken gehen, im Vordergrund sollten aber <b>die neuesten Erkenntnisse der Planetenforschung</b> stehen, etwa der neuen Teleskope und deren neuesten Entdeckungen in unserer Nähe. Und hier eben insbesondere die "nähesten" zu unserem Standort.
    Da sich die Suche innerhalb recht kurzer Zeit inzwischen überwiegend auf nicht so übermäßig helle rote Zwerge konzentriert hat und neueste Teleskope bereits jetzt erfolgreich ans Werk gehen, oder in Bälde gehen werden, darf die Sache mit Spannung verfolgt werden...


    doch zunächst die nähesten Kandidaten:


    Bezeichnung:.........Anmerkungen...................................... Entfernung:..................................Mutterstern-Klassifizierung/Besonderheiten:
    1)Proxima Centauri b,C ---------[b= &gt;1,3 Erdmassen]---------4,2 Lj--------------------------------------------roter Zwerg der SpektrKl M6
    2) (Barnards Stern (GJ 699) "Supererde" vermutet... -------~6 LJ------------------------ noch nicht völlig verifiziert, aber starke Indizien vorhanden
    3)Lalande 21185 ...... .....................................7,3 Lj~ https://de.wikipedia.org/wiki/Lalande_21185 mit möglicher Weise wenigstens 3 Begleitern, ruhiger Stern
    [3a) Luyten 726]...................................................8,7Lj Doppelstern mit starken Flares
    4)Ross** 128 b --[&gt;1,4 Erdmassen/ Orbit = ~10 Tage]---------10,9 Lj---------------------------------------------------roter Zwerg
    5)Groombridge 34 [&gt;4 Erdmas./Orbit=10Tage]---------------11,7 Lj-------------------------------------------roter Doppelst.veränderl.st Flarest
    6)Tau Ceti e ---------------*³------------------------------------11,9 Lj (bisher ledigl. Hinw. auf Planeten)-gelber Hauptreihenstern (Spektralklasse G8)
    7)GJ 273 b --[&gt;2,9 u. &gt;1,2 Erdmassen/ Orbit= 5/19 Tage---12 Lj Entfernung [<i>Luytens Stern</i>]*²---------------------roter Zwerg
    8)YZ Ceti b,c,d -[alle &gt;0,7-1,2 Erdmassen/Orbit = 2-5 Tage)12 Lj in Nachbarschaft um Tau Ceti---------roter Zwerg,veränderl.Flarest SpektrKl. M5
    9)Kapteyn B ---------[&gt;5 Erdmassen/ Orbit um 48 Tage!]----12,7 Lj-------------------------------------roter Unterzwerg (sehr klein) Spektr.Kl. M5
    10)Wolf 1061 c,d -------------------------------------------------13,8 Lj ...---------------------------------------------roter Zwerg M3
    ...
    ...
    10) Gliese 832 c-[&gt;5,4 Erdmassen? vermutl. kein Gesteinspl.]~16 Lj----------------------------------------------roter Zwerg SpektrKl.M1,5
    ...
    ...
    ...
    ... - des weiteren -
    Trapist1 ...-----------------------------------------------um 40 Lj entfernt --------------------auffallend kleiner roter Zwerg, OberflTemp:nur 2250°C *4 ! SpektrKl. M8


    ** Ross 154 und 248 gibt es übrigens auch noch, beide um/bzw. unter 10 LJ Entfernung als rote Zwerge.
    Somit sind es um 1 Dutzend Stern-Systeme in "sinnvoll-erreichbarer Nähe", wenn man dies heute überhaupt so sagen kann, die weiter untersuchenswert erscheinen.



    Hab ich einen vergessen?


    <u>Ein wenig Rechnerei und Spekulation, sowie Abwägung der Sinnhaftigkeit weitere Entfernungen anzustreben:</u>


    *³ Anmerkung 2a) wenn man mal diese Hawkings-"Machbarkeitsstudie" mit diesen um 20 % Lichtgeschwindigkeit zu Grunde läge, würde - rein rechnerisch einmal um das mal einzuordnen - Ein einfacher Flug zu
    I. Proxima Zentauri System --------&gt; um 20 Jahre ... dauern
    II. zu Bernards Stern ----- ------------&gt; um 30 Jahre ... dauern
    III. zu Ross 128 bereits um----------------------------&gt; um 60 Jahre? ... dauern, allerdings nur für uns, die wir das von Außen betrachten,- die Projektil-Sonden, so eine micro-Atomuhr drin wäre würde wohl nur 45 Jahr anzeigen? und man kann u.U. etwas abziehen, da das Verhältnis von Beschleunigungsdauer und Abbremsen, ja rellativ geringer ausfallen würde im Vergleich zu kürzeren Strecken, die "Sonden also länger maximale Geschwindigkeit hätten
    IV wäre wohl ähnlich lang
    Groombridge 34 ------------------------------------------&gt; um 60 Jahre?
    Tau Ceti - bis Wolf dann eben noch ein paar Jahre drauf - rein rechnerisch - und rein hypothetisch, denn es gibt diese Projektile schlicht noch nicht.
    zum eigentlich sehr interessanten Trappist-System wären es allerdings unüberwindbare über 200 Jahre, rechnerisch, was wohl keine heutige und absehbare Technik so lange überleben würde.




    *² um "Luytens Stern" befinden sich weitere rote Zwerge, die wohl noch rel. unerforscht sind, bzw. noch nicht verdächtig wurden, das sie Begleiter hätten. Prokyon und Sirius sind von dort auch auch nicht mehr sehr weit entfernt mit um 8 Lj
    Die Orbits der meist bereits als verifiziert geltenden Planeten sind bei roten Zwergen offenbar üblicher Weise recht eng am Mutterstern,(meist um 10 Tage) sodass eine gebundene Rotation sehr wahrscheinlich ist. Sollte der Planet allerdings eine eher dichte Atmosphäre besitzen wäre dies nicht zwingend ein Hinderungsgrund für "erdähnliche Bedingungen", mindestens in den Äquatorialen Bereichen, insbesondere wenn ein nicht geringer Teil des Planeten mit flüssigem Wasser bedeckt ist.
    *4 Ein kühler roter Zwerg der langsam seine Deuteriumfusion (urzeitl. schwerer Wasserstoff) vollendet und ggf. noch etwas Lithium fusioniert, kann mW. nach dann auch zu einem "braunen Zwerg" werden. Wo hier die Grenze ist, übersteigt jedoch meine Kentniss. Würde aber mal bei nicht allzu viel unter 1800-1700°K schätzen,oder? <font color="orange">= --&gt; Frage an die Fachleute hier</font id="orange"> [8D]
    (Ab einer Masse von geschätzten 13 Jupitermassen können bei braunen Zwergen diese Verschmelzungen ja offenbar bereits stattfinden)



    Also wer Neuigkeiten zum Thema: <i>(mutmaßlich) potentiell bewohnbare Planeten in unserer Nachbarschaft</i> hat, bitte!


    CS Micha



    <font color="limegreen">Aus den Astronews verschoben von Caro</font id="limegreen">

    <font color="limegreen">Dekobilder wegen Nichtbeachtung der Copyright-Bedingungen entfernt! Es fehlt die Angabe der urspr. Bildquelle, in diesem Fall die ESO. (mintaka)</font id="limegreen">
    *³ Tau Ceti Die Anwendung verfeinerter Berechnungsmethoden auf die Radialgeschwindigkeitsdaten von Tau Ceti deutet nun auf die Präsenz von fünf Planeten in dynamisch-stabilen Orbits mit Umlaufzeiten von 13,9, 35,4, 94, 168 und 640 Tagen hin (Quelle Wikipedia.de) https://de.wikipedia.org/wiki/Tau_Ceti

  • Ja, verständlicher Weise hier her verschoben, da es ja noch keine News sind -
    Mal sehen, bin gespannt was die nächsten Erkenntnisse etwa des VLT und des ELT bringen und ob es dann "News" sind ;D


    CS
    Micha

  • ja, denke da hat wer den Mund allzu voll genommen. Sieh dir mal die Dimensionen an!
    Mal eben ein Zig-Faches von dem was wir haben und was über viele Jahre hinweg mühsam zusammengebastelt wurde?
    Wundert mich nicht, das das "gecancelled" wurde, es wurde "als zu kostspielig und finanziell riskant eingestuft"*² - böse Zungen könnten gar sagen das es eher eine "Ente" war nur um Schlagzeilen zu machen...Jedenfalls wurde das Projekt ja sehr bald aufgegeben zu Gunsten des E-ELTs.


    Bin jetzt erst mal gespannt was das neue Licht des VLTs an den Tag bringt... Da sollte nun im Verbund ja schon noch deutlich mehr Auflösung vorhanden sein zu den bisher einzelnen Teleskopen, auch wenn klar leider wieder viel verloren geht von dem was man sich theoretisch nun vorstellen würde! *[B)]



    CS
    Micha


    bis zur "nächsten Hausnummer", dem Giant Magellan Teleskop sollen ja mindestens nochmal 5 Jahre [2023]ins Land gehen. Das derzeit geplante "first Light" am ELT dann ab 2024 ...
    Quelle*1 https://de.wikipedia.org/wiki/Giant_Magellan_Telescope



    *² Zitat Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Extremely_Large_Telescope

  • neben den inzwischen doch vielfältigen Teleskopen zur Suche nach "erdähnlichen Planeten" ist mir noch ein besonderes Projekt aufgefallen!
    Insbesondere zum einen, da es bereits angelaufen ist, zum anderen aber, da es sich nicht um Teleskope mit weit über 100" handelt, also Dimensionen, die den Hobbyastronomen nervöses Lieder-Zucken, Schnappatmung, [:p] und gelegentlich sogar Herzrhythmusstörungen verursachen können, sondern - man staune - um lediglich
    12 "handelsübliche" 8"er handelt(!) [:0]die Himmelsabschnitte durchforsten um Planeten von der 2-8x fachen Größe der Erde aufzuspüren: Das NGTS am Paranal Obervatorium: https://de.wikipedia.org/wiki/Paranal-Observatorium

  • Anmerkung zu Trappist 1, da es sonst oben zu viel würde:
    Mit 0,08 Sonnenmassen [&gt;75 Jupitermassen] ist Trappist 1 offenbar ein Grenzgänger zu "echten Sternen", lt. http://abenteuer-universum.de/sterne/brzwerg.html und mE. nach nicht allzu weit von einem <b>"braunen Zwerg"</b> entfernt, was für seine sehr nahe stehenden "Planeten" ja wegen ggf. geringerer Strahlung ja uU. sogar günstig wäre, oder!?
    Mit umgerechnet um 2270°C angegebenen Oberflächentemperaturen wäre er zudem ein sehr kühler roter Zwerg
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Trappist-1 --&gt; 2550°K // 0,08 Sonnenmassen


    unter den Spektraklassen-Einstufungen in Wikipedia ist die Grenze zw. rotem Zwerg und braunem Zwerg mit 2000°K angegeben, habe ich gerade eben noch entdeckt, nebenbei.


    CS
    Micha

  • zu Ross 128 b noch eine Interessante (aber bisher unbestätigte) Erkenntnis, insoweit dies bisher von der Erde aus überhaupt halbwegs zuverlässig geschehen kann:


    Er hat möglicher Weise gar keine gebundene Rotation und ist weit aus weniger starken Flares ausgesetzt wie etwa Trappist 1 sie erlebt, sowie viele andere nahe "Planeten", da der Mutterstern offenbar recht kühl und ruhig ist.
    ER hat möglicher Weise ähnliche Verhältnisse, was Masse und Durchmesser des Planetenkörpers betrifft, wie die Erde. Auch die Schwerkraft wäre dann sehr ähnlich.
    Somit ist er ein herausragend interessantes Objekt, das es zu verfolgen gilt, ist er doch neben Proxima Centauri der näheste Kandidat ;)


    hat wer Neuigkeiten? Caro?


    ach wäre das ELT doch schon fertig... :D


    cs
    Micha

  • Hey,


    Also für mich wäre Ross128b Kandidat Nummer 1 für eine genauere Untersuchung. Anders als das noch recht junge Trappist-System, hat Ross128 schon ganze 9 1/2 Millarden Jahre auf dem Buckel. Falls dort also Leben möglich sein sollte, dann hatte es doppelt soviel Zeit, sich zu entwickeln wie das Leben hier auf der Erde. Zusätzlich bedeutet das hohe Alter von Ross128, dass der Stern sehr ruhig strahlt, also keine extremen Strahlungsausbrüche hat.


    Und dann gibt es da noch dieses Signal, dass vor 1-2 Jahren aus der Richtung von Ross 128 empfangen wurde. Zwar hat man das später als Fehlsignal eines geostationären Satelliten in dem entsprechenden Himmelsbereich gedeutet, aber auch diese Erklärung war von Unsicherheiten begleitet.
    Allerdings wusste man zu dem Zeitpunkt noch nichts von Ross 128b. Vielleicht sollten wir mal weiter lauschen. [;)]


    LG,
    Peter

  • Moin Peter!


    &gt; Zusätzlich bedeutet das hohe Alter von Ross128, dass der Stern sehr ruhig strahlt, also keine extremen Strahlungsausbrüche hat.


    Stimmt so leider nicht. Ross 128 ist ein UV-Ceti-Stern wie viele der M-Zwerge. Ein Planet in habitabler Zone um so einen Stern hätte zudem eine gebundene Rotation - mit allen Konsequenzen für seine Atmosphäre - von den Strahlungsausbrüchen seines Muttersterns ganz zu schweigen.
    .

  • Moin Helmut!


    &gt; Gebundene Rotation muss nicht sein, der Planet braucht nur einen nicht zu kleinen Mond.


    ...der dann genau das gleiche macht wie unser Mond: nämlich die Rotationszeit des Mutterplaneten abzubremsen. Sorry, aber das, was du vorhast, funktioniert nicht.


    PS: Fragt sich, ob ein derart großer Mond sich auf so einem sonnennahen Planeten in einer stabilen Bahn halten kann.
    .

  • Ja, Ross 128 ist hochinteressant!


    Auszugsweises Zitat aus: https://www.eso.org/public/germany/news/eso1736/


    Trotz seiner Nähe zum Stern kommt auf dem Planeten <b>nur 1,38-mal so viel Strahlung wie auf der Erde an.</b> Dadurch lässt sich abschätzen, dass seine Gleichgewichtstemperatur zwischen -60 und 20°C liegt, da der kühle und lichtschwache Rote Zwerg eine Oberflächentemperatur besitzt, die nur etwas mehr als halb so hoch wie die der Sonne ist. Zwar betrachten die Wissenschaftler Ross 128 b als gemäßigten Planeten, jedoch ist nicht ganz sicher, ob der Planet innerhalb, außerhalb oder an der Schwelle der habitablen Zone [2] liegt, in der flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Planeten existieren kann.


    Irgendwo las ich noch, das er <u>nicht zwingend eine gebundene Rotation haben müsse*²</u>
    Und selbst wenn, was natürlich wahrscheinlicher wäre - danke für den Hinweis mit dem etwas größeren Mond- Wäre auch eine dichte Atmosphäre hilfreich für ein ggf. für Menschen erträgliches Klima und zusätzlich, wenn ein rel. großer Prozentsatz des Planeten von Wasser umgeben ist, was hohe Temperaturen ausgleichen könnte. (so er dann doch eine gebundene Atmosphäre hat) Also gäbe es theoretisch 3 Faktoren die bei genauerer Überlegung selbst eine gebundene Rotation relativieren würden bezüglich der Bewohnbarkeit (!)
    Denke das VLT wird ihn sich nun genauer anschauen mit der nun mögichen Interferometetrischen Beobachtungung und ggf. etwas mehr herausfinden als bisher bekannt ist, Ebenso Proxima!
    Die werden nun sicher noch mal neu drauf halten!


    Bin echt gespannt... Wir bleiben dran, was? :D


    CS
    Micha R.


    *² wenn ich die Seite wiederfinde, kann ich das ja noch nach liefern.

  • Hallo,
    bei einem Planet-Mondsystem bremsen sich die beiden ab, bis sie eine doppeltgebundene Rotation aufweisen. Dabei zeigen dann immer die gleichen Oberflächen zueinander. Das heißt aber nicht, daß sie sich nicht mehr um die eigene Achse drehen. Nur relativ langsam aber das hängt vom gegenseitigen Abstand ab, bei dem sie zum doppeltgebundenen Zustand kommen.
    Pluto und Charon haben glaub ich, nur etwa 6 Tage Umlauf und Rotation.
    Das Erde-Mondsystem wird in ca. 3 Mrd Jahren diesen Zustand erreichen, bei dann doppelter Mondentfernung und etwas über zweimonatiger gegenseitiger Umlaufzeit UND Rotation.


    Gruß Armin

  • Moin Peter!


    &gt; UV-Ceti-Sterne werden ruhiger mit fortschreitendem Alter. Tatsächlich wurde bei den Meldungen zur Entdeckung des Planeten extra darauf hingewiesen, dass es sich um einen sehr gechillten Stern handelt.


    Hm - und warum diese "UV-Ceti"-Einstufung, wenn man derartige Ausbrüche nicht in der Vergangenheit registriert hätte? (Ergibt keinen Sinn.) Auch wenn der Stern jetzt ruhig ist, wie sah das vor einigen Millionen, vor ein bis zwei Milliarden Jahren aus? Wenn da am Stern "mehr Action" war, wurde das vermeindliche Leben dort sicher mehrfach gegrillt. Möglicherweise keine Zeit für die Evolution sich zu entwickeln, auch wenn der Stern selbst uralt im Gegensatz zu unserer Sonne ist. Das ist wirklich alles unklar.
    .

  • Armin,
    Planet-Mond-Systeme sind etwas komplexer ... Der Regelfall ist, das "nahe" Monde recht schnell eine einfach gebundene Rotation aufweisen, wenn nicht gar von Anfang an, indem sie Teile an der Rochegrenze verlieren. Ob andererseits die Planeten sich vom Mond beeinflussen lassen, hängt vom Massenverhältnis ab. Der Erdmond hat etwa 1,3% der Erdmasse und ist im Vergleich zu allen anderen Monden im Sonnensystem der schwerste im Verhältnis zum Planet. Und bevor der Mond die Erde in doppelt gebundene Rotation kriegt, ist unsere Sonne ein weißer Zwerg und hat Erde mitsamt Mond vernichtet.


    Ob sich der Mond durch Gezeitenkräfte letztlich entfernt oder annähert, hängt von der Ausgangssituation ab. Kreist der Mond anfänglich schneller als die Tageslänge des Planeten, fällt er auf den Planeten, vorher zerfällt er innerhalb der Rochegrenze. Umgekehrt gibt die Hillsphäre den maximalen Bahnabstand des Mondes zum Planeten an, wo stabile Umlaufbahnen möglich sind. Z.B. wäre ein Mond um die Erde, dessen Abstand in der Nähe der Lagrangepunkte L1/L2 der Erde liegt, ganz sicher nicht mehr stabil unterwegs. (In L1 heben sich Erdgravitation und Sonnenanziehung dergestalt auf, dass dort ein Objekt synchron zur Erdbahn fliegen könnte, ohne die Erde umkreisen zu müssen; in L2 ergänzen sich die Anziehungskräfte -&gt;siehe auch Herschel-/Planck-/Gaia-/James-Webb-Weltraumteleskope, die in die Nähe von L2 platziert sind.)


    Last but not least kommt es unweigerlich zu Resonanzen, wenn ein Planet-Mond-System durch Gezeitenkräfte Drehimpuls austauscht. Dann tritt früher oder später der Fall auf, dass die Umlaufdauer des Mondes ein ganzzahliges Vielfaches der Umlaufdauer um die Sonne entspricht. Die Folgen sind chaotisches Verhalten, wenn sich z.B. eine Exzentrizität aufschaukelt. Selbst bei unserem Erde-Mond-System sind solche Phasen in der Vergangenheit noch nicht richtig erforscht.

  • es geht ja, lieber Winnie, nicht darum ob sich etwas "entwickelt" hat, (wobei ich bisher keinerlei Beweis sehe für irgendwelche Entwicklungen aus dem Nichts, was ja auch überhaupt nicht plausibel oder empirisch wäre, aber ... da will ich keine Diskussion anzetteln - soll jeder glauben was er so meint.)- Es geht hier doch eher darum überhaupt habitable Zonen zu entdecken. Planeten auf denen Menschen (über-)leben könnten. DAS ist doch was wir suchen, oder? Planeten in erreichbaren Zonen, die für Menschen eine weitere Heimat sein könnten.
    Und nebenbei: wenn wir dann dort nichts mit anderen Aliens teilen müssen, weil die vorher gegrillt wurden,- so, um so besser ;D ;D :o


    lg
    Micha R

  • Nachtrag zu Ross 128b:
    Zitat aus: Spectrum.de/Quelle: --&gt; https://www.spektrum.de/news/w…oplanet-ross-128b/1519017
    "Entdeckt wurde der Planet Ross 128b mit dem Spektrografen HARPS der Europäischen Südsternwarte ESO. Der Stern selbst ist der 128. Eintrag einer Liste von 680 Sternen mit hoher Eigenbewegung am Himmel, die der US-amerikanische Astronom Frank Elmore Ross (1874–1960) im Jahr 1926 veröffentlichte. Der Planet wurde mit dem Radialgeschwindigkeitsverfahren aufgespürt. Bei diesem werden feine periodische Veränderungen im Spektrum des Sterns gesucht, welche durch die Umlaufbewegungen von Stern und Planet um den gemeinsamen Schwerpunkt entstehen. Der Wert von 1,35 Erdmassen ist eine minimale Masse, da wir nicht wissen, wie stark die Umlaufebene um den Stern geneigt ist. Ross 128b läuft von uns aus gesehen leider nicht vor seinem Zentralgestirn durch, so dass derzeit keine Aussagen über seine Größe und mittlere Dichte möglich sind. Die Forscher setzen daher ihre Hoffnungen auf das im Jahr 2019 startende James Webb Space Telescope, das in der Lage sein könnte, eine mögliche Atmosphäre sowohl um Ross 128b als auch Proxima Centauri b spektroskopisch nachzuweisen. Mit dem derzeit im Bau befindlichen Riesenteleskop ELT in Chile mit seinem 39-Meter-Spiegel könnte es sogar möglich sein, die beiden Planeten neben ihrem jeweiligen Zentralgestirn direkt als Lichtpunkte abzubilden und spektroskopisch zu untersuchen."


    Es soll jedenfalls ein sehr ruhiger Zwergstern sein, sodass sein Planet nicht gegrillt wird, wie vermutlich bei Proxima Centauri
    Das James Web Skope und hernach das Great Magelan, sollten spätestens neue Aufschlüsse geben.


    Aber meine derzeitige Hoffnung ist noch immer, ob denn das VLT, mit seiner Spektroskopischen Beobachtung nun, nicht auch neues erkennen könnte?
    Weiß hier wer was?
    Oder halten die da gar nicht mehr drauf?


    CS
    Micha

  • Danke Caro,
    für die Information betr. Bernadrs Stern. Barnards Stern (GJ 699) b
    Habe es eingearbeitet in die Tabelle.


    Freue mich über jede weitere Entdeckung, auch wenn sie noch nicht absolut verifiziert ist.
    Es ist schon interessant und spannend zu gleich, wenn in der Nachbarschaft in bis um 10 Lj nun inzwischen immerhin schon 3 Systeme entdeckt wurden, die mehr oder weniger "Erdähnlich" sind.


    Es ist des weiteren erstaunlich, das nun doch bei Bernards Pfeilstern Planet(en) entdeckt wurden und eben nochmal drauf gehalten wurde.
    Bleibt zu hoffen, das die neuen leistungstärkeren Optiken hier weitere Funde ergeben!


    ES bleibt spannend :D


    LG
    Micha

  • Was bei der Betrachtung von möglichen Habitaten auch von mir meist vergessen wird, ist die wohl hohe Wahrscheinlichkeit, das große (erdähnliche) Planeten die schöne Angewohnheit zu haben scheinen, gern auch größere Monde um sich zu gesellen. (wenn man dies so formulieren darf)
    Es sind also ggf. nicht "nur" die nahe liegenden Planeten, die interessant werden könnten, sondern auch deren mutmaßliche Monde, die wir allerdings bis heute noch nicht aufspüren oder gar beobachten können.
    Ob sich dies mit dem ELT ändern könnte oder bereits mit dem Great Magelan, kann ich nicht beurteilen.


    Auch unserer kosmischer Nachbar, das Zentauri- System könnte mit insgesamt 3 Sternen ja eine kleine oder auch etwas größere Anzahl interessanter Monde besitzen.
    Wäre interessant zu wissen, wie, und ob man dies in absehbarer Zukunft halbwegs gesichert feststellen kann!


    LG
    Micha

  • News über Proxima:


    Spektrum.de berichtet diese Tage, das die gravitativen Einflüsse, insbesondere das Taumeln von Proxima Centauri wohl eher nicht nur durch Proxima B verursacht werden.
    Neben mehreren Forschungsteams die sich der Sache angenommen haben, ging offenbar auch die Harp`s Auswertung von diesem Schluss aus.
    Dort gibt es Spekulationen auf Grund neuer Untersuchungen aus Chile ob er einen weiteren Riesenplaneten oder eher doch mehrere kleinere Umläufer haben könnte.
    Zwar baut hier auch wieder eine wage Spekulation auf einer anderen auf, etwa um die Größe und tiefe Temperatur des vorschnell gemutmaßten "Riesenplaneten", doch das Taumeln etwa bleibt so oder so.
    Offenbar ist der gravitative Effekt an Proxima so groß, das sich die Spekulation - denn mehr ist es ja überhaupt noch nicht - entweder auf einen sehr masse-reichen Proxima C genanntes Objekt forciert, oder um einzelne Objekte mit nicht geringer Masse.
    "Proxima C" läge aber wohl weit außerhalb der habitablen Zone und müsste ettliche Erdmassen besitzen, so die wage Anaylye der Auswertungen bisher...


    Da ich kein Astrophysiker oder Astrodynamiker bin kann ich dies klar nicht beurteilen, würde aber eher auf kleinere und mehrere Umläufer tippen, als auf einen Riesenplaneten in "vergleichbar Marsbahn", was sich sicherlich nicht nur mir als sehr außergewöhnlich darstellen würde, doch was ist gewöhnlich in den Tiefen des Universums, außer den Naturgesetzen im uns beobachtbaren Raum...


    Es darf also gespannt bleiben, denn offenbar untersucht man nun Proxima doch weiter und näher auch mit heutigen Mitteln.
    Eventuell gibt das GMT ja in wenigen Jahren bereits klarere Erkenntnisse?


    Quelle: https://www.spektrum.de/news/e…-proxima-centauri/1668860 (und andere Seiten)

  • gibt es nun Neuigkeiten über unsere nahen Sterne (und ggf. deren Planeten)?
    Hat wer eine neue Meldung aufgespürt?


    Interessant, wenn auch derzeit noch nicht überprüfbar, wäre zu den möglichen Planeten der nächsten Sterne natürlich auch ihre Monde!
    Wenn wir uns allein Jupiter anschauen mit seinen 4 dicken Monden so könnten solche dicke Monde ja durchaus auch das eine oder andere lohnenswerte "Habitat" darstellen.
    Sicherlich wären große Monde mit sogar Atmosphäre im Bereich des Möglichen. dies sieht man ja recht gut an Titan, der nicht mal der Größte ist im Sonne-System. *
    Läge dieser Mond etwa deutlich näher an dem Mutterstern, wäre es dort zumindest von den Temperaturen her schon mal gar nicht so ungemütlich.


    ---
    Soweit von mir als Zwischenmitteilung


    Die Termine der neuen im Bau befindlichen Großteleskope scheinen sich leider immer wieder zu verschieben, das ELT jedoch gibt offenbar ziemlich Gas, oder?
    Also her, wer neue Infos hat. Es bleibt spannend.


    lg
    Micha




    *ich schrieb bewusst Sonne-System, da wir ja bisher nur eine Sonne als Hauptstern entdeckt haben.
    Wir gehen zwar auch zum Ohre<u>n</u>arzt, also Mehrzahl, aber es ist hier ein Einzelstern, bisher zumindest.

  • in http://www.mpia.de/aktuelles/w…aft/2018-11-BarnardsStern wird über einen der verheißungsvollsten Stern unserer Nachbarschaft publiziert. Zwar soll der Super-Erde-Planet extrem kalt sein - so die wagen "Berechnungen" - aber was weiß man schon genau?
    Zu viele Parameter sind längst noch nicht klar.


    Fest steht nach bisherigen Messungen und Entdeckungen, das bisher zumindest in näherer Umgebung von unserem Zentralstern bis um 10 LJ mindestens 4 Planetensysteme ausgemacht wurden, die einigermaßen Verifiziert sind,- und bis 14 Planetensysteme in bis zu 15 LJ.
    Das ist schon mal erstaunlich, auch wenn eindeutige Klarheit erst mit den neuen Großteleskopen die nächsten Jahre zu erwarten sein düfte...


    Interessantes auch zu Wolf 359 und deren Exoplaneteneigenschaften:
    https://www.drewexmachina.com/…ries/&prev=search&pto=aue


    Diese Super-Erden könnten große Monde haben, nebenbei^^

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