Warum habt ihr keinen Gitterrohr Dobson?

  • Hey,


    ich bin auf der Suche nach einem Teleskop und möchte eigentlich einen Gitterohr Dobson. Kein ES oder Meade sondern ein gutes Reiseteleskop.


    Ein gutes Gitterrohr Dobson ist hochwertig verarbeitet und die qualitativ hochwertigste Lösung zu der auch teure Okulare gut passen. Ein Gitterrohr Dobson hat zwar seinen Preis aber es ist halt ein Premium Modell. Mit langer Lebensdauer.


    Aber es muss ja auch Nachteile geben, sonst hättet ihr alle einen. Warum habt ihr also kein Gitterrohr Dobson?


    Grüße
    Singularity

  • Und gute Okulare passen auch gut zu einem Volltubusdobson. Ich würde auch günstigere Dobsons mit "Allerweltsspiegeln" nicht im Vornereine als schlecht abtun. Wenn ich für's gleiche Geld 2-4 Zoll mehr Öffnung bekomme, ist das durch Qualität kaum zu kompensieren...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Singularität,


    irgendwie finde ich die Frage falsch gestellt... Hochwertig oder nicht entscheidet sich nicht daran, ob es Gitterrohr, Volltubus oder Refraktor ist - und sowohl die Frage "warum habt ihr nicht alle ein hochwertiges Teleskop" als auch "warum habt ihr nicht alle einen Gitterrohr-Dobson mit seinen spezifischen Vor- und Nachteilen" sind beide nicht so richtig sinnvoll (die letzte noch eher...)


    Vielleicht kannst Du das nochmal präzisieren. Ich kombiniere übrigens mit großem Vergnügen preiswerte Teleskope mit High-End-Okularen [;)]


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Weil....
    Hallo " Singularity"-weil ein Vollrohrinstrument bei gleicher Öffnung ganz erheblich preiswerter ist! Für´s Reisen ist er natürlich weniger geeignet, aber Du frugst doch generell. Auch sind Vollrohre justierstabiler, mann/ frau hat weniger Probleme mit Steulicht/ der Hauptspiegel verdreckt tendentiell weniger.
    ---Ich besitze einen Galaxy- Zwölfzöller---Vollrohr natürlich!


    Gruß vom regenerprobten Michael

  • Hallo "Singularity",


    Ein Gitterdobson ist bei kleineren Teleskopgrößen grundsätzlich erheblich mehr Gefrickel beim Auf- und Abbau als ein Volltubus, schützt die Optik nicht, benötigt zusätzlich Streulichtschutz, ist mechanisch weniger stabil, erfordert mehr Pflege, und kostet (edit: zumindest als hochwertiger Reisedobson) auch noch ein Mehrfaches im Vergleich zum Volltubus gleicher optischer Qualität.
    Vorteile gibts nur hinsichtlich Erreichbarkeit abgelegener Beobachtungsorte und beim Stauraum-Bedarf.


    Wer zu Hause genug Platz hat und grundsätzlich mit eigenem PKW zum Beobachten fährt, braucht zumindest bis 10" keinen Gitterdobson.
    Irgendwo ab 16" oder 18" überwiegen dann die Vorteile der zerlegbaren Konstruktion, einfach weil ein Volltubus für eine Person zu schwer und zu sperrig bei der Handhabung wird.


    Wirklich gute Reiseteleskope bekommst Du nicht von den üblichen Anbietern, sondern nur von wenigen kleinen Teleskop-Manufakturen in Einzelanfertigung mit teils erheblichen Lieferzeiten, und auch kaum unter 12", einfach weil die kleineren Größen bei Einzelfertigung kaum billiger werden.
    Mit welcher Teleskopgröße liebäugelst Du denn?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo, schönen Abend


    Mein gutes über zehn Jahre altes GSO 12er Dobson, ist natürlich auch in der Volltubusversion ...gibt es auch heute noch nicht anders.


    Allerdings , bewegen kann ich mich mit diesem Trumm an Teleskop nur quasi vor dem Haus hin und her.


    Deswegen hab ich die Rockerbox mit einfachen Mitteln auch „fahrbar“ gemacht, um damit mit dem komplett aufgebauten Teleskop, ( dieses ist immer aufgebaut), wenigsten rund ums Haus per schieben und ziehen mich mit dem Teil etwas bewegen zu können.



    Natürlich nach Standortwechsel mit neu justieren , aber funktioniert ganz gut.


    Bin mit diesem Teleskop aber trotzdem „quasi „ vor Ort gebunden.....


    Das Problem ,einfach, der Volltubus ist einfach nur mehr umständlich zu transportieren, das 12er GSO passt nicht mal mehr auf die Rückbank meines Autos -keine Chance.


    Nur mit dem Beifahrersitz umlegen geht es grade noch so, aber höchst umständlich so zu transportieren. Dazu noch Rockerbox ,Okularkoffer und weiteres an Ausrüstung.


    Deswegen überlege ich auch mir endlich ein zweites Teleskop einen Dob in Gitterrohr Format mir in nächster Zeit anzuschaffen.


    Allerdings hat mich gleichzeitig auch das „Öffnungsfieber“ etwas gepackt...ich schiele da doch etwas auf die ES Dobsons in Gitterrohrkonstruktion...auch im Bezug auf den Preis.


    Mal schauen, FG

  • Moin,


    Meine beiden Newtons (16" und 6") sind beide Gitterrohrkonstruktionen. Das hat aber nichts mit der Qualität zu tun, sondern hat Transportgründe. Ein 16"er als Volltubus ist im Grunde ein stationäres Teleskop. Nur als Trussdobson kann man ihn praxisgerecht von A nach B transportieren, zum Beispiel auf Teleskoptreffen. Der 6"er ist als Flugreisedobson konzipiert und deshalb sehr leicht und mit minimalem Packmaß verstaubar. Auch das wäre als Volltubus nicht realisierbar. Aber da er nun mal da ist, benutze ich ihn auch zum Schnellspechteln. Ansonsten würde ich auch einen 5"er oder 6"er Volltubus einsetzen, weil er robuster, schneller aufzubauen und justierstabiler ist. Bis 10" würde ich immer einen Volltubus als Dobson anschaffen. Bei 12" liegt die Grenze, wo man sich überlegen muss ob man mit einem Volltubus oder einen Truss besser fährt. Ab 14" aufwärts käme für mich nur noch eine Gitterrohrkonstruktion in Frage.


    All diese Überlegungen aus der Beobachtungspraxis haben mit Deinen Gedanken zum Thema Volltubus vs. Gitterrohr aber überhaupt nichts zu tun. Wenn ich mir Deine Gründe so anschaue, kommt mir der Eindruck, dass Du bislang wenig bis gar keine praktische Erfahrung in der Beobachtung hast. Kann es sein, dass Du "Qualität" einfach nur über den Preis definierst und Du das Teleskop hauptsächlich zum Anschauen und nicht zum Durchschauen haben willst?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Wie Marcus schon schrieb, sowohl Volltuben als auch Gitterrohrdobson haben ihre Berechtigung, je nachdem wie sie eingesetzt werden.


    Ich persönlich ziehe auch bei limitiertem Budget einen größeren "Chinadobson" einem gleichteuren High-End-Dobson vor; ganz einfach da Öffnung meiner Meinung/Recherche/Erfahrung kaum durch Qualität zu kompensieren ist.


    Erst wenn ich körperlich gezwungen bin ein handlicheres Gerät zu verwenden, bin ich bereit dafür in größtmögliche Qualität zu investieren.


    Gruß Horst


    (==>) Singularity: Es wäre schön, Du würdest Dich aktiv in Deinen Thread beteiligen...

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hey,


    Danke für die zahlreichen Antworten die ihr schon verfasst habt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">alle meine Spiegelteleskope sind Gitterrohr Dobson 8", 12" und hoffentlich bald 18". Beantwortet das deine Frage hinreichend?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich verstehe es noch nicht, ist ein 8 Zoll Gitterrohr nicht ein wenig klein? Also ist diese Größe auch als Gitterrohr Dobson empfehlenswert?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Gitterdobson ist bei kleineren Teleskopgrößen grundsätzlich erheblich mehr Gefrickel beim Auf- und Abbau als ein Volltubus, schützt die Optik nicht, benötigt zusätzlich Streulichtschutz, ist mechanisch weniger stabil, erfordert mehr Pflege<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie viel mehr Gefrickel ist es denn? Ist der Aufbau so mühsam bzw vergeht da die Lust am Beobachten?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich mir Deine Gründe so anschaue, kommt mir der Eindruck, dass Du bislang wenig bis gar keine praktische Erfahrung in der Beobachtung hast. Kann es sein, dass Du "Qualität" einfach nur über den Preis definierst und Du das Teleskop hauptsächlich zum Anschauen und nicht zum Durchschauen haben willst?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Naja, das Teleskop sollte schon ansehbar sein . Macht es nicht mehr Spaß, ein teures Okular in einen Premium-Gitterrohr zu stecken als in einen "gewöhnlichen" Volltubus Dobson? Ich stelle mir das halt "toller" vor.



    Es scheinen ja doch mehr von euch einen Volltubus zu haben als Gedacht. Würdet ihr euren Volltubus gegen einen Gitterrohr Dobson eintauschen wollen, mich würde das wirklich interessieren?


    Meine Situation ist halt dass ich mir einen schönen (kleineren), aber feinen Gitterrohr angenehmer vorstelle. Also lieber eine kleinere aber sehr gute Optik als einen riesen Volltubus Dobson mit ok-verarbeitung.


    Grüße
    Singularity

  • Hi,


    Du hast es wohl überlesen - also noch mal:


    unter 12" Öffnung wird in der Regel von "uns" Volltubus bevorzugt. Die kommen fast alle aus China.


    12" ist ein Sonderfall. Da haben wir sowohl Volltuben, als auch Gitterrohrkonstruktionen in der Szene.
    Und auch China Ware, oder UK (Orion Uk!) High End Ware, oder Deutsche Handarbeit, selbstgeschliffen


    Ab 14" ist man nur noch mit Gitterkonstruktionen unterwegs und dann meistens aus Deutschen "Manufakturen".


    OK, jetzt gibt es zunehmend China Ware mit dem Durchmesser 14"+ und als Gitterkonstruktion (Hubble Optics uvm.)
    Da liegen aber wenige Berichte vor und gesehen hab ich es nur auf Teleskoptreffen. Nicht durchgesehen.


    Kleine Gitterrohr Konstruktionen unter 12" nehmen meistens Leute nicht wegen der "Qualität", sondern weil sie
    das im Flieger unterbringen müssen, oder im Rucksack in der Seilbahn.


    Aber, da jeder seine Präferenzen hat, nur zu, kauf Dir ein Nauris Gitterrohr mit Super Spiegel.


    Ach ja und wegen Deines letzten Satzes: NEIN, kleine Optik in Super Qualität schlägt nicht eine klar größere Optik in normalerweise guter China Qualität. Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • Oh, vertan, Nauris bietet auch erst ab 16" an. Also mit 12" wird es eng mit heimisch geschliffenen Spiegeln. Aber allerfeinste Dobson Baukunst. Wird Dir gefallen.


    Dieter Martini scheint noch selbstgeschliffene 12" anzubieten.


    Grüße

  • Aber wie schon geschrieben, nicht enttäuscht sein, wenn neben Dir auf der Wiese jemand mit seinem China-16" und Skywatcher Myriadokular Details zeigt, die Dein 12" er mit Ethosokular schlimmstenfalls komplett "verschluckt".




    Ich denke mal das verbreitste Vorgehen bei der Auswahl seines Dobsons, ist die Auswahl der größtmöglichen Öffnung unter Berücksichtung der notwendigen Transportabilität, des maximalen Gewichts und des vorhandenen Budgets.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • ....und des Himmels!
    In der Stadt kann ab X" Größe auch Lichttechnisch hinderlich werden.
    Manchmal ist weniger mehr; auch beim Dobi [;)]


    Gruß & CS
    Svend

  • Nachtrag:


    .... und der körperlichen Verfassung!
    Also mir reicht es schon den 8 Zöller zu schleppen und im Ganzen in die Rockerbox zu hieven.
    Ich bin aber auch ein "Schmaler" mit leichter Arthrose an die 50.
    Schon einen 10" würde ich persönlich nicht mehr als Volltubus rumbugsieren wollen .
    Auch in dieser eher medizinischen Hinsicht kann auch ein kleiner Newton als Gitterrohr-Konstruktion schon durchaus Sinn machen.
    Auch ohne damit Mobil sein zu wollen.
    Aber das muss natürlich jeder selbst wissen/ausprobieren. Aber älter werden wir alle.
    Und nicht jeder möchte aufgrund dessen auf kleinere Öffnung umsteigen (müssen).


    Gruß & CS
    Svend

  • Hi,


    ich habe eine hybride Lösung, nämlich einen Tubus zum Ein- und Ausfahren. Das spart deutlich Platz beim Transport. Ein Volltubus würde nicht oder nur schwer in mein Auto passen. Aufgebaut ist er hingegen quasi genauso schnell wie ein Volltubus, denn der Hut ist in weniger als 20 Sekunden ausgefahren und befestigt. Die Stangen machen den Tubus dann auch noch griffig und Streulicht ist auch kein Problem. Die Schwäche der Konstruktion besteht darin, dass der Tubus 20 kg wiegt.



    Deinen Ansatz verstehe ich allerdings noch nicht ganz. Warum sollten gewöhnliche Optiken weniger für "gute" Okulare tauglich sein? Ich habe auch vor, mir für Reisen ein entsprechendes Reiseteleskop zuzulegen und meinen Teleskop-Fuhrpark zu vervollständigen - allerdings um damit zu Reisen, und nicht, weil ich mit der Verarbeitung angeben möchte. [:D]


    Für diejenigen, die sich lieber Zeit lassen beim Aufbauen, es etwas ruhiger angehen lassen und dafür weniger schleppen wollen, ist ein Leichtbau-Gitterrohr durchaus geeignet (die von ES, Meade und auch mein SW sind das nicht). Alle anderen sind wohl mit einem Volltubus genauso gut beraten.


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo "Singularity",
    Das muss man für sich selbst entscheiden. Ich besitze einen 12" Volltubus, da ich meinen Tubus einfach in der Garage auskühlen lasse, dann ins Auto packe und direkt am Beobachtungsort loslegen kann. Einen Gitterrohrtubus müsste man halt komplett neu aufbauen und justieren. Aber als Reisedobson eigentlich unumgänglich.
    clear skies,
    Sven

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