Celestron SE vs. Evolution

Hi!

Das Evo bietet dir: Eine stabilere Montierung (Die Evo trägt einen 8"er gut, die SE ist damit schon ordentlich am Limit), einen eingebauten LiFePO4-Akku (spart dir den separaten Akku-Pack, und ein alterungsbeständiger LiFePO kostet auch sein Geld - Bleigel-Akkus sind immer dann leer, wenn du spontan rausfahren willst) und halt eingebautes WiFi. Beim 8"er würde ich auf jeden Fall zum Evo greifen, das ist stabiler (außer, du tauschst das Stativ...). Die Steuerung mit dem Handcontroller ist identisch und ausgereift; beim SE kann WiFi nachgerüstet werden.

Für das Evo gibt es für die Fotografie eine Polhöhenwiege, Autoguiding muss aber über einen Laptop erfolgen. Planetenfotografie dagegen geht problemlos auch ohne Polhöhenwiege, für Langzeit-Deep-Sky-Fotografie solltest du aber zu einer parallaktischen Montierung greifen – das ist billiger und erfolgsversprechender, aber Auf- und Abbau dauern länger.

Mein Tipp: Wenn du auf visuell und Planetenfoto gehst, nimm das Evo. Wenn du auch Deep Sky Fotografie planst, nimm entweder einen anderen Setup oder zwei Teleskope. Die Anforderungen für Planeten- und Deep-Sky-Fotografie sind völlig unterschiedlich, ebenso die Bildbearbeitung. Da macht es wirklich Sinn, beides zu trennen – es gibt keine eierlegende Wollmilchsau, die alles kann. (Klar: Du kannst das Schmidt-Cassegrain später auf Hyperstar umrüsten und dann auch mit f/2 Deep-Sky fotografieren, da langt sogar eine azimutale Montierung. Aber das ist nichts für den Einstieg in die Astrofotografie, und auch nicht billig.)

Beste Grüße,
Alex

Hallo Fred,

willkommen hier auf Astrotreff.

Zu dem genauen Unterschied der beiden Versioonen kann ich dir nicht so viel sagen, aber beides sind azimual montierte SCs und damit für dein Vorhaben nicht besonders gut geeignet.

Zwar handlich und daher leicht zu transportieren und auch für Planetenvideos geeignet. Aber für Depskyaufnahmen kannst du die Dinger vergessen. Zu hohe Brennweite bei zu kleiner Öffnung und daher ist die nötige Belichtungszeit mit dem Öffnungsverhältnis von f/10 (vergleichbar Blende 10 beim Fotoaparat) sehr lang und durch die azimutale Montierung führt das zu heftiger Bildfeldrotation. Die Polhöhenwiege soll dieses Problem beseitigen, aber eine richtige parallaktische Montierung ist da noch deutlich stabiler und besser einzunorden.

Auch für visuelle Nutzung sind SCs dieser Art nicht unbedingt erste Wahl. Du hast nur ein eingeschränktes Blickfeld und auch hier durch f/10 bedingt fehlt die Lichtstärke für flächige Objekte.

Weiterer Nachteil- ohne Spannungsversorgung geht nichts, die Dinger sind manuell nicht bedienbar. Akku leer- Feierabend.

Gruß
Stefan

Hallo Fred,

Ich habe beide Montierungen. Was die Evolution angeht, kann ich mich nur voll und ganz Alex anschliessen. Ist eine tolle Montierung für Planeten und Sonne. Der eingebaute Akku hält bei leichten Optiken fast die ganze Nacht durch. Die App habe ich mal ausprobiert aber die bringt mir nichts. Ich habe immer ein Laptop dran.

Die NexStar SE ist weit weniger genau und hat geringere Tragkraft. Ich würde mich auch bei der Wahl der Montierung Alex voll und ganz anschliessen.

Gruss und CS
Gerd

Hallo Fred,

ich weiß ja nicht, ob Du schon gekauft hast oder nicht, aber vielleicht noch einige Hinweise (ich besitze selbst eine Evolution mit dem EdgeHD 800). Es wäre interessant zu wissen, wo und wie Du beobachtest (ein eigener Garten unter Landhimmel ist etwas anderes als ausschließlich mobiler Einsatz, weil man in der Großstadt wohnt und eine Stunde zum Beobachtungsplatz fahren muss). Wenn das Teleskop nur von der Garage in den Garten gebracht werden muss und man dort feste Markierungen für die Position der Stativbeine anbringen kann, ist eine parallaktische Montierung durchaus eine Option. Ich selbst wohne im Ruhrgebiet und kann vom Garten aus wirklich gut nur Planeten und Mond beobachten, für Deep Sky muss das Zeug ins Auto. Hier ist für visuelle Beobachtung die Evolution sensationell gut – leicht, schnell aufgebaut und eingerichtet sowie äußerst bequem in der Handhabung (ich nutze Sky Safari auf dem iPad, also die etwas aufgebohrte Version von Sky Portal).
Noch nie hat mir ein Teleskop so viel Spaß gemacht, weil ich in den wenigen Nächten, in denen ich Zeit habe und auch noch klarer Himmel ist, einfach nur beobachten kann und wenig Zeit für Auf-und Abbau sowie die Suche nach Objekten draufgeht. Für mich war es der Wiedereinstieg nach mehr als zehn Jahren Astro-Pause. Vorher hatte ich ein C8 auf einer GP/DX-Montierung, dem ein C11 auf einer schweineschweren AOK Swiss folgte. Außerdem zunächst ein 12,5-er und dann ein 16-er Dobson sowie einige Refraktoren. Je schwerer das Zeug wurde, desto seltener habe ich beobachtet, weil ich keine Lust auf die Schlepperei hatte. Schließlich habe ich den ganzen Ramsch verkauft, weil ich ihn mehr als ein Jahr lang nicht benutzt hatte.
Jetzt ist alles ganz easy, selbst zum schnellen Planeten-Gucken im Garten nehme ich meist das große Celestron und nicht mein kleines Meade ETX-90.
Noch ein Wort zu Schmidt-Cassegrain-Teleskopen: Ein SCT ist in jeder Beziehung ein Kompromiss – es gibt nichts, was ein SCT besonders gut kann, aber im Gegensatz zu vielen anderen Bauarten kann es alles ziemlich oder zumindest einigermaßen gut. Insofern habe ich beim Wiedereinstieg bewusst dafür entschieden. Und trotz Obstruktion und Blende 10 sammelt so ein C8 genug Licht für wunderbare visuelle Deep-Sky-Beobachtung. f10 ist eher beim Fotografieren ein Problem, aber dafür gibt es Reducer, Fastar, Hyperstar (nur EdgeHD).
Kurzum: eine klare Empfehlung für das Evolution, und wenn Du 500 Euro mehr übrig hast, nimm das Evolution 8 HD mit der EdgeHD-Optik und StarSense – das Ding hat ein ebenes Bildfeld und richtet sich selbst innerhalb von drei Minuten vollkommen selbstständig auf den aktuellen Nachthimmel ein. Simpler geht es nicht!
CS
Christian

Hallo Fred, ich nehme an, Deine Frage bezieht sich auf das Alignment mit der Handsteuerung. Die habe ich ehrlich gesagt außer für Positionskorrekturen noch nie benutzt, sondern immer das iPad. Da ist das Alignment sehr interaktiv und eindeutig. Guck ich mir heute Nachmittag oder Abend aber mal an...
CS
Christian

Hallo Fred
Ich weiß nicht, ob Sie Ihr Problem mit der SkyPortal App gelöst haben.
Das gleiche ist mir passiert, und die Lösung ist sehr einfach: Beginnen Sie die Beobachtungssitzungen immer mit der Anweisung "Connect and align", anstatt mit "Align", denn in diesem Fall denkt das Teleskop, dass Sie es versuchen fügen Sie eine neue Ausrichtung zu bestehenden hinzu, so dass # 1 niemals erscheint. Im Gegensatz dazu löscht "Connect and align" die vorherigen Daten und beginnt bei Null.
Ich hoffe, ich habe dir geholfen.
Grüße

Hallo Fred

Ich weiß nicht ob du noch mitliest, wollte mal nachfragen wie zufrieden du mit dem 8" Evo bist?

Ich möchte mir auch gerne das 8" oder 9.25" Evolution kaufen.

Wie sind deine ersten Erfahrungen?

Grüße Wilfried

Hallo Fred,

danke für deine Antwort, hat mir ein bisschen weitergeholfen.
Da ich eh zum Händler fahren will, bin ich gespannt was der mir so alles erzählt.

Na der Himmel im Rhein-Main Gebiet ist auch nicht allzu dunkel, aber die letzten beiden Nächte konnte
man mal wieder beobachten.

Wünsche dir noch viel Spass mit deinem neuen Teleskop und viele klare Nächte.

Gruß
Wilfried

Hallo,

was Christian sagte, dem kann ich 100% zustimmen!

Ich hatte die EVO mit C8 weit weg von jeder Siedelung und sie lief super. Im C8 locker Sterne über 14 mag bei SQM-L 21,5 gut zu sehen.
Ich hatte sie bei mir auf dem Balkon und zum Anfang alles prima, doch irgend wann fing sie mit Rate 9 zu rotieren an und ich konnte sie nur noch ausschalten. Es passierte nicht nur eine Nacht sondern öfters...Bis ich auf die Idee kam das eingebaute WLan per Handsteuerung gleich abzuschalten und es nur noch mit dem HC zu bedienen. Weil ein anderer in unserer Siedlung auf dem gleichen Kanal etwas einschaltet, regiert meine Montierung und ab dann habe ich sie nicht mehr unter kontrolle!Da hilft nur noch ausschalten.

Bin sehr zufrieden und sie ist auch sehr genau, wenn man sie genau ausrichtet. Fotografieren macht auch Spaß. Habe auch schon M57 mit 5 Sekunden Belichtung und ISO 6400 aufgenommen, nicht wirklich schön , aber es geht .
Mond und Planeten super.
ISS ist fotografisch eine Herausforderung...ist mehr eine sportliche Aktion!

Auch das C8 und das C6 kann ich weiterempfehlen.
Ich kann sie gut vergleichen, da ich noch C11 und C5 habe

Warum kauft man sich ein C8, wenn man ein C11 hat? Aus Gewichtsgünden und die Luft lässt bei mir selten Vergrößerungen über 350 fach zu !

CS

Jörg