Herznebel

  • Hallo,


    hier ein weiteres Bild vom letzten Sommer auf Sardinien mit dem StarAdventurer, diesmal der Herznebel. Leider habe ich es nicht geschafft, einen besseren Ausschnitt zu wählen (also Heart AND Soul...), da ich den verwaschenen Fleck auf dem Kameradisplay nicht richtig zuordnen konnte und schon froh war überhaupt den Nebel getroffen zu haben. Habe dann leider nur ca. 30subs zu 60sec gemacht und bei der Bearbeitung dann noch 25 behalten. Da meine 6D unmodifiziert ist, habe ich das Rot etwas stärker gesättigt. Ist das vertretbar?
    Gestacked habe ich mit DSS und bearbeitet mit PixInsight.



    In hoher Auflösung auch hier:
    https://www.astrobin.com/full/323833/0/


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Hallo Stephan,
    also für 25 min. und unmod. ist das schon ein gutes Ergebnis.
    Natürlich ist es legitim das Rot nachträglich zu verstärken, schließlich ist es ja "absichtlich" vom Kamerahersteller abgeschnitten worden. Allerdings zahlst du einen hohen Preis in Form von Rauschen dafür, denn viel Signal kommt ja nicht mehr an. Natürlich tust du dich schwer, wenn du mit einer solchen Kamera ein doch sehr rotes Objekt fotografierst. Dies dann hinterher auszubügeln, -und man kann deine Bemühungen in der 100% Ansicht doch recht deutlich sehen-, ist dann sehr schwer, bzw. geht eigentlich gar nicht.
    Die meisten Leute würden jetzt an deiner Stelle in eine modifizierte Kamera investieren, ich würde aber auch noch eine andere Möglichkeit sehen und dir zu einer der recht preiswerten, schwarz-weißen Planetenkameras raten. Hier könntest du nun mit wenig Aufwand (allerdings braucht man dann einen Rechner vor Ort) z.B. H-Alpha Fotos dieser Nebel machen. Dies nur für den Fall dass du auf der Suche bist ;)
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    vielen Dank für die Absolution am Rotkanal nachhelfen zu dürfen ;)
    Du hast natürlich völlig Recht, das Farbrauschen darf man dabei natürlich nicht ignorieren und ich denke, das kann ich noch verbessern. Auch wenn es manchmal echt lange dauert in PixInsight die richtigen (ok, wohl eher die nicht völlig falschen...) Parameter zu finden, ist es die Mühe immer wert. Werde es also probieren!


    Ich überlege auch in beide Richtungen, also die 6D modifizieren zu lassen oder aber mit einer monochromen Astrokamera zu experimentieren. Habe sogar eine DMK31au03, die ich bislang aber nur für Mondaufnahmen mit einem C5 verwendet habe (zB https://www.astrobin.com/full/184466/0/). War mir aber immer nicht sicher, ob es Sinn macht sie an den TS-APO anzuschließen. Und ich muss natürlich mehr Equipment dabei haben, was mich auch davon abgehalten hat, da ich meist nur auf Reisen die Gelegenheit zum fotografieren finde.
    Reizen würde es mich aber auf jeden Fall!


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Hallo Stephan,
    nicht alle Planetenkameras sind gleich gut für Deep-Sky geeignet. Die DMKs eher nicht. Obwohl ich lange mit der DMK21AU4 und der DMK21_618 gearbeitet habe. Die ASI-Kameras sind da schon eine Klasse weiter bzw. besser bzw, moderner.
    Weil du gerade die Mobilität ansprichst. Ich teste gerade auch den "kleinen Rucksack". darin enthalten: ein 135 mm Tele f/2 und eine ASI178 MM. Durch den kleinen Chip komme ich auf ein Gesichtsfeld von ca. 3,6° x 2,4° da gibt es viele schöne Objekte. Meine DSLR kann ich wahlweise auch noch anschließen und habe ein Gesichtsfeld von max. 18°. Und das Feld wird sauber und scharf abgebildet bei f/2 :-)Ich bin gerade von der Kombi hin und weg, nächste Woche schreibe ich hier auch etwas dazu. Muss nur noch ein paar Bilder damit machen.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    ja, die Befürchtung, dass die DMKs für Deep-Sky eher ungeeignet sind, hatte ich auch. Die Reisekombi klingt gut, liebäugele auch mit einer ASI-Kamera und bin auf Deinen Bericht gespannt! Ist es das Canon Tele? Ich habe meine ersten Gehversuche mit einem 180mm Leitz Objektiv gemacht, f/3.4, aber war von den etwas eigenartigen Strahlen bei hellen Sternen nicht so angetan. Aber es war leicht...


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Hallo Stephan,


    das Thema mit den Spikes gibt es, es sei denn das Objektiv hat eine gerundete Blendenöffnung, was heute unüblich ist, immer, wenn die Blende entweder im offenen Zustand keine völlig runde Blendenöffnung erzeugt oder leicht abgeblendet wurde, man sagt als Faustformel, dass ein Abblenden um 1 - 2 Stufen die optimale Abbildung einer Fotooptik bringt. Sehr gute (!) Objektive brauchen das nicht unbedingt. Die Spikes sind Beugungserscheinungen an den Kanten der Blendenöffnung und eine ebenso unvermeidliche wie die Spikes an einer Fangspiegelhalterung.


    Ob Du ein Objektiv zur Leica nimmst oder zur Canon, die dürften in der gleichen Liga spielen, Leica ist nicht gerade für schlechte Objektive bekannt ebenso wie Canon.


    Jörg

  • ...also Jungs, ich nehme dann schon mal was vorweg. es handelt sich um das 135 mm f/2 Objektiv von Samyang bzw. Walimex Pro. es wurde für die Sonys entwickelt, mit FD Linse, und wird jetzt auch für (fast)alle übrigen Kameras angeboten. leider noch nicht mit T2-Anschluss, aber da gibt es Bastelmöglichkeiten.
    Meine ASI hat 2,45 µm kleine Pixel und es fällt im Idealfall 1 Stern auf 5 Pixel, wobei der helle in der Mitte etwa 50% des gesamten Lichtes abbekommt. Das ist in meinen Augen die theor. Auflösungsgrenze dieses 62 mm Refraktors f/2 und man kann ihn wirklich bei f/2 nutzen.
    Gegen die ungleichen Spikes hilft übrigens eine Außenblende.(das Problem habe ich hier aber nicht) Für mein Canon-Zoom habe ich mir so eine aus einem ungenutzten Objektiv-Filterring und dem Blechdeckel eines Grukenglases gebastelt :-).
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Stephan,


    ich finde das Bild stark - was mich inbesondere anspricht ist die Tatsache, dass Du es in der Kombi DSLR / Star Adventurer gemacht hast. Ich habe mir gerade einen Adventurer zugelegt und warte auf passende Gelegenheit zum testen, weiss aber, dass mein Equipment noch nicht final ist.


    In einer kürzlichen Diskussion wurden negative Erfahrungen mit dem Adv. in Kombi mit, auch kleineren, Teleskopen gemacht (zu schwer / Hebel) mir für die Canon zB. das Objektiv 200mm EF 2,8 empfohlen für diese Zwecke. Ich habe aber auch ein Auge auf Zooms geworfen (jaaaa, viele Linsen...) weil man häufig sicher auch mit dem Adv. größere Felder ablichten möchte.


    Meine Fragen:
    1) Der Imaging star (s. Astrobin) wiegt immerhin schon über 2kg und ist für die Adv. auch nicht eben kurz. Wie schaffst Du es, dass es hinhaut? Immerhin 60sec! Ungeguided vermutlich? Einscheinern?
    2) Wie lange brauchst Du von Kofferraumklappe auf bis Aufnahmebeginn?
    3) Wie stellst Du scharf? Bhatinov?
    4) Worauf ruhte Dein Adv.? Ich suche nach einer Flughandgepäcktauglichen Lösung....


    Danke und besten Gruß, CS
    Andreas

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: optikus64</i>
    <br />Hallo Stephan,


    das Thema mit den Spikes gibt es, es sei denn das Objektiv hat eine gerundete Blendenöffnung, was heute unüblich ist, immer, wenn die Blende entweder im offenen Zustand keine völlig runde Blendenöffnung erzeugt oder leicht abgeblendet wurde, man sagt als Faustformel, dass ein Abblenden um 1 - 2 Stufen die optimale Abbildung einer Fotooptik bringt. Sehr gute (!) Objektive brauchen das nicht unbedingt. Die Spikes sind Beugungserscheinungen an den Kanten der Blendenöffnung und eine ebenso unvermeidliche wie die Spikes an einer Fangspiegelhalterung.


    Ob Du ein Objektiv zur Leica nimmst oder zur Canon, die dürften in der gleichen Liga spielen, Leica ist nicht gerade für schlechte Objektive bekannt ebenso wie Canon.


    Jörg
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, ich sah mich auch immer mit den beiden Alternativen konfrontiert: Blende ganz auf, dafür leider doch Verzeichnungen oder aber bessere Abbildung dafür mit fächerartigen Spikes... Habe mich dann für letzteres entschieden. Das Objektiv ist eigentlich spitze, da es sehr gut farbkorrigiert ist (Apo-Telyt) aber wirklich punktförmig abgebildet hat es leider nicht. Das wiederum kann auch an dem Novoflexadapter liegen, den ich verwenden musste um es an der Canon zu betreiben. Da ich immer nur auf unendlich gestellt habe bin ich möglicherweise nicht am optimalen Schärfepunkt gelandet.


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Outer-Rim</i>
    <br />Hallo Stephan,


    ich finde das Bild stark - was mich inbesondere anspricht ist die Tatsache, dass Du es in der Kombi DSLR / Star Adventurer gemacht hast. Ich habe mir gerade einen Adventurer zugelegt und warte auf passende Gelegenheit zum testen, weiss aber, dass mein Equipment noch nicht final ist.


    In einer kürzlichen Diskussion wurden negative Erfahrungen mit dem Adv. in Kombi mit, auch kleineren, Teleskopen gemacht (zu schwer / Hebel) mir für die Canon zB. das Objektiv 200mm EF 2,8 empfohlen für diese Zwecke. Ich habe aber auch ein Auge auf Zooms geworfen (jaaaa, viele Linsen...) weil man häufig sicher auch mit dem Adv. größere Felder ablichten möchte.


    Meine Fragen:
    1) Der Imaging star (s. Astrobin) wiegt immerhin schon über 2kg und ist für die Adv. auch nicht eben kurz. Wie schaffst Du es, dass es hinhaut? Immerhin 60sec! Ungeguided vermutlich? Einscheinern?
    2) Wie lange brauchst Du von Kofferraumklappe auf bis Aufnahmebeginn?
    3) Wie stellst Du scharf? Bhatinov?
    4) Worauf ruhte Dein Adv.? Ich suche nach einer Flughandgepäcktauglichen Lösung....


    Danke und besten Gruß, CS
    Andreas


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    schön, dass Dir das Bild gefällt! Diese Kombination ist sicher nicht perfekt, aber ich halte sie für durchaus einsetzbar und habe hier auch kürzlich andere Aufnahmen gezeigt, die damit entstanden sind.
    Ich belaste den StarAdventurer mit dem TS-APO samt Sucher sowie einer EOS 6D, zusammen sind das ca. 3,5kg. Das ist auf der L-Schiene montiert an der ich auch das Gegengewicht befestige. Ich würde aber definitiv zu einer Festbrennweite raten, beim Zoom kannst Du nicht ausschließen, dass sich die Brennweite durch die Schwerkraft verstellt. Das Problem hatte ich selbst bei einem, wie ich fand sehr robusten, Nikon 180mm älterer Bauart, welches sogar die Schärfe veränderte, wenn man es Richtung Zenith bewegte... Dazu kommt, dass die Abbildungsqualität von Zooms vermutlich nicht so überzeugend ist.
    Bleib beim Canon 200m (o.ä.) und prüfe ob es sich verschiebt, wenn Du es senkrecht nach oben hältst...
    Zu Deinen Fragen:
    1) Ich habe die Aufnahmen "unguided" gemacht und versucht ein möglichst gutes Polar alignment hinzubekommen. Was schwierig ist.... Verwende dazu eine App (PS Align) mit dem Problem, dass ich schätzen muss ob die 0 auf der Skala wirklich nach oben zeigt. Dazu habe ich hier auch schon gute Tips erhalten. Ebenso zum Thema "guided" mit MGEN und StarAdventurer. Danach suche ich das Objekt (benutze dazu die App Sky Guide) und verzweifle eigentlich immer am Sucherbild, in dem ich mich nur schwer orientieren kann. Kombiniert mit der dazu notwendigen Körperhaltung ist das echt anstrengend... Dann mache ich Testaufnahme mit zB ISO4000 um auf dem Kameradisplay den Ausschnitt zu beurteilen. Das alles so lange bis es stimmt. Dann prüfe ich nochmal das Alignment, da man ja dauernd irgendwas verstellt hat. Dann nochmal Schärfe bei 10facher Vergrößerung im LiveView nachregeln und mit Timer die Auslösesequenz starten (mit Spiegelvorauslösung bei jeder Aufnahme).
    2) Die meiste Zeit benötige ich für das Finden des richtigen Ausschnitts, s.o. Mit Testaufnahmen und allem dauert das bei mir gerne 30min oder länger. Hängt natürlich auch vom Objekt ab... Das Alignment geht hingegen einigermaßen zügig.
    3) Schärfe per 10x LiveView, beim nächsten Mal aber unbedingt mit Maske!
    4) Verwende ein Fotostativ (SIRUI N-3004X)


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Hallo Ralf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    <br />
    ...
    Gegen die ungleichen Spikes hilft übrigens eine Außenblende.(das Problem habe ich hier aber nicht) Für mein Canon-Zoom habe ich mir so eine aus einem ungenutzten Objektiv-Filterring und dem Blechdeckel eines Grukenglases gebastelt :-).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke für den Tip!


    Stephan

  • Hallo Ralf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    ...
    Natürlich ist es legitim das Rot nachträglich zu verstärken, schließlich ist es ja "absichtlich" vom Kamerahersteller abgeschnitten worden. Allerdings zahlst du einen hohen Preis in Form von Rauschen dafür, denn viel Signal kommt ja nicht mehr an. Natürlich tust du dich schwer, wenn du mit einer solchen Kamera ein doch sehr rotes Objekt fotografierst. Dies dann hinterher auszubügeln, -und man kann deine Bemühungen in der 100% Ansicht doch recht deutlich sehen-, ist dann sehr schwer, bzw. geht eigentlich gar nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Habe nun das Rauschen reduziert und auch gleich die Hintergrundsättigung etwas verringert: https://www.astrobin.com/full/323833/B/
    Danke für den Hinweis!
    Stephan

  • hallo Stephan,


    der Nebel ist trotz unmod Kamera schon gut sichtbar, prima!


    Bei solchen widefields in der Milchstrasse sind die enormen Sternmassen oft ein Problem.
    Auch hier "erschlagen" sie das Motiv ziemlich, aber man kann ja die Sterne in der Bearbeitung zurücknehmen.
    In PI gibt es ein tolles Skript dazu, funktioniert auf Knopfdruck und man kann es mehrere Male anwenden.
    leider nicht in der Standard Distri drin aber hier kannst du es runterladen und mit "feature sripts" reinladen
    http://www.qdigital-astro.com/pixinsight-star-reduction


    Das Samyang 135 hab ich auch und es geht an der 6d bei Offenblende! :)
    ein richtiger Mini Hyperstar!


    lg Tommy

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