Winkelmesser an Rockerbox

  • Ich habe jetzt mal etwas gebastelt, um das grobe Aufsuchen von Himmelsobjekten etwas leichter zu machen.


    Dafür habe ich einen Vollkreis Winkelmesser in der Mitte aufgebohrt und auf das Azimutlager meiner Rockerbox geschraubt.Unterhalb des Winkelmessers habe ich eine Markierung aufgezeichnet, die parallel zum Teleskop verläuft.


    Durch das Sucherfernrohr habe ich dann den Polarstern angepeilt. Jetzt habe ich den Winkelmesser genau auf Norden gedreht, so dass der Norden auf dem Winkelmesser genau auf dem Strich war. Wenn ich jetzt das Teleskop bewege, wird mir der genaue Azimut-Winkel angezeigt.


    Mit diversen Apps kann man sich die entsprechenden Azimut- und Höhenwinkel der verschiedenen Himmelsobjekte besorgen. Weshalb ich nicht einfach einen Kompass verwende, erklärt sich glaube ich von selbst.

  • Hi airjam,


    prinzipiell gefallen mir solche Modifikationen ganz gut. Aber verwendest du tatsächlich Apps während der Beobachtung? Und hast du vor, auch für die Höhe einen Winkelmesser anzubringen?


    Ich habe etwas ähnliches hier gesehen: http://www.heiko-schaut-ins-al…article&id=150&Itemid=178


    Wobei beim gezeigten Dobson die Skala deutlich größer ist. Lässt sich die Beschriftung "da unten" ohne Probleme ablesen?


    Wenn es die gewünschte zusätzliche Präzision bringt, ist der Winkelmesser natürlich eine gute Sache, die vor allem bei schwierigen Objekten hilfreich sein könnte.


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hi Dominik,


    erst mal vielen Dank für deine schnelle Antwort und den Link, den du mir gesendet hast. Bei mir ist es so, dass ich noch ziemlich am Anfang meiner Beobachtungskarriere stehe. Daher nutze ich auch eine App. Mein Ziel ist es, dass ich irgendwann die mir wichtigen Himmelsobjekte ohne Hilfsmittel finde. Ein paar kleine Fortschritte sind auch schon zu verzeichnen. So finde ich beispielsweise die Andromedagalaxie schon ohne Hilfsmittel. Auf einem Winkelmesser für die Höhe will ich bewusst verzichten, da ich mir nicht zu viel bei der Suche abnehmen will. Außerdem hoffe ich, wenn ich mich weiterhin noch auf die Suche mit dem Auge verlasse, dass ich dann meinen Blick für das Erkennen von von lichtschwachen Objekten schulen kann. Falls du noch eine Alternative zur App hast, um Himmelsobjekte aufzusuchen, bin ich natürlich für jeden Tipp dankbar.
    Ach ja, das Ablesen der Skala von meinem Winkelmesser ist interessanterweise leichter als gedacht, wobei es nicht ganz ohne Licht geht. Wenn mein Plan aufgeht, werde ich den Winkelmesser irgendwann auch wieder abbauen können. Aber einen Nutzen hat diese Konstruktion schon mal auf jeden Fall gehabt. Ich bin zwar nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist, aber ich habe sie mir nirgendwo abgeschaut. Somit hat es schon mal etwas zum Verständnis von den Bewegungen am Himmel beigetragen. Das ist ja auch schon mal etwas :)


    Ganz lieben Gruß aus Bohmte und einen wolkenfreien Himmel

  • Moinsen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dominik Braun</i>
    <br />Ich habe etwas ähnliches hier gesehen: http://www.heiko-schaut-ins-al…article&id=150&Itemid=178


    Wobei beim gezeigten Dobson die Skala deutlich größer ist. Lässt sich die Beschriftung "da unten" ohne Probleme ablesen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jo, das ist mein Dobson ... [:)] ... Diese Modifikation hat aber ein Vorbesitzer vorgenommen ... und ich habe sie noch nie benutzt ... und wüsste auch ehrlich gesagt nicht, wozu ich das brauchen könnte. ... Die Nutzung verlangt ja aufgrund der Erddrehung zumindest minutenaktuelle Winkeldaten, die man sich mit einem Dunkeladaption-vernichtenden (oder zumindest -schwächenden) Smartphone/Tablet/Laptop am Teleskop holen muss. Und dann wird das mit der Sichtung von "schwierigen", also wohl meistens lichtschwachen Objekten, auch nix mehr. [V]


    Daher rate ich eher zu guten Karten, einem Telrad oder Rigel Quickfinder und etwas Übung im praktischen Einsatz dieser Hilfsmittel. Das reicht! [;)]


    Gruss und klaren Himmel
    Heiko

  • Moinsen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dominik Braun</i>
    <br />Ich habe etwas ähnliches hier gesehen: http://www.heiko-schaut-ins-al…article&id=150&Itemid=178


    Wobei beim gezeigten Dobson die Skala deutlich größer ist. Lässt sich die Beschriftung "da unten" ohne Probleme ablesen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jo, das ist mein Dobson ... [:)] ... Diese Modifikation hat aber ein Vorbesitzer vorgenommen ... und ich habe sie noch nie benutzt ... und wüsste auch ehrlich gesagt nicht, wozu ich das brauchen könnte. ... Die Nutzung verlangt ja aufgrund der Erddrehung zumindest minutenaktuelle Winkeldaten, die man sich mit einem Dunkeladaption-vernichtenden (oder zumindest -schwächenden) Smartphone/Tablet/Laptop am Teleskop holen muss. Und dann wird das mit der Sichtung von "schwierigen", also wohl meistens lichtschwachen Objekten, auch nix mehr. [V]


    Daher rate ich eher zu guten Karten, einem Telrad oder Rigel Quickfinder und etwas Übung im praktischen Einsatz dieser Hilfsmittel. Das reicht! [;)]


    Gruss und klaren Himmel
    Heiko

  • Hi airjam,


    Apps wie Stellarium Mobile sind natürlich praktisch, nur geht leider wie von Heiko erwähnt die Dunkeladaption flöten. Ich verwendete Stellarium erst einmal im "Notfall", um Uranus zu finden. In dem Fall wäre der Winkelmesser durchaus hilfreich.


    Für die gewöhnliche Beobachtung würde ich mir aber einen Atlas und einen Telrad zulegen. Sobald du einmal das richtige Sternbild gefunden hast, ist es mit diesen Werkzeugen meist kein Problem, die Positionen der Objekte auszumachen.


    (==&gt;)Heiko Dass diese Modifikation vom Vorbesitzer ist, habe ich gelesen. Man kann davon halten was man will, aber auf den Fotos sieht es so aus als hätte er eine saubere Arbeit hingelegt, die meiner Meinung nach sogar gut aussieht. Ein schönes Alleinstellungsmerkmal ist das allemal!


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo Dominik,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dominik Braun</i>
    <br />(==&gt;)Heiko Dass diese Modifikation vom Vorbesitzer ist, habe ich gelesen. Man kann davon halten was man will, aber auf den Fotos sieht es so aus als hätte er eine saubere Arbeit hingelegt, die meiner Meinung nach sogar gut aussieht. Ein schönes Alleinstellungsmerkmal ist das allemal!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja stimmt schon, die Arbeit wurde sehr gut ausgeführt. Nur ich hab das noch nie genutzt und finde es völlig überflüssig. Gründe sind doch klar:


    1.) Das Dobson muss exakt waagerecht aufgestellt sein.
    2.) Die Winkeldaten müssen minutenaktuell sein für ein gezieltes Auffinden.
    3.) Das Licht des Smartphones/Tablets/... wirkt sich sehr ungünstig auf die Dunkeladaption aus. Spielt keine Rolle für helle Planeten ... aber dafür braucht man so eine Hilfe m.M. nach auch nicht. Unter gutem Himmel ist ja selbst Uranus noch mit blossem Auge zu finden.


    Was man gerade als Einsteiger benötigt ist:
    1.) Eine drehbare Sternkarte (Planisphere) zum kennenlernen und Auffinden der Sternbilder.
    2.) Eine schwachleuchtende Rotlichtlampe, um Karten im dunklen lesen zu können.
    3.) Gute Sternkarten wie (für den Anfang) der Deepsky Reiseatlas oder der TriAtlas, wenn´s etwas "tiefer" gehen soll
    4.) Telrad oder Rigel Quickfinder (den ich ich favorisiere)


    Damit ein paar Nächte draußen und es wird immer leichter damit Objekte zu finden. Planetenpositionen kann man zur Not vor Ort mit dem Smartphone und einer entsprechenden App herausfinden, da hierfür die Dunkeladaption keine große Rolle spielt (es sei denn, man will z.B. nicht Uranus, sondern seine Monde beobachten [;)]). Bei den hellen Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn reicht es, wenn man zu Hause nochmal eben in Stellarium nachschaut, wo am Himmel die zu finden sind, bzw. ob sie überhaupt gerade zu beobachten sind.


    Das ist meine Meinung und das erzähle ich auch meinen "Schülern" in meinem VHS-Astroeinsteigerkurs. Und das alles, weil ich genau davon überzeugt bin und selbst so vor knapp 10 Jahren so wieder ins Hobby eingestiegen bin ... nachdem ich vor ca. 30 Jahren mit meinem ersten Teleskop alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen konnte, da mir keiner zeigen und erklären konnte wie es geht - Hier gab es niemanden, der das gleiche Hobby hatte und Internet mit so hilfreichen Foren wie dem Astrotreff gab es damals noch nicht ... [;)]


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Hi Heiko,


    was den praktischen Nutzen des Winkelmessers an deiner Rockerbox angeht, bin ich der selben Meinung wie du. Für mich ist es eben wie gesagt optisch ein nettes Alleinstellungsmerkmal.


    Für Uranus war die verlorene Dunkeladaption tatsächlich unkritisch, ich war zu dem Zeipunkt schon fast am Einpacken - bis ich dann auf die Idee gekommen bin, in Stellarium kurz nachzusehen, wie die Sterne und vor allem die Planeten stehen. ZUfällig bin ich dann auf Uranus gekommen. Bei einer geplanten Uranus-Beobachtung hätte ich mir die Bahndaten natürlich vorher geholt.


    Sternkarte, Atlas und das rechtliche Zubehör müssen sowieso mit, sonst geht ja nix. :)


    Viele Grüße


    Dominik

  • Vielen Dank erst mal für die vielen Infos. So ein Telrad scheint ja echt was feines zu sein.Habe gar nicht gewusst, dass es so etwas gibt. Das werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

  • Hallo Airjam
    Hab mein Dobson hat einen Drehmesser/winkelmesser im Azimut nachgerüstet
    sowas
    http://www.ebay.de/itm/Rotiere…ksid=p2060353.m1438.l2649
    oder hier
    https://www.machine-dro.co.uk/…a-6mm-diameter-shaft.html
    es ist jetzt möglich den Drehwinkel relativ genau einzustellen
    für die Höhe benutze ich eine Bevel Box gibt es in vielen varianten
    sowas
    http://www.ebay.de/itm/Digital…4cb2bd:g:D7MAAOSwo4pYGcDB
    für die dreh und höhenwinkel Ausgabe verwende ich (PC)Guide (Android)DSO PLaner manchmal SkEye.
    SkEye rechnet nicht gut genug hat Fehler muss mann vorher mit pc vergleichen
    Telrad oder ein Leuchtpunktsucher ist ein absolutes musst have
    auch mit Winkelmesser
    Viel spass mit deinem Dobson
    Ich würde mit dem Höhen-winkelmesser anfangen. Den Drehgeber im azimut einzubauen ist aufwändiger

  • Hallo airjam,


    ich sehe das im Prinzip genauso wie Heiko. Man braucht so eine Skala für die nächtliche Beobachtung nicht. Du schreibst aber, dass du noch ziemlich am Anfang stehst. Dann finde ich das gar nicht so verkehrt mit solchen Dingen zu experimentieren. Am Ende kommt aber (fast) jeder bei den bewährten Methoden an.


    Ich habe einen 18-Zoll-Dobson und verwende zum Aufsuchen normalerweise sogar nur einen Leuchtpunktsucher. Planeten wie Uranus und Neptun sowie Asteroiden finde ich am bestem mit dem zusätzlich montierten geradsichtigen Sucherfernrohr.


    Das gilt aber alles nur für die Nacht. Am Taghimmel fehlen natürlich die Sterne zur Orientierung. Dann macht eine Suche mit Hilfe von Azimut-/Höhenwinkel durchaus Sinn.


    Ich habe mir eine Azimutskala auf eine Plane drucken lassen.



    Den Höhenwinkel messe ich mit einer digitalen Wasserwaage. Als Faustformel gilt:


    Messfehler &lt; 1/3 Gesichtsfeld


    Schafft man es, den Messfehler für beide Winkel wirklich unterhalb dieser Grenze zu halten, dann ist das angestrebte Objekt tatsächlich immer im Gesichtsfeld. Venus am Taghimmel ist damit ein Kinderspiel. Die anderen großen Planeten sowie helle Sterne erfordern etwas mehr Übung, sind aber auch nicht allzu schwierig.


    Übrigens ist auch die Bestimmung des Azimutwinkels mit einem Kompass genau genug. Man muss nur den richtigen Kompass verwenden. Ich habe einen Peilkompass von Suunto, mit dem ich den passenden Azimutwinkel am Horizont anpeile.


    http://www.suunto.com/de-DE/Pr…unto-KB-14360R-G-Compass/


    Die Skala hat eine 0,5°-Teilung, die Ablesegenauigkeit ist aber höher, da auch noch Zwischenwerte sehr gut abgeschätzt werden können.


    Ich merke mir den entsprechenden Baum (oder was auch immer), stelle den Leuchtpunktsucher darauf ein und schwenke das Teleskop um den richtigen Höhenwinkel nach oben. So mache ich das z.B. mit meinem Rucksackteleskop. Bei einem Gesichtsfeld von 1,6° ist das gesuchte Objekt ohne weiteres Herumstochern sofort zu finden.


    Heiko hat ja schon darauf hingewiesen: Der Dobson muss ziemlich gerade aufgestellt werden! Sonst passt die ganze Messerei natürlich nicht.


    Der Fehler im Azimutwinkel bei schief aufgestellten Dobson beträgt:


    Fehler_Az = tan(h) * a


    a: Neigungswinkel Dobson zur Horizontalen [°]
    h: Höhenwinkel des gesuchten Objektes [°]
    Fehler_Az: Fehler im Azimutwinkel [°]


    Oder mal ganz grob gesprochen: Dein Dobson darf pro Meter etwa 10 mm schief stehen. Höhere Genauigkeit ist natürlich besser, da sich ja alle Fehler addieren.


    Viel Spaß beim Aufsuchen.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens ist auch die Bestimmung des Azimutwinkels mit einem Kompass genau genug. Man muss nur den richtigen Kompass verwenden. Ich habe einen Peilkompass von Suunto, mit dem ich den passenden Azimutwinkel am Horizont anpeile.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Leider stammen die wenigsten Fehler vom Kompas selbst . Selbst der perfekte Kompas ist ungenau .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Fehler_Az = tan(h) * a


    a: Neigungswinkel Dobson zur Horizontalen [°]
    h: Höhenwinkel des gesuchten Objektes [°]
    Fehler_Az: Fehler im Azimutwinkel [°]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Um welche Näherung welchen Sonderfalls soll es sich hier handeln ?


    Anfangen kann ich etwas mit Neigung der Azimutachse zur Lotrechten und auch nur dann wenn die Richtung in Azimut (zB. SO oder 93°) mit angegeben ist .
    Eine Verkippung der Azimutachse wirkt sich so aus , als ob man sich um diesen Kippwinkel als Großkreiswinkel auf der Erdoberfläche an einem anderen Beobachtungsstandort begibt . Der Dobson , d.h. die Werte für seine Skalen in Höhe und Azimut müßen für diesen scheinbaren Beobachtungsort berechnet werden .
    Beispiel : Kippwinkel 0,3°
    Bogenlänge für 1° = 60 Seemeilen
    0,3 * 60 sm = 18 sm
    1 sm = 1852 m : 18 sm * 1852 m = 33 Km
    Wieviel Änderung in Azimut das ausmacht hängt dann wieder vom konkreten Fall ab , es kann sogar 180° sein .


    Welche Möglichkeiten bieten Skalen und oder Bevelbox ?
    Ich kann damit meinen relavanten Beobachtungsort berechnen ohne zu nivellieren . Mit nivellieren kann ich auch den Beobachtungsort bestimmen denn jetzt sind beide identisch .
    Ein bischen rechnen muß man allerdings .
    In der Seefahrt machten Nautiker und Segler solche Rechnungen sogar ohne Computer mit Logarithmentafeln .
    Ein programierbarer Taschenrechner ab ca. 2 KB reicht aus um die Berechnungen schnell genau und sicher zu machen .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer,


    ich habe ein bisschen Angst, dass dieser Thread durch zu komplizierte Fachdiskussionen kaputt geredet wird. (Wäre ja nicht das erste Mal)


    Mir ging es in erster Linie darum, dass man mit ganz <b>einfachen </b>Methoden (und gegebenenfalls ein klein wenig Übung) über eine Azimut-/Höhenmessung eine ausreichende Genauigkeit erzielen kann, um Objekte sicher zu finden. Ich habe das schon zigmal mit Dobson und einem kleinen Newton am Taghimmel so gemacht. Große Planeten sind so in der Regel in weniger als einer Minute gefunden. Das Ganze geht auch mit Fernglas. Dann sind die Anforderungen an die Messgenauigkeit wesentlich kleiner. (Bei einem Gesichtsfeld von z.B. 6° reicht eine Messgenauigkeit von 2°.) Die Herausforderung ist dann, das Objekt bei der schwachen Vergrößerung überhaupt zu sehen. Venus geht aber immer.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rainer-l</i>


    Leider stammen die wenigsten Fehler vom Kompas selbst . Selbst der perfekte Kompas ist ungenau . <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist schon klar. Der größte Fehler dürfte sein, dass die Missweisung über die bekannten großräumigen Bereiche hinaus von lokalen Schwankungen überlagert wird, die im Einzelnen nicht dokumentiert sind. Ich habe damit aber noch nie Probleme gehabt. Die offiziell vorhandene Missweisung für meinen Beobachtungsplatz stimmt gut mit meiner eigenen Messung überein.


    Siehe z.B.: http://www.magnetic-declination.com/


    Wir reden beim Dobson in der Regel von einem Gesichtsfeld von 1 - 2°. Alle Fehler der Kompassmessung zusammen sollten daher zwischen 0,3 und 0,7° liegen. Selbst wenn man das Ziel etwas verfehlt, ist das kein Problem, da man mit geringfügigem Hin- und Herschwenken das Objekt trotzdem schnell findet.


    Mit einem normalen Spiegelkompass schafft man etwa +/- 2°. Das reicht normalerweise nur fürs Fernglas. Mit dem Suunto-Peilkompass erreicht man +/- 0,3°.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Um welche Näherung welchen Sonderfalls soll es sich hier handeln ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Selbstverständlich ist das nur eine Näherung. Es geht ja nur darum, eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wie stark sich ein schief aufgestellter Dobson auf die Treffsicherheit auswirkt. Bei mittlerer Objekthöhe (tan(h) =1) ist der Fehler in Azimut in etwa so hoch wie die Schiefe des Dobsons.


    Trotzdem ist die Näherungsgleichung genau genug, um bei Bedarf den Fehler des schief aufgestellten Dobsons wegzurechnen. In der Praxis ist das ganz einfach.


    Die Näherungsgleichung gilt mit ausreichender Genauigkeit für nicht allzu schief aufgestellten Dobson (&lt; 5° Neigung) und für Objekte, die tiefer als ca. 75° über dem Horizont stehen.


    Kompliziert rechnen kann jeder. Wie bei vielen anderen praktischen Dingen ist es auch hier so: Je länger man sich damit beschäftigt, umso einfacher werden die Methoden.


    Gruß
    Wolfgang

  • Da selbst ein +-0,1 Grad ausgerichtete Rockerbox einen Fehler hat gehe ich einen anderen Weg
    im azimut ist der drehgeber(encoder) über einen hebel verschiebbar mit magnet blockiert
    Jetzt Justiere ich in der Nähe der Galaxie den azimut an einem helleren stern daten sind
    vom PcProgramm (guide9) das in animation/realtime mitlauft Dann umstellen auf die werte der
    Galaxie das passt dann sehr gut Die Bevelbox für die höhe ist ja eine wasserwage die spürt
    eine schiefe Montierung nur als seiten verdrehung was fürs messergebnis kaum auswirkungen hat
    auch die ist mit einer Rändelschraube bei Bedarf nachjustierbar abgleichen tu ich aufs pc Programm
    So als anregung für die die einmal mit Höhewinkel und Drehwinkel unter vorstadt/mond Himmel arbeiten wollen


    Gruss Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: anthoja</i>
    <br />im azimut ist der drehgeber(encoder) über einen hebel verschiebbar mit magnet blockiert
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das verstehe ich nicht. In welcher Richtung verschiebbar? Meinst du, dass du den Azimutwinkel an einem bekannten Objekt kalibrierst? Das mache ich mit meiner Skala indem ich den Nonius verschieben und über ein Klettband fixieren kann.


    Gruß
    Wolfgang

  • Genau das
    Der Enkoder wird um den fehlbetrag/die Abweichung zum Pc korrigiert an einem nahestehenden stern
    um die Genauigkeit zu steigern


    das Prinzip ist natürlich auch mit setting circle + Nonius verwendbar


    Gruss
    Reinhard

  • Hallo Wolfgang


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">a: Neigungswinkel Dobson zur Horizontalen [°]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Welche Achse (Linie , Kante) des Dobson und welche Horizontale ?
    Ich kenne das Horizontale Koordinatensystem . Seine Bezugsgrößen sind die lokale Horizontebene und die Richtungen Nord/Süd ; Ost/West .
    Das was Du unter a verstehst bleibt völlig unklar .



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Selbstverständlich ist das nur eine Näherung. Es geht ja nur darum, eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wie stark sich ein schief aufgestellter Dobson auf die Treffsicherheit auswirkt. Bei mittlerer Objekthöhe (tan(h) =1) ist der Fehler in Azimut in etwa so hoch wie die Schiefe des Dobsons.


    Trotzdem ist die Näherungsgleichung genau genug, um bei Bedarf den Fehler des schief aufgestellten Dobsons wegzurechnen. In der Praxis ist das ganz einfach.


    Die Näherungsgleichung gilt mit ausreichender Genauigkeit für nicht allzu schief aufgestellten Dobson (&lt; 5° Neigung) und für Objekte, die tiefer als ca. 75° über dem Horizont stehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da bist Du sehr mutig ! Aber bringe doch bitte erst mal eine verständliche Definition deiner Größe a .
    Was die Praxis angeht ... da ist die Verkippung des eben mal so aufgestellten Dobson sowohl in Betrag als auch Richtung eher unbekannt . Ist ja auch nicht so leicht zu messen ; wenn doch könnte man auch gleich nivellieren . Der "Bedarf" darf also nicht eintreten .


    Wer nicht rechnen will kann nivelieren und ein Planetariumsprogramm verwenden .
    Ein kleines selbstgeschriebenes Programm für ein Zweisterne Alignement ist noch genauer und ebenso schnell ausgeführt . Ein Kommpas wird in beiden Fällen nicht gebraucht weil ein genaueres berechnetes Azimut zur Verfügung steht .


    Du schreibst "Kompliziert rechnen kann jeder" . Das ist leider nicht zutreffend , was jeder machen kann sind Fehler .
    Ein Fehler kann auch sein garnicht erst einen Versucht zu wagen . An Mathematik braucht man nur etwas Algebra , Trigenometrie und sphärische Trigenometrie . Ansonsten noch minimale Programmierfähigkeiten .
    Natürlich gehört das nicht in diesen Thread . Ich plane deshalb im Forum für "Computer , Software und Programmierung" einen eigenen Thread zu eröffnen .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Leute,
    mir erschließt sich irgendwie keinerlei Sinn von der Bastelei mit Gradeinteilungen bei einer azimutalen Montierung, außer das es gut aussieht.


    Fragende Grüße
    Armin

  • Moin Rainer!


    &gt; Welche Achse (Linie , Kante) des Dobson und welche Horizontale?


    Das ist vom Zusammenhang sehr klar. Die "Horizontale" ist natürlich die (Wasser-)Waage, also die horizontale Bezugsebene.
    Die ominöse "Achse" ist die sogenannte Hoch- oder Gierachse (Wikipedia) - am Dobson kannste also die senkrechte Seitenwand als Bezug nehmen.


    Es geht natürlich alles einfacher: wenn man den Dobson mit der Wasserwaage ausrichtet, reicht die Peilgenauigkeit mit digitalem Neigungsmesser und folgendem horizontalem "Abgrasen" des Zielgebiets völlig aus, um Objekte am Himmel zu finden. So suche ich mit Alt-az-Montierung und Bevelbox schon seit Jahren meine Ziele auf. Grobe Ausrichtung mit Kompaß reicht in demn allermeisten Fällen auch aus. (Den Wert der Kompaß-Mißweisung sollte man schon kennen.) Man muß es sich nicht unnötig kompliziert machen.
    .

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rainer-l</i>
    <br />Welche Achse (Linie, Kante) des Dobson und welche Horizontale?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Rainer,


    der Winkel a ist die Neigung des Dobsons im rechten Winkel zur Blickrichtung. Die Messung ist ganz einfach durch Auflegen der digitalen Wasserwaage an der (normalerweise horizontalen) Kante an der Rockerbox meines Dobsons.



    Die Herleitung der Gleichung ist hier ohne Formeleditor nicht so einfach darzustellen. Ich habe aber ohnehin vor, das Thema "Taghimmelastronomie" mal kochrezeptartig inkl. Anhängen mit entsprechenden Herleitungen zu dokumentieren.


    Vielleicht nur kurz zur Methode der Herleitung:
    Ich definiere einen Einheitsvektor <b>x</b> in der Blickrichtung zum Objekt. Da die Blickrichtung im Azimut für die Herleitung willkürlich ist, nehme ich einen Vektor innerhalb der y-z-Ebene <b>x</b> = (0,y,z). Dieser Vektor wird nun um die y-Achse im Winkel a gedreht. Dies geschieht am einfachsten durch Multiplikation der Drehmatrix Ry (https://de.wikipedia.org/wiki/Drehmatrix) mit <b>x</b>:


    <b>x'</b>= Ry <b>x</b>


    Die Verschiebung im Azimutwinkel ergibt sich dann ganz einfach aus der Projektion des gedrehten Vektors <b>x'</b> auf die x-y-Ebene.


    Das, was dabei herauskommt, ist dann eine etwas längere Gleichung, die ich einfach durch Taylorreihenentwicklung zur Näherungsgleichung


    Fehler_Az = tan(h) * a


    vereinfacht habe.


    Ich habe die Herleitung noch auf einem Schmierpapier, das ich gerne mal abtippen und bei Interesse zuschicken kann. (Kann aber ein paar Tage dauern!)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein kleines selbstgeschriebenes Programm für ein Zweisterne Alignement ist noch genauer und ebenso schnell ausgeführt. Ein Kommpas wird in beiden Fällen nicht gebraucht weil ein genaueres berechnetes Azimut zur Verfügung steht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ich die Sterne sehe, brauche ich freilich keinen Kompass. Es geht mir aber darum, mit Hilfe des Kompass' die Sterne am Tag zu sehen.



    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Armin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />Hallo Leute,
    mir erschließt sich irgendwie keinerlei Sinn von der Bastelei mit Gradeinteilungen bei einer azimutalen Montierung, außer das es gut aussieht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In der Nacht verwende ich das nicht. Trotzdem denke ich, dass der eine oder andere Anfänger durchaus Gewinn daraus ziehen kann.


    Mir hilft es beim Aufsuchen von Planeten und Sternen am Taghimmel. Je dunkler das Objekt der Begierde umso höher muss von vorne herein vergrößert werden und umso präziser muss gepeilt werden.


    Venus: grobe Richtung anpeilen -&gt; Sucherfernrohr gucken -&gt; sehen -&gt; zentrieren -&gt; im Hauptrohr gucken, fertig


    Jupiter: Je nach Tageszeit und Abstand von der Sonne ist u.U. kaum mehr Kontrast vorhanden. Dann muss gut gepeilt werden. Absuchen durch Hin- und Herschwenken führt dann nicht mehr zum Ziel, da man Jupiter leicht übersehen kann.


    Uranus: Das ist Champions League. Sofort hoch vergrößern. Sehr präzise peilen. Kontrast sehr schwach. Hier kann auch Star-Hopping über den Taghimmel helfen.


    Gruß
    Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Dietmar</i>
    <br />Mit solchen Winkelmessern ist es möglich, zB Sirius tagsüber leicht zu finden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sirius ist selbst am Tag erstaunlich hell. Am wichtigsten ist es, den Polarstern zu finden, da damit am einfachsten eingenordet werden kann.


    Schön sind vor allem Doppelsterne, z.B. Castor.

  • Fürs Einnorden tagsüber kann GoogleEarth benutzt werden
    Dazu einen markantem Punkt (Bergspitze,Turm,Haus)unter Tools/Lineal/Linie/Grad-Ausgabe,markieren ebenso eigener Standort
    und schon hat man den Winkel zum Objekt Tagsüber
    Gruss Reinhard

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