Nikon WX 10x50 IF unbedingt beim HTT testen!

  • Hallo,


    ich hatte bei Markus Ludes auf dem HTT gestern die Gelegenheit durch ein Nikon WX 10x50 zu schauen(freihändig).
    Vielen Dank dafür noch einmal.


    Ich kann nur sagen, daß ich bisher noch kein Fernglas in der Hand hatte, daß mir beim durchschauen freihändig am Nachthimmel so sehr gefallen hat.
    Warnen kann ich nur davor, das Glas auszuprobieren. Danach ist ein Weitfeld-Fan im Bereich 10x50 für eine sehr lange Zeit verdorben.
    Beim durchschauen hat man den Eindruck lediglich ein 10x Brille aufzuhaben. Das Gesichtfeld hat bis zum Rand tatsächlich punktförmige Sterne.
    Ich kann nur mutmaßen, daß hier noch mehr Gesichtsfeld möglich wäre, dann aber mit weniger punktförmigen Sternen.
    Das Bild wirkt extrem rugig,klar und sehr hell(heller als für ein 10x50 üblich. Man hat eher den Eindruck eine Glas mit 6mm oder 7mm Austrittspupille zu benutzen.Der Himmelshintergund ist also deutlich heller als für ein 10x50 gewohnt ist. Das mag man als Nachteil sehen, aber ich konnte nicht beobachten, daß dadurch weniger Sterne sichtbar waren.
    Die Okulare sind wirklich gigantisch und WIRKEN vor allem beim Durchblick nahezu randlos.Ein toller Effekt.
    Getestet haben wir gegen einige Gläser bei APM und mein 10x50 Dekarem.
    Alle Gläser hatten wie gesagt einen deutlich dunkleren Himmelshintergrund als das Nikon WX 10x50. Kein Glas hatte diese weite Gesichtsfeld.Kein Glas hatte ein subjektiv ein extrem ruhiges Bild.


    Unbedingt ausprobieren, wenn Herr Ludes und das Wetter es noch zulassen.

  • Hallo Enrico,


    Vielleicht solltest Du noch einmal kurz erwähnen, in welcher Fernglas-Preisklasse sich das WX 10x50 IF bewegt. Ich würde mir für Geld lieber einen schönen Takahshi 120mm Apo kaufen.
    Hier ein Thread zu dem Thema: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=209193


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: EnricoAusLeipzig</i>
    <br />Hallo,




    Ich kann nur sagen, daß ich bisher noch kein Fernglas in der Hand hatte, daß mir beim durchschauen freihändig am Nachthimmel so sehr gefallen hat.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Enrico,


    deine Begeisterung kann ich sehr gut nachvollziehen, da hätte ich auch gerne durchgeschaut, doch es kam etwas dazwischen sodass ich nicht zum HTT konnte.


    Ein Wehrmutstropfen, solche Ferngläaser gehören auf ein Stativ und dann benötigt man 90 Gradeinblick.


    beste Grüße


    Thomas


    p.s.
    welche Seriennummer hat das gute Stück (steht wohl auf dem Rad für die Einstellung des Augenabstandes)? Es sieht so aus als wenn Nikon erst ganz wenige, nicht mal ein Dutzend Gläser hat verkaufen können

  • Hallo.


    auf die Seriennummer habe ich nicht geachtet.Bitte Markus Ludes fragen.
    Vor lauter Ehrfurcht war ich nicht gewillt das Glas mit einem Fernglashalter zu traktieren. Wir haben auch ständig die Gläser hin und hergetauscht und nur freihändig geprüft.


    Natürlich ist das Glas kein Leichtgewicht, aber freihändig eben wirklich beeindruckend ruhig in der Bildwirkung.

  • meines ist eines der ersten 100 Stück die teurer verkauft wurden, Serien Nr. 028 , also die Reihe der nicht limitierten 100er. Diese war sehr schnell ausverkauft. Durch den schwächeren YEN kosten die Gläser jetzt 15 % weniger als ich selbst noch bezahlt habe

  • Witzig finde ich das Holger Merlitz die gleichen Bedenken hatte wie ich:


    "I have brought my trusty Meopta 10x50 Meostar, my most frequently used astro binocular, for comparison. That was a mistake, and my suggestion to anybody who wants to compare the WX to his favorite binocular would be: Don't do it! It just turns too ugly for any competitor I am aware of."


    http://www.holgermerlitz.de/nikon_wx/nikon_wx2.html

  • Hallo zusammen,


    ich habe auch beim HTT durch das Nikon WX 10x50 geschaut. Das Fernglas ist eine Offenbarung. Ich habe schon durch vieles geschaut, auch durch aktuelle Spitzengläser von Swaro, Zeiss und Leica, aber das WX ist eine andere Dimension des Sehens. Da fallen mir Hans T. Seegers Worte ein: »Es kommt nicht darauf an, was ich sehe, sondern wie ich es sehe«. Ich kann Enrico nur zustimmen, das Zitat von Holger Merlitz gilt auch für mich. Wie gesagt, ich habe im Laufe der Zeit schon durch viele Gläser geschaut, nur bei einigen wenigen gab es bei mir dieses WOW. Dazu gehörten das Zeiss Jena 8x60 U-Bootglas, das 12x62 Eigenbauglas von Gerhard Eller und das Docter Aspectem ED mit den 40x UWA-Okularen, welches ich mir dann auch gekauft habe.


    Ein solches Tak FS-60 EMS-Bino wäre vielleicht eine Alternative, die dem Nikon WX noch am nächsten kommt, mit der Option einer variablen Vergrößerung und 90°-Einblick.

  • Hallo zusammen,
    am 14.Oktober findet das Mecklenburger Sternwartentreffen bei Markus Ludes in Hanshagen statt. Ich hab mit ihm gemailt und er bringt das neue Nikon mit. Da werd ich es mal mit meinem Fuji 10x50 vergleichen. Bin echt gespannt!


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo
    Ihr Glückliche der Durchsicht. Es muss eine Offenbarung sein, durch so ein Gerät zu blicken (-und mit seinen eigenen FG´s zu Vergleichen).
    Gruss Alexander

  • So gestern hatten wir die Möglichkeit das neue Nikon am Tage zu testen. Im direkten Vergleich mit meinem Fuji 10x5, welches als gutes Referenzglas dient.
    Das neue Nikon ist deutlich größer und länger und schwerer als das Fuji. Dazu hat es auch einen sehr praktischen und sinnvollen Tragegriff.
    Es ist eigentlich ein kleines Doppelfernrohr, welches unbedingt auf ein Stativ gehört.
    Die äußere Haptik und das Design sind absolut wertig!
    Große Einzelfokussierokulare, der vordere Objektivtubusbereich beledert.
    Aber am Beeindruckensten ist das riesigeGesichtsfeld! Die 76 Grad wirken eher wie 90 Grad. Beim Blick in eine ca. 60 m entfernte Tanne, zeigten sich minima(st)e Farbfehler. Die waren noch etwas unauffälliger als im Fuji.
    Und eine Schärfe bis zum Rand! Die hat das Fuji auch aber eben nur 65 Grad Sehfeld. Beim Nikon bis 76 Grad!!
    Auch die Bildhelligkeit erschien etwas größer als im Fuji.
    Ob das nun eine Täuschung durch das riesige Sehfeld war...ich weiß es nicht.
    Ein leichtes Manko ist der etwas schlechtere Brilleneinblick. Die vollen 76 Grad sind mit Brille nicht zu sehen, ca. 60 Grad aber problemlos.
    Aber sonst...ein Superteil! ! !
    Eine "kleine" Einschränkung bietet der aktuelle Preis...6000 Euro...na ja Peanuts eben...
    Wie Markus mir sagte, kann der Preis aber in den nächsten Jahren deutlich sinken, da diese Geräte dann evtl. in China gefertigt werden.
    Aber das Glas ist ein echter Innovationsschub im obersten Qualitätssegment.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo,


    ich kann Armins Eindruck zum Sehfeld nur bestätigen.
    Man hat eher den Eindruck deutlich mehr als 80° Sehfeld zu haben.
    Außerdem ist es wirklich bis zum Rand scharf und man kann das Sehfeld überblicken (das gelingt mir beim Dekarem leider nicht, obwohl ich in die Okulare quasi hineinkrieche.)
    Die Feldblende ist knackscharf.
    Ein merkwürdiger positiver Effekt noch: man kann indirekt sehr gut um den schmalen Fernglaskörper herum vorbei sehen und so quasi gleichzeitig, zwischen Fernglassicht und freiem Auge hin und herwechseln.Man sieht also den kompletten Himmel und gleichzeitig das vergrößerte tolle Fernglasbild.


    Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht, Armin?




    Viele Grüße

  • Hallo Enrico,
    darauf hatte ich jetzt nicht direkt geachtet, aber die langen und schmalen Okulare sorgen ja tatsächlich dafür, dass der eigentliche Fernglaskörper viel weiter weg vom Auge ist und somit ist dein Eindruck völlig richtig.
    Ein Mitbeobachter hat noch Bilder von dem Gerät gemacht. Ich werd ihn mal anspitzen sie hier reinzustellen.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo zusammen,


    nachdem mich Armin nun angespitzt hatte, einige Fotos über den visuellen Vergleich der Ferngläser Fujinon 10x50 FMT und dem Nikon WX 10x50 sowie dem Großfernglas Kowa Fluorite Highländer 32x82-45°...bei 21-facher Vergrößerung, hier einzustellen, möchte ich auch meinerseits ein kurzes Fazit zum Nikon WX 10x50 abgeben.
    Das Nikon war dem Fuji gegenüber in fast allen Belangen überlegen, außer beim Einblick der beim Fuji ein wenig entspannter war. Es hat ein kristallklares und helles Bild, was noch zusätzlich den Eindruck erwägt, durch eine größere Öffnung zu schauen. Das Gesichtsfeld ist wahrlich gigantisch und hat dabei eine brillante Schärfe bis zum Rand. Bei harten Kontrasten erkennt man einen winzigen, fast unscheinbaren Farbfehler, dieser beim Kowa bei 21-facher Vergrößerung ausgeprägter und beim Fuji noch satter erkennbar war. Trotz der kompakten, aber schlanken Bauweise ist ein freihändiges Beobachten mit dem Nikon WX gut möglich. Ein Stativ ist bei längerer Benutzung angebracht, aber es geht auch ohne zum Schnellspechteln. Die riesigen Weitwinkelokulare haben eine sehr fein abgestimmte Einzelfokussierung. Hierbei ist der Einblick für mich als Nichtbrillenträger völlig unproblematisch. Das riesige Gesichtsfeld ist ähnlich wie bei den Televue Ethos Okularen eine Offenbahrung und dazu noch gut zu überblicken. Das macht richtig Freude!
    Vom Nikon WX bin ich, was die terrestrische Beobachtung vermag, absolut begeistert. Aber was wird erst sein, wenn ich damit unter dunklen Himmel in den Sternenreichtum unserer Milchstraße eintauche?


    Begeisterte Grüße


    Rainer



    ...Größenvergleich zwischen Fuji 10x50 FMT und Nikon WX 10x50…



    ...freihändiges Beobachten mit dem Nikon WX ist gut möglich…



    ...aber ein Stativ ist auf jeden Fall angebracht...



    ...riesige Weitwinkelokulare und ein praktischer Tragegriff am Nikon WX….



    ...das Nikon WX im Einsatz auf einem BM 100 L Schwenkarm-Stativ von 10 MICRON…



    ...das Kowa Fluorite Highländer 32x82-45° Großfernglas auf einem komfortablen Space-Lifter Stativ...

  • Interessant finde ich diese Schnittzeichnung im japanischen Blog hier:


    http://livedoor.blogimg.jp/forrest1437/imgs/0/8/08ad5781.jpg


    Im Prinzip ein Zweilinser mit Abbe-König-Prisma und dann nur noch das Okular. Aber das hat es in sich. Vom prinzipiellen Aufbau einem Nagler nicht unähnlich, auf jeden Fall vergleichbar aufwendig. Ich vermute mal, hier liegt das Geheimnis dieses Glases. Man sieht ihm die aufwendige Okularkonstruktion ja schon von außen an. Mit einem entsprechend aufwendigen Okular kann man natürlich ein großes Gesichtsfeld und auch entsprechende Schärfe im Feld erreichen. Und wenn dann auch noch das Objektiv und der Glasweg perfekt darauf abgestimmt sind, dann kommt man wirklich zum perfekten Fernglas.


    Wenn man dieses Trumm dann noch mitnehmen mag... [;)]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Sehr schöner Link( Ralf).


    Sehr gut, daß nun auch andere Enthusiasten Gelegenheit hatten das WX 10x50 zutesten..
    Wartet aber erst einmal ab, bis ihr das WX 10x50 freihändig am Sternenhimmerl testen könnt. Danach fangt ihr sicher an mit sparen für euer neues Fernglas. :D

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: EnricoAusLeipzig</i>
    <br />Sehr schöner Link( Ralf).


    Sehr gut, daß nun auch andere Enthusiasten Gelegenheit hatten das WX 10x50 zutesten..
    Wartet aber erst einmal ab, bis ihr das WX 10x50 freihändig am Sternenhimmerl testen könnt. Danach fangt ihr sicher an mit sparen für euer neues Fernglas. :D
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ich hoffe, dass man auch auf anderen Teleskoptreffen mal durch das Glas schauen kann, wie vergleicht sich das Bild im Nikon WX mit dem Kowa Highlander, der ja zur Verfügung stand?


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Rainer,
    danke für die Bilder! Was mir noch beim Nikon sehr positiv auffiel, war der Umstand, daß grade Linien völlig grade blieben. Keine sichtbare Verbiegung der beobachteten Hauswand auch zum Sehfeldrand hin. Kein Globuseffekt der mir aufgefallen wäre.
    Blickt man beim Fuji aus etwas Abstand schräge zum Sehfeldrand, hat dieses eine bläuliche, allgemeine Verfärbung, die beim direkten, richtigen Einblick aber verschwindet.
    Dieser Effekt ist beim Nikon auch zu sehen, allerdings viel geringer bzw. schmaler am äußersten Rand. Es ist kein Farbfehler in dem Sinne, wie er an harten Kontrasten auftritt, sondern ein allgemeiner Blauschimmer. Aber völlig unsichtbar beim "richtigen" Einblick, also Auge direkt am Okular.
    Auf das Kowa hab ich wenig geachtet, da ich von dem Nikon zu fasziniert war.


    Viele Grüße
    Armin


    PS Auch das Streulicht war auffallend weniger, als im Fuji, obwohl dieses schon sehr streulichtarm ist und sich deutlich von anderen Gläsern abhebt. Beispiel Zeiss 10x50 Jenoptem.
    Beim Nikon quasi kein Streulicht!

  • Hier noch einmal eine gute Beschreibung des Effektes zum "randlosen Sehfeld".


    "Not a 7x50 but I just tested 10x50 last night and confirm the RKE effect is true. The image looks like spilling over the edge of the eyepiece giving you a floating in space feeling."


    https://www.cloudynights.com/t…ikon-wx-experience/page-3



    Und noch besser beschrieben hier
    https://10minuteastronomy.word…0/the-28mm-rke-in-action/

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